Was Sind Quotes

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Die Liebe und die Arbeit sind die beiden einzigen wahren Dinge in unserem Leben. Sie gehören zusammen, sonst ist es schief. Die Arbeit ist selbst eine Form der Liebe. Love and work are the only two real things in our lives. They belong together, otherwise it is off. Work is in itself a form of love.
Marilyn Monroe
Wir sind gewohnt dass die Menschen verhöhnen was sie nicht verstehen. (Goethe)—We are used to see that Man mocks what he never comprehends.
Arthur Conan Doyle (The Sign of Four (Sherlock Holmes, #2))
Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind.
Kerstin Gier (Das erste Buch der Träume (Silber, #1))
Es sagt viel über die Welt aus, mein Kind, sagte der Vater zu dem Knaben, dass die Dummen glücklich sind und die Schlauen Depressionen haben.
Marc-Uwe Kling
Wir sind nichts; was wir suchen ist alles. (We are nothing; what we search for is everything.)
Friedrich Hölderlin
Denn die einen sind im Dunkeln Und die anderen sind im Licht. Und man sieht nur die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.
Bertolt Brecht (The Threepenny Opera)
Wir sind nicht das, was sie über uns sagen, Saywer. Lass dir das nicht einreden.
Mona Kasten (Feel Again (Again, #3))
Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied” “Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.
Marc-Uwe Kling (Die Känguru-Offenbarung (Die Känguru-Chroniken, #3))
Es sind die Phantasten, die die Welt verändern, und nicht die Erbsenzähler.
Sebastian Fitzek (Der Augensammler (Der Augensammler, #1))
Wir sind von Geburt an auf der Titanic. Wir gehen unter, wir werden das hier nicht überleben, das ist bereits entschieden. Nichts kann das ändern. Aber wir können wählen, ob wir schreiend und panisch umherlaufen, oder ob wir wie die Musiker sind, die tapfer und in Würde weiterspielen, obwohl das Schiff versinkt.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
»Eines Tages«, sagte sie, »fange ich Träume ein wie Schmetterlinge.« »Und dann?«, fragte er. »Lege ich sie zwischen die Seiten dicker Bücher und presse sie zu Worten.« »Was, wenn jemand immer nur von dir träumt?« »Dann sind wir beide vielleicht schon Worte in einem Buch. Zwei Namen zwischen all den anderen.«
Kai Meyer (Arcadia Awakens (Arcadia, #1))
Freunde müssen einander verstehen um Freunde zu bleiben. Brüder sind immer Brüder.
Max Frisch (I'm Not Stiller)
Schleimer!", sagte Xemerius. "Die Rothaarigen sind immer Schleimer, findest du nicht auch?" (....) "Streber", sagte Xemerius. "Die Rothaarigen sind immer Streber.
Kerstin Gier (Saphirblau (Edelstein-Trilogie, #2))
Wir sind verlassen wie Kinder und erfahren wie alte Leute, wir sind roh und traurig und oberflächlich - ich glaube, wir sind verloren.
Erich Maria Remarque (Im Westen Nichts Neues)
Für Einen Die Andern sind das weite Meer. Du aber bist der Hafen. So glaube mir: kannst ruhig schlafen, Ich steure immer wieder her. Denn all die Stürme, die mich trafen, Sie ließen meine Segel leer. Die Andern sind das bunte Meer, Du aber bist der Hafen. Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel. Kannst Liebster, ruhig schlafen. Die Andern... das ist Wellenspiel, Du aber bist der Hafen.
Mascha Kaléko
Wir sind alle Lügner, wenn es uns nützt.
Cornelia Funke (Tintenherz [1-4])
Um sein wahres Ich zu finden, ist es notwendig, alles in Frage zu stellen, was man bei der Geburt vorgefunden hat. Manches davon auch zu verlieren, denn oft lernt man nur im Schmerz, was wirklich zu einem gehört... Es sind die Brüche, in denen man sich erkennt.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Ein Nichts waren wir, sind wir, werden wir bleiben, blühend. die Nichts-, die Niemandsrose.
Paul Celan (Die Niemandsrose / Sprachgitter.)
Aber manchmal sind die ganz großen Momente eben auch die stillen, die man nur mit sich alleine ausmacht.
Adriana Popescu
Wenn das, was einen Menschen ausmacht, Gedanken, Erinnerungen, Träume und Gefühle sind, dann hat mich das, was ich fühle, zu dem gemacht, der ich bin. Ich bin ein Junge … der dich liebt.
Jenny-Mai Nuyen (Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten)
Wenn die Intelligenten einen schlechten Charakter haben, so zeigt sich das, und wenn sie keinen schlechten Charakter haben, dann sind sie so leicht auszurechnen wie Quadratwurzeln.
Richard Bachman (Rage)
Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.
Marc-Uwe Kling (Die Känguru-Apokryphen (Die Känguru-Chroniken, #4))
Die Bild-Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun
Max Goldt
Wir können uns einreden, dass wir mit einem Buch nicht allein sind, wie wir uns einreden können, dass wir mit einem Menschen nicht allein sind.
Thomas Bernhard (Gargoyles)
Echte, berufene, geborene Lehrer sind fast so selten wie Helden und Heilige.
Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war)
Firnis lächelte gütig. "Bücher sind lebendige Wesen", sagte er, "und wenn man ganz in sie eintaucht, dann erwachen sie zum Leben. Und wie die Gedanken, so bekommen auch die Buchstaben Flügel verliehen. Sie lösen sich vom Papier und flattern im Raum herum.
Christoph Marzi (Das Geheimnis der singenden Stadt (Malfuria, #1))
„Eindeutige Tatsachen sind, wie immer, Verhandlungssache – das lernte man schnell im Anwaltsberuf
Richard Bachman
Nur im Irrenhaus sind wir noch frei. Nur im Irrenhaus durfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff.
Friedrich Dürrenmatt
Bibliothèque Nationale. Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen.
Rainer Maria Rilke
Ich dachte, ein neues Leben wäre leichter, aber es wurde nie leichter. Es ist ganz gleich, ob wir Apotheker oder Tischler oder Schriftsteller sind. Die Regeln sind immer ein wenig anders, aber die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch.
Ferdinand von Schirach (Strafe)
...nicht nur in der Zeit sind wir ausgebreitet. Auch im Raum erstrecken wir uns weit über das hinaus, was sichtbar ist. Wir lassen etwas von uns zurück, wenn wir einen Ort verlassen, wir bleiben dort, obgleich wir wegfahren. Und es gibt Dinge an uns, die wir nur dadurch wiederfinden können, dass wir dorthin zurückkehren. Was könnte aufregender sein, als ein unterbrochenes Leben mit all seinen Versprechen wieder aufzunehmen?
Pascal Mercier
Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.
Mahatma Gandhi
Gleich als Du fortwarst, fing es an zu regnen. - Ich wußte, daß ein Ende so beginnt. Weil wir nie wieder denen begegnen, die für uns ausersehen sind.
Mascha Kaléko
Manche Menschen sind sich aller Dinge sicherer als ich mir einer einzigen Sache. Robert Rubin
Susan Cain (Quiet: The Power of Introverts in a World That Can't Stop Talking)
Ich glaube das nicht: Menschen verzweifeln nicht wegen Büchern. Es ist umgekehrt. Wir suchen die Bücher, die für uns geschrieben sind.
Ferdinand von Schirach (Kaffee und Zigaretten)
Wir müssen verführerisch sein, sonst sind wir gar nichts.
Theodor Fontane (Effi Briest)
Vom Schatten eines Hauchs geboren Wir wandeln in Verlassenheit Und sind im Ewigen verloren, Gleich Opfern unwissend, wozu sie geweiht.
Georg Trakl
Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine. Wir sagen, der Typ in Uniform ist ein Schwein, kein Mensch. Und so haben wir uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden. Und natürlich kann geschossen werden.
Ulrike Marie Meinhof
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Orson Welles
Augen sind Hände, die man lebenslang nicht wäscht; so behalten sie die schmutzige Gewohnheit, alles anzurühren.
Robert Musil (Die Schwärmer)
„Jetzt sind wir ganz allein“, sagte ich. Der Optiker legte seinen Arm um mich und zog mich näher zu sich heran. „Keiner ist alleine, solange er noch wir sagen kann“, flüsterte er.
Mariana Leky
Ich fragte mich, wie es weitergehen würde, und war beängstigt, aber auch fasziniert von der Antwort, dass ich es einfach nicht wusste. Ich wusste nur, dass ich das ganze letzte Jahr ziemlich nah am Abgrund gewesen war. Doch es gibt Fehler, die notwendig sind. Manchmal muss man ein kleines bisschen sterben, um wieder ein wenig mehr zu leben.
Benedict Wells (Spinner)
Gemeinsam aber ist allen Menschen, die des guten Willens sind, dieses: daß unsere Werke uns am Ende beschämen, daß wir immer wieder von vorn beginnen müssen, daß das Opfer immer neu gebracht werden muß.
Hermann Hesse (Narcissus and Goldmund)
Das Nichts hat sich ermordet, die Schöpfung ist seine Wunde, wir sind seine Blutstropfen, die Welt ist das Grab, worin es fault.
Georg Büchner (Dantons Tod)
Unsere Zeit ist eine Zeit der Erfüllung, und Erfüllungen sind immer Enttäuschungen.
Robert Musil
Bücher sind das beste Schmerzmittel, um das Leben zu ertragen.
Walter Moers (Der Bücherdrache (Zamonien, #9))
Eine Depression ist, wenn all deine Gefühle im Rollstuhl sitzen. Sie haben keine Arme mehr und es ist leider auch gerade niemand zum Schieben da. Womöglich sind auch noch die Reifen platt. Macht sehr müde.
Andreas Steinhöfel (Rico, Oskar und die Tieferschatten)
„Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst“, hatte Mo gesagt, als er ihr das erste in die Kiste gelegt hatte, „dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Wörtern wird alles zurückkommen: die Bilder, die Gerüche, das Eis, das du beim Lesen gegessen hast… Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten.“ Vermutlich hatte er damit Recht. Doch Meggie nahm ihre Bücher noch aus einem anderen Grund auf jede Reise mit. Sie waren ihr Zuhause in der Fremde – vertraute Stimmen, Freunde, die sich nie mit ihr stritten, kluge, mächtige Freunde, verwegen und mit allen Wassern der Welt gewaschen, weit gereist, abenteuererprobt.
Cornelia Funke (Inkheart (Inkworld, #1))
Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu Ende gegangen wird.
Adi Shankaracharya
Wir sind nicht einmal in der Lage, eine Familie zu gründen, geschweige denn, uns mit einer Partei zu identifizieren! [...] Wir wollen keine Gemeinschaft. Wir wollen unsere Ruhe.
Juli Zeh (Spieltrieb)
Wir sind alle dem Schicksal unterworfen [...] aber wir müssen so tun, als seien wir es nicht, sonst würden wir vor Verzweiflung sterben.
Philip Pullman (The Golden Compass (His Dark Materials, #1))
Zu den Steinen hat einer gesagt: "seid menschlich." Die Steine haben gesagt: "Wir sind noch nicht hart genug!
Erich Fried
Es sind die kleinen Dinge, die die Welt vergrößern.
Gottfried Keller (Die Leute von Seldwyla)
Sind sie vorbestraft? Du lieber Himmel ich wußte gar nicht, dass das immer noch nötig ist." Britischer Witz über die Einreise nach Australien
Eric Idle (Die Reise zum Mars : Roman)
Manchmal glaube ich, dass die Monster, die früher unter meinem Bett gewohnt haben, irgendwann unbemerkt in meinen Kopf gezogen sind.
Anne Freytag (Den Mund voll ungesagter Dinge)
Es jibt sone und solche, und dann jibt es noch janz andre, aba dit sind die Schlimmstn.
Marc-Uwe Kling (Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Chroniken, #2))
Wenn du sprichst, Wacht mein buntes Herz auf. Alle Vögel üben sich Auf deinen Lippen. Immerblau streut deine Stimme Über den Weg; Wo du erzählst, wird Himmel. Deine Worte sind aus Lied geformt, Ich traure, wenn du schweigst. Singen hängt überall an dir- Wie du wohl träumen magst?
Else Lasker-Schüler (Gedichte 1902 - 1943.)
Jede wahre Liebe und Freundschaft ist die Geschichte einer unerwarteten Veränderung. Wenn wir, nachdem wir geliebt haben, derselbe sind wie zuvor, dann haben wir nicht genug geliebt.
Elif Shafak (The Forty Rules of Love)
So sind die Dinge manchmal. Wenn alles am schlimmsten ist, dann wirft der Verstand alles in einen Papierkorb und geht für eine Weile nach Florida. Da ist ein Was-zur-Hölle-soll's?-Gefühl in einem, während man da-steht und über die Schulter zu der Brücke zurückblickt, die man soeben niedergebrannt hat.
Richard Bachman (Rage)
Die Sprache ist das Haus des Seins. In ihrer Behausung wohnt der Mensch. Die Denkenden und Dichtenden sind die Wächter dieser Behausung. Ihr Wachen ist das Vollbringen der Offenbarkeit des Seins, insofern sie diese durch ihr Sagen zur Sprache bringen und in der Sprache aufbewahren.
Martin Heidegger (Letter on Humanism)
Erinnerungen sind aus wundersamen Stoff gemacht – trügerisch und dennoch zwingend, mächtig und schattenhaft. Es ist kein Verlaß auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen.
Golo Mann
»Jeder ist das Zentrum von jemandes Welt«, murmelte ich. »Diejenigen, die wir lieben, sind für uns die einzig Wichtigen.« »Was ist mit den Leuten, die von niemandem geliebt werden?«, fragte er. »Die müssen ihr eingenes Zentrum sein.«
Amelie Murmann (Fangirl auf Umwegen)
Flucht ist hier nicht die Beschäftigung mit der Vergangenheit, sondern gerade die entschlossene Konzentration auf Gegenwart und Zukunft, die blind ist für das Erbe der Vergangenheit, von dem wir geprägt sind und mit dem wir leben müssen
Bernhard Schlink
Der Zweck der Philosophie ist die logische Klärung der Gedanken. Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Ein philosophisches Werk besteht wesentlich aus Erläuterungen. Das Resultat der Philosophie sind nicht »philosophische Sätze«, sondern das Klarwerden von Sätzen. Die Philosophie soll die Gedanken, die sonst, gleichsam, trübe und verschwommen sind, klar machen und scharf abgrenzen. 4.112 The object of philosophy is the logical clarification of thoughts. Philosophy is not a theory but an activity. A philosophical work consists essentially of elucidations. The result of philosophy is not a number of "philosophical propositions", but to make propositions clear. Philosophy should make clear and delimit sharply the thoughts which otherwise are, as it were, opaque and blurred.
Ludwig Wittgenstein (Tractatus Logico-Philosophicus)
[...] Das allerdings ist ein absurder Gedanke. Andererseits sind, wie ich im Laufe meines Lebens jetzt schon mit Entschiedenheit weiß, gerade die absurden Gedanken die klarsten Gedanken und die absurdesten die wichtigsten überhaupt.
Thomas Bernhard (Yes)
Mit jedem neuen Tag verliert meine Realität an Wert. Sie ist laut und ohne Ordnung, unvorhersehbar und mühevoll. Was kann sie denn, die Realität? Hungrig machen, durstig, unzufrieden. Sie verursacht Schmerzen, sie schlägt mit Krankheit um sich, sie gehorcht lächerlichen Gesetzen. Vor allem aber ist sie endlich. Immer führt sie zum Tod. Was zählt und Kraft hat, sind andere Dinge: Ideen, Leidenschaften, sogar Wahnsinn. Alles, was sich über die Vernunft emporhebt. Ich entziehe der Realität meine Zustimmung. Ich verweigere ihr meine Mithilfe. Ich verschreibe mich den Verlockungen der Weltenflucht und stürze mich mit ganzem Herzen in die Unendlichkeit des Irrealen.
Ursula Poznanski (Erebos (Erebos, #1))
Das habe ich gelernt: Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest. Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen. Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu. Meine Narben werde ich nicht anrühren. Ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde anderen Menschen Wunden zufügen. Jeder von uns trägt ein Messer." (S.456f.)
Andreas Steinhöfel
In Wahrheit sind all diese Nihilisten und Zyniker Schisser. Sie tun so, als wäre alles bedeutungslos, denn dann gibt es am Ende auch nichts zu verlieren. Ihre Haltung scheint unangreifbar und überlegen, aber sie ist im Innern auch nichts wert.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Einerseits geben Wörter Sinn, andererseits sind sie tauglich, Unsinn zu stiften. Wörter können heilsam oder verletzend sein. Das Wort als Waffe. Sich spreizende, auftrumpfende, mit Bedeutung gemästete Wörter. Manche sind Zungenbrecher, andere lassen erkennen, verschleiern, leugnen ab, decken zu oder auf. Oft liegen winzige Wahrheiten unter Wortlawinen begraben. Aus Wortstreit entspringen Schimpfwörter. Flüche, Beschwörungen, Zaubersprüche bannen, rufen herbei, lassen wahre Wunder geschehen.
Günter Grass (Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung)
Mich nervt, dass wir alle drei offenbar auf unsere Männer warten. Drei Frauen sitzen in einem Haus und warten auf ihre Männer, weil sie ohne ihre Männer handlungsunfähig sind. Das ist nicht zeitgemäß und sehr unemanzipiert. Es ist mir zu edwardesk.
Bettina Belitz (Dornenkuss (Splitterherz, #3))
Ich versuche mich an alles zu erinnern, was ich getan habe, Oskar. Und alles, was ich nicht getan habe. Die Fehler, die ich begangen habe, sind mir egal. Aber was ich nie getan habe, kann ich auch nicht zurücknehmen.
Jonathan Safran Foer (Extremely Loud & Incredibly Close)
Der sympathische, aber sentimentale Mann, der das Lied vom seligen Kinde singt, möchte ebenfalls zur Natur, zur Unschuld, zu den Anfängen zurück und hat ganz vergessen, dass die Kinder keineswegs selig sind, dass sie vieler Konflikte, dass sie vieler Zwiespaeltigkeiten, dass sie aller Leiden fähig sind.
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Die Welt ist wie Wasser, scharlachrot und sanft gefärbt mit hellem Himmel. Und manchmal sind die Träume, die sich tief in den vergessenen Liedern unserer Kindheit verbergen, wie die Pfade in den Tiefen Wäldern, von jenem schweren Dunkel, das allein zu betreten man sich scheut, weil was dort schlummert, nur selten ist, was man zu finden erhofft.
Christoph Marzi (Somnia (Uralte Metropole, #4))
Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, - wir sind sehr einsam. [...] Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren.
Georg Büchner (Dantons Tod)
So las ich falsch in deinem Aug, dem tiefen? Kein heimlich Sehnen sah ich heiß dort funkeln? Es birgt zu deiner Seele keine Pforte Dein feuchter Blick? Die Wünsche, die dort schliefen, Wie stille Rosen in der Flut, der dunkeln, Sind, wie dein Plaudern: seellos... Worte, Worte?
Hugo von Hofmannsthal (Gedichte.)
Erst wenn die Mutigen klug und die Klugen mutig geworden sind, wird das zu spüren sein, was irrtümlicherweise schon oft festgestellt wurde: ein Fortschritt der Menschheit. (Not until the courageous have become smart and the smart courageous, can we feel what often has been erroneously declared: an advancement of human kind.)
Erich Kästner (Erich Kästner, Das Fliegende Klassenzimmer Kopiervorlagen)
Kinder sind Wachs in den Händen der Welt. Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche. [...] Dort schrieb sie ins uns: Seid stark und wehrt euch. Wer euch verletzt, dem tut doppelt weh oder geht aus dem Weg, aber lasst euch nie vorschreiben, wie ihr zu leben habt. Ich liebe euch wie ihr seid.
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
Weil ich sage: Deutschland den Deutschen und den brauchbaren Ausländern? Deshalb bin ich schon ein Rassist?' Er wendet sich an mich. 'Sie als Deutscher, denken Sie dasselbe über mich?' 'Äh. Nein', sage ich. 'Für mich sind Sie eher wie der tragische Held in Sophokles' bekanntestem Theaterstück.' Kurz schweigt der Mann. 'So. Ach. Hm. Nun ja', sagt er dann. 'Genau. Ein tragischer Held. So sehe ich mich auch manchmal. Na gut.' Er stempelt ein Fragezeichen in den Pass des Kängurus. 'Dann gehen Sie mal. Aber nehmen Sie bitte ihr Maskottchen mit.' 'König Ödipus', flüstert das Känguru, als ich die Tür des Büros hinter mir zuziehe. 'Chapeau! Du hast ihn gerade auf extremst subtile einen Motherfucker genannt, Alter!
Marc-Uwe Kling
Ich sitze und lese einen Dichter. Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Büchern. Manchmal bewegen sie sich in den Blättern, wie Menschen, die schlafen und sich umwenden zwischen zwei Träumen. Ach, wie gut ist es doch, unter lesenden Menschen zu sein. Warum ist es nicht immer so?
Rainer Maria Rilke
Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.
Franz Kafka
Wir sind imstande, Überschallflugzeuge und Raketen ins All zu schicken, einen Verbrecher anhand eines Haars oder eines winzigen Hautpartikels zu identifizieren, eine Tomate zu züchten, die im Kühlschrank drei Monate lang völlig faltenfrei bleibt, und Milliarden von Informationen auf einem Mikrochip zu speichern. Wir sind imstande, die Leute auf der Straße sterben zu lassen.
Delphine de Vigan (No and Me)
Die meisten Lügen sind wahr und spinnen sich von ganz allein, kaum jemand kannte diese Wahrheit besser als Colin Darcy. Wenn man erst einmal der Melodie der Worte zu lauschen beginnt, dann pfeift man sie bald selbst. Und wenn Lügen wie kunstvolle Lieder sind, dann gehörte Helen Darcy, Colins Mutter, zu jenem seltenen Menschenschlag, der allzeit eine beschwingte Melodie auf den Lippen trägt.
Christoph Marzi (Fabula (Fabula, #1))
Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. Und allen sind die Herkünfte gemeinsam, die Mütter, wir alle kommen aus demselben Schlunde; aber jeder strebt, ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziel zu. Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.
Hermann Hesse (Demian)
Machtgier, Geltungsdrang und Habsucht”, sagte Maurice Micklewhite, “sind die Götter der neuen Zeit. Die Menschen huldigen den Dingen. Sie verehren die Götter der Zivilisation. Sie verkaufen ihre Seelen an die dunklen Träume von Reichtum und Macht. Die alten Götter nannten Tugenden ihr Eigen. Mitgefühl. Warmherzigkeit. Toleranz. Doch glaubt niemand mehr an die alten Götter, die den Menschen einst gezeigt haben, was Menschsein bedeutet.
Christoph Marzi (Lycidas (Uralte Metropole, #1))
Eine Geschichte, ein Roman, ein Märchen - diese Dinge gleichen den Lebewesen, und vielleicht sind es sogar welche. Sie haben ihren Kopf, ihre Beine, ihren Blutkreislauf und ihren Anzug wie richtige Menschen. Und wenn ihnen die Nase im Gesicht fehlt oder wenn sie zwei verschiedene Schuhe anhaben, merkt man es bei genauem Zusehen.
Erich Kästner (Emil and the Detectives)
Geschichten sind die Essenz des Lebens, Apolonia", sagte er, so ernst wie immer, und sie hatte das Gefühl, dass es auf der ganzen Welt keinen gescheiteren Menschen gab. "Menschen kommen und gehen. Aber Geschichten überdauern die Zeit, denn sie sind hier in den Büchern, sie sind wie Schätze eingeschlossen und leben ewig. Du, Apolonia, wirst all das hier erben und nach mir die Bücher kaufen, verkaufen und lieben, die die ganze Schönheit der Welt in sich tragen.
Jenny-Mai Nuyen (Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten)
und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten bei einem Flugzeugabsturz sterben. Aber auf gar keinen Fall im Bett. Vielleicht mit Ines, oder mit Frau Sprengel, auf dem Linienflug nach Südamerika. Das rechte Triebwerk ist mit einem kaum hörbaren Knall explodiert und zieht eine endlose Feuerschleppe hinter sich her, als wir gerade über dem offenen Meer sind. Die Passagiere kreischen, einige ganz Doofe betteln die Stewardess um Fallschirme an. Ich lege meine Lektüre aus der Hand, beuge mich zu Ines, und sage, ich hatte noch gar nicht zu Ende gelesen. Und Ines sagt, gut, dass wir nicht das teure Hotel gebucht haben. Und wir schauen uns an und wissen, dass wir uns verstanden haben in diesem Leben. Durch das kleine runde Fenster rast die Wasseroberfläche auf uns zu, die bei dieser Geschwindigkeit härter ist als Beton, und ich halte Ines fest und flüstere ihr etwas in Ohr, solange ich noch flüstern kann und solange sie noch ein Ohr hat.
Wolfgang Herrndorf
Wir gehen allein durch diese Welt, doch wen wir großes Glück haben, dürfen wir einen Augeblick lenag jemandem gehören, jemandem der uns durch die Einsamkeit trägt, die ein Legen lang andauert! Und für eine Minute habe ich ihn noch einmal berührt, in der Abenddämerung, und mir sind rote Flügel gewachsen, ich war wieder jung im Sommergarten. Ich hatte wieder Hoffnung und das ewige Leben.
Paullina Simons (The Bronze Horseman (The Bronze Horseman, #1))
Ich möchte wissen", sagte er vor sich hin, "was eigentlich in einem Buch los ist, solang es zu ist. Natürlich sind nur Buchstaben drin, die auf Papier gedruckt sind, aber trotzdem - irgendwas muss doch los sein, denn wenn ich es aufschlage, dann ist da auf einmal eine ganze Geschichte. Da sind Personen, die ich noch nicht kenne und es gibt alle möglichen Abenteuer und Taten und Kämpfe - und manchmal ereignen sich Meeresstürme, oder man kommt in fremde Länder und Städte. Das ist doch alles irgendwie drin im Buch. Man muss es lesen, damit man's erlebt, das ist klar. Aber drin ist es schon vorher. Ich möcht wissen, wie?
Michael Ende
Im Grunde sind diese Gedanken ganz ohne Bedeutung. Die Dingen geschehen eben und ich suche, wie Millionen Menschen vor mir, in ihnen einen Sinn, weil meine Eitelkeit nicht gestatten will, zuzugeben, daß der ganze Sinn eines Geschehnisses in ihm selbst liegt. Kein Käfer, den ich achtlos zertrete, wird in diesem, für ihn traurigen Ereignis einen geheimnisvollen Zusammenhang von universeller Bedeutung sehen, Er war in dem Augenblick unter meinem Fuß, als ich niedertrat; Wohlbehagen im Licht, ein kurzer schriller Schmerz und Nichts. Nur wir sind dazu verurteilt, einer Bedeutung nachzujagen, die es nicht geben kann.
Marlen Haushofer (The Wall)
Durch die Gitterfenster seiner Individualität starrt der Mensch hoffnungslos auf die Ringmauern der äußeren Umstände, bis der Tod kommt und ihn zu Heimkehr und Freiheit ruft … Individualität!… Ach, was man ist, kann und hat, scheint arm, grau, unzulänglich und langweilig; was man aber nicht ist, nicht kann und nicht hat, das eben ist es, worauf man mit jenem sehnsüchtigen Neide blickt, der zur Liebe wird, weil er sich fürchtet, zum Haß zu werden. Ich trage den Keim, den Ansatz, die Möglichkeit zu allen Befähigungen und Betätigungen der Welt in mir … Wo könnte ich sein, wenn ich nicht hier wäre! Wer, was, wie könnte ich sein, wenn ich nicht ich wäre, wenn diese meine persönliche Erscheinung mich nicht abschlösse und mein Bewußtsein von dem aller derer trennte, die nicht ich sind! Organismus! Blinde, unbedachte, bedauerliche Eruption des drängenden Willens! Besser, wahrhaftig, dieser Wille webt frei in raum- und zeitloser Nacht, als daß er in einem Kerker schmachtet, der von dem zitternden und wankenden Flämmchen des Intellektes notdürftig erhellt wird!
Thomas Mann (Buddenbrooks)
Über des Propheten Gebein ist jedes Staubkorn ein Pfeiler von Licht, Aufrecht von der Kuppel des Grabes Bis hin zu der Kuppel des Himmels ... Und jene Ehrfurcht, die wie Deine Macht die Stirnen sich neigen läßt zeichnet im Horizont einen höheren Horizont von Händen und Lippen der wogt "Im Namen Gottes", Dein ist das Lob Dein ist der Dank Dein ist der Ruhm Dein ist das Reich Der Du die Wohltat gibst, o Du der alles besitzt! Hier sind wir zu Deinem Dienst, Du der keine Gefährten hat Hier sind wir zu Deinem Dienst, Du der keine Gefährten hat. Keine Glut mehr in unseren Knochen, noch Asche, Kein Schnee, keine Schwärze; Nicht Unglauben mehr, und Anbetung nicht. Erniedrigung ward Gewohnheit, und Schwäche ohne Licht ... O Herr, Du lehrtest uns Liebe, Lehr uns den Willen, der Mauern bricht!
Al-Faituri
Mach dir keine Sorgen. Du hast zuviel und zuwenig gesehen, wie alle Menschen vor dir. Du hast zuviel geweint, vielleicht auch zuwenig, wie alle Menschen vor dir. Vielleicht hast du zuviel geliebt, und gehaßt - aber nu wenige Jahre - zwanzig oder so. Was sind schon zwanzig Jahre? Dann war ein Teil von dir tot, genau wie bei allen Menschen, die nicht mehr lieben oder hassen können. Du hast viele Schmerzen ertragen, ungern wie alle Menschen vor dir. Dein Körper war dir sehr bald lästig. Du hast ihn nie geliebt. Das war schlecht für dich - oder auch gut, denn an einem ungeliebten Körper hängt die Seele nicht sehr. Und was ist die Seele? Wahrscheinlich hast du nie eine gehabt, nur Verstand, und der war nicht gedenkend der Gefühle. Oder war da manchmal noch etwas anderes? Für Augenblicke? Beim Anblick von Glockenblumen oder Katzenaugen und des Kummers um einen Menschen, oder gewisser Steine, Bäume und Statuen; der Schwalben über der großen Stadt Rom. Mach dir keine Sorgen. Auch wenn du mir einer Seele behaftet wärest, sie wünscht nichts als tiefen, traumlosen Schlaf. Der ungeliebte Körper wird nicht mehr schmerzen. Blut, Fleisch, Knochen und Haut, alles wird ein Häufchen Asche sein, und auch das Gehirn wird endlich aufhören zu denken. Dafür sei Gott bedankt, den es nicht gibt. Mach dir keineSorgen - alles wird vergebens gewesen sein - wie bei allen Menschen vor dir. Eine völlig normale Geschichte.
Marlen Haushofer
Berge sollte man mit möglichst wenig Anstrengung und ohne Ehrgeiz ersteigen. Unsere eigene Natur sollte das Tempo bestimmen. Wenn man unruhig wird, geht man schneller. Wenn man zu keuchen anfängt, geht man langsamer. Man steigt auf den Berg in einem Zustand, in dem sich Rastlosigkeit und Erschöpfung die Waage halten. Dann, wenn man nicht mehr in Gedanken vorauseilt, ist jeder Schritt nicht mehr bloß ein Mittel zum Zweck, sondern ein einmaliges Ereignis. Dieses Blatt ist gezähnt. Dieser Felsen scheint locker. Von dieser Stelle aus ist der Schnee nicht mehr so gut zu sehen, obwohl man ihm schon näher ist. Das sind Dinge, die man ohnehin wahrnehmen sollte. Nur auf irgendein zukünftiges Ziel hin zu leben ist seicht. Die Flanken des Berges sind es, auf denen Leben gedeiht, nicht der Gipfel. Hier wächst etwas.
Robert M. Pirsig (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry Into Values (Phaedrus, #1))
I am in a chaos of principles—groping in the dark—acting by instinct and not after example. Eight or nine years ago when I came here first, I had a neat stock of fixed opinions, but they dropped away one by one; and the further I get the less sure I am. I doubt if I have anything more for my present rule of life than following inclinations which do me and nobody else any harm, and actually give pleasure to those I love best. There, gentlemen, since you wanted to know how I was getting on, I have told you. Much good may it do you! I cannot explain further here. I perceive there is something wrong somewhere in our social formulas: what it is can only be discovered by men or women with greater insight than mine—if, indeed, they ever discover it—at least in our time. Gekürzt: Meine Grundsätze sind in Wirrwarr geraten – ich taste im dunkeln -, handle aus Instinkt und nicht nach Vorbildern. Vor acht oder neun Jahren, […] hatte ich einen schönen Vorrat feststehender Meinungen; aber die sind mir eine nach der andern abhanden gekommen; je älter ich werde , um so weniger sicher bin ich. Eigentlich befolge ich jetzt keine andere Lebensregel, als dass ich Neigungen nachgehe, die weder mir noch sonst jemandem schaden, sondern denen, die ich liebe, wirklich Freude machen. […] Ich spüre, dass etwas in unserem sozialen Gefüge nicht stimmt: aber was es ist, das können nur Männer und Frauen mit besserer Einsicht als ich herausfinden – wenn sie es überhaupt herausfinden können – wenigstens in unserer Zeit.
Thomas Hardy (Jude: The Shooting Script (Shooting Scripts))
Stell dir dein Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern, Phil. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu - nur ab und zu, hörst du ? - öffnet sich zu einem dieser schrecklichen Zimmer und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. Dann bekommst du große Angst, so wie jetzt. Weißt du, was du dann tust?" Ich schüttelte den Kopf. Tereza "Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist - dein Haus, mit deinen Zimmer. Du hast die Schlüssel, Phil. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu" Phil "Und dann werfe ich den Schlüssel weg" Tereza "Nein, das darfst du nicht tun, niemals! Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel. Du kannst deine Angst für eine Weile aussperren, aber irgendwann musst du dich ihr stellen" Phil "Wenn ich größer bin?" Tereza "Größer und mutiger, mein Kleiner. Und vielleicht auch nicht mehr allein.
Andreas Steinhöfel
The doctor says there are such boys springing up amongst us—boys of a sort unknown in the last generation—the outcome of new views of life. They seem to see all its terrors before they are old enough to have staying power to resist them. He says it is the beginning of the coming universal wish not to live. Der Arzt sagte, solche Kinder kämen jetzt manchmal vor – Kinder, wie sie die vorige Generation nicht gekannt habe -, das Ergebnis neuer Anschauungen vom Leben. Es ist, als sähen diese Kinder alle seine Schrecknisse, ehe sie alt genug sind, die nötige Widerstandskraft dagegen aufzubringen. Er sagt, es wäre der Anfang des kommenden allgemeinen Wunsches, nicht zu leben.
Thomas Hardy (Jude: The Shooting Script (Shooting Scripts))
Irgendwann mal würde ich gern mit ein paar Freunden auf einer kleinen Insel leben, sie müßte ja nicht zu den Bahamas gehören. Vielleicht eine Bar betreiben, nichts Mondänes, ein kühles Plätzchen am Hafen, durchs Fenster kann man die Boote sehen. Vielleicht ein paar Stühle draußen unter der Markise, für die Touristen. Ein Tagesgericht, sonst nur Sandwiches und Drinks, aber die besten der Gegend. Man könnte fischen gehen, ab und zu auf die Nachbarinsel, wo es ein Spielkasino gibt. Jeder macht in aller Ruhe das, was er will. Einmal in der Woche ginge ich mit dem Vizekonsul und dem englischen Romanschriftsteller und dem Schnapsschmuggler ins Bordell, der Geschichten wegen. Ich weiß, du magst keine Geschichten, aber vielleicht brauchst du keine. Erinnerungen sind ja Scheiße, aber Geschichten halten das Leben zusammen. Manchmal, wenn du den großen Horror hast, ist eine gute Geschichte das einzige, was noch hilft.
Jörg Fauser (The Snowman)
Die großartigste Fähigkeit des menschlichen Geistes ist vielleicht die, mit Schmerzen fertig zu werden. Die klassische Philosophie spricht hier von den vier Pforten des Geistes, die man durchschreiten kann. Die erste Pforte ist die des Schlafs. Der Schlaf beitet uns Zuflucht vor der Welt und all ihrem Leid. Im Schlaf vergeht die Zeit, und das verschafft uns Abstand zu den Dingen, die uns Schmerz zugefügt haben. Wenn Menschen Verletzungen erleiden, werden sie oft bewusstlos, und jemand, der eine furchtbare Nachricht erhält, fällt vielleicht in Ohnmacht. Der Geist schützt sich also vor dem Schmerz, indem er diese erste Pforte durchschreitet. Die zweite Pforte ist die des Vergessens. Manche Wunden sind zu tief, um wieder verheilen zu können, oder zumindest zu tief für eine schnelle Heilung. Hinzu kommt, dass manche Erinnerungen ausschließlich schmerzlich sind und sich da nicht heilen lässt. Das Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" entspricht nicht der Wahrheit. Die Zeit heilt die meisten Wunden. Die übrigen sind hinter dieser Pforte verborgen. Die dritte Pforte ist die des Wahnsinns. Manchmal erhält der Geist einen so verheerenden Schlag, dass er sich in den Wahnsinn flüchtet. Das ist nützlicher, als es zunächst scheint. Manchmal besteht die Wirklichkeit nur noch aus Schmerz, und um diesem Schmerz zu entrinnen, muss der Geist die Wirklichkeit hinter sich lassen. Die vierte und letzte Pforte ist die des Todes. Der letzte Ausweg. Wenn wir erst einmal tot wären, könne uns nichts mehr etwas anhaben - heißt es jedenfalls.
Patrick Rothfuss (The Name of the Wind (The Kingkiller Chronicle, #1))