Aus Quotes

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Now, Kalamas, don’t go by reports, by legends, by traditions, by scripture, by logical conjecture, by inference, by analogies, by agreement through pondering views, by probability, or by the thought, ‘This contemplative is our teacher.’ When you know for yourselves that, ‘These qualities are skillful; these qualities are blameless; these qualities are praised by the wise; these qualities, when adopted & carried out, lead to welfare & to happiness’ — then you should enter & remain in them. [Kalama Sutta, AN 3.65]
Gautama Buddha (Die Reden Des Buddha Aus Dem Ang�ttaranikaya; Aus Dem Pali Zum Ersten Male �bers. Und Erl�utert Von Myanatiloka)
Lest soviel ihr könnt! Lest Straßenschilder und Speisekarten, lest die Anschläge im Bürgermeisteramt, lest von mir aus Schundliteratur - aber lest! Lest! Sonst seid ihr verloren!
Walter Moers (Rumo & His Miraculous Adventures (Zamonia, #3))
Es sagt viel über die Welt aus, mein Kind, sagte der Vater zu dem Knaben, dass die Dummen glücklich sind und die Schlauen Depressionen haben.
Marc-Uwe Kling
Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören.
Hermann Hesse (Demian)
schade dass die Natur nur einen Mensch aus dir schuf / denn zum wurdigen Mann war und zum Schelmen der Stoff" (loose translation: nature, alas, made only one being out of you although there was material for a good man & a rogue)
Johann Wolfgang von Goethe (Faust, First Part)
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.
Franz Kafka (The Metamorphosis)
Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse. (What is done out of love always takes place beyond good and evil.)
Friedrich Nietzsche
Wenn die zarten Gezeiten deiner Liebe nicht den Pollen meines Herzens mit ihrem lieblichen Aroma durchtränkt hätten, Mein Lebenslauf, all das bestünde nur aus einem dummen Rennen ohne Ziel ohne Schönheit.
Suman Pokhrel
Yang indah memang bisa menghibur selama-lamanya, membubuhkan luka selama-lamanya, meskipun puisi dan benda seni bisa lenyap. Ia seakan-akan roh yang hadir dan pergi ketika kata dilupakan dan benda jadi aus. Tapi apa arti roh tanpa tubuh yang buncah dan terbelah? Keindahan tak bisa jadi total. Ketika ia merangkum total, ia abstrak, dan manusia dan dunia tak akan saling menyapa lagi.
Goenawan Mohamad (Tuhan & Hal-Hal yang Tak Selesai)
Man kann sich die Abenteuer, für die man gemacht ist, nicht immer aussuchen.
Mariana Leky (Was man von hier aus sehen kann)
هناك شرف أبعد من شرف الجسد...هناك شرف أكبر من الشرف ...و صيانه اللسان من قول الجهل ...مفتاح فى طريق الشرف الانبل
إبراهيم الكوني (Nachtkraut: Roman aus der Sahara)
Du bist für diese einfache, bequeme, mit so wenigem zufriedene Welt von heute viel zu anspruchsvoll und hungrig, sie speit dich aus, du hast für sie eine Dimension zu viel. Wer heute leben und seines Lebens froh werden will, der darf kein Mensch sein wie du und ich. Wer statt Gedudel Musik, statt Vergnügen Freude, statt Geld Seele, statt Betrieb echte Arbeit, statt Spielerei echte Leidenschaft verlangt, für den ist diese hübsche Welt hier keine Heimat…
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Auch aus Steinen die einem in den Weg gelegt werden, kann man schöne Dinge bauen.
Johann Wolfgang von Goethe
Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht, Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein, Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun, Einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn. Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn
J.R.R. Tolkien (The Lord of the Rings (Middle Earth, #2-4))
Manchmal wurden einem Dinge erst bewusst, sobald man davon erzählte. Behielt man Dinge für sich, konnte man sie schöndenken, verzerren oder gar verdrängen. Doch sprach man sie aus, dann stand die Wahrheit unwiderruflich im Raum. Lachte einem ins Gesicht und schrie einem entgegen, was man nicht wahrhaben wollte.
Carina Bartsch (Kirschroter Sommer (Kirschroter Sommer, #1))
Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, daß er hungrig wurde oder fror - Wer niemals heimlich beim Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil Vater oder Mutter oder sonst irgendeine besorgte Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen so früh aus den Federn sollte - Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen mußte von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien - Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.
Michael Ende (The Neverending Story)
Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer?
Hermann Hesse (Demian)
Es kann sehr verführerisch sein, die Realität zu ignorieren, wenn sie nervt und hässlich ist und uns fertigmacht, aber auf Dauer geht das nicht gut aus.
Margarete Stokowski (Untenrum frei)
Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es eine zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. Wer noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Nase liegt oder steht (...) Wer lesen kann, sitzt über einem Buch und erblickt mit einem Male den Kilimandscharo oder Karl den Großen oder Huckleberry Finn im Gebüsch oder Zeus als Stier, und auf seinem Rücken reitet die schöne Europa. Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt.
Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war)
Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen", sagte sie. "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.
Peter Stamm (Agnes)
Denn wenn man niemanden hat, den man ab und an aus der Stadt verjagen kann, wie soll man dann wissen, dass man selbst dorthin gehört?
Richard Bachman
Bin gar keine Russin, stamm' aus Litauen, echt deutsch. I am not Russian at all; I come from Lithuania, I am a real German. (Eliot's translation)
T.S. Eliot (The Waste Land)
Seit Urzeiten ist Fantasy das beliebteste aller Genres. Fantasy-Autoren der zweiten großen Welle wie Johannes, Lukas, Markus und Mel Gibson haben zum Beispiel selbst heute noch fanatische Fans, die ganze Passagen auswendig kennen und sich regelmäßig in mittelalterlichen Gebäuden zu Conventions treffen, bei denen sie sich gegenseitig ihre Lieblingsstellen vorlesen und absurde Rituale aus den Bücher nachspielen. Totale Nerds. (Anm. des Kängurus)
Marc-Uwe Kling (Die Känguru-Offenbarung (Die Känguru-Chroniken, #3))
Seit ich klein war, hatte mein Vater mir beigebracht, dass die Welt schlecht ist. Die Welt ist schlecht, und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden und so weiter. Das hatten mir meine Eltern erzählt, das hatten mir meine Lehrer erzählt, und das Fernsehen erzählte es auch. Wenn man Nachrichten guckt: Der Mensch ist schlecht. Wenn man Spiegel TV guckt: Der Mensch ist schlecht. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war. Da klingelt man nachts um vier irgendwen aus dem Bett, weil man gar nichts von ihm will, und er ist superfreundlich und bietet auch noch seine Hilfe an. Auf so was sollte man in der Schule vielleicht auch mal hinweisen, damit man nicht völlig davon überrascht wird.
Wolfgang Herrndorf (Tschick)
Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.
J.R.R. Tolkien (The Fellowship of the Ring (The Lord of the Rings, #1))
Aus einem Buch abschreiben - PLAGIAT. Aus zwei Büchern abschreiben - ESSAY. Aus drei Büchern abschreiben - DISSERTATION. Aus vier Büchern abschreiben - EIN FÜNFTES GELEHRTES BUCH.
Ferenc Molnár
Es war sogar etwas Tröstliches in dieser toten Welt, denn die Abwesenheit von Leben bedeutet auch die Abwesenheit von Gefahr. Alles Böse geht von den Lebenden aus.
Walter Moers (The City of Dreaming Books (Zamonia, #4))
Aber allein mit der Vietnamesin in einem Raum fühle ich mich wie Hitler. Ich will ihr immer sofort das Staubtuch aus der Hand reißen und selber putzen.
Wolfgang Herrndorf (Tschick)
Die Art, wie sie ihre Ordner fest im Arm hielt, ihre zielstrebigen Schritte, das vorgereckte Kinn. Sie sah aus, als würde sie in einen Kampf ziehen.
Mona Kasten (Save Me (Maxton Hall, #1))
Sie würden ihm helfen, ihn heilen. Arzneien und Ärzte. Eine Änderung der Einstellung. Dann Frieden. Seine Streitsüchtigkeit würde wie Unkraut aus ihm herausgejätet werden.
Richard Bachman (The Running Man)
Als junger Mensch hatte ich das Gefühl, ein anderes, falsches Leben zu führen. Noch stärker als meine Geschwister habe ich mich gefragt, wie sehr mich Ereignisse aus meiner Kindheit und Jugend bestimmt haben, und erst spät habe ich verstanden, dass in Wahrheit nur ich selbst der Architekt meiner Existenz bin. Ich bin es, wenn ich zulasse, dass meine Vergangenheit mich beeinflusst, und ich bin es umgekehrt genauso, wenn ich mich ihr widersetzte.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Nun, es gibt noch etwas anderes, an das ich glaube, William. Ich glaube, was ich sehe. Aus dem Grund bin ich ein relativ reicher Mann. Vor allem aber bin ich deshalb auch ein lebendiger Mann. Die meisten Menschen glauben einfach nicht, was sie sehen.
Richard Bachman
»Wovor hast du am meisten Angst?« Ich überlegte eine Weile, während er mich nicht aus den Augen ließ. »Vor dem Leben«, entschied ich schließlich. »Davor, dass es vorbei ist, bevor ich überhaupt richtig gelebt habe. Davor, dass ich alles verpasse, weil ich mit meinen Gedanken woanders bin. Davor, dass das Beste im Leben an mir vorbeizieht, weil ich die Chance es zu bekommen nicht ergriffen habe.«
Amelie Murmann (Liebe kennt keinen Plan (Living the Dream, #1))
Yes, there are in me the makings of a very fine loafer, and also of a pretty spry sort of fellow. I often think of those lines of old Goethe: 'Schade, daß die Natur nur einen Menschen aus dir schuf; Denn zum würdigen Mann war und zum Schelmen der Stoff.'
Arthur Conan Doyle (The Sign of Four (Sherlock Holmes, #2))
Stelle Dich an den Abrgund der Hölle Und tanze zur Musik der Sterne!
Walter Moers (Ensel und Krete: Ein Märchen aus Zamonien (Zamonien, #2))
And the world suddenly appeared to me as such an awfully large place, with I so totally alone in it that I could have cried from the bottom of my heart.
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne
Jean Paul Friedrich Richter
Forever is composed of nows. Das 'Für immer' besteht aus vielen 'jetzt'.
Emily Dickinson
Unser Leben hängt davon ab, was wir aus dem machen, was aus uns gemacht wurde.
Jean-Paul Sartre
Vergnügungen Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen Das wiedergefundene alte Buch Begeisterte Gesichter Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten Die Zeitung Der Hund Die Dialektik Duschen, Schwimmen Alte Musik Bequeme Schuhe Begreifen Neue Musik Schreiben, Pflanzen Reisen Singen Freundlich sein
Bertolt Brecht
Ich habe immer geglaubt, das Leben sei eine Einladung mit Tischkärtchen. Als müsste man sich, schon aus Gründen der Höflichkeit, auf den Stuhl setzen, der einem zugewiesen wird, auch wenn es am anderen Ende des Tisches viel lebhafter zugeht. Ich möchte Ihnen sagen: Das ist ein Irrtum. Es ist eine Einladung mit freier Platzwahl.
Mariana Leky
Du weißt doch, was ich von der Liebe halte. Wäre sie eine Fahne, ich würde sie erobern oder für sie fallen.
Else Lasker-Schüler (Mein Herz: Ein Liebesroman mit Bildern und wirklich lebenden Menschen. Mit Zeichnungen der Autorin aus der Ausgabe von 1912)
Lift that scimitar against me, you Hyrkanian pig and I'll gut you where you stand!
Robert E. Howard (Conan : die Original-Erzählungen aus den Jahren 1932 und 1933)
Und du? Liegst du niemals im Bett und willst einfach nur weg und rechnest, wie lang du zum Ende der Welt, jetzt von hier aus, wohl brauchst, und willst nur aus dir raus?
Julia Engelmann (Jetzt, Baby: Neue Poetry-Slam-Texte)
Wenn du sprichst, Wacht mein buntes Herz auf. Alle Vögel üben sich Auf deinen Lippen. Immerblau streut deine Stimme Über den Weg; Wo du erzählst, wird Himmel. Deine Worte sind aus Lied geformt, Ich traure, wenn du schweigst. Singen hängt überall an dir- Wie du wohl träumen magst?
Else Lasker-Schüler (Gedichte 1902 - 1943.)
Wie oft wohl muss einer das, was er weiß, noch einmal lernen, wieder und wieder entdecken, wie viele Verkleidungen abreißen, bis er Dinge wirklich versteht bis auf die Knochen? Reicht überhaupt eine Lebenszeit dafür aus?
Jenny Erpenbeck (Gehen, ging, gegangen)
Auf einmal hielt er es nicht mehr aus. Er stand ruckartig auf, wollte irgendwas tun, irgendwas verändern. Seine Fäuste waren geballt. Da war so viel Wille. Eine Weile stand er einfach nur so da und wollte. Dann setzte er sich wieder hin und sah fern.
Benedict Wells (Becks letzter Sommer)
Der Zweck der Philosophie ist die logische Klärung der Gedanken. Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Ein philosophisches Werk besteht wesentlich aus Erläuterungen. Das Resultat der Philosophie sind nicht »philosophische Sätze«, sondern das Klarwerden von Sätzen. Die Philosophie soll die Gedanken, die sonst, gleichsam, trübe und verschwommen sind, klar machen und scharf abgrenzen. 4.112 The object of philosophy is the logical clarification of thoughts. Philosophy is not a theory but an activity. A philosophical work consists essentially of elucidations. The result of philosophy is not a number of "philosophical propositions", but to make propositions clear. Philosophy should make clear and delimit sharply the thoughts which otherwise are, as it were, opaque and blurred.
Ludwig Wittgenstein (Tractatus Logico-Philosophicus)
Spencer atmete ruckartig aus. "Ich unterdrücke gerade mit aller Kraft den Impuls, dich zu erwürgen" Swayer lachte auf "Ja, genau. Du mich. Weil ich ja auch diejenige bin, die sie wie eine Aussätzige behandelt.
Mona Kasten (Trust Again (Again, #2))
Draußen schneite es aus meteorologischer Langeweile und klimatischer Resignation lustlose fünf Schneeflocken pro Minute.
Daniel Glattauer
Erinnerungen sind lebendige Wesen, die oftmals schweigen und dann, meist aus einer unbändigen Lauen heraus, zu reden beginnen, als hätten sie niemals zu schweigen gelernt.
Christoph Marzi (Fabula (Fabula, #1))
Aber wie sich herausgestellt hatte, haben alle Menschen eines gemeinsam: Sie suchen sich die Fehler selbst aus, die sie begehen wollen.
Lilly Lindner (Da vorne wartet die Zeit)
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends wir trinken und trinken ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng
Paul Celan
Nur Momo konnte so lange warten und verstand was er sagte. Sie wußte, daß er sich so viel Zeit nahm, um niemals etwas Unwahres zu sagen. Denn nach seiner Meinung kam alles Unglück der Welt von den vielen Lügen, den absichtlichen, aber auch den unabsichtlichen, die nur aus Eile oder Ungenauigkeit entstehen.
Michael Ende (Momo)
Sie dachte noch an Unkes Maske, als sie einschlief, und im Halbschlaf fragte sie sich, ob nicht jedermann bisweilen eine Maske trug. Eine Maske der Freude, eine Maske der Trauer, eine Maske der Gleichgültigkeit. Eine Maske aus Ihr-seht-mich-nicht.
Kai Meyer (Die Fließende Königin (Merle-Trilogie, #1))
Erinnerungen sind aus wundersamen Stoff gemacht – trügerisch und dennoch zwingend, mächtig und schattenhaft. Es ist kein Verlaß auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen.
Golo Mann
Wenn Du deine Weisheiten aus einem einzigen Buch klaust, bist Du ein Plagiator. Aber wenn Du aus zehn Büchern klaust, nennt man Dich einen Gelehrten, wenn Du aus dreißig oder vierzig Büchern klaust - einen hervorragenden Gelehrten
Amos Oz
Ein Wort Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen erkanntes Leben, jäher Sinn, die Sonne steht, die Sphären schweigen, und alles ballt sich zu ihm hin. Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer, ein Flammenwurf, ein Sternenstrich - und wieder Dunkel, ungeheuer, im leeren Raum um Welt und Ich.
Gottfried Benn
Als it is hard for America to fight wars in the name of freedom, if those people themselves choose for nonfreedom. Can America and England save India from communism, if they vote communist themselves.
Oswald Mosley (Ich glaube an Europa: Ein Weg aus der Krise, eine Einführung in das europäische Denken)
Wir spüren die Kälte, aber sie macht uns nichts aus, denn sie schadet uns nicht. Wenn wir uns gegen die Kälte warm anziehen würden, könnten wir andere Dinge nicht mehr spüren, das Kribbeln der Sterne oder die Musik des Mondlichtes auf der Haut. Dafür lohnt es sich, die Kälte zu ertragen.
Philip Pullman (The Golden Compass (His Dark Materials, #1))
Einerseits geben Wörter Sinn, andererseits sind sie tauglich, Unsinn zu stiften. Wörter können heilsam oder verletzend sein. Das Wort als Waffe. Sich spreizende, auftrumpfende, mit Bedeutung gemästete Wörter. Manche sind Zungenbrecher, andere lassen erkennen, verschleiern, leugnen ab, decken zu oder auf. Oft liegen winzige Wahrheiten unter Wortlawinen begraben. Aus Wortstreit entspringen Schimpfwörter. Flüche, Beschwörungen, Zaubersprüche bannen, rufen herbei, lassen wahre Wunder geschehen.
Günter Grass (Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung)
Aber heute weiß ich nicht mehr, was ich eigentlich will und wünsche. Früher war alles einfach, so einfach wie die Buchstaben in einem Lesebuch. Jetzt ist nichts mehr einfach, nicht einmal mehr die Buchstaben. Alles hat viele Bedeutungen und Gesichter bekommen. Ich weiß nicht, was aus mir werden soll, ich kann jetzt nicht an solche Sachen denken.
Hermann Hesse (Narcissus and Goldmund)
Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, - wir sind sehr einsam. [...] Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren.
Georg Büchner (Dantons Tod)
Kinder sind Wachs in den Händen der Welt. Offene Bücher mit leeren Seiten, die von uns Erwachsenen beschrieben werden. Was in den ersten Kapiteln steht, kriegst du den Rest deines Lebens nicht mehr aus der Wäsche. [...] Dort schrieb sie ins uns: Seid stark und wehrt euch. Wer euch verletzt, dem tut doppelt weh oder geht aus dem Weg, aber lasst euch nie vorschreiben, wie ihr zu leben habt. Ich liebe euch wie ihr seid.
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
Es gibt eine Art von Zauberei, die man mühsam erlernen muß: Das ist die, wie sie im Koraktor steht, Zeichen für Zeichen und Formel um Formel. Und dann gibt es eine, die wächst einem aus der Tiefe des Herzens zu: aus der Sorge um jemanden, den man lieb hat. Ich weiß, daß das schwer zu begreifen ist - aber du solltest darauf vertrauen, Krabat.
Otfried Preußler
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.
Ödön von Horváth (Geschichten aus dem Wiener Wald)
Da gibt es mal wieder eine große internationale Systemkrise', sagt das Känguru kopfschüttelnd, 'und dann kommt einer an - noch dazu ein Banker - und sagt: >Schuld haben nicht etwa die Politiker, die Banker, die Lobbyisten oder der Kapitalismus... Nein! Schuld haben< - Achtung! - >DIE AUSLÄNDER!< Na klar. Juchhe! Voll die neue Idee! Und der ganze Pöbel ruft: >Ja, das habe ich mir schon immer gedacht. Die sehen ja schon so komisch aus, und die reden so seltsam, und die mögen keine Leberwurscht!
Marc-Uwe Kling (Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Chroniken, #2))
Das Leben war schwierig geworden, es gab nichts Großes, an das man glauben, keine Pflichten, die man erfüllen, keine Bräuche, an denen man sich freuen konnte, und was einst eine Familie gewesen war, bestand aus versprengten Einzelwesen, die man liebte oder verzweifelt bedauerte - es ließ sich kaum noch unterscheiden.
Juli Zeh (Spieltrieb)
And while throughout the self same motion Repeated on forever flows The thousandfold o er arching ocean Its strong embrace around all throws Streams through all things the joy of living The least star thrilleth fond accord And all their crowding all their striving Is endless rest in God the Lord. - - - GER: Wenn im Unendlichen dasselbe Sich wiederholend ewig fließt, Das tausendfältige Gewölbe Sich kräftig ineinander schließt, Strömt Lebenslust aus allen Dingen, Dem kleinsten wie dem größten Stern Und alles Drängen, alles Ringen Ist ewige Ruh in Gott dem Herrn. Zahme Xenien VI.
Johann Wolfgang von Goethe (Xenien)
Es ist der Absolutheitsglaube, der aus Kategorien Käfige macht. Also die vermessene Vorstellung, die eigene begrenzte, limitierte Perspektive auf diese Welt sei komplett, vollständig, universal. Der Hochmut, zu glauben, einen anderen Menschen in seiner ganzen Komplexität abschließend verstehen zu können. Oder gar eine ganze konstruierte Kategorie von Menschen abschließend verstanden zu haben.
Kübra Gümüşay (Sprache und Sein)
Es ist wie bei einem gedruckten Satz: Er besteht aus lauter verschieden aussehenden Buchstaben, die scheinbar willkürlich durcheinanderstehen. Aber trotzdem kann man ihn lesen! Und er ergibt einen Sinn. Man kann sogar drüber lachen, wenn er komisch ist. So funktioniert Buchhaim. Das ist Biblionismus.
Walter Moers (Das Labyrinth der Träumenden Bücher (Zamonien, #6) (Träumende Bücher, #2))
Mir ist’s nirgends recht. Es ist, als wäre ich überall eben zu spät gekommen, als hätte die ganze Welt gar nicht auf mich gerechnet.
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
Die heilige Schrift sagt, »Unterdrückung treibt den Weisen in den Wahnsinn« und ich war noch nicht einmal weise.
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. Und allen sind die Herkünfte gemeinsam, die Mütter, wir alle kommen aus demselben Schlunde; aber jeder strebt, ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziel zu. Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.
Hermann Hesse (Demian)
Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat. Das ist die Lehre, das ist das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr. Das ist der Schluss, den wir aus unseren Erfahrungen ziehen müssen, und es ist der Schluss meiner Rede. Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben.
Erich Kästner (Über das Verbrennen von Büchern)
Everybody is so happy, and no one has a thought for you. And this is what happens to me everywhere and always. Everyone has marked out his own little spot on the Earth, his warm stove, his cup of coffee, his wife, his glass of wine in the evening, and is quite content with that;[...]I don't feel at ease anywhere. It is as if I always arrive a second too late, as if all the world had utterly failed to take me into account.
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
„Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst“, hatte Mo gesagt, als er ihr das erste in die Kiste gelegt hatte, „dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst darin gelesen hast. Schon mit den ersten Wörtern wird alles zurückkommen: die Bilder, die Gerüche, das Eis, das du beim Lesen gegessen hast… Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten.“ Vermutlich hatte er damit Recht. Doch Meggie nahm ihre Bücher noch aus einem anderen Grund auf jede Reise mit. Sie waren ihr Zuhause in der Fremde – vertraute Stimmen, Freunde, die sich nie mit ihr stritten, kluge, mächtige Freunde, verwegen und mit allen Wassern der Welt gewaschen, weit gereist, abenteuererprobt.
Cornelia Funke (Inkheart (Inkworld, #1))
Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist? Aus diesem Grund gleicht das Leben immer einer Skizze. Auch „Skizze“ ist nicht das richtige Wort, weil Skizze immer ein Entwurf zu etwas ist, die Vorbereitung eines Bildes, während die Skizze unseres Lebens eine Skizze von nichts ist, ein Entwurf ohne Bild. Einmal ist keinmal, sagt sich Tomas. Wenn man ohnehin nur einmal leben darf, so ist es, als lebe man überhaupt nicht.
Milan Kundera (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)
Siehst Du, Momo", sagte er, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man." Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!" Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten." Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.
Michael Ende (Momo)
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Deutsche allzu widerstandslos als eine Art Dorftrottel unter den Sprachen präsentiert, der nicht in der Lage ist, für aktuelle Gegenstände aus seinem angestammten Wortschatz neue Begriffe zu bilden, und sich statt dessen auf eine Weise, die ein amerikanischer Kommentator als ‚vorauseilende Unterwürfigkeit’ bezeichnete, mit schlaffer, alterfleckiger Hand aus dem weltweit dampfenden englischen Breitopf bedient.
Max Goldt (QQ)
Ich bin der Zwischenraum zwischen dem, was ich bin, und dem, was ich nicht bin, zwischen dem, was ich träume, und dem, was das Leben aus mir gemacht hat, der abstrakte und leibliche Mittelwert zwischen Dingen, die nichts sind, da ich ebenfalls nichts bin. Welche Unruhe, wenn ich fühle, welch Unbehagen, wenn ich denke, welche Nutzlosigkeit, wenn ich will!
Fernando Pessoa
Just wanted to let you know hat the i of my heart says hello to the you of yours .
Holly-Jane Rahlens (Everlasting. Der Mann, der aus der Zeit fiel)
Was ist gut? – Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht. Was ist schlecht? – Alles, was aus der Schwäche stammt. Was ist Glück? – Das Gefühl davon, daß die Macht wächst, – daß ein Widerstand überwunden wird. --- What is good? Everything that heightens the feeling of power in man, the will to power, power itself. What is bad? Everything that is born of weakness. What is happiness? The feeling that power is growing, that resistance is overcome. --- Thiện là gì? Mọi cái nâng cao cảm xúc quyền lực trong con người, ý chí quyền lực, quyền tự thân. Ác là gì? Mọi cái sinh ra từ sự nhu nhược. Hạnh phúc là gì? Cảm giác quyền lực đang tăng trưởng và cảm giác trở lực được khắc phục.
Friedrich Nietzsche (The Antichrist)
Die Unterschiede sind so groß nicht, wir alle sind Schurken und Engel, Dummköpfe und Genies, und zwar das alles in einem: Die vier Dinge finden Platz genug in dem nämlichen Körper, sie sind nicht so breit, als man sich einbildet. Schlafen, Verdauen, Kinder machen - das treiben alle; die übrigen Dinge sind nur Variationen aus verschiedenen Tonarten über das nämliche Thema.
Georg Büchner (Dantons Tod)
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten bei einem Flugzeugabsturz sterben. Aber auf gar keinen Fall im Bett. Vielleicht mit Ines, oder mit Frau Sprengel, auf dem Linienflug nach Südamerika. Das rechte Triebwerk ist mit einem kaum hörbaren Knall explodiert und zieht eine endlose Feuerschleppe hinter sich her, als wir gerade über dem offenen Meer sind. Die Passagiere kreischen, einige ganz Doofe betteln die Stewardess um Fallschirme an. Ich lege meine Lektüre aus der Hand, beuge mich zu Ines, und sage, ich hatte noch gar nicht zu Ende gelesen. Und Ines sagt, gut, dass wir nicht das teure Hotel gebucht haben. Und wir schauen uns an und wissen, dass wir uns verstanden haben in diesem Leben. Durch das kleine runde Fenster rast die Wasseroberfläche auf uns zu, die bei dieser Geschwindigkeit härter ist als Beton, und ich halte Ines fest und flüstere ihr etwas in Ohr, solange ich noch flüstern kann und solange sie noch ein Ohr hat.
Wolfgang Herrndorf
Die Abenteuer, in die ich von den entliehenen Büchern entführt wurde, mochten so bunt und so verschieden voneinander sein wie die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht, doch sie hatten immer denselben Effekt: Sie umgaben mich wie ein schützender Mantel und verbargen mich so vor den Kleinen Leuten, vor der Welt da draußen. Deshalb liebte ich die Bibliothek. Für mich war sie die Mitte der Welt.
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
April is the cruelest month, breeding Lilacs out of the dead land, mixing Memory and desire, stirring Dull roots with spring rain. Winter kept us warm, covering Earth in forgetful snow, feeding A little life with dried tubers. Summer surprised us, coming over the Starnbergersee With a shower of rain; we stopped in the colonnade, And went on in sunlight, into the Hofgarten, And drank coffee, and talked for an hour. Bin gar keine Russin, stamm' aus Litauen, echt deutsch. And when we were children, staying at the arch-duke's, My cousin's, he took me out on a sled, And I was frightened. He said, Marie, Marie, hold on tight. And down we went. In the mountains, there you feel free. I read, much of the night, and go south in the winter.
T.S. Eliot
Allan said that they would all turn up soon. And then he ended with some encouraging words about how he thought that there wasn’t a single person in the world who had gone so far with such a limited intelligence as Amanda had done. And Amanda thought that was so beautifully said, that tears came to her eyes.
Jonas Jonasson (Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand)
An mein Kind Dir will ich meines Liebsten Augen geben und seiner Seele flammenreines Glühn. Ein Träumer wirst du sein und dennoch kühn verschloßne Tore aus den Angeln heben. Wirst ausziehn, das gelobte Glück zu schmieden. Dein Weg ist frei. Denn aller Weisheit Schluß bleibt doch zuletzt, daß jedermann hienieden all seine Fehler selbst begehen muß. Ich kann vor keinem Abgrund dich bewahren. hoch in die Wolken hängte Gott den Kranz. Nur eines nimm von dem, was ich erfahren: Wer du auch seist, nur eines - sei es ganz! Du bist, vergiß es nicht, von jenem Baume, der ewig zweigte und nie Wurzel schlug. Der Freheit Fackel leuchtet uns im Traume - bewahr den Tropfen Öl im alten Krug!
Mascha Kaléko
Die Welt ist nirgends außer diesen Mauern; Nur Fegefeuer, Qual, die Hölle selbst. Von hier verbannt, ist aus der Welt verbannt, Und solcher Bann ist Tod: Drum gibst du ihm Den falschen Namen. - Nennst du Tod Verbannung, Enthauptest du mit goldnem Beile mich Und lächelst zu dem Streich, der mich ermordet. There is no world without Verona walls, But purgatory, torture, hell itself. Hence banishèd is banished from the world, And world's exile is death. Then "banishèd" Is death mistermed. Calling death "banishèd", Thou cuttest my head off with a golden axe And smilest upon the stroke that murders me.
William Shakespeare (Romeo and Juliet)
Der Geruch des Meeres gefiel ihm so gut, dass er sich wünschte, ihn einmal rein und unvermischt und in solchen Mengen zu bekommen, dass er sich dran besaufen könnte. Und später, als er aus Erzählungen erfuhr, wie groß das Meer sei und dass man darauf tagelang mit Schiffen fahren konnte, ohne Land zu sehen, da war ihm nichts lieber als die Vorstellung, er säße auf so einem Schiff, hoch oben im Korb auf dem vordersten Mast, und flöge dahin durch den unendlichen Geruch des Meeres, der ja eigentlich gar kein Geruch war, sondern ein Atem, ein Ausatmen, das Ende aller Gerüche, und löse sich auf vor Vergnügen in diesem Atem.
Patrick Süskind
Albert spricht es aus. "Der Krieg hat uns für alles verdorben." Er hat recht. Wir sind keine Jugend mehr. Wir wollen die Welt nicht mehr stürmen. Wir sind Flüchtende. Wir flüchten vor uns. Vor unserem Leben. Wir waren achtzehn Jahre und begannen die Welt und das Dasein zu lieben; wir mussten darauf schießen. Die erste Granate, die einschlug, traf in unser Herz. Wir sind abgeschlossen vom Tätigen, vom Streben, vom Fortschritt. Wir glauben nicht mehr daran; wir glauben an den Krieg.
Erich Maria Remarque
I am in a chaos of principles—groping in the dark—acting by instinct and not after example. Eight or nine years ago when I came here first, I had a neat stock of fixed opinions, but they dropped away one by one; and the further I get the less sure I am. I doubt if I have anything more for my present rule of life than following inclinations which do me and nobody else any harm, and actually give pleasure to those I love best. There, gentlemen, since you wanted to know how I was getting on, I have told you. Much good may it do you! I cannot explain further here. I perceive there is something wrong somewhere in our social formulas: what it is can only be discovered by men or women with greater insight than mine—if, indeed, they ever discover it—at least in our time. Gekürzt: Meine Grundsätze sind in Wirrwarr geraten – ich taste im dunkeln -, handle aus Instinkt und nicht nach Vorbildern. Vor acht oder neun Jahren, […] hatte ich einen schönen Vorrat feststehender Meinungen; aber die sind mir eine nach der andern abhanden gekommen; je älter ich werde , um so weniger sicher bin ich. Eigentlich befolge ich jetzt keine andere Lebensregel, als dass ich Neigungen nachgehe, die weder mir noch sonst jemandem schaden, sondern denen, die ich liebe, wirklich Freude machen. […] Ich spüre, dass etwas in unserem sozialen Gefüge nicht stimmt: aber was es ist, das können nur Männer und Frauen mit besserer Einsicht als ich herausfinden – wenn sie es überhaupt herausfinden können – wenigstens in unserer Zeit.
Thomas Hardy (Jude: The Shooting Script (Shooting Scripts))
Higher man is a tragedy. With his graves he leaves behind the earth a battlefield and a wasteland. He has drawn plant and animal, the sea and mountain into his decline. He has painted the face of the world with blood, deformed and mutilated it. But there was greatness in it. When he is no more, his destiny will have been something great.
Oswald Spengler (Frühzeit der Weltgeschichte: Fragmente aus dem Nachlass (German Edition))
Berge sollte man mit möglichst wenig Anstrengung und ohne Ehrgeiz ersteigen. Unsere eigene Natur sollte das Tempo bestimmen. Wenn man unruhig wird, geht man schneller. Wenn man zu keuchen anfängt, geht man langsamer. Man steigt auf den Berg in einem Zustand, in dem sich Rastlosigkeit und Erschöpfung die Waage halten. Dann, wenn man nicht mehr in Gedanken vorauseilt, ist jeder Schritt nicht mehr bloß ein Mittel zum Zweck, sondern ein einmaliges Ereignis. Dieses Blatt ist gezähnt. Dieser Felsen scheint locker. Von dieser Stelle aus ist der Schnee nicht mehr so gut zu sehen, obwohl man ihm schon näher ist. Das sind Dinge, die man ohnehin wahrnehmen sollte. Nur auf irgendein zukünftiges Ziel hin zu leben ist seicht. Die Flanken des Berges sind es, auf denen Leben gedeiht, nicht der Gipfel. Hier wächst etwas.
Robert M. Pirsig (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry Into Values (Phaedrus, #1))
And not only that, Mr Stalin. I have been in China for the purpose of making war against Mao Tse-tung, before I went to Iran and prevented an attempt to assassinate Churchill.’ ‘Churchill? That fat pig!’ Stalin shouted. Stalin recovered for a moment before downing a whole glass of vodka. Allan watched enviously. He too would like to have his glass filled, but didn’t think it was the right moment for such a request.
Jonas Jonasson (Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand)
Die großartigste Fähigkeit des menschlichen Geistes ist vielleicht die, mit Schmerzen fertig zu werden. Die klassische Philosophie spricht hier von den vier Pforten des Geistes, die man durchschreiten kann. Die erste Pforte ist die des Schlafs. Der Schlaf beitet uns Zuflucht vor der Welt und all ihrem Leid. Im Schlaf vergeht die Zeit, und das verschafft uns Abstand zu den Dingen, die uns Schmerz zugefügt haben. Wenn Menschen Verletzungen erleiden, werden sie oft bewusstlos, und jemand, der eine furchtbare Nachricht erhält, fällt vielleicht in Ohnmacht. Der Geist schützt sich also vor dem Schmerz, indem er diese erste Pforte durchschreitet. Die zweite Pforte ist die des Vergessens. Manche Wunden sind zu tief, um wieder verheilen zu können, oder zumindest zu tief für eine schnelle Heilung. Hinzu kommt, dass manche Erinnerungen ausschließlich schmerzlich sind und sich da nicht heilen lässt. Das Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" entspricht nicht der Wahrheit. Die Zeit heilt die meisten Wunden. Die übrigen sind hinter dieser Pforte verborgen. Die dritte Pforte ist die des Wahnsinns. Manchmal erhält der Geist einen so verheerenden Schlag, dass er sich in den Wahnsinn flüchtet. Das ist nützlicher, als es zunächst scheint. Manchmal besteht die Wirklichkeit nur noch aus Schmerz, und um diesem Schmerz zu entrinnen, muss der Geist die Wirklichkeit hinter sich lassen. Die vierte und letzte Pforte ist die des Todes. Der letzte Ausweg. Wenn wir erst einmal tot wären, könne uns nichts mehr etwas anhaben - heißt es jedenfalls.
Patrick Rothfuss (The Name of the Wind (The Kingkiller Chronicle, #1))
Nur hat der Paul dieses sein Denkvermögen genauso ununterbrochen beim Fenster hinausgeworfen, wie sein Geldvermögen, aber während sein Geldvermögen sehr bald endgültig zum Fenster hinausgeworfen und erschöpft gewesen war, war sein Denkvermögen tatsächlich unerschöpflich; er warf es ununterbrochen zum Fenster hinaus und es vermehrte sich (gleichzeitig) ununterbrochen, je mehr er von seinem Denkvermögen aus dem Fenster (seines Kopfes) hinauswarf, desto mehr vergrößerte es sich, das ist ja das Kennzeichen solcher Menschen, die zuerst verrückt sind und schließlich als wahnsinnig bezeichnet werden, dass sie immer mehr und immer ununterbrochen ihr Geistesvermögen zum Fenster (ihres Kopfes) hinauswerfen und sich gleichzeitig in diesem ihrem Kopf ihr Geistesvermögen mit derselben Geschwindigkeit, mit welcher sie es zum Fenster (ihres Kopfes) hinauswerfen, vermehrt. Sie werfen immer mehr Geistesvermögen zum Fenster (ihres Kopfes) hinaus und es wird gleichzeitig in ihrem Kopf immer mehr und naturgemäß immer bedrohlicher und schließlich kommen sie mit dem Hinauswerfen ihres Geistesvermögens (aus ihrem Kopf) nicht mehr nach und der Kopf hält das sich fortwährend in ihrem Kopf vermehrende und in diesem ihrem Kopf angestaute Geistesvermögen nicht mehr aus und explodiert.
Thomas Bernhard (Wittgenstein’s Nephew)
Has Stalin understood correctly?’ asked Stalin. ‘You were on Franco’s side, you have fought against Comrade Mao, you have… saved the life of the pig in London and you have put the deadliest weapon in the world in the hands of the arch-capitalists in the USA. ‘I might have known,’ Stalin mumbled and in his anger forgot to talk in the third person. ‘And now you are here to sell yourself to Soviet socialism? One hundred thousand dollars, is that the price for your soul? Or has the price gone up during the course of the evening?’ Allan no longer wanted to help. Of course, Yury was still a good man and he was the one who actually needed the help. But you couldn’t get away from the fact that the results of Yury’s work would end up in the hands of Comrade Stalin, and he was not exactly Allan’s idea of a real comrade. On the contrary, he seemed unstable, and it would probably be best for all concerned if he didn’t get the bomb to play with. ‘Not exactly,’ said Allan. ‘This was never about money…’ He didn’t get any further before Stalin exploded again. ‘Who do you think you are, you damned rat? Do you think that you, a representative of fascism, of horrid American capitalism, of everything on this Earth that Stalin despises, that you, you, can come to the Kremlin, to the Kremlin, and bargain with Stalin, and bargain with Stalin?’ ‘Why do you say everything twice?’ Allan wondered, while Stalin went on: ‘The Soviet Union is prepared to go to war again, I’ll tell you that! There will be war, there will inevitably be war until American imperialism is wiped out.’ ‘Is that what you think?’ asked Allan. ‘To do battle and to win, we don’t need your damned atom bomb! What we need is socialist souls and hearts! He who knows he can never be defeated, can never be defeated!’ ‘Unless of course somebody drops an atom bomb on him,’ said Allan. ‘I shall destroy capitalism! Do you hear! I shall destroy every single capitalist! And I shall start with you, you dog, if you don’t help us with the bomb!’ Allan noted that he had managed to be both a rat and a dog in the course of a minute or so. And that Stalin was being rather inconsistent, because now he wanted to use Allan’s services after all. But Allan wasn’t going to sit there and listen to this abuse any longer. He had come to Moscow to help them out, not to be shouted at. Stalin would have to manage on his own. ‘I’ve been thinking,’ said Allan. ‘What,’ said Stalin angrily. ‘Why don’t you shave off that moustache?’ With that the dinner was over, because the interpreter fainted
Jonas Jonasson (Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand)
1. Lesen ist ein bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von dem Andern am Gängelbande führen. [...] Lesen soll man nur dann, wann auch die Quelle der eigenen Gedanken stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall seyn wird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist. Man gleicht alsdann Dem, der aus der freien Natur flieht, um ein Herbarium zu besehn, oder um schöne Gegenden im Kupferstiche zu betrachten. 2. Wann wir lesen, denkt ein Anderer für uns: wir wiederholen bloß den mentalen Prozeß. Es ist damit, wie wenn beim Schreibenlernen der Schüler die vom Lehrer mit Bleistift geschriebenen Züge mit der Feder nachzieht. Demnach ist beim Lesen die Arbeit des Denkens un zum großen Theile abgenommen. Daher die fühlbare Erleichterung, wenn wir von der Beschäftigung mit unseren eigenen Gedanken zum Lesen übergehn. Eben daher kommt es auch, daß wer sehr viel und fast den ganzen Tag liest, dazwischen aber sich in gedankenlosem Zeitvertreibe erholt, die Fähigkeit, selbst zu denken, allmälig verliert, - wie Einer, der immer reitet, zuletzt das Gehn verlernt. Solches aber ist der Fall sehr vieler Gelehrten: sie haben sich dumm gelesen. Denn beständiges, in jedem freien Augenblicke sogleich wieder aufgenommenes Lesen ist noch geisteslähmender, als beständige Handarbeit; da man bei dieser doch den eigenen Gedanken nachhängen kann. Aber wie eine Springfeder durch den anhaltenden Druck eines fremden Körpers ihre Elasticität endlich einbüßt; so der Geist die seine, durch fortwährendes Aufdringen fremder Gedanken. Und wie man durch zu viele Nahrung den Magen verdirbt und dadurch dem ganzen Leibe schadet; so kann man auch durch zu viele Geistesnahrung den Geist überfüllen und ersticken. Denn selbst das Gelesene eignet man sich erst durch späteres Nachdenken darüber an, durch Rumination. Liest man hingegen immerfort, ohne späterhin weiter daran zu denken; so faßt es nichtWurzel und geht meistens verloren: Ueberhaupt aber geht es mit der geistigen Nahrung nicht anders, als mit der leibichen: kaum der funfzigste Theil von dem, was man zu sich nimmt, wird assimilirt: das Uebrige geht durch Evaporation, Respiration, oder sonst ab.
Arthur Schopenhauer (Περί ανάγνωσης και βιβλίων: Η τέχνη της αποχής από την ανάγνωση)