Zitrone Quotes

We've searched our database for all the quotes and captions related to Zitrone. Here they are! All 4 of them:

Meine Haut roch nach dem Clash ein wenig nach Asche. Ein sehr zarter, kaum wahrnehmbarer Geruch war das, so einer, der ganz am Ende übrig bleibt, wenn alles fort ist. Ich habe die duftendsten Seifen gekauft, die ich finden konnte, mit Zitrone, mit Rosmarin, mit Eisenkraut, das änderte nichts. An Funkenflug ließ der Geruch mich denken, an ein weit entferntes Lagerfeuer, an die fast gewichtslosen Flocken, die zu einer grauen Spur werden, wenn an sie mit dem Finger berührt. Zuerst dachte ich, das wäre nur Einbildung. Aber dann fiel mir ein, was wir in der Schule gelernt hatten über Angst, über den Kampf-oder-Flucht-Mechanismus. Wie der Körper bei Bedrohung Cortisol ausschüttet und Adrenalin, wie der Puls in die Höhe schießt, die Atmung sich beschleunigt, die Bronchien sich weiten, mehr Sauerstoff, mehr, wie all das Blut zum Herzen geht und für einen Moment sämtliche Immunmaßnahmen außer Kraft gesetzt werden, um keine unnötige Energie zu verschwenden. Weshalb der Mensch nicht dazu gemacht ist, allzu oft Angst zu haben. Und dann habe ich gedacht, vielleicht ist ein leichter Geruch nach Asche nur natürlich, nachdem der Körper so ein Feuerwerk abgebrannt hat, um mich zu schützen.
Mareike Fallwickl (Das Licht ist hier viel heller)
Truthfully, there’s nothing mysterious about Public Relations. It’s all about how your client — whether it’s a company, an individual, a foundation, a music group — relates to the public. Central to this is their reputation.
Ed Zitron (This Is How You Pitch: How To Kick Ass In Your First Years of PR)
Während ich einer geviertelten Zitrone den Rücken breche und den Saft in meinen Drink presse, denke ich an die Geburtstagspartys und Feste in meiner Kindheit, auf denen ich stets im Mittelpunkt stand. Diese ungeheure Energie hatte. Wann ist das alles eigentlich verlorengegangen? Mein Jurastudium habe ich geschmissen, und auch als Fotograf habe ich keinen Erfolg. Zu Recht, denke ich, denn längst trage ich einen glühenden Funken Selbsthass in mir.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Ich habe meinem Sohn ein Erinnerungs-Schatz-Glas geschenkt, so nenne ich es, denn er ist noch zu klein für solche Worte. Darin liegen bisher eine getrocknete Zitrone, eine Muschel und ein Stein. Dinge, die er selbst gefunden hat und bestaunt. Ich habe sie aufgehoben. Oz soll den Wert von Erinnerungen lernen, das ist mir wichtig. Dass uns Menschen und Orte manchmal verloren gehen, aber mit den Erinnerungen tragen wir ihre Geschichten in uns. Für den Fall, dass wir irgendwann nicht mehr hier leben werden. Der Gedanke kam mir in diesem Jahr so oft. Ich habe meine Heimat hinter mir gelassen, Deutschland. Ich entschied, in Israel zu leben. Aber die Erinnerungen an meine Kindheit, mein Aufwachsen, mein erwachsenes Leben in Deutschland – sei es durch meinen alten Teddybären, den Bettbezug mit dem Tröpfchenmuster, meine orangefarbene Lieblingstasse – kann mir niemand nehmen. Es ist wichtig, sich zu erinnern. Viele Erinnerungen formen ein Leben. Wer sind wir ohne sie? Mein Schwiegervater erzählt stolz, er lösche Erinnerungen, die er nicht mehr brauche. Er mag das Gefühl, im Jetzt zu stehen, es sei das Einzige, was zähle. Er löscht sie aber nicht wirklich. Er verdrängt sie, bis er sie irgendwann vergisst. Was er wohl erlebt hat, das er am liebsten löschen will? «Alles nicht wichtig», sagt er. Aber wenn alles nicht wichtig ist – wozu war es dann überhaupt?
Sarah Levy (Kein anderes Land: Aufzeichnungen aus Israel (German Edition))