Ich Denke An Dich Quotes

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Ich geh' in Hain und Flur Nie ohne deine Spur; Denn immer muß ich denken, Wohin ich nur mag lenken Die Augen und den Schritt: Hier gingest du einst mit. Und werd' ich hingelangen, Wo du nie mitgegangen, So denk' ich wieder: hier Gingst du noch nie mit mir; O könnt' ich mit dem neuen Spaziergang dich erfreuen!
Friedrich Rückert (Kindertodtenlieder)
Seine rehbraunen Augen blinkern mich verschmitzt von unten an. "Wie oft machst du es dir selbst?" Meine Güte, ist der Knabe dreist. "Stündlich, und ich denke dabei nur an dich" antworte ich wie aus der Pistole geschossen und kann dabei zusehen, wie die Röte von seinem Hals hinauf in die Wangen wandert. Jules grinst breit, Maggie vergräbt prustend das Gesicht in ihren Händen. Was Falk denkt, weiß nur der liebe Gott, aber er gibt Tobias einen mahnenden Klaps auf den Hinterkopf.
Bettina Belitz (Linna singt)
Soll ich dir eine Geschichte erzählen? Nein. Warum nicht? Der Junge sah ihn an und wandte den Blick ab. Warum nicht? Diese Geschichten sind nicht wahr. Das müssen sie auch nicht sein. Es sind Geschichten. Ja. Aber in den Geschichten helfen wir andauernd jemanden, dabei tun wir das in Wirklichkeit gar nicht. Warum erzählst du mir nicht eine Geschichte? Ich will nicht. Okay. Ich habe keine Geschichten zu erzählen. Du könntest mir eine Geschichte über dich selbst erzählen. Die Geschichten über mich kennst du alle. Du warst dabei. Du hast Geschichten in deinem Inneren, von denen ich nichts weiß. Du meinst, so was wie Träume? Ja. Oder einfach Sachen, über die du nachdenkst. Ja, aber Geschichten sollen doch schön sein. Nicht unbedingt. Du erzählst immer schöne Geschichten. Kennst du denn keine schönen? Meine haben mehr mit dem wirklichen Leben zu tun. Und meine nicht? Deine nicht. Nein. Der Mann betrachtete ihn. Und das wirkliche Leben ist ziemlich übel? Was denkst du denn? Tja, ich denke, es gibt uns noch. Es sind viele schlimme Sachen passiert, aber es gibt uns immer noch. Ja. Du findest das nicht so toll. Es ist okay.
Cormac McCarthy (The Road)
Ehre und Scham vor dem Schlafe! Das ist das Erste! Und Allen aus dem Wege gehn, die schlecht schlafen und Nachts wachen! Schamhaft ist noch der Dieb vor dem Schlafe: stets stiehlt er sich leise durch die Nacht. Schamlos aber ist der Wächter der Nacht, schamlos trägt er sein Horn. Keine geringe Kunst ist schlafen: es thut schon Noth, den ganzen Tag darauf hin zu wachen. Zehn Mal musst du des Tages dich selber überwinden: das macht eine gute Müdigkeit und ist Mohn der Seele. Zehn Mal musst du dich wieder dir selber versöhnen; denn Überwindung ist Bitterniss, und schlecht schläft der Unversöhnte. Zehn Wahrheiten musst du des Tages finden: sonst suchst du noch des Nachts nach Wahrheit, und deine Seele blieb hungrig. Zehn Mal musst du lachen am Tage und heiter sein: sonst stört dich der Magen in der Nacht, dieser Vater der Trübsal. Wenige wissen das: aber man muss alle Tugenden haben, um gut zu schlafen. Werde ich falsch Zeugniss reden? Werde ich ehebrechen? Werde ich mich gelüsten lassen meines Nächsten Magd? Das Alles vertrüge sich schlecht mit gutem Schlafe. Und selbst wenn man alle Tugenden hat, muss man sich noch auf Eins verstehn: selber die Tugenden zur rechten Zeit schlafen schicken. Dass sie sich nicht mit einander zanken, die artigen Weiblein! Und über dich, du Unglückseliger! Friede mit Gott und dem Nachbar: so will es der gute Schlaf. Und Friede auch noch mit des Nachbars Teufel! Sonst geht er bei dir des Nachts um. Ehre der Obrigkeit und Gehorsam, und auch der krummen Obrigkeit! So will es der gute Schlaf. Was kann ich dafür, dass die Macht gerne auf krummen Beinen Wandelt? Der soll mir immer der beste Hirt heissen, der sein Schaf auf die grünste Aue führt: so verträgt es sich mit dem gutem Schlafe. Viel Ehren will ich nicht, noch grosse Schätze: das entzündet die Milz. Aber schlecht schläft es sich ohne einen guten Namen und einen kleinen Schatz. Eine kleine Gesellschaft ist mir willkommener als eine böse: doch muss sie gehn und kommen zur rechten Zeit. So verträgt es sich mit gutem Schlafe. Sehr gefallen mir auch die Geistig-Armen: sie fördern den Schlaf. Selig sind die, sonderlich, wenn man ihnen immer Recht giebt. Also läuft der Tag dem Tugendsamen. Kommt nun die Nacht, so hüte ich mich wohl, den Schlaf zu rufen! Nicht will er gerufen sein, der Schlaf, der der Herr der Tugenden ist! Sondern ich denke, was ich des Tages gethan und gedacht. Wiederkäuend frage ich mich, geduldsam gleich einer Kuh: welches waren doch deine zehn Überwindungen? Und welches waren die zehn Versöhnungen und die zehn Wahrheiten und die zehn Gelächter, mit denen sich mein Herz gütlich that? Solcherlei erwägend und gewiegt von vierzig Gedanken, überfällt mich auf einmal der Schlaf, der Ungerufne, der Herr der Tugenden. Der Schlaf klopft mir auf meine Auge: da wird es schwer. Der Schlaf berührt mir den Mund: da bleibt er offen. Wahrlich, auf weichen Sohlen kommt er mir, der liebste der Diebe, und stiehlt mir meine Gedanken: dumm stehe ich da wie dieser Lehrstuhl. Aber nicht lange mehr stehe ich dann: da liege ich schon.
Friedrich Nietzsche (Thus Spoke Zarathustra)
Postmodernes & gendermäßiges Denken & wissenschaftsgeschichtliche Überlegungen & Dekonstruktion von Landschaft als "Natur" & Transkulturation: - "Auch Wildnis kann Menschenwerk sein." - Natur als menschliches Konstrukt und Projektionsfläche etc. - das Buchfinken-Experiment des Wissenschaftlers Thorpes (er zog junge Finken isoliert in schalldichten Käfigen auf, um ihr angeborenes oder antrainiertes Singverhalten zu untersuchen) war in den Ägnsten der Zeit des Kalten Krieges verwurzelt: Fragen eines Nachkriegswissenschaftlers, der von der eigenen Identität besessen war und Angst vor Gehirnwäsche hatte: Wie lernst du, wer du bist? Kann man dich unmpolen? Was macht dich zu einem Buchfinken? (94) - männlicher viktorianischer Blick auf Habichte entsprach männlichem Blick auf (hormongesteuerte, launische) Frauen: "Habichte konnte man nicht verstehen, wie Frauen. Sie waren launisch, flatterhaft, hysterisch, ihre Stimmungen pathologisch. Jenseits aller Vernunft." - Anders im elisabethanischen und jakobinischen 17. Jh.: "Damals erachtete man sie als 'umgänglich und vertraut', wenngleich ihrer Natur nach eher 'scheu und ängstlich', wie Simon Latham 1615 schrieb. Sie nehmen 'Anstoß' an 'grober und schroffer Behandlung durch den Menschen'; behandelte man sie dagegen mit Güte und Umsicht, waren sie 'so liebevoll und ihrem Falkner zugetan wie jeder andere Greifvogel'. Auch hier sprach man über die Vögel wie über Frauen - etwas, das man für sich gwinnen, umwerben, lieben sollte, Aber man betrachtete sie nicht als hysterische Monster. Sie waren echte, widersprüchliche Wesen mit einem eigenen Willen, 'imposant und mutig', aber eben auch 'scheu und ängstlich'. (157) - Beziehung zwischen Mensch & Tier: "So viel von dem, wofür sie [Mabel] steht, ist Menschenwerk. Seit Tausenden von Jahren hat man Greifvögel wie sie eingefangen und in menschliche Obhut gegeben." (15) - "Dass das Downland nicht nur mit Naturgeschichte, sondern auch mit Begriffen wie Nation und Volk verknüpft war." (359) - "Das flüchtende Damwild und der flüchtende Hase. Vermächtnisse des Handels und der Inbesitznahme des Landes, der Bewirtschaftung, der Jagd, der Besiedlung. Hasen sind vermutlich von den Römern hierhergebracht worden, das Damwild ganz sicher. Fasane auch, in Scharen aus Kleinasien. Die Rebhühner, denen dieses Land gehört, stammen ursprünglich aus Frankreich; die, die ich hier sehe, wurden in Brutschränken mit Luftumwälzpumpen auf Federwildfarmen ausgebrütet. Das Grauhörnchen auf der Kastanie? Nordamerika. Kaninchen? Wurden im Mittelalter eingeführt. Filz, Fleisch, Fell, Federn aus allen Teilen der Welt. Und trotzdem gehört dieses Land ihnen." (361) - "Ich denke an all die komplizierten Geschichten der Landschaften und wie leicht es ist, sie beiseitezufegen, si abzutun, und stattdessen bequemere, sicherere Geschichten zu etablieren." (363) - "Diese Geschichten sind nur für uns sicher." (363) - "Das gute alte England existiert nur in der Vorstellung - ein Land, das aus Wörtern, Holzschnitten, Filmen, Gemälden und pittoresken Stichen zusammengezimmert ist." (364)
Helen Macdonald (H is for Hawk)
Ich habe schon mein ganzes Leben von dir geträumt, aber nie gedacht, dass es dich wirklich gibt. Ich hätte es wissen müssen, bin aber ehrlich nicht auf die Idee gekommen. Ich weiß nicht, ob ich froh oder traurig sein soll, dass du eine von uns bist. Es ist sinnlos, dass wir uns noch mal treffen, aber ich habe dich gesehen und kann es jetzt nicht mehr ungesehen machen. Ich kann nur noch daran denken, dass du hier bist, irgendwo in dieser Stadt. Am liebsten würde ich alle Häuser zwischen uns niederbrennen, bis nur noch du und ich übrig sind. Ich denke, je weniger ich über dich weiß, desto sicherer bist du, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es einen Grund dafür gibt, dass ich dich zeichne, seit ich alt genug war, um einen Buntstift zu halten. Ich muss von dir hören. Sag mir, dass du mich hasst. Sag mir, ich soll zur Hölle fahren. Irgendwas. Aber schreib zurück. Ajax
Josephine Angelini (Scions (Starcrossed, #4))
Ich bin eine Pflanze, sagte sie, ich brauche das Feuer, die Luft, die Erde, das Wasser. Ich verkümmere sonst. Und: ist die Ehe nicht solch eine Verkümmerung? Das Feuer erlischt. Die Luft wird dünn. Die Erde trocknet aus. Das Wasser versiegt. Ich würde eingehen.Du auch. Sie warf die Haare über die Schultern. Lila Lavendel. Und wenn nicht, hielt ich dagegen. Wenn gerade der Alltag, unser Alltag, mein Versprechen an dich ist? Deine Zahnbürste neben der meinen. Du bist böse, weil ich vergessen habe, das Licht im Badezimmer auszumachen. Wir wählen Tapeten aus, die wir ein Jahr später grässlich finden. Du sagst, ich bekomme einen Bauch. Deine Schusseligkeit. Wieder hast du deinen Schirm irgendwo liegenlassen. Ich schnarche, du kannst nicht schlafen. Im Traum flüstere ich deinen Namen. Kyoko. Du bindest mir meine Krawatte. Winkst mir nach, wenn ich zur Arbeit fahre. Ich denke: Du bist eine wehende Fahne. Ich denke es mit einem stechenden Schmerz in der Brust. Um Himmels willen, reicht das nicht aus? Ist das nicht genug, um glücklich zu sein?
Milena Michiko Flašar (I Called Him Necktie)
Ich will erzählen. Von dem kleinen Mädchen, das tief in mir weint und immer noch Angst hat. Und von dir, Großmutter. Ich werde dich zur Schau stellen müssen. Dich noch einmal sterben lassen müssen. Wirst du mir das verzeihen?" Sie antwortet nicht. "Weißt du noch, was wir dir damals im Ghetto gesagt haben?" sagt sie dann leise. "Schau nicht hin. Dreh dich nicht um. Denk nicht daran. Aber jetzt ist es Zeit, flüstert sie. Schau hin. Dreh dich um. Denk daran. Erinnere dich. Erzähle...
Roma Ligocka, Das Mädchen im roten Mantel
Wenn wir nicht zusammen sind, habe ich das Gefühl, dass ich kaum atme«, flüsterte sie. »Und das heißt, wenn ich dich am Montagmorgen sehe, kommt es mir so vor, als hätte ich in sechzig Stunden nur einmal geatmet. Wahrscheinlich bin ich deswegen so missmutig und schnauze dich an. Wenn wir getrennt sind, denke ich nur an dich, und wenn wir zusammen sind, bin ich nur panisch. Weil mir jede Sekunde so wichtig vorkommt. Und weil ich so außer mir bin, dass ich nicht anders kann. Ich gehöre nicht mal mehr mir, ich gehöre dir, und was wäre, wenn du dich entschließt, dass du mich nicht willst? Du kannst mich gar nicht so sehr wollen wie ich dich.«
Rainbow Rowell (Eleanor & Park)
Es dauerte nicht lange, bis Flinkfinger erschien und ihn scharf musterte. »Ich will mein Messer zurück«, sagte er. Farisio verzog das Gesicht kurz zu einem grimmigen Lächeln. »Und ich meine Schwester«, entgegnete er. »Also denk ja nicht, dass ich irgendetwas für dich tun werde, bevor ich sie nicht gesund und wohlbehalten zurückhabe.«
Nicole Gozdek (Die Gilde der Schatten)
Dann bist du ihm also nie richtig böse?" Jem lachte laut. "Das würde ich nun nicht gerade behaupten. Manchmal möchte ich ihn am liebsten erwürgen." "Und wie, um alles in der Welt, hältst du dich davon ab?" "lch gehe einfach zu meinem Lieblingsort in London", erklärte Jem. "Und dort stehe ich einfach nur da, schaue aufs Wasser und denke über den Fortgang des Lebens nach und wie der Fluss einfach weiterströmt, vollkommen blind gegenüber den kleinen Dramen in unserem Leben." "Und das funktioniert?", fragte Tessa fasziniert. "Ehrlich gesagt, nein. Aber dann denke ich daran, dass ich Will, wenn ich es wirklich wollte, jederzeit im Schlaf töten könnte - und schon geht es mir besser.
Cassandra Clare (Clockwork Angel (The Infernal Devices, #1))
Schließe die Augen ... Denke einen Augenblick lang einfach darüber nach, was das Wort Vergebung wirklich bedeuten könnte, Was ist Vergebung? Und jetzt- ganz sanft- ohne Zwang - einfach als Experiment mit der Wahrheit - mir einen Moment lang - lasse das Bild eines Menschen in dir aufsteigen, dem du sehr böse bist - jemand, auf den du wütend bist und zu dem du ein distanziertes Verhältnis hast - lass diesen Menschen - sachte - ganz sachte - vor deinem inneren Auge auftauchen - als Bild und als Gefühl. Vielleicht spürst du den Menschen mitten in deiner Brust, als Angst oder als Widerstand. Wie immer er auch in dir erscheint, lade ihn einfach ganz sanft ein - für diesen Moment, für dieses Experiment. Und sage im Herzen still zu ihm: "Ich vergebe dir." "ich vergebe dir alles, was du mir früher angetan hast, mit oder ohne Absicht, und was mir wehgetan hat. Auf welche Weise du mir auch wehgetan hast, ich vergebe dir." Sprich sanft im Herzen zu ihm. mit deinen eigenen Worten - auf deine eigene Weise. Sage in deinem Herzen zu diesem Menschen: "Ich vergebe dir alles, was du in der Vergangenheit getan hast, mit oder ohne Absicht, mit Worten, Handlungen oder Gedanken, was mir wehgetan hat - ich vergebe dir. Ich vergebe dir." Lass es zu ... Lass zu, dass dieser Mensch berührt wird ... zumindest für einen Moment ... berührt von deiner Vergebung. Lass die Vergebung zu. Es tut so weh, jemanden aus seinem Herzen auszuschließen. Wie kannst du diesen Schmerz, diesen Groll auch nur einen Augenblick länger festhalten? Angst, Zweifel ... lass sie los ... und berühre den Menschen, für diesen Augenblick, mit deiner Vergebung. "ich vergebe dir." Jetzt lass ihn sanft gehen, lass ihn still fortgehen. Lass in mit deinem Segen gehen. Stell dir jetzt einen Menschen vor, der sehr böse auf dich ist. Spüre ihn, vielleicht in der Brust, oder sieh ihn vor deinem inneren Auge - spüre sein Wesen. Lade ihn sanft ein. Ein Mensch, der dir grollt, der wütend auf dich ist - jemand, der dir nicht verzeiht. Lass diesen Menschen in dein Herz ein. Und sage in deinem Herzen zu ihm: "Ich bitte dich um Vergebung für alles, was ich dir in der Vergangenheit angetan habe, mit oder ohne Absicht, und was dir wehgetan hat - vergib mir meine Worte, meine Handlungen, meine Gedanken. Auf welche Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung. Ich bitte dich um Vergebung." Lass diese Vergebung herein. Lass dich von der Vergebung dieses Menschen berühren. Wenn Gedanken auftauchen, etwa, dass du dir selbst gegenüber zu nachsichtig seist, oder Zweifel, dann sieh einfach, wie erbarmungslos wir mit uns selbst umgehen, und öffne dich der Vergebung. Lass zu, dass dir vergeben wird. Lass zu, dass dir vergeben wird. "In welcher Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung." Gestatte dir, diese Vergebung zu spüren. Lass die Vergebung zu. "In welcher Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung." Gestatte dir diese Vergebung zu spüren. Lass die Vergebung zu. Und dann lass den Menschen sachte ... ganz sachte ... seinen Weg weitergehen. Er hat dir vergeben. Er segnet dich. Und wende dich nun im Herzen dir selbst zu und sage zu dir selbst: "Ich vergebe dir." Was auch immer dem im Wege stehen will - die Unbarmherzigkeit und die Angst - lass es los. Berühre es mit deiner Vergebung und deiner Barmherzigkeit. Und sprich dich mit deinem Vornamen an und sage im Herzen sanft zu dir: "..., ich vergebe dir." Es tut so weh, sich selbst aus seinem eigenen Herzen auszuschließen. Lass dich ein. Lass dich von dieser Vergebung berühren. Lass die Heilung herein. Sage zu dir selbst: "Ich vergebe dir." Lass diese Vergebung sich über alle Wesen um dich herum ausbreiten.
Stephen Levine (Geleitete Meditationen.)
Ich denke an den Januar, in welchem ich dich wiedersehen werde. Ich denke daran, wie meine Handflächen deine berühren werden. Daran, wie du mich ansehen wirst. Daran, wie du mich umarmst. Daran, wie du mich küssen wirst, als wäre es das erste Mal, als wäre es das letzte Mal, als hätten wir nie etwas anderes gemacht.
Dahi Tamara Koch (Wanderherzen)
»So bist Du also der Sohn Abul Abbas', des Sohnes Dawud al Gossarah?« »Ja.« »Und beide waren Pilger?« »Ja.« »Auch Du bist ein Hadschi?« »Ja.« »So waret Ihr alle Drei in Mekka und habt die heilige Kaaba gesehen?« »Dawud al Gossarah nicht.« »Ah! Und dennoch nennst Du ihn einen Hadschi?« »Ja, denn er war einer. Er wohnte am Dschebel Schur-Schum und machte sich als Jüngling auf die Pilgerreise. Er kam glücklich über el Dschuf, das man den Leib der Wüste nennt; dann aber wurde er krank und mußte am Brunnen Trasah zurückbleiben. Dort nahm er ein Weib und starb, nachdem er seinen Sohn Abul Abbas gesehen hatte. Ist er nicht ein Hadschi, ein Pilger, zu nennen?« »Hm! Aber Abul Abbas war in Mekka?« »Nein.« »Und auch er ist ein Hadschi?« »Ja. Er trat die Pilgerfahrt an und kam bis in die Ebene Admar, wo er zurückbleiben mußte.« »Warum?« »Er erblickte da Amareh, die Perle von Dschuneth, und liebte sie. Amareh wurde sein Weib und gebar ihm Halef Omar, den Du hier neben Dir siehst. Dann starb er. War er nicht ein Hadschi?« »Hm! Aber Du selbst warst in Mekka?« »Nein.« »Und nennst Dich dennoch einen Pilger!« »Ja. Als meine Mutter todt war, begab ich mich auch auf die Pilgerschaft. Ich zog gen Aufgang und Niedergang der Sonne; ich ging nach Mittag und nach Mitternacht; ich lernte alle Oasen der Wüste und alle Orte Egypten's kennen; ich war noch nicht in Mekka, aber ich werde noch dorthin kommen. Bin ich also nicht ein Hadschi?« »Hm! Ich denke, nur wer in Mekka war, darf sich einen Hadschi nennen?« »Eigentlich, ja. Aber ich bin ja auf der Reise dorthin!« »Möglich! Doch Du wirst auch irgendwo eine schöne Jungfrau finden und bei ihr bleiben; Deinem Sohne wird es ebenso gehen, denn dies scheint Euer Kismet zu sein, und dann wird nach hundert Jahren Dein Urenkel sagen: >Ich bin Hadschi Mustafa Ben Hadschi Ali Assabeth Ibn Hadschi Saïd al Hamza Ben Hadschi Schehab Tofaïl Ibn Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah,< und keiner von all diesen sieben Pilgern wird Mekka gesehen haben und ein ächter, wirklicher Hadschi geworden sein. Meinst Du nicht?«
Karl May (Durch die Wüste (Through the Desert / Menjelajah Gurun))
Wenn ich mir so ansehe, wie du dich laufend veränderst, muss ich immer wieder feststellen, wie sehr der Mensch einem Gefäß ähnelt, wirklich. Ein Gefäß, dessen Inhalt jederzeit veränderlich, austauschbar ist. So ist auch der Mensch in der Lage, ein anderer zu werden. Das Prinzip ist gleich: Du gehst deinen Weg, und die Fügungen des Schicksals sorgen zwar dafür, dass du immer wieder Neues hineintust, aber ganz unten , auf dem Boden unter diesem sich ständig wandelnden Inhalt, bleibt das Gefäß letztlich doch dasselbe, da lieft die "Sakumi", die du immer bleiben wirst, das, was man vielleicht "Seele" nennen könnte, und nur das allein ändern sich erstaunlicherweise nicht, es bleibt immer da , nimm alles auf, versucht sich zu freuen. Wenn ich daran denke, dass das immer dasein wird, bis du stirbst, bin ich so gerührt, irgendwie so schmerzlich berührt, dass ich nicht mehr ein noch aus weiß!
Banana Yoshimoto
»Fräulein von Bernburg«, stieß Manuela hervor, und ihre heiße Hand faßte nach der Hand der Frau, die über sie geneigt saß. »Ich – ich muß Sie etwas fragen –, ich denke so oft darüber nach – sind Sie glücklich?« Elisabeth von Bernburg hob den Kopf. Ohne das leiseste Erstaunen, als sei ihr die natürlichste Frage der Welt gestellt worden, sah sie Manuela in die Augen. »Ja, Kind«, antwortete sie. »Ich habe ja euch.« Vielleicht hätte sie sagen müssen: Ich habe ja dich.
Christa Winsloe (The Child Manuela)