“
Die Liebe und die Arbeit sind die beiden einzigen wahren Dinge in unserem Leben. Sie gehören zusammen, sonst ist es schief. Die Arbeit ist selbst eine Form der Liebe.
Love and work are the only two real things in our lives. They belong together, otherwise it is off. Work is in itself a form of love.
”
”
Marilyn Monroe
“
Das Leben ist kein Nullsummenspiel. Es schuldet einem nichts, und die Dinge passieren, wie sie passieren. Manchmal gerecht, so dass alles einen Sinn ergibt, manchmal so ungerecht, dass man an allem zweifelt. Ich zog dem Schicksal die Maske vom Gesicht und fand darunter nur den Zufall.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Ich hatte den Tod ohnehin noch nicht verdient, ich konnte ihn doch gar nicht bezahlen, denn er kostete das Leben, und davon hatte ich noch viel zu wenig.
”
”
Benedict Wells (Spinner)
“
Du bist für diese einfache, bequeme, mit so wenigem zufriedene Welt von heute viel zu anspruchsvoll und hungrig, sie speit dich aus, du hast für sie eine Dimension zu viel. Wer heute leben und seines Lebens froh werden will, der darf kein Mensch sein wie du und ich. Wer statt Gedudel Musik, statt Vergnügen Freude, statt Geld Seele, statt Betrieb echte Arbeit, statt Spielerei echte Leidenschaft verlangt, für den ist diese hübsche Welt hier keine Heimat…
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Objektiv gesehen ist der Tod das Beste, was den Menschen passieren konnte. Er zwingt sie, sich dem Leben zu stellen, jede Sekunde davon zu genießen und sich zu verwirklichen. Er ist das einzig richtige Ende, notwendig und ein starker Antrieb.“ Er machte eine Pause. „Subjektiv gesehen ist der Tod natürlich scheiße.
”
”
Benedict Wells (Fast genial)
“
Wenn du mich küsst, Gwendolyn Shepherd, dann ist das so, als würde ich den Kontakt zum Boden verlieren. Ich habe keine Ahnung, wie du das machst oder wo du es gelernt hast. Wenn du mich küsst, dann will ich nichts anderes mehr, als dich zu spüren und in meinen Armen zu halten. Scheiße, ich bin so schrecklich in dich verliebt, dass es sich anfühlt, als hätte irgendwo in meinem Inneren jemand einen Kanister mit Benzin ausgekippt und angezündet! Gwenny, das alles macht mir furchtbare Angst. Ohne dich würde mein Leben keinen Sinn mehr haben, ohne dich... ich würde auf der Stelle sterben wollen, wenn dir etwas zustieße.
”
”
Kerstin Gier (Smaragdgrün (Edelstein-Trilogie, #3))
“
Voll Blüten steht der Pfirsichbaum
nicht jede wächst zur Frucht
sie schimmern hell wie Rosenschaum
durch Blau und Wolkenflucht.
Wie Blüten geh'n Gedanken auf
hundert an jedem Tag --
lass' blühen, lass' dem Ding den Lauf
frag' nicht nach dem Ertrag!
Es muss auch Spiel und Unschuld sein
und Blütenüberfluss
sonst wär' die Welt uns viel zu klein
und Leben kein Genuss.
”
”
Hermann Hesse (Bäume: Betrachtungen und Gedichte)
“
Früher wollte ich immer eine Romanfigur werden. Unsterblich sein und für immer in einem Buch leben, während mich jeder von außen lesen und beobachten kann.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Närrisch, dass jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
Im Islam leben und sterben wir alle!
”
”
Johann Wolfgang von Goethe
“
Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, daß er hungrig wurde oder fror -
Wer niemals heimlich beim Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil Vater oder Mutter oder sonst irgendeine besorgte Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen so früh aus den Federn sollte -
Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen mußte von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien -
Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.
”
”
Michael Ende (The Neverending Story)
“
Firnis lächelte gütig. "Bücher sind lebendige Wesen", sagte er, "und wenn man ganz in sie eintaucht, dann erwachen sie zum Leben. Und wie die Gedanken, so bekommen auch die Buchstaben Flügel verliehen. Sie lösen sich vom Papier und flattern im Raum herum.
”
”
Christoph Marzi (Das Geheimnis der singenden Stadt (Malfuria, #1))
“
... und in der schwärzesten Nacht meines Lebens sah ich Sterne.
”
”
Carlos Ruiz Zafón (The Shadow of the Wind (The Cemetery of Forgotten Books, #1))
“
Wäre es wirklich besser, wenn es diese Welt überhaupt nicht gäbe? Stattdessen leben wir, wir schaffen Kunst, lieben, beobachten, leiden, freuen uns und lachen. Wir existieren alle auf millionenfach unterschiedliche Weisen, damit es kein Nichts gibt, und der Preis dafür ist nun mal der Tod.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum
”
”
Johann Wolfgang von Goethe (Faust, First Part)
“
Ich dachte, ein neues Leben wäre leichter, aber es wurde nie leichter. Es ist ganz gleich, ob wir Apotheker oder Tischler oder Schriftsteller sind. Die Regeln sind immer ein wenig anders, aber die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch.
”
”
Ferdinand von Schirach (Strafe)
“
Alles ging so schnell vorbei, nie wusste man sein Glück zu schätzen, immer erst hinterher. Altbekanntes Zeug. Das Leben war nicht besonders einfallsreich. Es brachte immer den gleichen Trick, und trotzdem fiel jeder drauf rein.
”
”
Benedict Wells (Spinner)
“
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
”
”
Hermann Hesse
“
Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann sie leben, man kann von ihr getragen werden, man kann mit ihr Wunder tun, aber sagen und lehren kann man sie nicht.
”
”
Hermann Hesse (Siddhartha)
“
Leck mich im Arsch!
Laßt uns froh sein!
Murren ist vergebens!
Knurren, Brummen ist vergebens,
ist das wahre Kreuz des Lebens,
das Brummen ist vergebens,
Knurren, Brummen ist vergebens, vergebens!
Drum laßt uns froh und fröhlich, froh sein!
”
”
Wolfgang Amadeus Mozart
“
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
”
”
Simone de Beauvoir
“
Als junger Mensch hatte ich das Gefühl, ein anderes, falsches Leben zu führen. Noch stärker als meine Geschwister habe ich mich gefragt, wie sehr mich Ereignisse aus meiner Kindheit und Jugend bestimmt haben, und erst spät habe ich verstanden, dass in Wahrheit nur ich selbst der Architekt meiner Existenz bin. Ich bin es, wenn ich zulasse, dass meine Vergangenheit mich beeinflusst, und ich bin es umgekehrt genauso, wenn ich mich ihr widersetzte.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Ich fragte mich, wie es weitergehen würde, und war beängstigt, aber auch fasziniert von der Antwort, dass ich es einfach nicht wusste. Ich wusste nur, dass ich das ganze letzte Jahr ziemlich nah am Abgrund gewesen war. Doch es gibt Fehler, die notwendig sind. Manchmal muss man ein kleines bisschen sterben, um wieder ein wenig mehr zu leben.
”
”
Benedict Wells (Spinner)
“
Bright star, would I were stedfast as thou art--
Not in lone splendour hung aloft the night
And watching, with eternal lids apart,
Like nature's patient, sleepless Eremite,
The moving waters at their priestlike task
Of pure ablution round earth's human shores,
Or gazing on the new soft-fallen mask
Of snow upon the mountains and the moors--
No--yet still stedfast, still unchangeable,
Pillow'd upon my fair love's ripening breast,
To feel for ever its soft fall and swell,
Awake for ever in a sweet unrest,
Still, still to hear her tender-taken breath,
And so live ever--or else swoon to death.
Glanzvoller Stern! wär ich so stet wie du,
Nicht hing ich nachts in einsam stolzer Pracht!
SchautŽ nicht mit ewigem Blick beiseite zu,
Einsiedler der Natur, auf hoher Wacht
Beim Priesterwerk der Reinigung, das die See,
Die wogende, vollbringt am Meeresstrand;
Noch starrt ich auf die Maske, die der Schnee
Sanft fallend frisch um Berg und Moore band.
Nein, doch unwandelbar und unentwegt
MöchtŽ ruhn ich an der Liebsten weicher Brust,
Zu fühlen, wie es wogend dort sich regt,
Zu wachen ewig in unruhiger Lust,
Zu lauschen auf des Atems sanftes Wehen -
So ewig leben - sonst im Tod vergehen!
”
”
John Keats (Bright Star: Love Letters and Poems of John Keats to Fanny Brawne)
“
Leben ist wie Scherben essen, und sich wundern, dass man Blut spuckt.
”
”
Dirk Bernemann (Ich hab die Unschuld kotzen sehen 1-2)
“
Mein Leben tut weh!
Wünsche verschwinden auf nimmerwiedersehen.
Meine Träume stehen mit kaputten Rücken an Wänden.
Und die Liebe ist ein Massengrab.
”
”
Dirk Bernemann (Satt. Sauber. Sicher.)
“
Gott schläft, und wir leben weiter.
”
”
Wolfgang Borchert (Draußen vor der Tür)
“
An und für sich ist uns das Lachen immer nah; trotz allem Jammer unseres Lebens ist ein leises Lachen bei uns gewissermaßen immer zu Hause.
”
”
Franz Kafka (Josephine the Singer, or the Mouse Folk (The Metamorphasis, A Hunger Artist, A Penal Colony, and Other Stories))
“
Die heilige Schrift sagt, »Unterdrückung treibt den Weisen in den Wahnsinn« und ich war noch nicht einmal weise.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Wer Böses plant, findet im Leben keine Rast und keine Ruh.
”
”
Astrid Lindgren
“
Der Mensch braucht wenig, und an Leben reich
Ist die Natur.
”
”
Friedrich Schiller
“
Eine Viertelstunde später saß Rjuchin gänzlich einsam vor einer Zärte, leerte dazu ein Glas nach dem andern und war sich bewußt, daß er in seinem Leben nichts mehr ändern, sondern nur noch vergessen konnte.
”
”
Mikhail Bulgakov
“
Mein Leben war kein Teeniefilm. Es war chaotisch, manchmal dramatisch, voller lustiger Momente und voller Trauer. Manchmal auch voller Albernheiten, die es niemals in einen Film schaffen würden. Aber mein Leben war vor allem eines: Echt. Und das war so viel mehr wert als jeder Traum.
”
”
Amelie Murmann (Liebe kennt keinen Plan (Living the Dream, #1))
“
Einen einzigen Gedanken hatte er, eine einzige Liebe, eine einzige Leidenschaft: die Bücher! Und diese Liebe, diese Leidenschaft verbrannten sein Inneres, verdarben sein Leben, verschlangen sein Dasein.
”
”
Gustave Flaubert (Bibliomania)
“
Geschichten sind die Essenz des Lebens, Apolonia", sagte er, so ernst wie immer, und sie hatte das Gefühl, dass es auf der ganzen Welt keinen gescheiteren Menschen gab. "Menschen kommen und gehen. Aber Geschichten überdauern die Zeit, denn sie sind hier in den Büchern, sie sind wie Schätze eingeschlossen und leben ewig. Du, Apolonia, wirst all das hier erben und nach mir die Bücher kaufen, verkaufen und lieben, die die ganze Schönheit der Welt in sich tragen.
”
”
Jenny-Mai Nuyen (Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten)
“
Flucht ist hier nicht die Beschäftigung mit der Vergangenheit, sondern gerade die entschlossene Konzentration auf Gegenwart und Zukunft, die blind ist für das Erbe der Vergangenheit, von dem wir geprägt sind und mit dem wir leben müssen
”
”
Bernhard Schlink
“
Ich bin der Zwischenraum zwischen dem, was ich bin, und dem, was ich nicht bin, zwischen dem, was ich träume, und dem, was das Leben aus mir gemacht hat, der abstrakte und leibliche Mittelwert zwischen Dingen, die nichts sind, da ich ebenfalls nichts bin. Welche Unruhe, wenn ich fühle, welch Unbehagen, wenn ich denke, welche Nutzlosigkeit, wenn ich will!
”
”
Fernando Pessoa
“
Es gibt Tage, wo das Leben übertrieben flau ist. Zu Bett gehen; weiter hilft nichts mehr.
”
”
Heinrich Mann (Der Unbekannte und andere Novellen)
“
Das Leben hat a priori keinen Sinn. Ehe Sie leben, ist das Leben nichts; es liegt bei Ihnen, ihm einen Sinn zu verleihen, und der Wert ist nichts anderes als der Sinn, den Sie wählen.
”
”
Jean-Paul Sartre
“
Jede Nacht ist für mich ein Song. Jeder Augenblick ist für mich ein Song. Aber diesmal ist alles anders. Und gleichzeitig spüre ich, dass das Leben von uns nicht nur in einem einzigen Song gelebt wird. Wir leben von Lied zu Lied, von Augenblick zu Augenblick, von Akkord zu Akkord. Das Leben ist mehr als der Soundtrack einer Nacht. Es ist ein unendlicher Soundtrack.
”
”
Rachel Cohn (Nick & Norah's Infinite Playlist)
“
Ein Wort
Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin.
Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich -
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.
”
”
Gottfried Benn
“
[...] Das allerdings ist ein absurder Gedanke. Andererseits sind, wie ich im Laufe meines Lebens jetzt schon mit Entschiedenheit weiß, gerade die absurden Gedanken die klarsten Gedanken und die absurdesten die wichtigsten überhaupt.
”
”
Thomas Bernhard (Yes)
“
Sie hatten Angst vor dem Abschied, und zugleich versetzte sein Bevorstehen sie in eigentümliche Leichtigkeit. Sie waren nicht mehr im gemeinsamen und noch nicht im eigenen Leben, sie waren im Niemandsland.
”
”
Bernhard Schlink
“
...nicht nur in der Zeit sind wir ausgebreitet. Auch im Raum erstrecken wir uns weit über das hinaus, was sichtbar ist. Wir lassen etwas von uns zurück, wenn wir einen Ort verlassen, wir bleiben dort, obgleich wir wegfahren. Und es gibt Dinge an uns, die wir nur dadurch wiederfinden können, dass wir dorthin zurückkehren. Was könnte aufregender sein, als ein unterbrochenes Leben mit all seinen Versprechen wieder aufzunehmen?
”
”
Pascal Mercier
“
Aber irgendwann hörte die Erinnerung an sie auf, mich zu begleiten. Sie blieb zurück, wie eine Stadt zurückbleibt, wenn der Zug weiterfährt. Sie ist da, irgendwo hinter einem, und man könnte hinfahren und sich ihrer versichern. Aber warum sollte man.
”
”
Bernhard Schlink (Der Vorleser. Erläuterungen und Dokumente)
“
Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod unserer Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur bekommen, was du immer bekommen hast.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Das heiße Wetter lockt Schlangen und Sklavenhalter gleichermaßen hervor und ich kann die eine Gattung von giftigen Kreaturen so wenig leiden wie die andere.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Jedes Baby war bei der Geburt ein perfektes Wunder, und das Leben im Grunde nur ein fortlaufender Zerstoerungsprozess.
”
”
Jo Nesbø (The Snowman (Harry Hole, #7))
“
Das ganze Leben ist eine tolle Geschichte, John! Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten.
”
”
John P. Strelecky
“
Es dauerte einen Moment, bis er ihr antwortete:
Nein, ich spreche von... von eurer Freiheit, glaube ich. Von dem Glück, das ihr habt, für euch zu leben und auf alles andere zu pfeifen.
”
”
Anna Gavalda (Hunting and Gathering)
“
Es ist ein einförmig Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten ihre Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu sein
”
”
Johann Wolfgang von Goethe (Die Leiden des jungen Werthers / Die Wahlverwandtschaften)
“
Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um es loszuwerden...
”
”
Johann Wolfgang von Goethe
“
Sie töten so gerne Tiere, weil es unter Strafe steht, Menschen umzubringen, und weil sie doch so gerne auslöschen, am liebsten sich. Wie die Augen blind werden, im Augenblick des Übergangs von einem beseelten Lebewesen zu einem Fleisch. Seele. Das Wort für den Herzschlag.
”
”
Sibylle Berg (Vielen Dank für das Leben)
“
Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön.
”
”
Hermann Hesse
“
Weißt du, was das Geheimnis ist?", raunte der Zwerg an SEINER Seite. "Es ist die Kraft positiver Gedanken. Du musst einfach an das Beste denken und nicht an alle möglichen Unglücke, die geschehen könnten. Unsere Gedanken formen unser Leben!
”
”
Bernhard Hennen (Drachenelfen (Drachenelfen, #1))
“
Niemand schien zu merken, daß er, indem er Zeit sparte, in Wirklichkeit etwas ganz anderes sparte. Keiner wollte wahr haben, daß sein Leben immer ärmer, immer gleichförmiger und immer kälter wurde. [...] Aber Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen. Und je mehr die Menschen daran sparten, desto weniger hatten sie.
”
”
Michael Ende
“
Kinder sind Wachs in den Händen der Welt. Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche. [...] Dort schrieb sie ins uns: Seid stark und wehrt euch. Wer euch verletzt, dem tut doppelt weh oder geht aus dem Weg, aber lasst euch nie vorschreiben, wie ihr zu leben habt. Ich liebe euch wie ihr seid.
”
”
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
“
Es gibt nur eine Art und Weise, eine andere Kultur zu verstehen. Sie zu leben. In sie einzuziehen, darum zu bitten, als Gast geduldet zu werden, die Sprache zu lernen. Irgendwann kommt dann vielleicht das Verständnis. Es wird dann immer wortlos sein. In dem Moment, in dem man das Fremde begreift, verliert man den Drang, es zu erklären. Ein Phänomen erklären heißt, sich davon entfernen.
”
”
Peter Høeg (Smilla's Sense of Snow)
“
Ich sehe, du denkst mehr, als du einem sagen kannst. Wenn das nun so ist, dann weisst du aber auch, dass du nie ganz das gelebt hast, was du dachtest, und das ist nicht gut. Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert.
”
”
Hermann Hesse (Demian)
“
Du betrachtest das, was mit uns geschieht, ein wenig wie eine Krankheit. Wenn es eine ist, dann will ich nicht gesund werden. Der Gedanke, dass es Dich irgendwo gibt, und dass du manchmal an mich denkst, hilft mir zu leben.
”
”
Benoîte Groult (Zout op mijn huid)
“
Das Leben war schwierig geworden, es gab nichts Großes, an das man glauben, keine Pflichten, die man erfüllen, keine Bräuche, an denen man sich freuen konnte, und was einst eine Familie gewesen war, bestand aus versprengten Einzelwesen, die man liebte oder verzweifelt bedauerte - es ließ sich kaum noch unterscheiden.
”
”
Juli Zeh (Spieltrieb)
“
Den Wert von vieren kennen aber nur vier: Den Wert des Lebens kennen nur die Toten; den Wert des Gesunden nur die Kranken; den Wert der Jugendkraft kennen nur die Altersschwachen; und den Wert des Reichtums kennen nur die Armen.
”
”
Abu Hamid al-Ghazali
“
Gewiss hat sich die westliche Welt über alle Maßen für Philosophie und Politik interessiert und sich in geradezu unsinniger Weise um philosophische und politische Fragen gestritten; gewiss hat die westliche Welt auch eine wahre Leidenschaft für Literatur und Kunst entwickelt; aber nichts in ihrer ganzen Geschichte hat eine solche Bedeutung gehabt wie das Bedürfnis nach rationaler Gewissheit. Diesem Bedürfnis nach rationaler Gewissheit hat die westliche Welt schließlich alles geopfert: ihre Religion, ihr Glück, ihre Hoffnungen und letztlich ihr Leben.
”
”
Michel Houellebecq (The Elementary Particles)
“
Soll man die Segel streichen und dem Erlebnis ausweichen, sobald es nicht vollkommen danach angetan ist, Heiterkeit und Vertrauen zu erzeugen? Soll man 'abreisen', wenn das Leben sich ein bisschen unheimlich, nicht ganz geheuer oder etwas peinlich und kränkend anlässt? Nein doch, man soll bleiben, soll sich das ansehen und sich dem aussetzen, gerade dabei gibt es vielleicht etwas zu lernen.
”
”
Thomas Mann (Thomas Mann: Mario und der Zauberer. Lektüreschlüssel)
“
Wie rau der Morgen war. So weiß, so kühl gegen das sanfte Violett der Nacht; so harsch und bloß nach den reich gekleideten Träumen. So unnachsichtig klar, wie Glassplitter auf der nackten Haut, wenn sie noch weich und verwundbar war unter den Laken. So herzzerreißend licht, wenn man sterben musste.
”
”
Lilach Mer (Der siebte Schwan)
“
Aber eins weiß ich mit Sicherheit: Dass wir das Leben führen, für das wir uns entscheiden. Dass wir so tief fallen, wie wir es zulassen, dass wir so weit sehen, wie wir es wagen, die Augen zu öffnen. Und dass die Worte, die wir sprechen, nur so lange weiterklingen, wie wir ihnen Nachdruck verleihen.
”
”
Lilly Lindner (Splitterfasernackt)
“
Es ist sehr nett, verheiratet zu sein. Man muss nur wissen, dass zwei Menschen niemals ein Herz und eine Seele haben können. Sie bleiben immer zwei Leute, zwei Herzen. Es kommt nur darauf an, angenehm nebeneinander zu leben und doch nie allein zu sein.
”
”
Annemarie Selinko (Heut heiratet mein Mann)
“
Über die Ferne der finsteren Fluren
hebt mich mein Stern in dein schwärmendes Blut.
Nicht mehr am Weh, das wir beide erfuhren,
rätselt, der leicht in der Dämmerung ruht.
Wie soll er, Süße, dich betten und wiegen,
daß seine Seele das Schlummerlied krönt?
Nirgends, wo Traum ist und Liebende liegen,
hat je ein Schweigen so seltsam getönt.
Nun, wenn nur Wimpern die Stunden begrenzen,
tut sich das Leben der Dunkelheit kund.
Schließe, Geliebte, die Augen, die glänzen.
Nichts mehr sei Welt als dein schimmernder Mund.
”
”
Paul Celan (Die Gedichte.)
“
Und Rasmus bohrt seine Nase in Nickes Backe und flüstert: »Denn ich hab’ dich so lieb …«
Da weint Nicke. Seit er ein Kind war, hat er nicht mehr geweint. Aber jetzt weint er. Weil er so müde ist und weil das erstemal in seinem Leben ein Mensch so etwas zu ihm sagt.
”
”
Astrid Lindgren (Kalle Blomquist, Eva Lotte und Rasmus)
“
Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist? Aus diesem Grund gleicht das Leben immer einer Skizze. Auch „Skizze“ ist nicht das richtige Wort, weil Skizze immer ein Entwurf zu etwas ist, die Vorbereitung eines Bildes, während die Skizze unseres Lebens eine Skizze von nichts ist, ein Entwurf ohne Bild.
Einmal ist keinmal, sagt sich Tomas. Wenn man ohnehin nur einmal leben darf, so ist es, als lebe man überhaupt nicht.
”
”
Milan Kundera (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)
“
Wenn mir Musik die Seele bewegte, dann verstand ich ohne Worte doch alles, fühlte in der Tiefe alles Lebens reine Harmonie und glaubte zu wissen, daß ein Sinn und schönes Gesetz in allem Geschehen verborgen sei. Wenn es auch eine Täuschung war, ich lebte doch darin und war darin beglückt.
”
”
Hermann Hesse (Gertrude)
“
Es ist nicht leicht in Berlin, und das Leben fordert den ganzen Menschen. Das Jahr geht vom Winterschlaf in die Frühjahrsmüdigkeit, von der Frühjahrsmüdigkeit ins Sommerloch, vom Sommerloch in die Herbstdepression und dann direkt in den Winterschlaf über - und zwischendurch gibt's Momente, die sind gut.
”
”
Christiane Rösinger (Das schöne Leben)
“
Und so schleppe ich mein Leben damit hin, das zu tun, was ich nicht will, und das zu erträumen, was ich nicht haben kann, absurd wie eine stehen-gebliebene öffentliche Uhr. Nur die zarte, aber feste Sensibilität, der lange, aber vollauf bewusste Traum, bilden in ihrer Gesamtheit mein Halbschattenprivileg.
”
”
Fernando Pessoa
“
... ich kann kein Volk mir denken, das zerißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungenudn gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und Gleider zerstückelt untereinander liegen ... ? Ein jeder treibt das Seine, wirst du sagen, und ich sage es auch. Nur muß er es mit ganzer Seele treiben, muß nicht jede Kraft in sich ersticken, wenn sie nicht gerade sich zu seinem Titel paßt ... und ist er in ein Fach gedrückt, wo gar der Geist nicht leben darf, so stoß ers mit Verachtung weg und lerne pflügen!
”
”
Friedrich Hölderlin
“
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten bei einem Flugzeugabsturz sterben. Aber auf gar keinen Fall im Bett. Vielleicht mit Ines, oder mit Frau Sprengel, auf dem Linienflug nach Südamerika. Das rechte Triebwerk ist mit einem kaum hörbaren Knall explodiert und zieht eine endlose Feuerschleppe hinter sich her, als wir gerade über dem offenen Meer sind. Die Passagiere kreischen, einige ganz Doofe betteln die Stewardess um Fallschirme an. Ich lege meine Lektüre aus der Hand, beuge mich zu Ines, und sage, ich hatte noch gar nicht zu Ende gelesen. Und Ines sagt, gut, dass wir nicht das teure Hotel gebucht haben. Und wir schauen uns an und wissen, dass wir uns verstanden haben in diesem Leben. Durch das kleine runde Fenster rast die Wasseroberfläche auf uns zu, die bei dieser Geschwindigkeit härter ist als Beton, und ich halte Ines fest und flüstere ihr etwas in Ohr, solange ich noch flüstern kann und solange sie noch ein Ohr hat.
”
”
Wolfgang Herrndorf
“
Gleich wird sie dieses Stück ihres Lebens bei einer Freundin und bei Rindfleisch mit Fisolen repetieren, das Leben gleichsam um diese kleine Spanne des darüber Berichtens verlängern, wäre nicht die Zeit während ihrer Erzählung, die ja ihrerseits unaufhaltsam verstreicht. Und der Dame damit Raum für neues Erleben nimmt.
”
”
Elfriede Jelinek (The Piano Teacher)
“
Ich bin jung, ich bin zwanzig Jahre alt; aber ich kenne vom Leben nichts anderes als die Verzweiflung, den Tod, die Angst und die Verkettung sinnlosester Oberflächlichkeit mit einem Abgrund des Leidens. Ich sehe, dass Völker gegeneinander getrieben werden und sich schweigend, unwissend, töricht, gehorsam, unschuldig töten.
”
”
Erich Maria Remarque (All Quiet on the Western Front)
“
Wir gehen allein durch diese Welt,
doch wen wir großes Glück haben,
dürfen wir einen Augeblick lenag jemandem gehören,
jemandem der uns durch die Einsamkeit trägt,
die ein Legen lang andauert!
Und für eine Minute habe ich ihn noch einmal berührt,
in der Abenddämerung,
und mir sind rote Flügel gewachsen,
ich war wieder jung im Sommergarten.
Ich hatte wieder Hoffnung und das ewige Leben.
”
”
Paullina Simons (The Bronze Horseman (The Bronze Horseman, #1))
“
Oh, wär mein junges Leben doch ein Traum. Und würd doch mein Geist nicht wach, bis das der Strahl der Ewigkeit den Morgen brächte. Obwohl der Traum von schlimmen Kummer war, er war doch besser als die wirklichkeit des wachen Lebens für den, dessen herz gleich von Geburt an auf der Erde sein muss - Ein Chaos aus der tiefsten Leidenschaft.
”
”
Edgar Allan Poe (The Complete Poetry)
“
und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
Es ist viel flacher, wenn du für etwas Gutes und Ideales kämpfst und nun meinst, du müssest es auch erreichen. Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön.
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Du hattest ein Bild vom Leben in dir, einen Glauben, eine Forderung, du warst zu Taten, Leiden und Opfern bereit – und dann merktest du allmählich, daß die Welt gar keine Taten und Opfer und dergleichen von dir verlangt, daß das Leben keine heroische Dichtung ist, mit Heldenrollen und dergleichen, sondern eine bürgerliche gute Stube, wo man mit Essen und Trinken, Kaffee und Strickstrumpf, Tarockspiel und Radiomusik vollkommen zufrieden ist. Und wer das andere will und in sich hat, das Heldenhafte und Schöne, die Verehrung der großen Dichter oder die Verehrung der Heiligen, der ist ein Narr und ein Ritter Don Quichotte.
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Albert spricht es aus. "Der Krieg hat uns für alles verdorben."
Er hat recht. Wir sind keine Jugend mehr. Wir wollen die Welt nicht mehr stürmen. Wir sind Flüchtende. Wir flüchten vor uns. Vor unserem Leben. Wir waren achtzehn Jahre und begannen die Welt und das Dasein zu lieben; wir mussten darauf schießen. Die erste Granate, die einschlug, traf in unser Herz. Wir sind abgeschlossen vom Tätigen, vom Streben, vom Fortschritt. Wir glauben nicht mehr daran; wir glauben an den Krieg.
”
”
Erich Maria Remarque
“
Zyniker sagen, das Sterben beginne mit der Geburt. Wie jede polarisierende These enthält auch diese drastische Aussage ein Fünkchen Wahrheit. Jeder Mensch erreicht irgendwann einen Punkt, in dem sein Leben endet und das Sterben beginnt. Eine unendlich kleine, aber messbare, logische Sekunde, in der wir eine unsichtbare Grenze überschreiten, die den Wendepunkt unseres Daseins markiert. Hinter der Grenze liegt dann all das, was wir einst als Zukunft betrachtet haben. Und vor uns ist nur noch der Tod.
”
”
Sebastian Fitzek
“
Der Augenblick ist die einzige Realität, die Realität überhaupt im seelischen Leben. Der gelebte Augenblick ist das Letzte, Blutwarme, Unmittelbare, Lebendige, das leibhaftig Gegenwärtige, die Totalität des Realen, das allein Konkrete. Statt von der Gegenwart sich in Vergangenheit und Zukunft zu verlieren, findet der Mensch Existenz und Absolutes zuletzt nur im Augenblick. Vergangenheit und Zukunft sind dunkle, ungewisse Abgründe, sind die endlose Zeit, während der Augenblick die Aufhebung der Zeit, die Gegenwart des Ewigen sein kann.
”
”
Karl Jaspers (Psychologie der Weltanschauungen (German Edition))
“
Ich dachte früher, wer nicht mehr zu lange zu leben hat, sagt die Wahrheit.Aber vielleicht sind die, die nicht mehr lange zu leben haben, die schlimmsten Lügner. Wenn sie sichjetzt nicht in Szene setzen, wann dann? Die Wahrheit... Was ist die Wahrheit, auf die der Richter einem keinen Brief und kein Siegel gibt? Und was die Lüge, auf die er es einem gibt? Was ist die Wahrheit, wenn sie nur durch die Köpfe vagabundiert und nicht gehörig festgestellt wird?
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Bernhard Schlink (Sommerlügen)
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Das Wichtigste ist, dass du deine ganzen beschissenen Träume und Hoffnungen packst und sie nie mehr loslässt“, hatte er gesagt. „Du kannst schreien, du kannst verzweifeln, du kannst winseln. Doch selbst wenn du schon kaum mehr an dich glaubst, du darfst sie nicht loslassen. Denn wenn du’s tust, dann ist’s aus, Kleiner. Ab dem Zeitpunkt ist dein Leben vorbei. Dann kannst du zwar noch jahrelang durch die Welt wandeln, aber innerlich bist du längst tot… so wie die meisten hier.
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Benedict Wells (Fast genial)
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Zu früh, befürcht ich; denn mein Herz erbangt
Und ahnet ein Verhängnis, welches, noch
Verborgen in den Sternen, heute Nacht
Bei dieser Lustbarkeit den furchtbarn Zeitlauf
Beginnen und das Ziel des läst'gen Lebens,
Das meine Brust verschließt, mir kürzen wird
Durch irgendeinen Frevel frühen Todes.
Doch er, der mir zur Fahrt das Steuer lenkt,
Richt' auch mein Segel!
I fear, too early. For my mind misgives
Some consequence, yet hanging in the stars,
Shall bitterly begin his fearful date
With this night's revels, and expire the term
Of a despisèd life, closed in my breast,
By some vile forfeit of untimely death.
But He that hath the steerage of my course
Direct my sail!
Romeo: Act I, Scene 4
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William Shakespeare (Romeo and Juliet)
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Stell dir dein Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern, Phil. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu - nur ab und zu, hörst du ? - öffnet sich zu einem dieser schrecklichen Zimmer und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. Dann bekommst du große Angst, so wie jetzt. Weißt du, was du dann tust?" Ich schüttelte den Kopf. Tereza "Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist - dein Haus, mit deinen Zimmer. Du hast die Schlüssel, Phil. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu" Phil "Und dann werfe ich den Schlüssel weg" Tereza "Nein, das darfst du nicht tun, niemals! Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel. Du kannst deine Angst für eine Weile aussperren, aber irgendwann musst du dich ihr stellen" Phil "Wenn ich größer bin?" Tereza "Größer und mutiger, mein Kleiner. Und vielleicht auch nicht mehr allein.
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Andreas Steinhöfel
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Im Gegensatz zum Tier kann ich mich über die Zwänge der Natur erheben. Ich kann Sex haben, ohne mich vermehren zu wollen. Ich kann Substanzen konsumieren, die mich für eine Weile von der sklavischen Ankettung an den Körper erlösen. Ich kann den Überlebenstrieb ignorieren und mich in Gefahr bringen, allein um den Reiz der Herausforderung willen. Dem wahren Menschen genügt das Dasein nicht, wenn es ein bloßes Hier-Sein meint. Der Mensch muss sein Dasein erfahren. Im Schmerz. Im Rausch. Im Scheitern. Im Höhenflug. Im Gefühl der vollständigen Machtfülle über die eigene Existenz. Über das eigene Leben und den eigenen Tod. Das, meine arme, vertrocknete Mia Holl, ist Liebe.
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Juli Zeh
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Berge sollte man mit möglichst wenig Anstrengung und ohne Ehrgeiz ersteigen. Unsere eigene Natur sollte das Tempo bestimmen. Wenn man unruhig wird, geht man schneller. Wenn man zu keuchen anfängt, geht man langsamer. Man steigt auf den Berg in einem Zustand, in dem sich Rastlosigkeit und Erschöpfung die Waage halten. Dann, wenn man nicht mehr in Gedanken vorauseilt, ist jeder Schritt nicht mehr bloß ein Mittel zum Zweck, sondern ein einmaliges Ereignis. Dieses Blatt ist gezähnt. Dieser Felsen scheint locker. Von dieser Stelle aus ist der Schnee nicht mehr so gut zu sehen, obwohl man ihm schon näher ist. Das sind Dinge, die man ohnehin wahrnehmen sollte. Nur auf irgendein zukünftiges Ziel hin zu leben ist seicht. Die Flanken des Berges sind es, auf denen Leben gedeiht, nicht der Gipfel. Hier wächst etwas.
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Robert M. Pirsig (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry Into Values (Phaedrus, #1))
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Sozusagen grundlos vergnügt
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
- Dass Amseln flöten und das Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem. Dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter;
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
- weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freue mich, dass ich… Dass ich mich freu.
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Mascha Kaléko
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My father gave my stature tall,
And rule of life decorous;
My mother my nature genial
And joy in making stories;
Full well my grandsire loved the fair,
A tendency that lingers;
My grandam gold and gems so rare,
An itch still in the fingers.
If no part from this complex all
Can now be separated,
What can you name original
That is in me created?
- - -
GER:
Vom Vater hab ich die Statur,
Des Lebens ernstes Führen,
Von Mütterchen die Frohnatur
Und Lust zu fabulieren.
Urahnherr war der Schönsten hold,
Das spukt so hin und wieder,
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
Das zuckt wohl durch die Glieder.
Sind nun die Elemente nicht
Aus dem Komplex zu trennen,
Was ist denn an dem ganzen Wicht
Original zu nennen?
Zahme Xenien VI.
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Johann Wolfgang von Goethe (Xenien)
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Im Grunde genommen geht es immer noch um den Satz, den ich damals auf meinen Gaderobespiegel geschrieben habe und dessen Ende weggewischt hatte: "Ich passe auf mich auf, aber falls mir etwas passieren sollte..."
Die Sache ist die, dass man das nicht einfach wegwischen kann. Falls man nicht gerade beschlossen hat, blind und feig durchs Leben zu gehen, muss man eine Antwort finden auf die Frage, wie dieser Satz weitergehen soll. Und man kann die Frage, was man sich wünscht für die Zeit nach seinem Tod, nicht beantworten, ohne sich darüber im Klaren zu sein, was man sich wahrhaft wünscht für die Zeit davor.
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Andreas Eschbach (Die seltene Gabe)
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Niemand würde glauben, wie schön Prag in der Nacht ist, im Glanz des Mondes. Die Menschen schlummern, die Steine sind lebendig geworden, auch in die Standbilder auf der Karlsbrücke kommt Leben. Der Hradčin, schon am Tage majestätisch erhaben, ist bei Nacht noch erhabener. Umflort von der Farbe der Finsternis, erhebt er sich hoch in den endlosen Himmel, und sein Turm, steil aufragend, reicht bis an die funkelnden Sterne. Die Moldau rauscht hymnisch, über ihrem Tal steht der Mond, der sich so manchmal von dem herrlichen Anblick nicht trennen kann; er schaut und schaut, bis ihn die eifersüchtige Sonne verscheucht.
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Jan Neruda
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Diese Grausamkeiten sind in Wirklichkeit keine. Ein Mensch des Mittelalters würde den ganzen Stil unseres heutigen Lebens noch ganz anders als grausam, entsetzlich und barbarisch verabscheuen! Jede Zeit, jede Kultur, jede Sitte und Tradition hat ihren Stil hat ihre ihr zukommenden Zartheiten und Härten, Schönheiten und Grausamkeiten, hält gewisse Leiden für selbstverständlich, nimmt gewisse Übel geduldig hin. Zum wirklichen Leiden, zur Hölle wir das menschliche Leben nur da, wo zwei Kulturen und Religionen einander überschneiden. […] Es gibt nun Zeiten, wo eine ganze Generation so zwischen zwei Zeiten, zwischen zwei Lebensstile hineingerät, dass ihre jede Selbstverständlichkeit, jede Sitte, jede Geborgenheit und Unschuld verloren geht.
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Hermann Hesse (Steppenwolf)
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Irgendwann mal würde ich gern mit ein paar Freunden auf einer kleinen Insel leben, sie müßte ja nicht zu den Bahamas gehören. Vielleicht eine Bar betreiben, nichts Mondänes, ein kühles Plätzchen am Hafen, durchs Fenster kann man die Boote sehen. Vielleicht ein paar Stühle draußen unter der Markise, für die Touristen. Ein Tagesgericht, sonst nur Sandwiches und Drinks, aber die besten der Gegend. Man könnte fischen gehen, ab und zu auf die Nachbarinsel, wo es ein Spielkasino gibt. Jeder macht in aller Ruhe das, was er will. Einmal in der Woche ginge ich mit dem Vizekonsul und dem englischen Romanschriftsteller und dem Schnapsschmuggler ins Bordell, der Geschichten wegen. Ich weiß, du magst keine Geschichten, aber vielleicht brauchst du keine. Erinnerungen sind ja Scheiße, aber Geschichten halten das Leben zusammen. Manchmal, wenn du den großen Horror hast, ist eine gute Geschichte das einzige, was noch hilft.
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Jörg Fauser (The Snowman)
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Hören Sie, ich weiß sehr gut, dass ich so klein und unbedeutend bin, dass man eine Lupe braucht, um mich wahrzunehmen. Das war schon immer so. Suchen Sie mich mal auf einem Klassenfoto heraus, das dauert! Ich habe keine Familie, wenn ich jetzt von der Bildfläche verschwinde, gerät niemand in Not. Ich habe keine Freunde, keiner wird trauern, wenn ich nicht mehr da bin. Das weiß ich alles. Trotzdem, es hört sich vielleicht komisch an, aber ich war mit der Welt, wie sie ist, zufrieden. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht war ich auch zwei und hab mich köstlich mit mir selbst amüsiert. Ich weiß es nicht. Jedenfalls fühle ich mich in dieser Welt sehr wohl. Vieles darin gefällt mir nicht, und manchen scheine ich nicht zu gefallen, doch anderes gefällt mir, und was mir gefällt, gefällt mir -sehr-. Ob ich der Welt gefalle, ist mir scheißegal. Das ist mein Leben. Ich will nicht woanders hin. Unsterblichkeit brauche ich nicht. Alt werden ist nicht einfach, doch es betrifft mich ja nicht allein. Alle werden alt. Einhörner will ich nicht, ich will auch keinen Zaun!
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Haruki Murakami (Hard-Boiled Wonderland and the End of the World)
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„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.
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Klaus Mann (Mephisto)
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»Dann erinnerst du dich also an alles?«
»Besonders gerne an den Kuss im Wandschrank.«
Ich stöhnte leise und fuhr mir genervt durchs Haar. »Das war doch nur ein einziger Kuss. Ich habe dich bloß geküsst, weil ich dich zum Schweigen bringen wollte, damit Sawyers Mom uns nicht entdeckt und wir keinen Ärger kriegen. Du küsst doch sicher ständig Mädchen und danach geht ihr getrennte Wege. Außerdem kann ich deinen besten Freund nicht leiden.«
Levi legte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Weißt du, Tate, ich kann Sawyer manchmal auch nicht leiden. Sieh ihn dir doch nur an! Wie er sein Haar trägt, das ist doch echt abartig. Wir haben voll was gemeinsam.«
Automatisch blickte ich zu Sawyer hinüber, um seine Frisur abzuchecken. Wie immer waren seine Haare durcheinander und wuschelig und nicht mal wirklich das, was ich unbedingt eine richtige Frisur nennen würde.
»Sieht er nicht immer so aus?«
»Sag das doch nicht so laut! Ich versuche es immer wieder zu verdrängen, damit wir beide mit diesem Umstand leben können. Du verletzt sonst seine Gefühle.«
»Sawyer hat Gefühle?«, fragte ich sarkastisch.
»Können wir nicht lieber über meine Gefühle reden?«, erwiderte Levi und rückte mit seinem Stuhl näher.
»Sehe ich aus wie eine Therapeutin?«
»Nein«, antwortete er. »Dafür bist du zu süß.«
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Tanja Voosen (Mondfunken)
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Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. [...]
Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.
Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {...]
Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.
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Paulo Coelho