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Ich hatte mich immer darauf gefreut, alt zu werden, und das auch überall lauthals verkündet. Seit den Heldenanfängen hatte ich eine seltsame Sehnsucht nach dem Jenseits-Davon gehabt, mich auf Partys zielsicher neben Leute aus meiner Elterngeneration gesetzt und mein Alter auf Anfrage eher hoch- als runtergerechnet.
Womit ich nicht gerechnet hatte, war das Dazwischen, die uneindeutige, demütigend lange Zeit zwischen Fräuleinwunder und Lebenswerk. Denn das ist es, wofür der Pop keine Toleranz hat. Für Frauen, die ein kleines bisschen alt sind und nicht mehr ganz jung. So wie der Pop auch Frauen wie Beth Ditto und Lizzo feiert, als dickes Feigenblatt einer anorektischen Kultur, durchschnittliche mitteldünne Frauen mit runden Schultern und Hüften aber nicht mal mit der Zange angefasst.
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