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Als ich erneut an den Courbet dachte, den ich gestern sah, merkte ich, daß mir mehrere Einzelheiten schon nicht mehr gegenwärtig waren. Das hat mich ein wenig verstimmt. Denn mir scheint, daß eine Einzelheit entschlüpfen lassen etwas vom Leben selbst entschlüpfen lassen heißt - hat doch unser verronnenes Leben keine andere Realität als die des Gedächtnisses, weshalb wir darauf bedacht sein müssen, es bis zum Tod vollständig in Erinnerung zu behalten. Deshalb hat der Anspruch des sterbenden Mazarins stets tiefsten Widerhall bei mir gefunden. Aber Sterben bedeutet nicht nur, auf einige Bilder von Tizian zu verzcihten, es heißt, auf immer die Welt der Erinnerung zu verlassen, und der Tod stellt sich mir vor allem als der absolute und endgültige Verlust unseres Gedächtnisses dar.
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