Ischa Meijer Quotes

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Mit dem Mann, für den du dich entscheidest, entscheidest du dich auch für den Kummer, der dir am liebsten ist.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Du setzt alles sofort in Fiktion um, sogar dein eigenes Leben", sagte Ischa, "das ist deine Methode, die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Ich weiß nicht, wo ich die Überzeugung herhole, aber ich habe sie, und sie ist sehr groß: Ich weiß, dass dort mein Mann steht. Mehr kann ich mir noch nicht darunter vorstellen. (Seite 13)
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Je hebt hetzelfde met boeken en vrouwen,’ zeg ik en het is waar, ik word weleens moe van mezelf, van dit soort halsstarrig moeten spreken over alles waarover het moeilijk spreken is en dat ik het niet kan en wil laten, ook al is het zeven uur in de ochtend en zitten we tegenover elkaar in een Amerikaans stadje en heb ik net de initialen van zijn naam met maple syrup op een pancake neergedrupt.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Ich kann mich gut dumm stellen. Der Preis, den ich dafür bezahle, ist die Einsamkeit des Verstandes. Erst wenn ich schreibe, kann ich mich überlisten und erzählen, was ich gerade gesehen habe, sonst kann ich es nicht, traue mich nicht. Außer jetzt, bei ihm. Zum ersten Mal werde ich für genau das Verhalten geliebt, das mir früher die Missbilligung der Menschen eintrug, die ich liebte.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Ich kenne das schon bei mir, aber auf Reisen wird es mir um so deutlicher bewusst, weil man ja im allgemeinen davon ausgeht, dass Reisen nicht zuletzt unternommen werden, um sich andere Landschaften und Städte anzusehen: Bei mir funktioniert dieses Sehen sehr schlecht. Panoramen, Wüsten, Hügellandschaften, malerische kleine Dörfer und Plätze, Meere, Flüsse und Seen, ich bewahre immer nur bruchstückhafte Erinnerungen an ihre Schönheit im Gedächtnis. An was ich mich erinnere, das sind Gedanken, Gespräche, Stimmungen, und die sind allesamt mit demjenigen verknüpft, mit dem ich die Reise gemacht habe, mit der Person, die neben mir herging, die mit mir gegessen und geschlafen und immer mehr gesehen hat als ich, die sich gewissermaßen für mich die Landschaft angesehen hat.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Morgens und abends trippeln wir auf dem engen Raum hintereinanderher. Er folgt mir bis auf die Toilette und setzt das Gespräch in der Türöffnung stehend fort oder fängt schon mal an, sich vor dem Badezimmerspiegel zu rasieren, während ich noch auf dem Klo sitze und dort auf seine Bitte hin sitzen bleibe, bis er fertig ist, weil er das gemütlich findet und wir immer über so viele Dinge zu reden haben. (Seite 35)
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Solange die Liebe jung ist, hat sie den Charakter einer Freistätte. Nie wieder wird man so viele Chancen erhalten und auch wahrnehmen, das Spiel ehrlich zu spielen, mit möglichst wenig hinter dem Berg zu halten und sich dem, in den man verliebt ist, bekannt zu machen, wie in diesen ersten Monaten. Man riskiert es, die Wahrheit zu sagen, weil man vielleicht denkt, dass man noch nicht so viel zu verlieren hat (...)
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Trotzdem hat jedes Buch neben seiner abstrakten, anonymen Bestimmung, die Öffentlichkeit heißt, einen bekannten Leser, eine oder mehrere Personen, an die man das Buch schreibt, weil das die einzige Art und Weise ist, wie man etwas zum Ausdruck bringen kann, was man sagen, enthüllen möchte, oder weil man etwas geben möchte, was man auf keine andere Art und Weise geben kann, oder weil dies das Beste ist, was man zu geben hat. "Dabei ist es gar nicht mal so wichtig, ob der bekannte Leser das Buch auch tatsächlich liest", sage ich zu Ischa, "es ist eher die Vorstellung von der Person, die du beim Schreiben benötigst.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Du wirst mir ganz fremd, wenn du mit mir schläfst", habe ich ihm gesagt, und dass das Bett die einzige Bühne sei, auf der er wirklich Theater spiele, auf der er nicht mehr einfach Is sei, sondern ein anderer, unecht, eine Bündelung von Klischees, ein gespielter Mann, jemand, der seine Scham, Angst, Verklemmtheit und vielleicht sogar seine Aversion gegen Sex überschreie. Und dass ich ihn sehr begehre, sagte ich ihm, dass ich wie eine Wahnsinnige nach ihm verlange, ihm im Bett aber noch nie begegnet bin, und dass ich nicht das Zeug dazu habe, ihm da rauszuhelfen, dass ich auch gar nicht wüsste, wie ich das so eins, zwei, drei machen sollte.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Es ist ein Hin- und Hergerissensein zwischen Verheimlichung und Offenherzigkeit, zwischen dem Wunsch, die Wahrheit zu sagen, und dem Unvermögen, es auch in den intimsten Situationen zu tun; es ist die Erkenntnis, dass das Wesen der Liebe Wissen ist und das Ringen mit der Angst, mit der so großen Angst, sich eine Blöße zu geben. Wer schreibt, greift mit dem Stift nach der Macht, weil die Ohnmacht so unerträglich groß ist. Wer schreibt, hört für eine Weile auf, sich selbst Gewalt anzutun, zu leugnen, zu lügen, zu verschleiern und sich zu verstellen, hört mit all dem auf, wozu er sich gezwungen sieht, sobald die Angst zuschlägt was ein anderer mit ihm machen könnte. (Seite 38 / 39)
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Von einem Tisch an einer Bar, beobachten wir die Spieler, und ich erzähle Ischa eine Geschichte von einem Mann aus Deutschland, einem Verlagsvertreter, der regelmäßig seine gesamte Habe beim Spiel verlor und es trotzdem nicht lassen konnte. Dieser Mann habe mir auch irgendwann einmal gesagt, dass es ihm nicht ums Gewinnen gehe. "Man will eigentlich nur verlieren", hatte er gesagt. "Der Satz ist mir haftengeblieben", sage ich zu Ischa, "und das nicht nur, weil ich unendlich traurig finde, sondern vor allem, weil ich weiß - ohne dass ich schon genau sagen könnte, inwiefern -, dass in diesem Satz etwas sehr Wahres in puncto Suchtverhalten steckt." "Selbstzerstörung", sagt Ischa. "Oder Selbstvergessenheit", sage ich. "Es hat mit Kontakt, mit Intimität zu tun." "Oder mit der Unfähigkeit dazu". (S.157)
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)