Tun Zu Quotes

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Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Bild-Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun
Max Goldt
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Orson Welles
Das habe ich gelernt: Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest. Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen. Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine ihr eigene Art heilt sie auch deine Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu. Meine Narben werde ich nicht anrühren. Ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde anderen Menschen Wunden zufügen. Jeder von uns trägt ein Messer." (S.456f.)
Andreas Steinhöfel
Wenn ein Mann alt genug ist, um unrecht zu tun, so sollte er alt genug sein, um recht zu tun.
Oscar Wilde (A Woman of No Importance)
In Wahrheit sind all diese Nihilisten und Zyniker Schisser. Sie tun so, als wäre alles bedeutungslos, denn dann gibt es am Ende auch nichts zu verlieren. Ihre Haltung scheint unangreifbar und überlegen, aber sie ist im Innern auch nichts wert.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
„Wenn nun aber die Natur einmal korrupt ist, was soll man tun?“ „Erstens es wissen, als ein Verhängnis und ohne etwas Positives daraus machen zu wollen. Zweitens ihr trotzdem folgen. Ergreifen, wovon man ergriffen ist.
Heimito von Doderer (Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre)
Und so schleppe ich mein Leben damit hin, das zu tun, was ich nicht will, und das zu erträumen, was ich nicht haben kann, absurd wie eine stehen-gebliebene öffentliche Uhr. Nur die zarte, aber feste Sensibilität, der lange, aber vollauf bewusste Traum, bilden in ihrer Gesamtheit mein Halbschattenprivileg.
Fernando Pessoa
Siehst Du, Momo", sagte er, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man." Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!" Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten." Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.
Michael Ende (Momo)
Die Tatsache, dass wahre Schönheit mit Selbstvergessenheit zu tun hatte, passte zum seltsamen Humor des Schöpfers: Jene, die sie besaßen, wussten nichts damit anzufangen, während alle, die etwas davon verstanden, niemals in ihren Besitz gelangten.
Juli Zeh (Spieltrieb)
[...] dass es völlig hirnrissig ist, etwas für andere Menschen zu tun, weil man selbst ein Mensch ist und deshalb weiß, wie wenig sie es verdienen? Kaum hat man das erkannt, bricht der Sinn jeglicher Beschäftigung in sich zusammen, und alles, was man fortan unternimmt, kann nur noch als Teil eines Spiels geschehen. Die Christen waren schlicht Pragmatiker mit ihrem 'Liebe deinen Nächsten'. Nur das 'wie dich selbst' hätten sie weglassen sollen.
Juli Zeh (Spieltrieb)
Das Negative zu tun, ist uns noch auferlegt, das Positive ist uns schon gegeben.
Franz Kafka (The Zürau Aphorisms)
Zu jeder Zeit, an jedem Ort, bleibt das Tun der Menschen das Gleiche.
Yoshiki Tanaka (Dawn (Legend of the Galactic Heroes, #1))
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach Meinung anderer Leute nicht fertigbringt.
Marcel Aymé
Wichtigtuer sind zwar zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen. Aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Erich von Däniken
Die Kluft zwischen Ignoranz und Wissen ist viel kleiner als die Kluft zwischen Wissen und Tun.
Chris Guillebeau (Die Kunst, anders zu leben: Erschaffe deine eigenen Regeln und führe das Leben, das du dir wünschst)
Ich bin nur entschlossen, im Interesse meines Glückes zu handeln, ohne Rücksicht auf Sie oder irgendjemanden, der ebenso wenig mit mir zu tun hat.
Jane Austen (Stolz und Vorurteil: Roman (Fischer Klassik Plus) (German Edition))
Und natürlich hatte all das nichts mit dem zu tun, was später geschah, doch seit dieser Nacht wusste ich die unbeschwerten Momente noch ein wenig mehr zu schätzen.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Stell dir dein Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern, Phil. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu - nur ab und zu, hörst du ? - öffnet sich zu einem dieser schrecklichen Zimmer und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. Dann bekommst du große Angst, so wie jetzt. Weißt du, was du dann tust?" Ich schüttelte den Kopf. Tereza "Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist - dein Haus, mit deinen Zimmer. Du hast die Schlüssel, Phil. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu" Phil "Und dann werfe ich den Schlüssel weg" Tereza "Nein, das darfst du nicht tun, niemals! Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel. Du kannst deine Angst für eine Weile aussperren, aber irgendwann musst du dich ihr stellen" Phil "Wenn ich größer bin?" Tereza "Größer und mutiger, mein Kleiner. Und vielleicht auch nicht mehr allein.
Andreas Steinhöfel
Alles Mögliche kann einem im Leben passieren, und vor allem nichts. Manchmal kommt es mir seltsam vor, dass ich jemals versucht habe, glücklich zu werden. Der Mensch hat eine Vorliebe für Tragik, eine Voreinstellung, die sich im Laufe der Evolution bewährt hat. Man scheut das Risiko stärker, als man das Glück sucht, denn Verluste tun mehr weh, als Gewinne Freude bereiten. Mit jedem Jahr, das verstreicht, wird die Lage aussichtsloser, und am Ende kann man gar nicht fassen, dass DAS alles gewesen sein soll.
Heinz Strunk (Die Zunge Europas)
Immer müssen die Denkenden darauf verzichten zu leben, und die Lebenden haben es nicht nötig zu denken. Die erlösende Tat wird nie getan werden, denn der die Kraft hätte, sie zu tun, weiß nicht, dass er sie tun muss, und der Wissende ist unfähig zu handeln.
Marlen Haushofer (Wir töten Stella / Das fünfte Jahr)
Vielleicht tun wir manchmal nicht das Richtige, weil das Falsche uns gefährlicher erscheint. Wir wollen aber nicht, dass jemand denken könnte, wir hätten Angst. Deshalb tun wir das Falsche, nur weil es gefährlich ist. Uns ist es wichtiger, furchtlos zu erscheinen, als richtig zu urteilen.
Philip Pullman (The Amber Spyglass (His Dark Materials, #3))
Was auch um mich herum geschah, nie hatte ich das Gefühl, irgend etwas davon hätte mit mir zu tun. Die ganze Zeit über hielt ich gewissermaßen den Atem an und wartete auf meinen Einsatz, wartete auf die entscheidenden Worte, die fallen mussten, damit ich hinter dem Vorhang hervor auf die Bühne treten und mitspielen konnte. Aber das Leben ging weiter und weiter, die Worte fielen nicht, und die Jahre sammelten sich an wie Dreck und Laub in einer Regenrinne.
Karen Duve (Dies ist kein Liebeslied)
Manchmal denke ich – und es fällt mir schwer das zu sagen -, daß er die Menschen besser kennt als der Chef. Der Chef ist ein Idealist, ein großer Schatz, der das Beste für die Menschen will, ohne zu wissen, mit wem er es eigentlich zu tun hat. Luzifer aber weiß, daß sie lieber Himmel und Erde untergehen lassen würden, als ihr Auto abzumelden.
Harry Mulisch (The Discovery of Heaven)
Es ist übrigens bekannt, daß jemand, der auch nur ein einziges Mal in Gesellschaft etwas mehr als gewöhnlich und lebhaft oder gar witzig, interessant oder anregend gesprochen hat, ab da auf die Forderung aller anderen stößt, es nun wieder zu tun und sie also zu unterhalten. Tut er's dann nicht, wird man ihn geradezu befragen: „Nun, Herr X., Sie sind heute aber still?!“ […]. (Aus diesem einzigen und keinem anderen Grunde bleibt es ja immer eine Dummheit, in Gesellschaft etwas anderes als äußerste Langeweile darzubieten.)
Heimito von Doderer (Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre)
Man sollte nie so viel zu tun haben, daß man zum zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.
Georg Christoph Lichtenberg
Ich kann spüren, dass er zu ertrinken droht, aber ich weiß nicht, was ich tun soll, um ihn aus dem Wasser zu retten.
Maggie Stiefvater (The Scorpio Races)
Wer den Willen hat, etwas zu tun, wird von denen, die es getan haben, in den Schatten gestellt.
Barbara Wood
Wer die Gewalt hat, der hat – Recht; habt Ihr jene nicht, so habt Ihr auch dieses nicht. Ist diese Weisheit so schwer zu erlangen? Seht doch die Gewaltigen und ihr Tun an!
Max Stirner (The Ego and His Own)
Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.
Victor Klemperer
... daß niemand das Recht hat, Unrecht zu tun, auch der nicht, der Unrecht erlitten hat.
Viktor E. Frankl
Ist die Seele auf Gott gestimmt, so wird jedes Tun zu Musik.
Hazrat Inayat Khan (Gayan - Vadan - Nirtan: die Essenz der Sufi-Botschaft von Hazrat Inayat Khan)
Er hatte ihr das Leben gerettet. Es gab nur einen Weg, diese Schuld zu begleichen. Sie würde dasselbe eines Tages für ihn tun. Jacob.
Cornelia Funke (Spiegelwelt (Mirrorworld, #0.4))
Der einzige Unterschied ist bloß, dass wir im Augenblick mit dem Sterben zu tun haben.
Stephen King (The Long Walk)
Wenn ein Idealist versucht, Gutes zu tun und dann scheitert, bekommt er einen Orden. Wenn ein Pragmatiker Erfolg hat, wünscht man ihn zum Teufel.
Stephen King (Night Shift)
Deine Freiheit beginnt dort wo du aufhörst das zu tun, was die Anderen von dir erwarten.
Dahi Tamara Koch (Im Ereignishorizont: Gedichte (German Edition))
Und dann schlafe ich mit dem verrückten Gefühl ein, anders sein zu wollen als zu sein oder anders zu sein als zu wollen oder vielleicht auch anders zu tun als zu wollen oder zu sein.
Anne Frank (Anne Frank Gesamtausgabe: Das Tagebuch | Die Kurzgeschichten (German Edition))
Die heutige Gesellschaft predigt das Ideal einer nicht-individualisierten Gleichheit, weil sie menschliche Atome braucht, die sich untereinander völlig gleichen, damit sie im Massenbetrieb glatt und reibungslos funktionieren, damit alle den gleichen Anweisungen folgen und jeder trotzdem überzeugt ist, das zu tun, was er will. Genauso wie die moderne Massenproduktion die Standardisierung der Erzeugnisse verlangt, so verlangt auch der gesellschaftliche Prozess die Standardisierung des Menschen, und diese Standardisierung nennt man dann "Gleichheit".
Erich Fromm (Die Kunst des Liebens)
Kennst du das Gefühl, wenn man plötzlich feststellt, dass es völlig hirnrissig ist, etwas für andere Menschen zu tun, weil man selbst ein Mensch ist und deshalb weiß, wie wenig sie es verdienen?
Juli Zeh (Spieltrieb)
Macht man das nicht ständig? Außer Acht lassen, dass die Menschen, die in unser Leben treten, bereits ihre Geschichten, Wunden und Geheimnisse besitzen, die rein gar nichts mit uns zu tun haben?
Astrid Rosenfeld
[W]ie normale Leute [...] wirklich mit ihrer Umwelt zurechtkommen. Sie tun das nicht, indem sie sich ärgern, sondern indem sie ihre Erwartungen herabschrauben. Sie kommen zurecht, indem sie lernen, Dinge auszusitzen, indem sie die Gedankenmaschinerie im Schongang laufen lassen. Sie schlummern; und weil es ihnen nichts ausmacht zu schlummern, macht es ihnen nichts aus, sich zu langweilen.
J.M. Coetzee (Tagebuch eines schlimmen Jahres)
Etwas Einmaliges, etwas Unvergängliches formte sich in meinem Kopf. Ein kunstvolles Gebilde aus Worten und Sätzen, das sich wie eine außerirdische Kreatur von fremdartiger Schönheit in meinem Denken materialisierte - und zu mir sprach, in makellosen Versen! Es was ein Gedicht. Es hatte nicht das Geringste mit meinem eigenen Denken zu tun, es waren Gedanken aus dem All! Ein Geschenk der Sterne!
Walter Moers (Das Labyrinth der Träumenden Bücher (Zamonien, #6) (Träumende Bücher, #2))
Aber alle diese Opfer, welche der Verteidiger bringt, verursachen ihm meistens einen Ausfall an Kräften, die nur mittelbar, also später und nicht unmittelbar auf seine Streitkräfte wirkt, und oft so mittelbar, daß die Wirkung wenig fühlbar wird. Der Verteidiger sucht also sich auf Kosten der Zukunft im gegenwärtigen Augenblick zu verstärken, d.h. er borgt, wie jeder tun muß, der für seine Verhältnisse zu arm ist.
Carl von Clausewitz (Die Kunst des Krieges & Vom Kriege (Meisterwerke der Strategie))
Wolltest du noch nie irgendwas tun, von dem dir jeder sagt, dass es unmöglich oder sinnlos ist? War dir noch nie irgendwas wichtig genug, um dafür Opfer zu bringen? Egal, wie dumm oder unwahrscheinlich es erscheint?
Cora Carmack (All Broke Down (Rusk University, #2))
Daß Menschen glauben, ihrem Gott beispringen zu müssen, hat mit wahrer Frömmigkeit nichts zu tun. Im Gegenteil: Es ist eine Anmaßung ohnegleichen. Götter oder Propheten können durch Bilder unmöglich verunglimpft werden.
Wolfgang Sofsky (Verteidigung des Privaten)
Interesse für Kunst oder Literatur hat stets, ob bewusst oder unbewusst, auch damit zu tun, dass man das Selbst aufwertet, indem man sich von jenen abgrenzt, die keinen Zugang zu solchen Dingen haben; es handelt sich um eine "Distinktion", einen Unterschied im Sinne einer Kluft, die konstitutiv ist für das Selbst und die Art, wie man sich selbst sieht, und zwar immer im Vergleich zu den anderen - den "bildungsfernen" oder "unteren" Schichten etwa.
Didier Eribon (Returning to Reims)
Zugleich dachte ich: so wie ich jetzt mich anziehe und ausgehe, den Professor besuche und mehr oder weniger erlogene Artigkeiten mit ihm austausche, alles ohne es eigentlich zu wollen, so tun und leben und handeln die meisten Menschen Tag für Tag, Stunde um Stunde zwanghaft und ohne es eigentlich zu wollen, machen Besuche, führen Unterhaltungen, sitzen Amts- und Bureaustunden ab, alles zwanghaft, mechanisch, ungewollt, alles könnte ebensogut von Maschinen gemacht werden oder unterbleiben; und diese ewig fortlaufende Mechanik ist es, die sie hindert, gleich mir, Kritik am eigenen Leben zu übenm seine Dummheit und Seichtheit, seine hoffnungslose Trauer und Öde zu erkennen und zu fühlen.
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Ich sehe das so: Ein Kerl, der stirbt, bevor Gott es für ihn vorgesehen hatte, erlebt so etwas wie ein Baseballspiel, das wegen Regen abgebrochen wird. Die Sünden, die er begangen hat, zählen nicht. Gott muss ihn einfach reinlassen, denn der Kerl hatte ja gar nicht mehr die Zeit zu bereuen, so wie Er es für ihn geplant hatte. Wenn ich also einen umbringe, erspare ich ihm dadurch die Qualen der Hölle. Auf diese Art tue ich sogar mehr für ihn, als der Papst selbst es je tun könnte.
Stephen King (Roadwork)
Lieber Paul, wenn ich mich heute nach meinen Wünschen frage, meinen wirklichen Wünschen, dann zögre ich mir Antwort zu geben, ja vielleicht bin ich sogar zur Einsicht gekommen, dass es uns nicht zusteht zu wünschen, dass wir nur ein gewisses Pensum an Arbeit zu erledigen haben, dass, was wir immer tun, ohne Wirkung ist, dass man dennoch zwischen acht Uhr früh und sechs Uhr abends so tun muss, als sei es wichtig, auf ein Blatt Papier einen Beistrich oder einen Doppelpunkt zu setzen.
Ingeborg Bachmann
Wie trage ich zu dieser Situation bei? Was kann ich daraus lernen? Was will ich wirklich? Was kann ich tun, damit ich bekomme, was ich wirlich will? Wie kann ich mein Leben glücklicher gestalten? Was ist für mich die beste, kraftvollste Konsequenz?
Veit Lindau (Liebe radikal)
Friedensliebe zeigt sich gerade darin, daß man seine Heimat nicht vergißt und eben deshalb entschlossen ist, alles zu tun, um immer in Frieden miteinander zu leben." [Ansprache am 8. Mai 1985 in der Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages]
Richard von Weizsäcker
Es gibt Stunden, in denen ich mich freue auf eine Zeit, in der es nichts mehr geben wird, woran ich mein Herz hängen könnte. Ich bin müde davon, daß mir doch alles wieder genommen wird. Es gibt keinen Ausweg, denn solange es im Wald ein Geschöpf gibt, das ich lieben könnte, werde ich es tun; und wenn es einmal wirklich nichts mehr gibt, werde ich aufhören zu leben. Wären alle Menschen von meiner Art gewesen, hätte es nie eine Wand gegeben, und der alte Mann müßte nicht versteinert vor seinem Brunnen liegen. Aber ich verstehe, warum die anderen immer in der Übermacht waren. Lieben und für ein anderes Wesen sorgen ist ein sehr mühsames Geschäft und viel schwerer, als zu töten und zu zerstören. Ein Kind aufzuziehen dauert zwanzig Jahre, es zu töten zehn Sekunden.
Marlen Haushofer (The Wall)
Es war falsch zu lauschen, das war mir klar, doch irgendwie war es so schön kindisch, was mir ein Blick auf Nats schelmisches Lächeln bestätigte. Vielleicht war es meistens so, dass man sich gerade bei den Dingen, die man nicht tun sollte, am lebendigsten fühlte?
Martina Riemer (Road to Forgiveness (Herzenswege #2))
Es ist so eingerichtet, daß nicht nur die, die Unrecht erdulden müssen, auch die, die Unrecht tun, ihres Lebens nicht froh werden. Überhaupt frage ich mich, ob die Lust, andere Leben zu zerstören, nicht daher kommt, daß man am eigenen Leben so wenig Lust und Freude hat.
Christa Wolf (Medea)
(...] Reklameobjekt, Basis für Schwindelunternehmungen, beliebtester Boden für Kitschfabrikation. (...) Ersatz und Talmi-Nachahmung eines Gefühls. Wir tun einmal im Jahre so, als legten wir großen Wert auf schöne Gefühle, als ließen wir es uns herzlich gern etwas kosten, ein Fest unserer Seele zu feiern. (...) Dies Gefühl trägt alle Merkmale der Sentimentalität. Denn Sentimentalität ist das Sich-Erlaben an Gefühlen, die man in Wirklichkeit nicht ernst genug nimmt, um ihnen irgendein Opfer zu bringen, um sie irgend je zur Tat zu machen.
Hermann Hesse (Weihnachtszeiten. Großdruck. Betrachtungen, Gedichte und Aquarelle des Verfassers.)
Ich habe nicht gewußt, was ein Mensch erträgt. Nun sitze ich da und muß mir sagen, auf dieser Fähigkeit, Unerträgliches zu ertragen und weiterzuleben, weiter zu tun, was zu tun man gewöhnt ist, auf dieser unheimlichen Fähigkeit beruht der Bestand des Menschengeschlechts.
Christa Wolf (Medea)
Irgendwie fühle ich mich immer noch wie ein Kind. Pass auf, dass du das nicht verlierst; das ist mein Rat an dich. Die Welt wird alles tun, um dich zu bescheißen, aber wenn du dein Leben lang irgendwo tief drin ein bisschen sechzehn bist, dann kommst du schon irgendwie durch.
Reif Larsen
Ich weiß nicht, was ich tun soll, und ich weiß nicht, wohin. Ich hab vergessen, wer ich sein will, und vergessen, wer ich bin. Ich renn schon so 'ne Weile durch die Gegend ohne Ziel - es wär so leicht, mich zu entscheiden, wenn ich wüsste, was ich will. . . . Aber keiner weiß, was ich tun soll, und keiner sagt mir, wohin. Ich weiß am besten, wer ich sein will, weiß am besten, wer ich bin. So renn ich noch ein bisschen weiter durch die Gegend ohne Ziel - vielleicht merk ich dann nach 'ner Weile, was das ist, was ich will. - How to entscheid myself
Julia Engelmann (Eines Tages, Baby)
Es geht um die Frage, warum jemand überhaupt existiert." [...] "Ja, das ist eine schwierige Frage. Die Menschen begegnen ihr zu den unterschiedlichsten Zeiten im Leben. Manche klären Sie schon als kleine Kinder für sich, einige tun es, wenn sie älter sind, und andere machen es nie. Es ist eigenartig.
John P. Strelecky
Ein Greenhorn schleppt der Reinlichkeit wegen einen Waschschwamm von der Größe eines Riesenkürbis und zehn Pfund Seife mit in die Prärie und steckt sich dazu einen Kompass bei, der schon am dritten oder vierten Tag nach allen möglichen Richtungen, aber nie mehr nach Norden zeigt. Ein Greenhorn schreibt sich achthundert Indianerausdrücke auf, und wenn er dem ersten Roten begegnet, merkt er, dass er diese Aufzeichnungen im letzten Briefumschlag mit nach Hause geschickt und dafür den Brief dabehalten hat. Ein Greenhorn kauft Schießpulver, und wenn er den ersten Schuss tun will, erkennt er, dass man ihm gemahlene Holzkohle gegeben hat. Ein Greenhorn hat fünf Jahre lang Astronomie studiert, kann aber ebenso lange den gestirnten Himmel anstarren, ohne zu wissen, wie viel Uhr es ist. Ein Greenhorn steckt das Bowiemesser so in den Gürtel, dass er sich beim Bücken die Klinge in den Schenkel sticht...
Karl May (Winnetou: Band 1)
Es gibt Menschen auf eurer Erde", entgegnete der Geist, "die uns kennen wollen und die ihre Taten des Stolzes, der Missgunst, des Hasses, des Neides, des Fanatismus und der Selbstsucht in unserm Namen tun; die uns in allem, was zu uns gehört, so fremd sind, so als hätten sie nie gelebt. Bedenke dies und schreibe ihre Taten ihnen selbst zu und nicht uns.
Charles Dickens
Und ich lernte, stockend und langsam zwar, aber ich lernte trotz allem, was zu tun war. Lernte, was für ein Kind offensichtlich ist. Daß das Leben eine Kette von kleinen Leben ist und daß jedes einzeln für sich gelebt werden muß, Tag für Tag. Daß man jeden Tag versuchen sollte, sich an der Schönheit von Blumen und Gedichten zu erfreuen und zu Tieren zu sprechen.
Nicholas Sparks (The Notebook (The Notebook, #1))
Narzisstische Liebe ist die Sehnsucht nach einem wohlwollenden Spiegel, in dem man ein Bild sieht, das einem schmeichelt. Man sehnt sich nicht nach dem Anblick seiner Fehler, man sehnt sich nach Bestätigung. Man projiziert ein Bild auf den anderen und verliebt sich letztendlich in eine Illusion, die perfekt zu einem passt, die mit dem Menschen aber selbst nichts zu tun hat. Man
Michael Nast (Generation Beziehungsunfähig: Der Nr.1 SPIEGEL-Bestseller (German Edition))
Wenn Sie in Ihrer Kindheit etwas tun wollten, was Ihren Eltern oder Lehrern nicht gefiel, hat man Sie vielleicht gefragt: „Wenn alle anderen von der Brücke springen, würdest du es deshalb doch auch nicht tun, oder?“ Damit ist gemeint, dass es keinen Sinn hat, eine Dummheit zu begehen, nur weil alle anderen es tun. Die Logik dahinter lautet: Denke lieber selbst, statt dich der grossen Masse der Menschen anzuschliessen. Das ist gar kein so schlechter Ratschlag, auch wenn er manchmal eher dazu missbraucht wird, Kontrolle auszuüben, als Menschen zu selbstständigem Denken anzuregen. Doch irgendwann sind Sie erwachsen, und dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus: Jetzt erwarten die Leute von Ihnen, dass Sie sich genauso verhalten wie sie. Und wenn Sie sich weigern, werden manche Ihrer Mitmenschen darauf ziemlich irritiert oder vielleicht sogar verärgert reagieren. Es sieht fast so aus, als würden sie Sie jetzt fragen: „Schliesslich springen alle Leute von der Brücke. Warum tust du es dann nicht auch?“ Zum Teufel mit den Leuten, die von der Brücke springen. Treffen Sie Ihre eigenen Entscheidungen. Leben Sie Ihr eigenes Leben.
Chris Guillebeau (Die Kunst, anders zu leben: Erschaffe deine eigenen Regeln und führe das Leben, das du dir wünschst)
Alebrand seufzte. „Beispielsweise hat er ihr zur Verlobung damals einen schönen Helm geschenkt, und sie ihm einen besonderen Dolch aus dem Osten ... Ja, und dann musste ich den beiden ausreden, seinen Dolch an ihrem Helm zu erproben oder es zumindest nicht zu tun, solange sie den Helm gerade trug. Sie waren beide überzeugt, dass das ein sehr gutes Vorhaben war und ich ein elender Spielverderber.
Maike Claußnitzer (Der Ringeltaubenmantel)
Der Morgen ist die Stunde des Erwachens, die bedeutungsvollste Zeit des Tages, in der wir am wenigsten schlafbedürftig sind, in der zumindest eine Stunde lang ein Teil von uns wach ist, der alle übrige Tages- und Nachtzeit schlummert. [...] Und für den, dessen elastische, lebhafte Gedanken mit der Sonne Schritt halten, ist der Tag ein immerwährender Morgen, unabhängig vom Stundenschlag, vom Tun und Gehaben der Menschen. [...] Wach sein heißt leben. [...] Wir müssen lernen, wieder zu erwachen und wach zu bleiben. Nicht auf mechanischem Wege, sondern durch ein ständiges Erwarten der Morgendämmerung, die uns auch in unserem tiefsten Schlaf nicht verläßt. Ich weiß nichts, das ermutigender wäre als die Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußtes Bemühen auf eine höhere Stufe zu bringen.
Henry David Thoreau (Walden)
Wenn jemand eine Weide schöner findet als eine Buche, ein Schwein hässlicher als eine Kuh, einen Geier bösartiger als ein Eichhörnchen, dann hat das mit uns Menschen zu tun, mit der Geschichte des Blicks, mit den Büchern, Gemälden, Filmen, mit den Worten und den Bildern, mit den Behauptungen, die der Mensch über die Natur aufgestellt hat, und damit, wie er die Natur abgebildet hat, früher und heute.
Connie Palmen (De vriendschap)
Mein Freund der Dichter beschrieb nun die einfachsten Dinge, die er finden konnte",fuhr er fort, "und stellte fest, daß es das Schwierigste überhaupt war. Es war leicht, einen Palast aus Schnee und Eis zu beschreiben, aber unsäglich schwer, dasselbe mit einem einzelnen Haar zu tun. Oder einem Löffel. Einem Nagel. Einem Zahn. Einem Salzkorn. Einem Holzsplitter. Einer Kerzenflamme. Einem Wassertropfen.
Walter Moers (The City of Dreaming Books (Zamonia, #4))
Freunde ergänzen einander, ergänzen heißt ganz machen, um das nötig zu haben, muß man beschädigt sein, aber wenn man es nötig hat, so kann man auch niemand brauchen, der auf dieselbe Art beschädigt ist, sondern jemand, der andere Schäden aufweist. Die Freunde füllen die Lücken, komplementär, sie holen auf, was einem fehlt, sie tun, was man versäumt hat, Verwandte tun das nicht, oder wenn, dann nur zufällig.
Ruth Klüger (Still Alive: A Holocaust Girlhood Remembered)
Es ist nicht so, dass ich unbedingt glücklich sein wollte, das nicht gerade. Ich wollte...mich retten, ja: mich retten. Aber ich habe erst spät begriffen, auf welche Seite man sich schlagen muss: auf die Seite der Sehnsüchte. Man erwartet eigentlich, dass es andere Dinge sind, durch die Menschen gerettet werden können: Pflichterfüllung, Ehrlichkeit, gut sein, gerecht sein. Nein. Es sind die Sehnsüchte, die einen erretten. Sie sind das einzig Wahre. Bist du auf ihrer Seite, wirst du dich retten. Aber als ich das begriff, war es schon zu spät. Wenn du dem Leben Zeit lässt, nimmt es eine eigenartige, unvermeidliche Wendung; und du stellst fest, dass du dich an dem Punkt nicht nach etwas sehnen kannst, ohne dir selbst weh zu tun. An dem Punkt scheitert alles, du kannst dem nicht entgehen, je mehr du um dich schlägst, desto mehr verfängst du dich im dem Netz, je heftiger du aufbegehrst, desto mehr verletzt du dich. Es gibt kein Entrinnen.
Alessandro Baricco (Ocean Sea)
Jean-Jacques Rousseau zufolge entsteht Zivilisation dann, wenn die Menschheit Schranken errichtet. [...] Demnach ist jede Zivilisation das Resultat von Schranken und Unfreiheit. Nur die Aborigines in Australien sind anders. Bis ins 17. Jahrhundert hatten sie eine Zivilisation ohne Schranken. Sie waren von Grund auf frei. Sie gingen, wann es ihnen gefiel, wohin es ihnen gefiel, um zu tun, was ihnen gefiel. Ihr Leben war buchstäblich eine einzige Wanderschaft. Das Umherziehen war die profunde Metapher des Lebens. Als die Engländer kamen und Zäune für ihr Vieh bauten, begriffen die Aborigines den Sinn davon nicht. Da sie nicht imstande waren, dieses Prinzip zu verstehen, jagte man sie als asoziale, gefährliche Wesen in die Wildnis. Deshalb solltest auch du auf der Hut sein [...]. Auf dieser Welt haben letztlich die Menschen die besten Überlebenschancen, die hohe, dauerhafte Zäune errichten. Wenn du die nicht anerkennst, wirst du in die Wildnis gejagt.
Haruki Murakami (Kafka on the Shore)
Wie ich in die Kulisse geraten bin, weiß ich nicht, denn ursprünglich ist es sicher auch meine Absicht gewesen, eine Rolle auf der Bühne zu spielen. Möglicherweise liegt es daran, dass ich mich eigentlich mit sechzehn Jahren hätte umbringen müssen. Damals war der richtige Moment dafür, aber ich verpasste ihn und tat mir sogar etwas darauf zugute. Später darf man es nicht mehr tun, es wäre dann unecht und lächerlich; eine solche Gelegenheit bietet sich jedem nur ein einziges Mal.
Hans Erich Nossack (Der jüngere Bruder)
Die Stadt war so groß. Und Emil war so klein. Und kein Mensch wollte wissen, warum er kein Geld hatte, und warum er nicht wusste, wo er austeigen sollte. Vier Millionen Menschen lebten in Berlin und keiner interessierte sich für Emil Tischbein. Niemand will von den Sorgen des andern etwas wissen. Jeder hat mit seinen eigenen Sorgen und Freuden genug zu tun. Und wenn man sagt: >>Das tut mir aber wirklich leid<<, so meint man meistens gar nichts weiter als: >>Mensch, lass mich bloß in Ruhe!<<
Erich Kästner (Emil und die Detektive)
Den Begriff der Pflicht allerdings kenne ich nicht. Früher hatte ich amtlich viel mit ihm zu tun, ich war Professor der Theologie. Außerdem war ich Soldat und habe den Krieg mitgemacht. Das, was mir Pflicht schien und was mir von Autoritäten und Vorgesetzten jeweils befohlen worden ist, war alles gar nicht gut, ich hätte stets lieber das Gegenteil getan. Aber wenn ich auch Begriff der Pflicht nicht mehr kenne, so kenne ich doch den der Schuld - vielleicht sind sie beide dasselbe. Indem eine Mutter mich geboren hat, bin ich schuldig, bin ich verurteilt zu leben, bin verpflichtet, einem Staat anzugehören, Soldat zu sein, zu töten, Steuern für Rüstungen zu bezahlen. Und jetzt, in diesem Augenblick, hat die Lebensschuld mich wieder, wie einst im Kriege, dazu geführt, töten zu müssen. Und diesmal töte ich nicht mit Widerwillen, ich habe mich in die Schuld ergeben, ich habe nichts dagegen, dass diese dumme, verstopfte Welt in Scherben geht, ich helfe gerne mit und gehe selber gerne mit zugrunde.
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Aber die Zeit verliert uns. Das ist sehr langweilig, immer das Hemd zuerst und dann die Hosen drüber zu ziehen und des Abends ins Bett und morgens wieder herauszukriechen und einen Fuß immer so vor den andern zu setzen; da ist gar kein Absehen, wie es anders werden soll. Das ist sehr traurig, und daß Millionen es schon so gemacht haben, und daß Millionen es wieder so machen werden, und daß wir noch obendrein aus zwei Hälften bestehen, die beide das nämliche tun, so daß alles doppelt geschieht - das ist sehr traurig.
Georg Büchner (Dantons Tod)
Das Wahlergebnis ist daher nie mehr als eine Zweckmäßigkeit. Selbst für das Rechte zu stimmen bedeutet nichts dafür zu tun. Es zeigt anderen Gegenüber nur den schwachen Wunsch, dass es vorherrschen möge. Ein weiser Mann wird das Rechte nicht der Gnade des Zufalls überlassen. Noch wird er wünschen, dass es sich durch die Kraft der Mehrheit durchsetzt. Es ist nur wenig Tugend in der Handlung der Vielen. [...] Nur dessen Stimme kann die Abschaffung der Sklaverei beschleunigen, der seine eigene Freiheit dafür auf’s Spiel setzt.
Henry David Thoreau (Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (German Edition))
Am Anfang merkt man noch nicht viel davon. Man hat eines Tages keine Lust mehr irgendetwas zu tun. Nichts interessiert einen, man ödet sich. Aber diese Unlust verschwindet nicht wieder, sondern sie bleibt und nimmt langsam immer mehr zu. Sie wird schlimmer von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Man fühlt sich immer missmutiger, immer leerer im Innern, immer unzufriedener mit sich und der Welt. Dann hört nach und nach sogar dieses Gefühl auf und man fühlt gar nichts mehr. Man wird ganz gleichgültig und grau, die ganze Welt kommt einem fremd vor und geht einen nichts mehr an. Es gibt keinen Zorn mehr und keine Begeisterung, man kann sich nicht mehr freuen und nicht mehr trauern, man verlernt das Lachen und das Weinen. Dann ist es kalt geworden in einem und man kann nichts und niemand mehr lieb haben. Wenn es einmal so weit gekommen ist, dann ist die Krankheit unheilbar. Es gibt keine Rückkehr mehr. Man hastet mit leerem, grauem Gesicht umher, man ist genauso geworden wie die grauen Herren selbst. Ja, dann ist man einer der ihren. Diese Krankheit heißt: die tödliche Langeweile.
Michael Ende
Aber ich hab für uns einen Plan gemacht: Ich werde alles, was ich vorwärtslaufe, auch rückwärtsgehen, ich werde Laub an Bäume kleben und Uhrzeiger drehen. Ich werde Sterne an der Erde festbinden, damit sie irgendwann steht, ich werde Gegenwind gegen Wind pusten, bis er nicht mehr weht. Ich werde tun, was ich kann, dass die Zeit nicht vergeht. Was euch betrifft, kann ich leider nicht zulassen, dass ihr mal weg seid, weil allein der Gedanke so schmerzt, dass der Schmerz viel zu schlimm wär. Also darf die Zeit nicht vergehen, denn dann sind wir für immer.
Julia Engelmann (Eines Tages, Baby)
Wir müssen nichts tun für unseren Tod. Unser Leben lang können wir uns in einem Schrank unter der Treppe verstecken, und er wird uns dennoch finden. Der Tod wird in einem unsichtbaren Umhang erscheinen, mit einem Zauberstab fuchteln und uns wegzerren, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Er wird jede Spur unserer Existenz auf Erden tilgen, und das alles kostenfrei. Er verlangt keine Gegenleistung. Bei unserer Bestattung wird er sich verbeugen und die Lobpreisung für gut getane Arbeit entgegennehmen. Dann wird er verschwinden. Das Leben ist etwas fordernder. Eines müssen wir nämlich immer tun. Atmen. Ein und aus, jede Sekunde Minute Stunde jeden Tages müssen wir uns Luft zuführen, ob es uns gefällt oder nicht. Selbst wenn wir uns vornehmen, unsere Hoffnungen und Träume zu ersticken, müssen wir immer noch atmen. Selbst wenn wir verfallen und dem Mann an der Ecke unsere Würde verhökern, atmen wir noch. Wir atmen, wenn wir uns irren, wir atmen, wenn wir Recht haben, wir atmen sogar, wenn wir in einen Abgrund stürzen und unser Leben verfrüht ein Ende nimmt. Man kann das Atmen nicht weglassen. Also atme ich.
Lilly Lindner (Winterwassertief)
Ein jeder Mensch hat seine Seele, die kann er mit keiner anderen vermischen. Zwei Menschen können zueinander gehen, sie können miteinander reden und nah beieinander sein. Aber ihre Seelen sind wie Blumen, jede an ihrem Ort angewurzelt, und keine kann zu der anderen kommen, sonst müßte sie ihre Wurzel verlassen, und das kann sie eben nicht. Die Blumen schicken ihren Duft und ihren Samen aus, weil sie gern zueinander möchten; aber daß ein Same an seine rechte Stelle kommt, dazu kann die Blume nichts tun, das tut der Wind, und der kommt her und geht hin, wie und wo er will.
Hermann Hesse (Knulp)
Es ist wichtig zu begreifen, dass wir der Toleranz nicht dienen, wenn wir unser Profil verwässern, sondern indem wir uns umgekehrt unserer eigenen Werte wieder vergewissern. [...] Wir tun der Toleranz auch nichts Böses an, wenn wir die Menschenrechte verteidigen, wie sie in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten entwickelt und niedergeschrieben wurden in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und einer Vielzahl von Konventionen, die detailliert den Schutz einzelner Menschenrechte regeln - etwa zum Schutz von Flüchtlingen, zur Verhinderung von Völkermord, gegen die Diskriminierung der Frau etc. Fast alle Staaten der Welt haben sich nach tiefer leidvoller Erfahrung, nach nationaler Hybris und nach ideologischem oder religösem Fanatismus im Prinzip auf diese Grundrechte und die Rule of Law als Minimum einer Überlebensordnung geeinigt. Die als universell, unveräußerlich und unteilbar angesehenen Menschenrechte sind daher ein gemeinsames Gut der Menschheit. Und wir dürfen und müssen gegenüber kommunistischen, fanatisch-islamistischen oder despotischen Staaten über ihre Verletzung sprechen; denn als Menschen sind wir verpflichtet, die Menschenrechte unserer Mitmenschen zu respektieren und zu verteidigen.
Joachim Gauck (Freiheit. Ein Plädoyer)
Wenn die Stürme kamen, bin ich durch die Olivenhaine gerannt, ich habe lange geglaubt, daß die Stürme, der Regen und der Wind mit meinen Händen zu tun hatten. Ich weiß nicht, warum, aber jedesmal, wenn ich den Taubenposten berührt habe, hat sich der Himmel verdunkelt, und der Regen ist unmittelbar danach gekommen, mit großen Stiefeln und einem langen Atem, als habe auch er eine Lunge. Über Stunden hat es geregnet, und ich habe alle meine Bilder beim Rennen verloren, auch das zärtliche Gefühl in den Fingerkuppen ist mir aus der Haut gefallen, ganz plötzlich, so, wie ein Stein aus der Hand fallen kann, wenn das Werfen sich erübrigt.
Marica Bodrožić (Der Windsammler: Erzählungen)
Wer sagt das eigentlich, dass man ein Ziel haben muss, wo steht das geschrieben? Dieses ständige Streben nach irgendeinem Ziel - das machen doch die anderen Säugetiere auch nicht. Das ist offensichtlich ein Effekt der Zivilisation. Was, wenn man uns alle an der Nase herumführt mit der permanenten Zielanlauferei? Was, wenn wir uns totarbeiten, abrackern, ängstigen, schinden und verbiegen für irgendwelche Ziele, deren absolute Wichtigkeit wir niemals anzweifeln, bis sich schließlich herausstellt: Das ist alles nicht so bedeutsam, wie wir glaubten. Es gibt einfach nichts zu tun als zu leben, und am Ende bekommt man dafür nicht mehr als das Leben, welches man gelebt hat.
Cornelia Jönsson (Spieler unter sich)
Ein Dummkopf neigt viel eher zur Klaustrophobie, und er neigt auch viel eher dazu, jemanden beim Kartenspiel zu erschießen oder ohne Überlegung einen Raubüberfall zu begehen. Er langweilt sich. Ihm bleibt nur Fernsehen oder Patiencenlegen, bei dem er betrügt, wenn er nicht rechtzeitig alle Asse draußen hat. Er hat nichts zu tun, als seine Frau anzumisten, mit den Kindern herumzunörgeln und zu saufen. Er kann nicht einschlafen, weil nichts zu hören ist. Also trinkt er, bis er müde ist, und wacht mit einem Kater auf. Er ist gereizt. Jetzt fällt vielleicht noch das Telefon aus, und die TV- Antenne wird vom Dach geweht, und wieder kann er nur grübeln und bei Patience betrügen, und er wird immer gereizter. Am Ende … knallt er drauflos.
Stephen King (The Shining (The Shining, #1))
So blieb [den individuellen Aufsteigern aus dem Arbeitermilieu] allein die Imitation der Verhaltensweisen und Ideologien von der mindestens heimlich bewunderten privilegierten Schicht, in die einzutreten schließlich Ziel des langen Weges war. Doch das Original mag den Nachahmer nicht, verhält sich bestenfalls gönnerhaft-spöttisch, von oben herab. Der Kopierende gibt sich alle erdenkliche Mühe, wird oft gar zum aggressiven Apologeten des Vorbildes, was – so Norbert Elias – »zu ganz spezifischen Verkrümmungen des Bewußtseins und der Haltung« führt. Der sozialdemokratische Kotau vor den Imperativen der Privatisierung, der finanzkapitalistischen Entgrenzungen, der Steuerbefreiung für Kapitalinvestoren in den Jahren 1999-2005 – er mag damit zu tun haben.
Franz Walter (Vorwärts oder abwärts? Zur Transformation der Sozialdemokratie)
Dann habe ich begonnen zu arbeiten. Habe gedacht, das würde ein anderes Gefühl machen. Es ist immer ein Gefühl dagewesen. Es war wie Hunger und nicht wissen worauf. Die Arbeit. War jeden Morgen aufstehen. Viel zu früh und immer zu kalt, der Wecker, der klingelte, der Kaffee am Küchentisch, weinen mögen und nicht wissen warum. War nur Angst vor dem Zuspätkommen, vor dem Nichtvergnügen, vor dem Gespräch mit dem Chef, dem Tragen falscher Trikotage, dem Sagen falscher Antworten, dem Ticken der Uhr, dem Warten auf den Sonntag und nicht wissen, was tun, dem Warten auf den Montag und nicht wissen warum, denn der Montag war Angst, war müdes Zur-vollen-U-Bahn-gehen, war das Betreten eines Gebäudes, das falsch roch, das Grüßen von Menschen, die nie nah waren, war entlassen werden.
Sibylle Berg (Ende gut)
Die Unzulänglichkeiten ihres Herkunftsmilieus [der Arbeiterschaft], sich in Sprache und Kultur der mittleren und höheren Schichten ausdrücken zu können, erschwerten ihren Aufstieg – und trugen dazu bei, dass sich die sozialen Parvenüs oft geradezu demonstrativ nach unten abgrenzten, um in der Lebenswelt oben willkommen geheißen zu werden. Wohl auch deshalb nahm der spätere Bundeskanzler Schröder den Brioni so wichtig. Störend dabei war, dass der Übereifer in der Adaption der neuen Lebensmaximen die frühere soziale Inferiorität erst recht offenlegte und so auf die Unsicherheit im Stil hinwies; hier machte sich eine von den traditionellen Eliten robust errichtete Sperre bemerkbar, welche die social climbers trotz – besser: gerade wegen – ihres angestrengten Tuns nicht überwinden konnten.
Franz Walter (Vorwärts oder abwärts? Zur Transformation der Sozialdemokratie)
Mann kann Kantorek natürlich nicht damit in Zusamenhang bringen; - wo bliebe die Welt sonst, wenn man das schon Schuld nennen wollte. Es gab ja Tausende von Kantoreks, die alle überzeugt waren, auf eine für sie bequeme Weise das Beste zu tun. Darin liegt aber gerade für uns ihr Bankerott. Sie sollten uns Achtzehnjährigen Vermittler und Führer zur Welt des Erwachsenseins werden, zur Welt der Arbeit, der Pflicht, der Kultur und des Fortschritts, zur Zukunft. Wir verspotteten sie manchmal und spielten ihnen kleine Streiche, aber im Grunde glaubten wir ihnen. Mit dem Begriff der Autorität, dessen Träger sie waren, verband sich in unseren Gedanken größere Einsicht und menschlicheres Wissen. Doch der erste Tote, den wir sahen, zertrümmerte diese Überzeugung. Wir mußten erkennen, daß unser Alter ehrlicher war als das ihre; sie hatten vor uns nur die Phrase und die Geschicklichkeit voraus. Das erste Trommelfeuer zeigte uns unseren Irrtum, und unter ihm stürzte die Weltanschauung zusammen, die sie uns gelehrt hatten. Während sie noch schrieben und redeten, sahen wir Lazarette und Sterbende; - während sie den Dienst am Staate als das Größte bezeichneten, wußten wir bereits, daß die Todesangst stärker ist. Wir wurden darum keine Meuterer, keine Deserteure, keine Feiglinge – alle diese Ausdrücke waren ihnen ja so leicht zur Hand -, wir liebten unsere Heimat genau so wie sie, und wir gingen bei jedem Angriff mutig vor; - aber wir unterschieden jetzt, wir hatten mit einem Male sehen gelernt. Und wir sahen, daß nichts von ihrer Welt übrigblieb. Wir waren plötzlich auf furchtbare Weise allein; - und wir mußten allein damit fertig werden.
Erich Maria Remarque
Ganz sicher aber haben mir die Kästners eine Familieneigenschaft in die Wiege gelegt [...]: die echte und unbelehrbare Abneigung vorm Reisen. Wir Kästners sind auf die weite Welt nicht sonderlich neugierig. Wir leiden nicht am Fernweh, sondern am Heimweh. Warum sollten wir in den Schwarzwald oder auf den Gaurisankar oder zum Trafalgar Square? Die Kastanie vorm Haus, der Dresdner Wolfshügel und der Altmarkt tun es auch. Wenn wir unser Bett und die Fenster in der Wohnstube mitnehmen könnten, dann ließe sich vielleicht darüber reden! Aber in die Fremde ziehen und das Zuhause daheimlassen? Nein, so hoch kann kein Berg und so geheimnisvoll kann keine Oase sein [...], daß wir meinen, wir müßten sie kennenlernen! Es ginge noch, wenn wir daheim einschliefen und in Buenos Aires aufwachten! Das Dortsein wäre vorübergehend zu ertragen, aber das Hinkommen? Niemals!
Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war)
ich spüre wieder erschrocken, eine wie schwache, armselige und quallige Substanz das doch sein muß, was wir immer großspurig Seele, Geist, Gefühl, was wir Schmerzen nen- nen, da all dies selbst im äußersten Übermaß nicht vermag, den leidenden Leib, den zer- quälten Körper völlig zu zersprengen — weil man ja doch solche Stunden mit weiterpo- chendem Blut überdauert, statt hinzusterben und hinzustürzen wie ein Baum unterm Blitz. Nur für einen Ruck, für einen Augenblick hatte dieser Schmerz mir die Gelenke durchgerissen, daß ich hinfiel auf jene Bank, atemlos, stumpf und mit einem geradezu wollüstigen Vorgefühl des Absterbenmüssens. Aber ich sagte es eben, aller Schmerz ist feige, er zuckt zurück vor der übermächtigen Forderung nach Leben, die stärker in unserem Fleisch verhaftet scheint als alle Todesleidenschaft in unserem Geiste. Unerklärlich mir selbst nach solcher Zer- schmetterung der Gefühle: aber doch, ich stand wieder auf, nicht wissend freilich, was zu tun.
Stefan Zweig (Sternstunden der Menschheit: Vierzehn historische Miniaturen (Gesammelte Werke in Einzelbänden) (German Edition))
Enttäuschung und Frustration werden [...] alle erleben, die sich wie im Märchen danach sehnen, Glück in einem Schlaraffenland zu finden ... Nur, dass unser Schlaraffenland nicht ein großer Berg von süßem Brei ist ... wir haben andere Fantasien und Bilder von Fülle und Erfülltheit in einem imaginären Schlaraffenland, das nur eben unglücklicherweise niemals dort ist, wo wir tatsächlich leben. Vielmehr leben wir mit der Hoffnung auf ein Glück, das uns das Schicksal irgenwann einmal gewähren müsse. [...] So können wir das Schlaraffenland je nach unserer eigenen Fasson ausgestalten - und wir tun es. Privat und auch gesellschaftlich. Doch sobald wir anfangen, uns mit diesem Glücksmodell anzufreunden, und gespannt darauf warten, wie im Lotto das große Los zu ziehen, werden wir auf einem Weg sein, wo das Glück ganz bestimmt nicht zu uns findet! Wir bleiben hungrig und ungesättigt. Denn geheimnisvollerweise ist das Glück dort, wo wir Bezogenheit leben - selbst in dem unspektatulärsten Tun des Alltags.
Joachim Gauck (Freiheit. Ein Plädoyer)
Soll ich dir eine Geschichte erzählen? Nein. Warum nicht? Der Junge sah ihn an und wandte den Blick ab. Warum nicht? Diese Geschichten sind nicht wahr. Das müssen sie auch nicht sein. Es sind Geschichten. Ja. Aber in den Geschichten helfen wir andauernd jemanden, dabei tun wir das in Wirklichkeit gar nicht. Warum erzählst du mir nicht eine Geschichte? Ich will nicht. Okay. Ich habe keine Geschichten zu erzählen. Du könntest mir eine Geschichte über dich selbst erzählen. Die Geschichten über mich kennst du alle. Du warst dabei. Du hast Geschichten in deinem Inneren, von denen ich nichts weiß. Du meinst, so was wie Träume? Ja. Oder einfach Sachen, über die du nachdenkst. Ja, aber Geschichten sollen doch schön sein. Nicht unbedingt. Du erzählst immer schöne Geschichten. Kennst du denn keine schönen? Meine haben mehr mit dem wirklichen Leben zu tun. Und meine nicht? Deine nicht. Nein. Der Mann betrachtete ihn. Und das wirkliche Leben ist ziemlich übel? Was denkst du denn? Tja, ich denke, es gibt uns noch. Es sind viele schlimme Sachen passiert, aber es gibt uns immer noch. Ja. Du findest das nicht so toll. Es ist okay.
Cormac McCarthy (The Road)
Er ist nicht von ihrer Art. Ich glaube, er ist von meiner Art; ich bin mir sicher, dass er es ist - ich fühle mich ihm verwandt -, ich verstehe die Sprache seiner Miene und seiner Bewegungen; obwohl Rang und Vermögen eine tiefe Kluft zwischen uns schaffen, ist etwas in meinem Hirn und meinem Herzen, in meinem Blut und meinen Nerven, das mich im geistig gleich macht. Sagte ich vor wenigen Tagen, ich hätte nichts weiter mit ihm zu tun, als mein Salär von ihm zu erhalten? Habe ich mir verboten, ihm in jeglichem anderen Licht zu sehen als dem eines Brotherrn? Welche Blasphemie gegenüber der Menschennatur! Jedes gute, wahre kraftvolle Gefühl, das ich hege, sammelt sich aus freien Stücken um ihn herum. Ich weiß, dass ich meine Gefühle verbergen muss, jede Hoffnungs im Keim ersticken muss, nie vergessen darf, wie wenig ich ihm bedeute. Denn wenn ich sagen, ich sei von seiner Art, will ich damit nicht sagen, ich besäße seine Kraft der Beeinflussung oder seine Zaubermacht der Anziehung; ich will nur sagen, dass ich gewisse Vorlieben und Empfindungen mit ihm teile. Ich darf also nie vergessen, dass wir für alle Zeiten voneinander getrennt sind - und dennoch muss ich ihn lieben, so lange ich atme und denke.
Charlotte Brontë (Jane Eyre)
Michelangelo hat behauptet, dass er in jedem Marmorblock bereits das Kunstwerk erblicke; seine Arbeit bestehe einfach nur darin, alles Überflüssige wegzunehmen, das, was zu viel ist und die Statue gefangen hält. Wir sind genauso. Alles ist schon da, auch wenn man es nicht sieht. Das Kunstwerk ist schon in uns. Wir müssen nichts weiter tun, als uns die Hilfsmittel besorgen, um es zu befreien. Um uns zu befreien. Wer diese andere Hälfte seiner selbst nicht befreit, wer sie nicht findet, der lebt wie ein Gefangener, und die Liebesgeschichten sind nichts anderes als die Freistunde eines Häftlings. Für einen Häftling ist die Freistunde das Schönste, was ihm im Leben passieren kann. Es ist ein Unterschied, ob du willst, dass es dir wirklich gutgeht, oder ob du willst, dass es dir nur bessergeht. Wenn es dir nur bessergehen soll, dann reicht es, wenn du dich ab und zu verliebst, dir etwas kaufst, eine Gehaltserhöhung bekommst. Dich in deiner Zelle einrichtest. Du kannst so weiterleben, aber glaub mir: Du bist dafür geschaffen, die Sonne zu geniessen. Wenn du, statt das Fenster zu öffnen und sie hereinzulassen, ab und zu eine Nachttischlampe anknipst, vergisst du mit der Zeit, dass sie existiert, und am Ende wird in deinem Zimmer die Nachttischlampe zur Sonne.
Fabio Volo
Sein braungebrannter Oberkörper war noch ein wenig feucht und Wasser tropfte von seinen langen dunklen Haaren auf seine Haut. Ich biss mir auf die Unterlippe, was die einzige Bewegung war, zu der ich fähig war. Mir war klar, dass ich ihn peinlicherweise jetzt genau wie die Schlampen im Club wollüstig anschmachtete, aber ich konnte nichts dagegen tun. Eigentlich sollte ich wirklich gehen, aber ich konnte nicht. Außerdem, hatte er mich nicht schon einmal genau so im Badezimmer beobachtet? Also war es nur fair. Er war so verdammt gut anzusehen und mein Körper reagierte wie der jeder Frau bei diesem Anblick. Mir wurde heiß, nicht nur im Gesicht, sondern überall, vor allem weiter unten. Dabei hatte ich ihn schon in seinen Badeshorts gesehen, aber dennoch, das hier war etwas komplett anderes. Was noch schlimmer wurde, als er das Tuch von der Hüfte löste und begann, damit seine Haare zu rubbeln. Unter der Haut bewegten sich die Muskeln seines Rückens, die hinunter zur schmalen Hüfte verliefen. Mein Blick ging noch tiefer und ich hatte keine Spucke mehr im Mund, als ich seinen Po betrachtete. Unwillkürlich krallte ich die Finger in meine Shorts, was zur Folge hatte, dass mir das Handy aus der Hand rutschte und auf den Boden fiel. Der Teppich war dick und dämpfte das Geräusch, aber man konnte es dennoch deutlich hören. Instinktiv wollte ich die Augen zusammenpressen, so wie kleine Kinder, die sich nur mit dem Gesicht hinter einem Vorhang versteckten, und glauben, wenn sie den anderen nicht sehen konnten, dann würden sie auch nicht gesehen werden. Was natürlich nicht der Fall war. Daher schluckte ich und sah wieder hoch und – wie erwartet – in Johnnys Gesicht, als er über die Schulter blickte. Und was ich in seinen tiefblauen Augen lodern sah, erregte mich stärker und machte mir gleichzeitig mehr Angst, als alles zuvor. Meine Augen blieben an seinen haften, auch als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie er das Handtuch wieder um die Hüfte legte. Langsam drehte er sich um und beinahe raubtierhaft zielstrebig kam er auf mich zu, wie ein geschmeidiger Panther, den nichts stoppen konnte. Kurz vor mir blieb er stehen, als würde er warten, ob ich davonlief oder nicht. Auf keinen Fall, jetzt nicht mehr. Zu keinem Zeitpunkt hatte er den Blickkontakt zu mir unterbrochen, er musste meine Gedanken darin gelesen haben. Seine Hände umfassten mein Gesicht, strichen mir halbfeuchte Haare aus der Stirn und dann beugte er sich zu mir hinab. Ich hielt den Atem an, wartete auf seine Lippen, die sich aber nicht auf meine legten, sondern einen Zentimeter vorher verharrten. Als würde er noch immer auf meine Entscheidung warten. Mir wurde klar, dass ich diese schon lange getroffen hatte, nur viel zu feige und engstirnig gewesen war, sie mir auch einzugestehen. Ich griff in seine nassen Haare und zog ihn das verbleibende Stück zu mir hinunter. Ein Blitzschlag fuhr von meinen Lippen ausgehend durch meinen Körper, zwischen meine Beine – dann war es um mich und meine Selbstbeherrschung geschehen. Und wie es aussah, auch um seine. Denn statt weiterhin so sanft mein Gesicht zu halten, rutschten seine Hände meinen Rücken entlang bis er an meiner Hüfte angelangt war und sie fest drückte. Wie von selbst bog sich ihm mein Körper entgegen und ich strich mit der Zunge über seine Lippen, dann öffnete ich den Mund für seine und unser Kuss wurde fordernder. Seine Hände glitten noch weiter hinunter, umfassten meinen Po und während wir uns keuchend küssten, hob er mich mit einem Ruck hoch. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte und unter dem Tuch konnte ich ihn spüren, was mir ein Stöhnen entlockte, das mir noch nie über die Lippen gekommen war. Daraufhin gab Johnny einen erstickten Laut von sich, küsste mein Kinn, meinen Hals und knabberte am Ohr, an dem er heiser flüsterte: »Sag mir, dass ich aufhören soll.« »Hör nicht auf«, bat ich leise und drückte mich nur noch fester an ihn.
Martina Riemer (Road to Hallelujah (Herzenswege #1))
Mitbürger! Freunde! Römer! hört mich an: Begraben will ich Cäsarn, nicht ihn preisen. Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben. So sei es auch mit Cäsarn! Der edle Brutus Hat euch gesagt, daß er voll Herrschsucht war; Und war er das, so war's ein schwer Vergehen, Und schwer hat Cäsar auch dafür gebüßt. Hier, mit des Brutus Willen und der andern (Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann, Das sind sie alle, alle ehrenwert), Komm ich, bei Cäsars Leichenzug zu reden. Er war mein Freund, war mir gerecht und treu; Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Er brachte viel Gefangne heim nach Rom, Wofür das Lösegeld den Schatz gefüllt. Sah das der Herrschsucht wohl am Cäsar gleich? Wenn Arme zu ihm schrien, so weinte Cäsar; Die Herrschsucht sollt aus härterm Stoff bestehn. Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Ihr alle saht, wie am Lupercusfest Ich dreimal ihm die Königskrone bot, Die dreimal er geweigert. War das Herrschsucht? Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und ist gewiß ein ehrenwerter Mann. Ich will, was Brutus sprach, nicht widerlegen; Ich spreche hier von dem nur, was ich weiß. Ihr liebtet all ihn einst nicht ohne Grund; Was für ein Grund wehrt euch, um ihn zu trauern? O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh, Der Mensch ward unvernünftig! – Habt Geduld! Mein Herz ist in dem Sarge hier beim Cäsar, Und ich muß schweigen, bis es mir zurückkommt.
William Shakespeare (Julius Caesar)
… Das verschlug mir für einen Moment die Sprache, ich hatte nicht gedacht, dass es so schlimm um sie stand. »Das tut mir leid … Kann ich irgendetwas tun?« Nat lächelte schwach. »Hast du das nicht schon? Danke. Hau dich lieber ins Bett. Du musst früh raus. Oder hast du morgen keine Schicht?« Während ich die restliche Soße in einen Behälter füllte und in den Kühlschrank stellte, nickte ich bejahend. »Stimmt, Punkt fünf muss ich dort sein, um bei den Vorbereitungen zu helfen.« Seit ich vor sechs Monaten aus Amerika zurückgekommen war, jobbte ich als Frühstückskellner im Radisson Blu Palais Hotel, direkt am Parkring. Eine feine Adresse in Wien, vollgestopft mit gut betuchten Damen, die gerne zu viel Trinkgeld gaben. Mir konnte das mehr als Recht sein. Nur das Aufstehen war die Hölle. »Du weißt, wie streng meine Chefin ist, da gibt es kein Zuspätkommen.« Bei meinen Worten prustete Nat los: »Ja klar, als ob du sie nicht schon längst um den Finger gewickelt hättest mit deinen tiefblauen Augen«, wobei er das Wort tiefblau mit den Fingern in Anführungszeichen setzte und zu quietschen versuchte, wie es eine Bekannte von uns letzten Samstag auf einer Party getan hatte. Verspielt klimperte ich mit den Wimpern und lehnte mich an die Küchenzeile. Wieder musste Nat schmunzeln, wobei er dieses Mal schluckte, bevor er weiterredete: »Hör auf mit dem Scheiß. Verdammt, wenn ich eine Braut wäre, würde ich auch auf dich stehen. Aber weißt du was?« Nun tippte er mit der leeren Gabel in meine Richtung. »Ich würde nie mit dir ins Bett gehen, weil ich Angst vor Syphilis hätte.« Theatralisch griff ich mir mit der Hand an die Brust und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. »Das tut weh! Dabei wärst du so eine geile Schnitte, mit deinen blonden Locken und braunen Augen. Du brichst mir das Herz.« Endlich erreichte Nats Lächeln auch wieder seine Augen und ich atmete innerlich erleichtert auf, bevor ich weiter blödelte. »Du bräuchtest dir gar keine Sorgen darum zu machen, Schatz. Ich nehme doch immer ein Kondom.« »Zum Glück«, betonte er laut, »für die ganze Stadt, sonst würden drei Viertel der Frauen bereits krank im Spital liegen.« Damit brachte er auch mich zum Lachen. »Du bist ein Idiot.« Anstatt mir eine schnelle Retourkutsche zu verpassen, zwinkerte er mir zu und stopfte sich genüsslich den nächsten Happen in den Mund. »Deshalb ist es auch keine schlechte Idee, wenn du wieder losziehst, um die Frauen anderer Städte zu beglücken, damit unsere in Frieden weiterleben können. Weißt du schon, wann es soweit ist?« Eigentlich hatte ich vorgehabt, spätestens im Herbst aufzubrechen und wieder für einige Zeit in Amerika herumzustreunen. Doch so wie mich Nat jetzt anguckte, wie ein zurückgelassener Welpe, meldete sich mein schlechtes Gewissen. Daher zuckte ich mit den Schultern. »Keine Ahnung. In den nächsten Monaten vielleicht. Warum?« Er fragte nicht grundlos, etwas in seinem Blick machte mich unruhig, aber ich konnte nicht sagen was oder warum. Wir hatten die letzten Wochen schon einige Male darüber geredet. Bisher hatte er noch nie Probleme damit gehabt, dass ich manchmal für drei, vier Monate aus dem Land verschwand. Nat leckte die Gabel ab und stellte das Geschirr in die Spüle. »Nichts. Nur so.« … (Bildquelle: pinterest) ‪
Martina Riemer
Mach dir keinen Kummer, ich werde dich lieben und dir die schrecklichen Sachen ersparen, von denen dir deine Schulfreundinnen erzählen: Sachen, wie sie angeblich in Hochzeitsnächten passieren; glaub dem Geflüster dieser Närrinnen nicht; wir werden lachen, wenn es soweit ist, bestimmt, ich verspreche es dir, aber du mußt noch warten, ein paar Wochen, höchstens einen Monat, bis ich den Blumenstrauß kaufen, die Droschke mieten, vor eurem Haus vorfahren kann. Wir werden reisen, uns die Welt anschauen, du wirst mir Kinder schenken, fünf, sechs, sieben; die Kinder werden mir Enkel schenken, fünfmal, sechsmal, siebenmal sieben; du wirst nie merken, daß ich arbeite; ich werde dir den Männerschweiß ersparen, Muskelernst und Uniformernst; alles geht mir leicht von der Hand, ich hab's gelernt, ein bißchen studiert, hab den Schweiß im voraus bezahlt; ich bin kein Künstler; mach dir keine Illusionen; ich werde dir weder falsche noch echte Dämonie bieten können, das wovon dir deine Freundinnen Gruselmärchen erzählen, werden wir nicht im Schlafzimmer tun, sondern im Freien: du sollst den Himmel über dir sehen. Blätter oder Gräser sollen dir ins Gesicht fallen, du sollst den Geruch eines Herbstabends schmecken und nicht das Gefühl haben, an einer widerwärtigen Turnübung teilzunehmen, zu der du verpflichtet bist; du sollst herbstliches Gras riechen, wir werden im Sand liegen, unten am Flußufer, zwischen den Weidenbüschen, gleich oberhalb der Spur, die das Hochwasser hinterließ; Schlifstengel, Korken, Schuhkremdosen, eine Rosenkranzperle, die einer Schifferfrau über Bord fiel, und in einer Limonadenflasche eine Post; in der Luft der bittere Rauch der Schiffsschornsteine; rasselnde Ankerketten; wir werden keinen blutigen Ernst draus machen, obwohl's natürlich ernst und blutig ist".
Heinrich Böll (Billard um halbzehn / Ansichten eines Clowns / Ende einer Dienstfahrt)
Das stimmt, solche Menschen gibt es", antwortete Herr Dimmesdale. "Doch ohne an naheliegendere Gründe zu denken, wäre es doch möglich, daß sie Schweigen bewahren aus der Veranlagerung ihres Wesens. Oder daß sie - dürfen wir es nicht annehmen?-, schuldig wie sie vielleicht sind, trotzdem am Eifer zu Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen festhalten und deshalb zurückschrecken, sich schwarz und dreckig vor den Augen der Menschen zu zeigen, weil sie danach nichts Gutes bewirken, nichts Schlechtes aus der Vergangenheit durch besseren Dienst auslöschen können. So wandeln sie zur eigenen unaussprechlichen Qual unter ihren Mitgeschöpfen und sehen dabei rein aus wie frisch gefallener Schnee, auch wenn ihre Herzen durch Unrecht befleckt und besudelt sind, von dem sie sich selbst nicht befreien können." "Diese Menschen betrügen sich selbst", sagte Roger Chillingworth mit etwas größerem Nachdruck als gewöhnlich und machte eine kleine Geste mit dem Zeigefinger. "sie fürchten, die Schande auf sich zu nehmen, die ihnen von Rechts wegen zusteht. Ihre Liebe zu den Menschen, ihr Eifer für den Gottesdienst - diese heiligen Triebe mögen oder mögen nicht in ihren Herzen gemeinsam mit den bösen Insassen existieren, denen eigene Schuld die Tür entriegelt hat, so daß sie ihre Höllenbrut fortpflanzen müssen. Doch wenn sie Gott verehren wollen, dann sollen sie ihre unreinen Hände nicht gen Himmel heben! Wenn sie ihren Mitmenschen dienen wollen, dann sollen sie es, indem sie Kraft und Wirklichkeit des Gewissens zeigen und sich zur reuevollen Selbsterniedrigung zwingen! Möchten Sie, daß ich denke, o mein weiser, frommer Freund, ein falscher Schein könne mehr tun, könne besseres tun zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen, als Gottes eigene Wahrheit? Glauben Sie mir, diese Menschen betrügen sich selbst!
Nathaniel Hawthorne (The Scarlet Letter)
Sehr oft werde ich nach meinem Lieblingskomponisten gefragt - eine typische Frage von Laien an Musiker, eine, die wir Musiker uns gegenseitig wohl eher selten stellen. Vielleicht weil wir sie vordergründig als banal empfinden. Vielleicht auch, weil eine direkte Antwort darauf, ehrlich gesagt, unmöglich ist. Musik ist zu meinem Leben geworden. Nichts von dem, was ich tue, hat nicht irgendwas mit Musik zu tun. Ich habe Werke berühmter und weniger bekannter Komponisten einstudiert und dirigiert, aus ganz unterschiedlichen Epochen. Ich habe versucht, sie zu verstehen. Unzählige Stunden habe ich darüber nachgedacht, wie die Orchester, die ich dirigiere, die Werke spielen könnten, um dem Publikum die darin liegenden Aussagen nahe zubringen. Ich habe mich bemüht, bis zum Kern der Kompositionen vorzudringen und so mancher Rätselhaftigkeit auf die Spur zu kommen. Ich tue es heute noch. So sind mir meist die Komponisten, mit deren Werken ich mich gerade intensiv beschäftige, am präsentesten und vielleicht in dem Moment auch am nächsten. Aber sind sie mir dann auch die liebsten ? Ich weiß es nicht. Meine Entdeckungsreise durch die Welt der klassischen Musik, die vor sechzig Jahren an der Westküste Kaliforniens in einem Fischerdorf begann, ist längst nicht zu Ende. Im Gegenteil : Meine künstlerische Neugier treibt mich täglich weiter in diese faszinierte Welt hinein, deren Umfang immer größer wird, je tiefer ich in sie vordringe. Die Welt der Musik gleicht unserem expandierenden Universum. Je mehr ich mich mit Musik befasse, desto weniger meine ich über sie zu wissen. Wie also sollte ich diese offenbar gar nicht so banale Frage nach meinem Lieblingskomponisten beantworten ? Vielleicht, indem ich sie anders formuliere : "In deiner freien Zeit, in Stunden, die nicht verplant sind und ganz dir gehören - welche Musik würdest du dann für dich spielen ?" Die Antwort darauf ist viel einfacher. Es ist die Musik von Johann Sebastian Bach. Das sage ich ohne den Hauch eines Zweifels. Von frühester Kindheit an hat mich Bach verfolgt und ich ihn. Bis heute. Seine Musik lässt mich nicht los. Ihre Tiefe ist unendlich. Sie vereint alles, was klassische Musik ausmacht. Und bis heute bin ich auf der Suche nach dem Warum.
Kent Nagano Erwarten Sie Wunder