Zufall Quotes

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Das Leben ist kein Nullsummenspiel. Es schuldet einem nichts, und die Dinge passieren, wie sie passieren. Manchmal gerecht, so dass alles einen Sinn ergibt, manchmal so ungerecht, dass man an allem zweifelt. Ich zog dem Schicksal die Maske vom Gesicht und fand darunter nur den Zufall.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Je planmässiger Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall.
Friedrich Dürrenmatt
Dass man lebt, ist Zufall; dass man stirbt, ist gewiss.
Erich Kästner (Fabian: Die Geschichte eines Moralisten)
Verwechsle niemals Zufall mit Absicht“, sagte er. „Oder meine Moral mit Schwäche.
Simona Dobrescu (Verdammt. Verliebt. (Verdammt, #1))
Es ist ein seltsamer Zufall, dass alle die Menschen, deren Schädel man geöffnet hat, ein Gehirn hatten.
Ludwig Wittgenstein
Jedes Zuhause ist ein zufälliges: Dort wirst du geboren, hierhin vertrieben, da drüben vermachst du deine Niere der Wissenschaft. Glück hat, wer den Zufall beeinflussen kann. Wer sein Zuhause nicht verlässt, weil er muss, sondern weil er will.
Saša Stanišić (Herkunft)
Fürst! Was Sie sind, sind Sie durch Zufall und Geburt, was ich bin, bin ich durch mich. Fürsten hat es und wird es noch Tausende geben, Beethoven gibt es nur einen.
Ludwig van Beethoven
Das Leben ist zu kostbar um es dem Zufall zu überlassen. - Deus X. Machina
Walter Moers (The 13½ Lives of Captain Bluebear (Zamonia, #1))
Wenn von zwei ausschließlichen Varianten eine die Katastrophe, die andere das Warten auf die Katastrophe bereithält, so räumt das Abwarten doch wenigstens dem Zufall eine winzige Chance ein.
Juli Zeh (Spieltrieb)
(2) Geht man von einer Geschichte aus, muss sie zu Ende gedacht werden. (3) Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat. (4) Die schlimmstmögliche Wendung ist nicht vorhersehbar. Sie tritt durch Zufall ein.
Friedrich Dürrenmatt (Die Physiker)
Weit hinten in irgend einer Nasenhöhle hatte der Zufall aus Schleim eine zweistimmige Panflöte geformt, der wir gezwungen waren zu lauschen.
Ian McEwan (Enduring Love)
Vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.
Elias Canetti
Und wenn sich dann viele verschiedene Wege vor dir auftun werden, und du nicht weisst, welchen du einschlagen sollst, dann überlasse es nicht dem Zufall, sondern setz dich und warte. Warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz. Wenn es dann zu dir spricht, steh auf und geh, wohin es dich trägt. (Susanna Tamaro)
Guillaume Musso
Systematisches Lesen ist kaum von Nutzen. Offizielle Bücherlisten (der Klassiker, der Literaturgeschichte, der zensurierten oder empfohlenen Bücher, der Bibliothekskataloge) können per Zufall den einen oder anderen nützlichen Hinweis geben. Die beste Anleitung bieten persönliche Launen – das Vertrauen auf das Lustprinzip und der Glaube an den Zufall -, die uns manchmal in einen provisorischen Zustand der Gnade versetzen, uns ermöglichen, Gold aus Flachs zu spinnen.
Alberto Manguel (Into the Looking-Glass Wood: Essays on Books, Reading, and the World)
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum.
Albert Einstein
Jeder Soldat bleibt nur durch tausend Zufälle am Leben. Und jeder Soldat glaubt und vertraut dem Zufall
Erich Maria Remarque (All Quiet on the Western Front)
Was ein schwächliches Konstrukt das Gesetz doch sei, so vom Zufall abhängig, so wenig trostreich, so nutzlos für die, die seinen Schutz am dringendsten benötigten.
Hanya Yanagihara (A Little Life)
Aber ist es nicht außerordentlich merkwürdig, wie einem der Zufall Bücher in die Hände spielt, die etwas mit der eigenen Situation oder Lebensphase zu tun haben?
Doris Lessing (Love, Again)
Sie schliefen miteinander. Sie kamen gemeinsam (die Art körperlichen Zufalls, die Dummköpfe für Schicksal halten)
Stephen King (Wolves of the Calla (The Dark Tower, #5))
Jahrtausende lang haben die Menschen nicht herausgefunden, was es mit der Liebe auf sich hat. Wie viel davon ist physisch, wie viel spielt sich nur im Kopf ab? Wie viel ist Zufall und wi viel Schicksal? Warum scheitern Paare, die perfekt zueinander passen, und völlig unterschiedliche Paaer bleiben zusammen? Ich kenne die Antworten genauso wenig wie? Sie. Liebe passiert einfach.
Stephenie Meyer
Wir schaffen unsere eigene Welt – und was wir erfahren ist nicht Zufall. Dinge werden zu uns durch unsere Veranlagung hervorgebracht, - die Welt ist so wie wir sind.” STRAHLUNGEN (1949). 47.
Ernst Jünger (Strahlungen I.)
Jahrtausende lang haben die Menschen nicht herausgefunden, was es mit der Liebe auf sich hat. Wie viel davon ist physisch, wie viel spielt sich nur im Kopf ab? Wie viel ist Zufall und wie viel Schicksal? Warum scheitern Paare, die perfekt zueinander passen, und völlig unterschiedliche Paaer bleiben zusammen? Ich kenne die Antworten genauso wenig wie? Sie. Liebe passiert einfach.
Stephenie Meyer
Weißt du, mein Vater hat mir immer gesagt, verlieben geschieht automatisch. Gegen dieses plötzliche, alles ausfüllende Gefühl, das einen wie ein Blitz ereilt, ist man machtlos. ›Verlieben ist Zufall‹, sagte er immer. Aber Liebe …« Nele machte eine kurze Pause, in der die letzte Leuchte im Park ansprang und die Natur in ein schwefelgelbes Licht tauchte. »Liebe ist eine Entscheidung.
Sebastian Fitzek (Flugangst 7A)
Nationalbewusstsein ist philosophisch gesehen Idiotie. Die Nationalität bekommt man durch Zufall, ungefragt aufgezwungen durch den Ort, wo man zufällig geboren wird. Darauf kann man nicht stolz sein. Mit der Taufe ist es genauso ähnlich.
Janosch
Wir glauben an einen Sinn, weil wir den Gedanken nicht ertragen können, dass alles dem blinden Zufall unterliegt. Wir glauben an Zeichen, aber glauben Sie mir, es gibt keine Zeichen. Beethoven schuf einige seiner größten Kompositionen, nachdem er ertaubt war: Bedeutende Dinge vollziehen sich im Stillen. Katastrophen ereignen sich, ohne dass sich zuvor der Himmel verdunkelt. Kinder, aus denen einst historische Persönlichkeiten werden, die der Welt ihren Stempel aufdrücken, werden nicht bei Blitz und Donner geboren. Bahnbrechende Entdeckungen werden gemacht, und an keinem Ort der Welt blüht im selben Moment eine besonders schöne Blume auf. Es gibt kein Zeichen, meine Damen und Herren. Es gibt bestenfalls Zufälle. Alles andere ist Aberglaube.
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
Es ist dieses Bild, mit dem ich lebe, sagte Dahlem, dieser vor den Flammen in den Tod springende Mann. Das Etui erinnert mich nicht nur an mein gerettetes Leben, sondern auch an den Tod des anderen. Der Splitter ist der blinde, sinnlose Zufall Leben.
Uwe Timm (Halbschatten)
Es geht die alte Sage, dass König Midas lange Zeit nach dem weisen Silen, dem Begleiter des Dionysus, im Walde gejagt habe, ohne ihn zu fangen. Als er ihm endlich in die Hände gefallen ist, fragt der König, was für den Menschen das Allerbeste und Allervorzüglichste sei. Starr und unbeweglich schweigt der Dämon; bis er, durch den König gezwungen, endlich unter gellem Lachen in diese Worte ausbricht: `Elendes Eintagsgeschlecht, des Zufalls Kinder und der Mühsal, was zwingst du mich dir zu sagen, was nicht zu hören für dich das Erspriesslichste ist? Das Allerbeste ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein. Das Zweitbeste aber ist für dich - bald zu sterben. According to the old story, King Midas had long hunted wise Silenus, Dionysus' companion, without catching him. When Silenus had finally fallen into his clutches, the king asked him what was the best and most desirable thing of all for mankind. The daemon stood still, stiff and motionless, until at last, forced by the king, he gave a shrill laugh and spoke these words: 'Miserable, ephemeral race, children of hazard and hardship, why do you force me to say what it would be much more fruitful for you not to hear? The best of all things is something entirely outside your grasp: not to be born, not to be, to be nothing. But the second-best thing for you — is to die soon.
Friedrich Nietzsche (An Attempt at Self-Criticism/Foreword to Richard Wagner/The Birth of Tragedy)
Ich finde die Wirklichkeit ist das, was man sich am wenigsten zu kümmern braucht, denn sie ist, lästig genug, ja immerzu vorhanden, während schönere und nötigere Dinge unsere Aufmerksamkeit und Sorge fordern. Die Wirklichkeit ist das, womit man unter keinen Umständen zufrieden sein, was man unter gar keinen Umständen anbeten und verehren darf, denn sie ist der Zufall, der Abfall des Lebens. Und sie ist, diese schäbige, stets enttäuschende oder öde Wirklichkeit, auf keine andre Weise zu ändern, als indem wir sie leugnen, dass wir starker sind als sie.
Hermann Hesse
nur in ersten Jugendjahren scheint Zufall noch mit Schicksal identisch. Später weiß man, dass die eigentliche Bahn des Lebens von innen bestimmt war; wie kraus und sinnlos unser Weg von unseren Wünschen abzuweichen scheint, immer führt er uns doch schließlich zu unserem unsichtbaren Ziel.
Stefan Zweig (Die Welt von gestern: Erinnerungen eines Europäers)
Die Menschheit ist kein Wolfsrudel, das durch einen unglücklichen Zufall Panzer und Atombomben in die Finger bekam. Die Menschheit ist vielmehr eine Schafherde, die dank einer Laune der Evolution lernte, Panzer und Atombomben zu bauen. Aber bewaffnete Schafe sind ungleich gefährlicher als bewaffnete Wölfe.
Yuval Noah Harari (Sapiens: A Brief History of Humankind)
Denn nur Ehrgeiz entzündet sich am Zufall des Erfolges und leichten Gelingens, nichts aber erhebt dermaßen herrlich das Herz als der Untergang eines Menschen im Kampf gegen die unbesiegbare Übermacht des Geschicks, diese allezeit großartigste aller Tragödien, die manchmal ein Dichter und tausendmal das Leben gestaltet.
Stefan Zweig (Schachnovelle / Sternstunden der Menschheit)
Theorie des Zufalls. Die Seele ein auslesendes und sich nährendes Wesen äußerst klug und schöpferisch fortwährend (diese schaffende Kraft gewöhnlich übersehn! nur als »passiv« begriffen). Ich erkannte die aktive Kraft, das Schaffende inmitten des Zufälligen: — Zufall ist selber nur das Aufeinanderstoßen der schaffenden Impulse.
Friedrich Nietzsche
Ich lache immer, wenn etwas schiefläuft. Denn es ist meine Schuld. Nicht die des Universums, des Teufels, des Zufalls oder irgendwelcher anderer bösen Mächte. Ich gebe es gerne zu. Nur zu, schiebt die Schuld für eure Missgeschicke sowie für eure kleinen und großen Katastrophen in Zukunft gerne auf mich! Wer ich bin? Mein Name ist Murphy.
Nicole Gozdek (Murphy: Rache ist süß)
Gauß kam auf den Zufall zu sprechen, den Feind allen Wissens, den er immer habe besiegen wollen. Aus der Nähe betrachtet, sehe man hinter jedem Ereignis die unendliche Feinheit des Kausalgewebes. Trete man weit genug zurück, offenbarten sich die großen Muster. Freiheit und Zufall seien eine Frage der mittleren Entfernung, eine Sache des Abstands...
Daniel Kehlmann (Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt: Interpretation)
[Falls Harrow tot war] setzte das entweder den glücklichsten Zufall der Welt oder aber einen Mord voraus, und falls es ein Mord war stellte sich die Frage, ob der oder die Mörderin irgendwie, na ja, komisch war und es dann später schwierig werden würde, wenn Gideon ihn oder sie geheiratet hatte? Vielleicht reichte es, wenn sie Freundschaftsbändchen tauschten.
Tamsyn Muir (Gideon the Ninth (The Locked Tomb, #1))
Der Afrikanismus ist das Vehikel, durch das sich das amerikanische Ich als nicht versklavt, sondern frei erfährt, als nicht abstoßend, sondern begehrenswert, nicht hilflos, sondern priviligiert und mächtig, nicht geschichtslos sondern geschichtlich, nicht verdammt, sondern unschuldig, nicht ein blinder Zufall der Evolution, sondern fortschrittliche Erfüllung eines Schicksal.
Toni Morrison (Playing in the Dark: Whiteness and the Literary Imagination)
Wenn ich ihn schlecht nenne, so darum, weil er das Gute ebenso aus einer Laune, aus einem Einfall tut wie das Schlechte, welches ich ihm zutraue. Er wird nie das Böse tun, um etwas zu erreichen, wie andere ihre Verbrechen begehen, um Geld zu besitzen, eine Frau zu erobern oder Macht zu gewinnen, er wird es tun, wenn es sinnlos ist, vielleicht, denn bei ihm sind immer zwei Dinge möglich, das Schlechte und das Gute, und der Zufall entscheidet.
Friedrich Dürrenmatt (Der Richter und sein Henker)
Sprache ist das leichteste Gepäck, und eine schwere Last, wenn man in die Fremde kommt, und mitnehmen kann man fast immer nur, was man im Kopf und im Herzen hat: die Mythen und Märchen, die Erinnerungen, eigene und die Erinnerungen anderer, mit denen man die Sprache gemeinsam hat. Es ist ja kein Zufall, dass jede Unterdrückung mit der Unterdrückung der Sprache anfängt, und damit auch der Unterdrückung der Literatur, wenn man unter Literatur nicht ausschließlich das Geschriebene versteht.
Heinrich Böll
Das Wahlergebnis ist daher nie mehr als eine Zweckmäßigkeit. Selbst für das Rechte zu stimmen bedeutet nichts dafür zu tun. Es zeigt anderen Gegenüber nur den schwachen Wunsch, dass es vorherrschen möge. Ein weiser Mann wird das Rechte nicht der Gnade des Zufalls überlassen. Noch wird er wünschen, dass es sich durch die Kraft der Mehrheit durchsetzt. Es ist nur wenig Tugend in der Handlung der Vielen. [...] Nur dessen Stimme kann die Abschaffung der Sklaverei beschleunigen, der seine eigene Freiheit dafür auf’s Spiel setzt.
Henry David Thoreau (Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (German Edition))
Die Europäer lernten, wissenschaftlich und kapitalistisch zu denken und zu handeln, lange bevor sie einen spürbaren technischen Vorsprung daraus zogen. Als ihre Technologie Früchte trug, waren die Europäer besser als alle anderen in der Lage, sie zu nutzen, und deshalb eroberten sie die Welt. Es ist daher kein Zufall, dass Wissenschaft und Kapitalismus das wichtigste Erbe sind, das der europäische Imperialismus der post-europäischen Welt des 21. Jahrhunderts hinterlässt. Europa und die Europäer mögen nicht mehr die Welt beherrschen, doch Wissenschaft und Kapital werden immer stärker.
Yuval Noah Harari (Sapiens: A Brief History of Humankind)
Oder wie jener Zeck auf dem Baum, dem doch das Leben nichts anderes zu bieten hat als ein immerwährendes überwintern. Der kleine hässliche Zeck, der seinen bleigrauen Körper zur Kugel formt, um der Außenwelt die geringstmögliche Fläche zu bieten; der seine Haut glatt und derb macht, um nichts zu verströmen, kein bisschen von sich hinauszutranspirieren. Der Zeck, der sich extra klein und unansehnlich macht, damit niemand ihn sehe und zertrete. Der einsame Zeck, der in sich versammelt auf seinem Baume hockt, blind, taub und stumm, und nur wittert, jahrelang wittert, meilenweit, das Blut vorüberwandernder Tiere, die er aus eigner Kraft niemals erreichen wird. Der Zeck könnte sich fallen lassen. Er könnte sich auf den Boden des Waldes fallen lassen, mit seinen sechs winzigen Beinchen ein paar Millimeter dahin und dorthin kriechen und sich unters Laub zum Sterben legen, es wäre nicht schade um ihn, weiß Gott nicht. Aber der Zeck, bockig, stur und eklig, bleibt hocken und lebt und wartet. Wartet, bis ihm der höchst unwahrscheinliche Zufall das Blut in Gestalt eines Tieres direkt unter den Baum treibt. Und dann erst gibt er seine Zurückhaltung auf, lässt sich fallen und krallt und bohrt und beisst sich in das fremde Fleisch...
Patrick Süskind (Perfume: The Story of a Murderer)
Als hätte es noch eines Beweises bedurft, dass wird das geduldigste unter den Völkern der Welt sind – oder boshaft und medizinisch ausgedrückt: ein masochistisches. Wie in der Geschichte Berlins Absolutismus und Korruption, Tyrannei und Spekulation, Prügelstrafe und Bodenwucher, Grausamkeit und Gewinnsucht, Maskerade einer harten Korrektheit und windiger Schacher Schulter an Schulter Fundamente graben und Straßen bauen, und wie also aus Unkenntnis, Geschmacklosigkeit, Unglück, Bosheit und nur in selten günstigem Zufall die Hauptstadt des Deutschen Reiches entsteht, erzählt in fesselnder Weise Werner Hegemanns Buch ‚Das steinerne Berlin’.
Joseph Roth (Joseph Roth in Berlin: Ein Lesebuch für Spaziergänger)
Nun riskierten wir, etwas aufs Maul zu bekommen von den zahlreichen Faschos in ihren Begrüßungsgeld-Bomberjacken und von besoffenen Helmut-Kohl-Fans mit den "Allianz für Deutschland"-Plastebeuteln. Viele von ihnen riefen im Sprechchor "Wie sind stolz, Deutsche zu sein". Wir fragten uns, worauf sie denn eigentlich stolz wären. Auf die Alpen oder den Thüringer Wald? Die hatten die Natur geschaffen. Auf Goethe oder Schiller? Ja haben die Schreihälse an deren Werken etwa mitgeschrieben? Daß sie in einem deutschen Land geboren wurden, war doch purer Zufall, dafür hatten sie doch überhaupt nichts getan. Eigentlich kann man doch nur auf etwas stolz sein, das man selber geschaffen hat. Ich zum Beispiel war auf meine Depeche-Mode-Postersammlung stolz, denn dafür hatte ich echt geschuftet. Auf unsere erste Parole-Emil-Kassette war ich auch mächtig stolz, denn die hatten wir ganz alleine gebastelt. Auf Deutschland wollte ich nicht stolz sein. Das war mir viel zu abstrakt.
Sascha Lange (DJ Westradio: Meine glückliche DDR-Jugend)
Das Wahrscheinliche (dass bei 6 000 000 000 Würfen mit einem regelmäßigen Sechserwürfel annähernd 1 000 000 000 Einser vorkommen) und das Unwahrscheinliche (dass bei 6 Würfen mit demselben Würfel einmal 6 Einser vorkommen) unterscheiden sich nicht dem Wesen nach, sondern nur Häufigkeit nach, wobei das Häufigere von vornherein als glaubwürdiger erscheint. Es ist aber, wenn einmal das Unwahrscheinliche eintritt, nichts Höheres dabei, keinerlei Wunder oder Derartiges, wie es der Laie so gerne haben möchte. Indem wir vom Wahrscheinlichen sprechen, ist ja das Unwahrscheinliche immer schon inbegriffen und zwar als Grenzfall des Möglichen, und wenn es einmal eintritt, das Unwahrscheinliche, so besteht für unsereinen keinerlei Grund zur Verwunderung, zur Erschütterung, zur Mystifikation.
Max Frisch (Homo Faber)
„Verwechsle niemals Zufall mit Absicht“, sagte er. „Oder meine Moral mit Schwäche.
Simona Dobrescu (Verdammt. Verliebt. (Verdammt, #1))
Was wir als Zufall bezeichnen ist eine mathematische Komplexität, die wir nicht berechnen können.
Joachim Trebbe
Erinnerungen und Scheinerinnerungen. Ich glaube, mich genau an etwas zu erinnern. Eine Notiz auf dem Nachsatzpapier eines Buches, das ich durch Zufall aufschlage, beweist, dass ich mich irre. Die Sache ist irgendwo anders passiert, mit jemand anderem, zu einer anderen Zeit.
Alberto Manguel (A Reading Diary: A Passionate Reader's Reflections on a Year of Books)
>>Mein lieber junger Freund<< sagte Mustafa Mannesmann. >>Die Zivilisation hat nicht den geringsten Bedarf an Edelmut oder Heldentum. Die Dinge sind Merkmale politischer Untüchtigkeit. In einer wohlgeordneten Gesellschaft wie der unseren findet niemand Gelegenheit zu Edelmut und Heldentum. Solche Gelegenheiten ergeben sich nur in ganz ungefestigten Verhältnissen. Wo es Kriege gibt, Gewissenskonflikte, Versuchungen, den man widerstehen, und Liebe, die man erkämpfen oder verteidigen muss - dort haben Heldentum und Edelmut selbstverständlich einen gewissen Sinn. Aber heutzutage gibt es keine Kriege mehr, mit größter Sorgfalt verhindern wir, dass ein Mensch den anderen zu sehr liebt. Und so etwas wie Gewissenskonflikte gibt es auch nicht mehr: Man wird so genormt, dass man nichts anderes tun kann, als man tun soll. Und was man tun soll, ist im Allgemeinen so angenehm und gewährt den natürlichen Trieben so viel Spielraum, dass es auch keine Versuchungen mehr gibt. Sollte sich durch einen unglücklichen Zufall wirklich einmal etwas Unangenehmes ereignen, nun denn, dann gibt es Soma, um sich von der Wirklichkeit zu beurlauben. Immer ist Soma zur Hand, um Ärger zu besänftigen, einen mit seinen Feinden zu versöhnen, Geduld und Langmut zu verleihen. Früher konnte man das alles nur durch große Willensanstrengung und nach jahrelanger harter Charakterbildung erreichen. Heute schluckt man zwei, drei Halbgrammtabletten, und damit gut! Jeder kann heutzutage tugendhaft sein. Man kann mindestens sein halbes Ethos in einem Flächschen bei sich tragen. Christentum ohne Tränen - das ist Soma.<<
Aldous Huxley (Brave New World)
Der Mensch denkt, der Zufall lenkt.
Tom Wood
In jedem menschlichen Wesen auf dieser weiten, komplizierten Welt ruht eine erstaunliche Anlage zur Größe. Doch nur selten haben diese verborgenen Gaben die Gelegenheit, sich zu entfalten. Manchmal ist es allein der Zufall des Schicksals.
Velma Wallis (Zwei alte Frauen: Eine Legende von Verrat und Tapferkeit (German Edition))
Und allmählich glaube ich, dass Geburtsorte Zufälle sind, dass alles ein Zufall ist. Aber wenn du das glaubst, wohin kannst du dann noch? Was machst du dann? Was ist dann überhaupt noch wichtig? Während Samad mit verstörtem Blick diese Dystopie beschrieb, merkte Irie beschämt, dass das Land der Zufälle sich für ihre Ohren wie das Paradies anhörte. Wie Freiheit.
Zadie Smith (White Teeth)
Es wäre entsetzlich, glauben zu müssen, daß in diesem ganzen so harmonishen, vollkommenen und sich selbst immer gleichbleibenden Kosmos nur die menschliche Existenz ein Speil des Zufalls und nur das Schicksal des Menschen völlig sinnlos sei.
Mircea Eliade (Nuntă în cer)
Ich bin dem Zufall dankbar. Ich kann mir die ganze Sucherei sparen, wie ich sie mir wahrscheinlich auch in einem Roman sparen würde. Genauso wie die Landschafts- und Gesichtsbeschreibungen. Bei einem Roman, einer erfundenen Geschichte, würden jetzt Leser bestimmt ausrufen, das sei doch ein bisschen zu viel Zufall. Manche würden jetzt vielleicht sogar passen.
Herman Koch (Dear Mr. M)
Ich glaube, nichts geschieht aus Zufall. Im Grunde hat alles seinen geheimen Plan, auch wenn wir ihn nicht verstehen.
Carlos Ruiz Zafón (The Shadow of the Wind (The Cemetery of Forgotten Books, #1))
Wie konnte sie sich so irren? Sie mag ihn noch immer, weil sie einfach nicht versteht. Wann war die falsche Abzweigung? Manche Freundschaften zerbrechen aus heiterem Himmel. Heiter? Sie zerbrechen. Nichts daran ist heiter.
Elke Heidenreich (Alles kein Zufall)
Ein besonders grauer Tag. Besonders viel geht schief. Nur Kleinigkeiten, aber es sind ja nicht die großen Katastrophen, woran wir zerbrechen, es sind die Kleinigkeiten. Aus den ganz großen Katastrophen erwächst uns Kraft, wir halten durch, sind tapfer, wie wir es immer gelernt haben. Aber diese grauen tückischen Tage voller kleiner Enttäuschungen und Niederlagen, die zersetzen uns, und hilflos wissen wir nicht, wie wir dem gegensteuern können: dem Gefühl von Verlust, Trauer, Schwäche.
Elke Heidenreich (Alles kein Zufall)
Schmerzlich? An und für sich, nein, ehrlich gesagt spüren Sie nichts, aber es hält Sie da etwas fest, Sie werden behindert, so mancher Freuden beraubt, unmöglich, sich zu rühren, wenn man wie Kreb einen Fuß zwischen Himmel und Erde eingeklemmt hat, weil man sich durch einen dummen Zufall gerade vor Ort befand, als die beiden aneinandergefügt wurden und ihre Ränder an einer einzigen kreisförmigen Linie eng aneinander haften blieben: Sie werden ihr ganzes Leben am Horizont verbringen. Nach einigen nutzlosen Versuchen - ob lachhaft oder erbärmlich, weiß man nie so genau - versucht Kreb nicht länger, sich freizumachen. Er wird dort altern.
Éric Chevillard (The Crab Nebula)
»das Leben wird nicht vom Zufall regiert; es ist nicht der Willkür unterworfen. Euer persönliches Sein ist von Gott gewollt; er hat es gesegnet und ihm einen Sinn gegeben!
Peter Seewald (Benedikt XVI.: Ein Leben (German Edition))
Lerios Blick schoss herum, zurück zu dem Gestaltwandler. Dem Mann, der seine Schwester verführt und geschwängert und den er unbeabsichtigt gerettet hatte.
Nicole Gozdek (Emanio - Der Schöne und das Biest)
Das Leben ist kein Nullsummenspiel. Es schuldet einem nichts, und die Dinge passieren, wie sie passieren. Manchmal gerecht, sodass alles einen Sinn ergibt, manchmal so ungerecht, dass man an allem zweifelt. Ich zog dem Schicksal die Maske vom Gesicht und fand darunter nur den Zufall.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Ohne intentionale Handlungen sind die Tatsachen weder notwendig noch zufällig. Ohne diese Intentionen ist die Welt ein Block roher Abfolgen. Die Intention gründet die Zufälligkeit, wenn die Dinge sie überraschen, und die Kausalität, wenn sie sie nicht verwirren. Die Vernunft begründet Aufgaben, der Wille Notwendigkeit und Zufall.
Nicolás Gómez Dávila
Ihr alle kennt die wilde Schwermut, die uns bei der Erinnerung an Zeiten des Glücks ergreift. Wie unwiderruflich sind sie doch dahin, und unbarmherziger sind wir von ihnen getrennt, als durch alle Entfernungen. Auch treten im Nachglanz die Bilder lockender hervor; wir denken an sie wie an den Körper einer toten Geliebten zurück, der tief in der Erde ruht und der uns nun gleich einer Wüstenspiegelung in einer höheren und geistigeren Pracht erschauern lässt. Und immer wieder tasten wir in unseren durstigen Träumen dem Vergangenen in jeder Einzelheit, in jeder Falte nach. Dann will es uns scheinen, als hätten wir das Maß des Lebens und der Liebe nicht bis zum Rande gefüllt gehabt, doch keine Reue bringt das Versäumte zurück. O möchte dieses Gefühl uns doch für jeden Augenblick des Glückes eine Lehre sein! Und süßer noch wird die Erinnerung an unsere Mond- und Sonnenjahre, wenn jäher Schrecken sie beendete. Dann erst begreifen wir, wie sehr es schon ein Glücksfall für uns Menschen ist, wenn wir in unseren kleinen Gemeinschaften dahinleben, unter friedlichem Dach, bei guten Gesprächen und mit liebevollem Gruß am Morgen und zur Nacht. Ach, stets zu spät erkennen wir, dass damit schon das Füllhorn reich für uns geöffnet war. Wisst Ihr, nicht die Schmerzen dieses Lebens, doch sein Übermut und seine wilde Fülle bringen, wenn wir uns an sie erinnern, uns den Tränen nah. Wenn wir zufrieden sind, genügen unseren Sinnen auch die kargsten Spenden dieser Welt. Und doch kommt alles Köstliche uns nur durch Zufall - das Beste geben die Götter uns umsonst. Leider kommt es, dass auf unbekannten Bahnen uns das Maß verlorengeht. Die Menschenordnung gleicht dem Kosmos darin, dass sie von Zeit zu Zeiten, um sich von neuem zu gebären, ins Feuer tauchen muss. Die Nähe des guten Lehrers gibt uns ein, was wir im Grunde wollen, und sie befähigt uns, wir selbst zu sein. Daher lebt uns das edle Vorbild tief im Herzen, weil wir an ihm erahnen, wessen wir fähig sind. Dies sei der Sinn des Lebens - die Schöpfung im Vergänglichen zu wiederholen, so wie das Kind im Spiel das Werk des Vaters wiederholt. Das sei der Sinn von Saat und Zeugung, von Bau und Ordnung, von Bild und Dichtung, dass in ihnen das große Werk sich künde wie in Spiegeln aus buntem Glase, das gar bald zerbricht. So leerten wir das Glas auf alte und ferne Freunde und auf die Länder dieser Welt. Uns alle fasst ja ein Bangen, wenn die Lüfte des Todes wehen. Dann essen und trinken wir im Sinnen, wie lange an diesen Tafeln noch Platz für uns bereitet ist. Denn die Erde ist schön. Und sollte die Erde wie ein Geschoss zerspringen Ist unsere Wandlung Feuer und weiße Glut. Doch müssen wir ja von jeder Stätte weichen, die uns auf Erden Herberge gab. Und doch dürfen wir auf dieser Erde nicht auf Vollendung rechnen, und glücklich ist der zu preisen, dessen Wille nicht allzu schmerzhaft in seinem Streben lebt. Es wird kein Haus gebaut, kein Plan geschaffen, in welchem nicht der Untergang als Grundstein steht, und nicht in unseren Werken ruht, was unvergänglich in uns lebt.
Ernst Jünger
Ohne intentionale Handlungen sind die Tatsachen weder notwendig noch zufällig. Ohne diese Intentionen ist die Welt ein Block roher Abfolgen. Die Intention gründet die Zufälligkeit, wenn die Dinge sie überraschen, und die Kausalität, wenn sie sie nicht verwirren. Die Vernunft begründet Aufgaben, der Wille, Notwendigkeit und Zufall.
Nicolás Gómez Dávila
Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will.
Albert Schweitzer
Der wirkliche Regisseur unseres Lebens ist der Zufall
Pascal Mercier (Night Train to Lisbon)
Was im großen haus erlebt wird, das sind keine runden, vollen, abgeschlossenen Schicksale. Es sind nur Bruchstücke, Fetzen, Teile; hinter den Türen wohnen Menschen, gleichgültige oder merkwürdige, Menschen im Aufstieg, Menschen im Niedergang; Glückseligkeiten und Katastrophen wohnen Wand an Wand. Die Drehtür dreht sich, und was zwischen Ankunft und Abreise erlebt wird, das ist nichts Ganzes. Vielleicht gibt es überhaupt keine ganzen Schicksale auf der Welt, nur das Ungefähre, Anfänge, die nicht fortgeführt werden, Schlußpunkte, denen nichts voranging. Vieles sieht aus wie Zufall und ist doch Gesetz. Und was hinter den Türen des Lebens geschieht, das ist nicht starr wie Säulen einer Architektur, nicht vorgezeichnet wie der bau einer Symphonie, nicht berechenbar wie eine Sternenbahn - sondern es ist menschenhaft, flüchtiger und schwerer zu greifen als Wolkenschatten, die über eine Wiese wandern. Und wer es etwa unternehmen wollte, zu erzählen, was er hinter den Türen gesehen hat, der käme in Gefahr, zwischen Lüge und Wahrheit zu balancieren wie auf einem schlaffen, pendelnden Seil..."(S.309f.)
Vicki Baum
Hat dieses ganze Leiden, dieses Sterben rund um uns, einen Sinn? Denn, wenn nicht, dann hatte es letztlich auch gar keinen Sinn, das Lager zu überleben. Denn ein Leben, dessen Sinn damit steht und fällt, dass man mit ihm davonkommt oder nicht, ein Leben also, dessen Sinn von Gnaden eines solchen Zufalls abhängt, solch ein Leben wäre nicht eigentlich wert, überhaupt gelebt zu werden.
Viktor E. Frankl (Yes to Life Inspite of Everything)
Planmässig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie befürchteten, was sie zu vermeiden suchen (z.B. Ödipus).
Friedrich Dürrenmatt
Menschen sind in sehr unterschiedlichem Maße anfällig für Krebs, und diejenigen, deren Eltern bestimmte Gene weitergaben, haben ein viel höheres Risiko. Das sind aber nur fünf Prozent aller Krebspatienten. 95 Prozent aller Fälle sind das Ergebnis von purem Zufall oder vermeidbaren Risikofaktoren.
Karl Lauterbach (Die Krebs-Industrie)
Seinen Lebensweg nicht bestimmten zu wollen hieße, sein Dasein zum grausen Zufall werden zu lassen.
Yalom D. Irvin - And Nietzsche wept
Weißt du, es ist kein Zufall, dass wir in den letzten eineinhalb Jahren den Kontakt zueinander verloren haben. Es ist einfacher, sich davon zu überzeugen, dass es einem nichts ausmacht, dass die Welt stirbt, als wenn man ständig Kontakt mit geliebten Menschen hat, die zusammen mit dem Rest sterben werden.
Ronald Malfi (The Night Parade)
Nicht die Notwendigkeit, sondern der Zufall ist voller Zauber. Soll die Liebe unvergeßlich sein, so müssen sich vom ersten Augenblick an Zufälle auf ihr niederlassen wie die Vögel auf den Schultern des Franz von Assisi.
Milan Kundera (The Unbearable Lightness of Being (SparkNotes Literature Guide))
Deine These war, dass die menschliche Unvollkommenheit, die Tatsache, dass wir die Handlungsweise anderer nie mit Sicherheit vorauszusagen, und dass wir ferner den Zufall, der in alles hineinspielt, nicht in unsere Überlegung einzubauen vermögen, der Grund sei der die meisten Verbrechen zwangsläufig zutage fördern müsse.
Friedrich Dürrenmatt (Der Richter und sein Henker)