Zum Nachdenken Quotes

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Man sollte nie so viel zu tun haben, daß man zum zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.
Georg Christoph Lichtenberg
Reden wir über Schmerz. Schmerz ist eine Form von Energie. Er kann erzeugt werden wie Elektrizität. Er kann fließen wie Strom. Er kann gleichmäßig sein oder pulsierend. Er kann stark und überwältigend sein, oder schwach und störend. Schmerz kann einen Mann zum Reden bringen. Was viele Menschen nicht wissen - Schmerz kann einen Mann zum Nachdenken bringen. Er kann einen Menschen nach seinem Abbild formen. Er kann ihn zu dem machen, was er selbst ist. Ich kenne den Schmerz. Ich habe ihn verstanden. Er hat mich Dinge gelehrt. Zum Beispiel, dass die Menschen ihn fürchten. Zugleich können sie viel mehr Schmerzen ertragen, als sie glauben. Wenn ich dir beispielsweise sage, dass ich dir eine Nadel in den Arm ramme, wirst du Angst bekommen. Wenn ich es tatsächlich tue, wird der Schmerz unerträglich sein. Aber wenn ich es wieder tue, und wieder und wieder, jede Stunde, ein ganzes Jahr lang, wirst du dich daran gewöhnen. Es wird dir niemals gefallen, doch du fürchtest dich auch nicht mehr davor. Genau darum geht es.
Cody McFadyen (The Face of Death (Smoky Barrett, #2))
Und wenn alles was wir lieben Kunst ist dann ist unsere Liebe das größte Meisterwerk.
Laura Chouette
1. Lesen ist ein bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von dem Andern am Gängelbande führen. [...] Lesen soll man nur dann, wann auch die Quelle der eigenen Gedanken stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall seyn wird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist. Man gleicht alsdann Dem, der aus der freien Natur flieht, um ein Herbarium zu besehn, oder um schöne Gegenden im Kupferstiche zu betrachten. 2. Wann wir lesen, denkt ein Anderer für uns: wir wiederholen bloß den mentalen Prozeß. Es ist damit, wie wenn beim Schreibenlernen der Schüler die vom Lehrer mit Bleistift geschriebenen Züge mit der Feder nachzieht. Demnach ist beim Lesen die Arbeit des Denkens un zum großen Theile abgenommen. Daher die fühlbare Erleichterung, wenn wir von der Beschäftigung mit unseren eigenen Gedanken zum Lesen übergehn. Eben daher kommt es auch, daß wer sehr viel und fast den ganzen Tag liest, dazwischen aber sich in gedankenlosem Zeitvertreibe erholt, die Fähigkeit, selbst zu denken, allmälig verliert, - wie Einer, der immer reitet, zuletzt das Gehn verlernt. Solches aber ist der Fall sehr vieler Gelehrten: sie haben sich dumm gelesen. Denn beständiges, in jedem freien Augenblicke sogleich wieder aufgenommenes Lesen ist noch geisteslähmender, als beständige Handarbeit; da man bei dieser doch den eigenen Gedanken nachhängen kann. Aber wie eine Springfeder durch den anhaltenden Druck eines fremden Körpers ihre Elasticität endlich einbüßt; so der Geist die seine, durch fortwährendes Aufdringen fremder Gedanken. Und wie man durch zu viele Nahrung den Magen verdirbt und dadurch dem ganzen Leibe schadet; so kann man auch durch zu viele Geistesnahrung den Geist überfüllen und ersticken. Denn selbst das Gelesene eignet man sich erst durch späteres Nachdenken darüber an, durch Rumination. Liest man hingegen immerfort, ohne späterhin weiter daran zu denken; so faßt es nichtWurzel und geht meistens verloren: Ueberhaupt aber geht es mit der geistigen Nahrung nicht anders, als mit der leibichen: kaum der funfzigste Theil von dem, was man zu sich nimmt, wird assimilirt: das Uebrige geht durch Evaporation, Respiration, oder sonst ab.
Arthur Schopenhauer (Περί ανάγνωσης και βιβλίων: Η τέχνη της αποχής από την ανάγνωση)
etece buch ist ein Berliner Verlagskollektiv. Unsere Vision ist es, Personen, Themen und Erfahrungen in Form von Büchern und anderen Textformaten sichtbar zu machen. Dabei wollen wir aktuelle und gesellschaftlich bedeutsame Positionen in den Mittelpunkt stellen, die Anlass zum Lernen, Verstehen, Nachdenken, Weiterdenken und Diskutieren sind. etece buch möchte die Buchbranche diverser gestalten – deshalb stellen wir Autor*innen und Herausgeber*innen unser Know-How und etece buch als Kollektiv zur Verfügung. Mit unseren Erfahrungen inner- und außerhalb der Branche haben wir ein breites Wissen von der Manuskriptprüfung über Lektorat und Gestaltung bis hin zu Presse und Marketing, um Buch- und Textprojekte erfolgreich zu gestalten.
etece buch
Herzen brechen anders, wenn die Liebe einen bereits selbst gebrochen hat.
Laura Chouette (Her Love Was Like Lavender)
Bei Durchblättern von Büchern, die ich immer wieder zur Hand nehme, stoße ich auf Unterstreichungen wie diese: »Heute, so scheint es ihm, schreibt er mehr aus einer freien Position heraus. … Er sagt das ohne den Dünkel, der solche Unabhängigkeitserklärungen begleiten kann, und ohne die Pose des Traurigseins, mit der man eine Einsamkeit zugibt«. Die Sätze stammen aus Roland Barthes’ autobiographischem Buch Über mich selbst. Ich muss die Unterstreichung vor langer Zeit gemacht haben. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie zum ersten Mal zu lesen. Wenn ich in Maggie Nelsons Bluets blättere, ihren Reflexionen über das Ende einer Liebesaffäre und die Anziehungskraft der Farbe Blau, wartet, in verblassendem Neonrosa markiert, folgender Satz auf mich: »Ich habe schon seit einiger Zeit versucht, in meiner Einsamkeit Würde zu finden. Ich habe festgestellt, dass ich damit Schwierigkeiten habe.«Drei Ausrufezeichen stehen neben der Anstreichung. Es muss eine Zeit gegeben haben, in der ich mich mit Nelsons Lakonie identifizieren konnte. Tue ich das jetzt auch noch? Und schließlich, beim Blick in Marguerite Duras’ Écrire, ihren Essay über die Einsamkeit von Schreibenden: »Sobald der Mensch allein ist, stürzt er in die Unvernunft. Ich glaube Folgendes: Ich glaube, dass eine auf sich allein gestellte Person immer schon vom Wahnsinn gezeichnet ist, da sie nichts vor dem Einbruch des eigenen Deliriums schützt.«1 Wenn ich diese Zeilen lese, schlägt mein Herz etwas schneller. Unfreiwillige Wellen des Erkennens unter Regungen des Widerstands. Haltung bewahren, den Blick nach vorn.
Daniel Schreiber (Allein)
Ich war alles für jemanden den die Liebe nie begegnete und zu viel für jemanden der sie um alles in der Welt zu vergessen versuchte.
Laura Chouette (Her Love Was Like Lavender)
Ich kann nicht aufhören, mich an dem Gedanken zu verletzen, dich so zu lieben, wie du mich einmal geliebt hast. Aber ietzt sehe ich nur noch eine Mauer in deinem Herzen. Und die einzigen Narben, die am Ende bleiben werden, sind diejenigen, die ich im Versuch sie zu stürzen erlitten habe.
Laura Chouette
Die Zeit begann stillzustehen, als ich dich das erste mal traf. Und als du gingst begann jede weitere Sekunde zu schmerzen... denn ich war gefangen in unserer eigenen Ewigkeit.
Laura Chouette
Hab dich blockiert, weil du mein Herz ruiniert hast - nicht nur, weil du es verdient hast.
Laura Chouette
Zu lieben bedeutet, bereit zu sein, alles von sich selbst wegzugeben; und geliebt zu werden bedeutet, sich nie in einer Situation wiederzufinden, in der man sich wirklich verlieren muss.
Laura Chouette
Vielleicht können wir Menschen vergessen; aber niemals auch die Gefühle, die sie in uns ausgelöst haben.
Laura Chouette
Ich bin kein Mensch der einfach geht; ich verlasse niemanden ohne Grund.
Laura Chouette
Irrationalität ist die Abwesenheit des Geistes; aber die bewusste Anwesenheit jedes Gefühls.
Laura Chouette
Männern geschieht es zuweilen, daß sie eines Tages mit einemmal verstehen, wie sehr sie ihre Kinder lieben, nämlich so absolut, wie ein Kind selbst seine Liebe schenkt, und welche schrecklichen Bedingungen sich daran knüpfen - und das überfordert sie, und sie wollen es nicht, wollen es keinesfalls und scheuen davor zurück. So entstehen diese elenden Verhältnisse - zumal zwischen Vätern und Söhnen. Der Vater ist furchtsam, das Kind unschuldig. Doch wenn er nur den ersten Ansturm der Furcht überstehen könnte und mit genügend Zeit zum Nachdenken gesegnet wäre, könnte er einen Ausweg finden...
Thomas Pynchon (Mason & Dixon)
Er ist gutmütig. Ich hingegen bin müde, verärgert und gemein. Und du bist intelligent und hattest Zeit zum Nachdenken. Bitte beantworte mir eine Frage: Was führt dich hierher?
Terry Pratchett (Men at Arms (Discworld, #15; City Watch, #2))