Aufmerksamkeit Quotes

We've searched our database for all the quotes and captions related to Aufmerksamkeit. Here they are! All 42 of them:

Der Mond wird doch gewöhnlich in Hamburg hergestellt, und zwar sehr nachlässig. Ich wundere mich, dass England dem keine Aufmerksamkeit schenkt. Ein lahmer Böttcher stellt ihn her, und der Dummkopf hat offenbar keine Ahnung vom Mond. Er nimmt geteertes Tauwerk und einen Teil Baumöl, und davon verbreitet sich über die Erde entsetzlicher Gestank, so dass man die Nase zustopfen muss. Und daher ist der Mond eine so zerbrechliche Kugel, auf der kein Mensch leben kann, auf der nur Nasen leben. Und deshalb können wir unsere Nasen selber nicht sehen, weil sie sich auf dem Mond befinden.
Nikolai Gogol (Diary of a Madman and Other Stories)
Könnte man die Sprünge der Aufmerksamkeit messen, die Leistungen der Augenmuskeln, die Pendelbewegungen der Seele und alle die Anstrengungen, die ein Mensch vollbringen muß, um sich im Fluß einer Straße aufrecht zu halten, es käme vermutlich - so hatte er gedacht und spielend das Unmögliche zu berechnen versucht - eine Größe heraus, mit der verglichen die Kraft, die Atlas braucht, um die Welt zu stemmen, gering ist, und man könnte ermessen, welche ungeheure Leistung heute schon ein Mensch vollbringt, der gar nichts tut.
Robert Musil (The Man Without Qualities)
Als brauchte irgendeine Erscheinung der Natur unser Lob, unsre Aufmerksamkeit, ja, auch nur unsre Anwesenheit.
Christa Wolf (No Place on Earth)
[I]m Internet [ist] Aufmerksamkeit eine echte Ware geworden, die sich bereits im Moment ihrer Entstehung vermarkten lässt.
Sascha Lobo (Wir nennen es Arbeit)
Die einzigen Dinge, die in deinem Leben wachsen können, sind jene Dinge, denen du deine Aufmerksamkeit schenkst. Ralph Waldo Emerson
Veit Lindau (Liebe radikal)
Das ist eben die Eigenschaft der wahren Aufmerksamkeit, daß sie im Augenblick das Nichts zu Allem macht.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich finde die Wirklichkeit ist das, was man sich am wenigsten zu kümmern braucht, denn sie ist, lästig genug, ja immerzu vorhanden, während schönere und nötigere Dinge unsere Aufmerksamkeit und Sorge fordern. Die Wirklichkeit ist das, womit man unter keinen Umständen zufrieden sein, was man unter gar keinen Umständen anbeten und verehren darf, denn sie ist der Zufall, der Abfall des Lebens. Und sie ist, diese schäbige, stets enttäuschende oder öde Wirklichkeit, auf keine andre Weise zu ändern, als indem wir sie leugnen, dass wir starker sind als sie.
Hermann Hesse
Leute, die Kunst machen, haben ein spezielles Verhältnis zur Angst. Angst ist gemeinhin ein Warnsignal, dem man Aufmerksamkeit schenken sollte. Aber Angst ist auch, oft genug, der Künstlerin Nemesis, die mit allen Tricks versucht, sie von der Berufsausübung abzuhalten. Eine Blockade, die es gilt, tollkühn zu überwinden. Die meisten von uns verbringen viel Lebenszeit damit, hilfreiche von schädlicher Angst unterscheiden zu lernen. Ich hatte offensichtlich noch nicht genug getanzt, genug meditiert, war nicht genug spaziert, um die Signale zuverlässig deuten zu können.
Judith Holofernes (Die Träume anderer Leute)
Letztlich machen wir einen Denkfehler. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die Symptome. Es geht den meisten nur um das richtige Schmerzmittel, und nicht um die Heilung. Eigentlich sollte man, wie bei der Behandlung einer Krankheit, nicht die Symptome bekämpfen - sondern die Ursachen. das wäre der erste Schritt.
Michael Nast (Generation Beziehungsunfähig)
Nolan war einer der zugänglichsten Menschen, die ich je kennegelernt hatte. Wenn er sich mit jemandem unterhielt, schenkte er dieser Person seine volle Aufmerksamkeit- als gäbe es sonst niemanden auf der Welt und als wäre das, was gesagt wurde, von allerhöchster Wichtigkeit für ihn, selbst wenn es nur ums Wetter ging. - S. 95
Mona Kasten (Hope Again (Again, #4))
[A]ber auf einmal gerät einer von ihnen ins Zentrum der Aufmerksamkeit, wird zum Symbol, zur Ikone. Warum? Aus vielerlei Gründen: durch die Art und Weise, wie Medien ihre Nachrichten auswählen und verbreiten, weil Menschen das Bedürfnis haben, das Gute, das sie in sich fühlen, auf etwas zu richten, an das es sich zu glauben lohnt, und dafür auch auf die Straße zu gehen.
Giuliana Sgrena (Friendly Fire)
Liebe kann man lernen: - Aufregende Aktivitäten und gemeinsame Herausforderungen beflügeln die Liebe - Körperkontakt: Sex und Zärtlichkeiten schweissen zwei menschen zusammen. - Interesse und Neugierde: Die Begierde erwacht, wenn wir das Gefühl haben, begehrt zu werden. - Konflikte konstruktiv lösen: Kritik, Verteidigung, Verachtung, Rückzug und Machtdemonstration sollte man vermeiden. - Zuwendung: Die Liebe lebt von den vielen kleinen Zuwendungen und der steten Aufmerksamkeit im Alltag.
Bas Kast (Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt)
Wir erwachen im Goldenen Zeitalter der Ruhelosen und werden sagen können: Wenn wir in den Städten auf die Straße traten, hatte der Kampf um unsere Aufmerksamkeit schon eingesetzt. Die Fassaden schrien uns an, die Nackten umgarnten uns in den Auslagen, immer gab es etwas Hingeräkeltes, Schmeichlerisches, das uns besser gefallen wollte als alles sonst auf der Welt. Alles Großaufnahme, alles äußerste Steigerungsform, und wir dazwischen, die umkämpften Abgekämpften. Dass wir nicht mehr können, erliegen, dass wir unrettbar sind, in der Kapitulation leben, das sagten wir nicht, wir fühlten es bloß, und es gab Waren dagegen, käufliche Stimmungen und Versprechen. Der Mensch für sich, er hat sein Recht verwirkt, es auch draußen zu sein. Die Außenwelt betritt er nur unter Verzicht auf dieses aufgeriebene, kaum mehr souveräne Ich.
Roger Willemsen (Wer wir waren)
Sie wenden sich gern ab oder lesen nicht weiter, wenn sie nur das Wort "Trans" hören oder ein Sternchen oder einen Unterstrich sehen – als verdienten Phänomene oder Menschen, die es seltener gibt, keine Aufmerksamkeit oder Wertschätzung. Als reichte die eigene Empathie nicht oder als sollte sie nicht reichen. Dabei ist es vielen bei den eher unwahrscheinlichen Figuren aus dem Kosmos von z.b. Shakespeare (...) ganz selbstverständlich, sich einzufühlen und ihre Geschichten verstehen zu wollen. Selten heißt schließlich nicht seltsam oder monströs. Selten heißt nur selten. Es sind womöglich nur Menschen, über die seltener Geschichten erzählt werden. Und es sind manchmal die Menschen mit besonderen, seltenen Eigenschaften oder Erfahrungen, in deren Sehnsüchten und Kämpfen um Anerkennung sich die Verletzbarkeit als condition humaine selbst spiegelt. Und so ist es gerade die Verwundbarkeit von Transpersonen, ihre Suche nach Sichtbarkeit und Anerkennung, in der sich jene wechselseitige Abhängigkeit zeigt, die uns als Menschen allgemein kennzeichnet. Insofern berührt und betrifft die Situation von Transpersonen alle. Nicht nur diejenigen, die so leben und empfinden wie sie. Die Rechte von Transpersonen sind so wichtig wie alle Menschenrechte, und sie zu begründen und zu verteidigen gehört zur Selbstverständlichkeit universalistischen Denkens.
Carolin Emcke (Gegen den Hass)
Draußen, auf der Straße, fällt mir ein Mann mit zu weitem Hemdkragen auf. Ich möchte ihn gerne fragen, ob er die Lust verloren hat, sich passende Hemden zu kaufen. Dann könnte ich ihm sagen, dass auch mir diese Lust abhandengekommen ist. Daraufhin könnten wir in ein Lokal gehen und, nein, das würde nicht passieren. Im Haus gegenüber, im dritten Stock, steht ein junger Mann an einem offenen Fenster und spielt Akkordeon auf die Straße herunter. Ich schaue zu ihm hoch, woraufhin er heftiger spielt, was mir eine Spur peinlich ist. Reglos wie ein kleiner Toter wird ein schlafender Säugling an mir vorüber gefahren. Schwalben fliegen in Sechsergruppen über eine kaum belebte Straßenkreuzung. Ich betrachte alle diese Einzelheiten mit übertriebener Aufmerksamkeit, weil ich verhindern muss, dass ich mich bücke und herumliegende Blätter einsammle. Für zu Hause, für mein privates Blätterzimmer. Dabei ist mir klar, dass ich die Idee meines Blätterzimmers immer nur planen, aber nicht ausführen darf. Das Laub darf ich nur lieben, solange es auf der Straße liegenbleibt. Ich darf niemals glauben, ich könnte die Blätter oder mich retten, indem ich einen Teil der Blätter in Lisas ehemaligem Zimmer ausbreite. Aber ich möchte auch nicht an der Scham des vergeblichen Wünschens teilhaben. Die Angst vor der Verrücktheit ist in diesen Augenblicken so stark, dass ich fürchte, nur aus der Angst könnte ihr Anfang hervorgehen. Dann bücke ich mich und erfasse mit einem Griff vier, nein, fünf kräftige Platanenblätter mit feingezackten Rändern und langen Stielen.
Wilhelm Genazino, Ein Regenschirm für diesen Tag
Die größte öffentliche Aufmerksamkeit erhält hier die fundamentalistische Reaktion, die eine Versöhnung zwischen Glaube und Wissen prinzipiell ausschließt und die auf dem Vorrang des Glaubens vor dem Wissen beharrt.
Friedrich Schweitzer (Bildung)
Es bedarf ernstlicher Aufmerksamkeit, unermüdlichen Fragens und Lernens, um das rechte Gebot zu vernehmen und so die unerschöpfliche Güte Gottes in allen seinen Geboten zu erkennen.
Manfred Weber (Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag (German Edition))
Willkommen in der Ökonomie der Aufmerksamkeit

Roger Basler de Roca
Am Ende jedes Tages gibt es einen Moment, in dem die Welt verblasst und wir mit unseren Gedanken alleine bleiben. Was man in den Hintergrund geschoben hat, kommt nach vorn und fordert unsere Aufmerksamkeit.
Daniel Howell (You Will Get Through This Night)
Jetzt, wo ich ruhig in seinen Armen lag, hörte ich wieder das Prasseln des Regens und das Heulen des Windes vor dem Fenster. Zwei Kräfte, die uns um unsere Aufmerksamkeit anflehten, die wir ihnen aber nicht gewährten. Das Chaos, das unter freiem Himmel tobte, hatte nichts mit dem bittersüßen Chaos in meinem Inneren gemein. Draußen war es kalt und grau, meine Empfindungen jedoch waren wild und feurig. Sie tanzten von meinem Herzen hinauf in meinen Verstand und beherrschten dort jeden Gedanken und jedes Gefühl, das ich in diesem Moment verspürte.
Sabrina Milazzo (Schattenmale (German Edition))
Ob wir im Leben mit üblen Situationen oder auch nur mit kleinen Unannehmlichkeiten konfrontiert sind, unsere instinktive Reaktion ist es, wegzulaufen. Doch können wir Schmerz und Leid nicht entgehen. Sie werden uns nur hinterrücks überfallen. Weiser ist es, sich auf das zuzubewegen was weh tut und was wir vielleicht mitfühlend mit den Händen und der Aufmerksamkeit zu berühren.
Frank Ostaseski (The Five Invitations: Discovering What Death Can Teach Us About Living Fully)
Iwona war ein Einzelkind. Ihre Eltern waren bei der Geburt schon Mitte dreißig gewesen. Beide waren sehr religiös, aber sie machten nicht viel Aufhebens um ihren Glauben, um ihre Karrieren nicht zu gefährden. Iwona war ihr Ein und Alles, sie verwöhnten und verhätschelten sie. Ich weiß noch, wie ich sie beneidet habe, sagte Ewa. Sie hatte unglaublich viele Spielsachen, wunderbare Puppen, die ihr Vater ihr aus Afrika mitgebracht hatte und aus dem Kaukasus. Wenn wir die Familie besuchten, gab es jedes Mal Streit. Niemand durfte Iwonas Sachen anfassen. Sie kriegte hysterische Anfälle, wenn man nur ihr Zimmer betrat. In der Schule habe Iwona ziemlich viele Probleme gemacht. Sie sei keine schlechte Schülerin gewesen, aber eine Außenseiterin. Soviel Ewa wusste, hatte sie nie enge Freudinnen gehabt. Sie sei extrem schweigsam und zugleich störrisch gewesen. Eine Zeit lang habe man sie deswegen therapiert. Auch darum habe sie Iwona beneidet, dass sie so viel Aufmerksamkeit bekam. Immer war etwas los mit ihr. Sie war oft krank, hatte diffuse, lang anhaltende Beschwerden, die dazu führten, dass sie häufig in der Schule fehlte.
Peter Stamm (Seven Years)
Die Natur fesselte [in der Zeit der lateinischen Dekadenz] die Aufmerksamkeit nur durch ihre mirabilia; die Geschichte nur durch Begebenheiten, die sich in Reden als Illustration bewahrt hatten. Niemand dachte an eine Einheit der Wissenschaft, geschweige an mögliche Fortschritte der letzteren. Die Kritik war auf dem Tiefpunkte angelangt: man wußte eine Antwort auf jede Frage. Rezension von: Henri-Irenee Marrou, Saint Augustin et la fin de la culture antique. Paris: E. de Boccard 1938. XV, 620 S.
Walter Benjamin (Opere complete. VII. Scritti 1938-1949)
Je kleiner eine Stadt, desto größer die Aufmerksamkeit für den Einzelnen und offenbar auch für die Religion. So gesehen, dachte er, sollten die Städte nur wachsen, wie Berlin.
Stefanie Gerhold (Das Lächeln der Königin: Roman (German Edition))
Wenn ein Mädchen heiratet, tauscht es die Aufmerksamkeit vieler Männer gegen die Unaufmerksamkeit eines einzigen ein.
Helen Rowland
Die wirklich wichtige Freiheit erfordert Aufmerksamkeit, und Offenheit und Disziplin und Mühe und die Empathie, andere Menschen wirklich ernst zu nehmen und Opfer für sie zu bringen, wieder und wieder, auf unendlich verschiedene Weisen, völlig unsexy, Tag für Tag.
David Foster Wallace (This Is Water: Some Thoughts, Delivered on a Significant Occasion, about Living a Compassionate Life)
Spione überall, wie?«Er sah sich in dem großen Raum um, und seine Aufmerksamkeit verweilte bei einer großen Vase. Mit langsamen Schritten ging er zu ihr und nahm den Deckel ab.»Alles in Ordnung da drin?«»Äh… ja?« ertönte eine Stimme aus den dunklen Tiefen der Vase.»Hast du alles, was du brauchst? Ein zweites Notizbuch? Töpfchen?«»Äh… ja.«»Möchtest du vielleicht, mal überlegen, dreihundert Liter kochendes Wasser?«»Äh… nein.«»Würdest du lieber sterben, als Lord Hong zu verraten?«»Äh… kann ich kurz darüber nachdenken?«»Kein Problem. Es dauert ohnehin eine Weile, dreihundert Liter Wasser zu erhitzen. Laß dir ruhig Zeit.«Er schob den Deckel wieder auf die Vase
Terry Pratchett (Interesting Times (Discworld, #17; Rincewind, #5))
Immer wenn Sie niedergeschlagen, traurig, einsam oder wütend sind, wenn Sie das Gefühl haben, in einem Loch zu sitzen, wenn Sie einen Schmerz in Ihrem Inneren spüren, der Ihnen sagt, dass Ihnen etwas fehlt, dann ist das ein sicherer Hinweis darauf, dass sich Ihr Kellerkind meldet. Es kann auch sein, dass Sie sich überfordert oder ungerecht behandelt fühlen, dass Sie Angst haben, sich das aber nicht erklären können. Wenn ein Gefühl einfach nicht aufhören will, Sie sich mit einem Problem im Kreis drehen, auch dann meldet sich Ihr Kellerkind. Ihr Kellerkind zeigt Ihnen gerade live und in Farbe einen alten Schmerz, der auf Verständnis, Beachtung, Mitgefühl, Zuwendung und Liebe wartet. Wenn Sie ein solches Gefühl, einen solchen Schmerz spüren, sollten Sie sich erst mal Zeit nehmen und Ihrem Kellerkind Aufmerksamkeit schenken. Setzen Sie sich hin, und spüren Sie in sich hinein. Versuchen Sie nicht, dieses Gefühl zu beseitigen, sondern lassen Sie es dasein, und schenken Sie dem Gefühl Aufmerksamkeit. Öffnen Sie Ihr Herz, und schenken Sie diesem Gefühl Anerkennung, Verständnis, Wertschätzung und Liebe. Auf diese Weise wird sich innerhalb von Minuten, manchmal sogar in Sekunden Ihr Gefühl verändern.
Katja Sundermeier (Die Simply-love-Strategie : ihr Weg zur großen Liebe)
Mesto kao što je ovo zahteva od posetioca da se, nakratko, preispita o sopstvenim činovima gledanja. Shvatio sam vremenom da me određena konfiguracija mog sopstvenog tela - nizak rast, oči koje ostaju kratkovide usprkos svim naočarama, nekakav fundamentalni strah - podstiče da gledam pre svega stvari koje se nalaze dole. Najčešće hodam tako što gledam prema tlu. Nešto mora da je preostalo od jednog prastarog - bolje reći: dečijeg - straha od pada. Ali takođe i od sklonosti ka stidu, u smislu da mi je gledanje nekog u lice dugo bilo jednako teško - osećao sam da je za to potrebna stvarna hrabrost - koliko i nužno. Sve je to rezultiralo, sasvim prirodno, skupom neprimetnih gestova usmerenih ka tome da koncentrišu, pre nego da rasprše, moje vizuelno polje. Tako samo stekao naviku da transformišem tu svoju opštu stidljivost pred stvarima, tu svoju želju da pobegnem ili da ostanem u stanju trajno lelujave, neusmerene pažnje (fr. attention flottante, nem. gleichschwebende Aufmerksamkeit) posmatranjem svega onog što je ispod: stvari koje se ugledaju prve, stvari koje imamo "ispod nosa", stvari običnih. Kao da mi je saginjanje kako bih video pomoglo da bolje razmišljam o onome što gledam. U Birkenauu, sasvim posebna utučenost pred istorijom učinila je da pognem glavu malo više nego što sam navikao.
Georges Didi-Huberman (Kore)
Aber man pfeift auf diese Wahrheit, und wie!" "Nein, man pfeift nicht darauf. Die Leute wissen es. Sie spüren es. Ich weiß es, wenn ich ein Buch lese." "Glaubst du nicht, du spürst es, wie du sagst, weil du es weißt? Weil man dir absichtsvoll auf die eine oder andere Weise mitgeteilt hat, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, oder eine 'von wahren Ereignissen inspirierte' oder eine 'sehr autobiografische', und dass schon dieses Etikett reicht, um bei dir eine andere Art Aufmerksamkeit zu wecken, eine gewissen Neugier auf das Vermischte, die wir alle haben.
Delphine de Vigan (D'après une histoire vraie)
Katholisch und selbstbewusst – das schließt sich nicht aus. Demütiges Selbstbewusstsein ist gefragt. Um Vertrauen zur Kirche kann jedoch nur werben, wer Menschen wertschätzend begegnet, sie nicht verurteilt, wer Menschen, die marginalisiert, verfolgt, diskriminiert werden, in die Mitte der Aufmerksamkeit holt...
Andreas R. Batlogg
Die Ökonomie der Aufmerksamkeit wird nicht grösser. Es geht darum, die Aufmerksamkeit zu erhalten, die derzeit wo anders liegt.
Roger Basler de Roca
Unerwartet fuhr ihm der Wind ins Gesicht. Farisios Augen brannten. Es fühlte sich für ihn wie ein Schlag an. Der Wind forderte seine Aufmerksamkeit und entlockte ihm ein Seufzen. Natürlich hätte es auch ein Nachkomme von Wirilat sein können, der voller Übermut seine Windmagie an ihm erprobte, doch Farisio glaubte das nicht. Dann hätte er nicht dieses leise Wispern vernommen: Hör zu!
Nicole Gozdek (Die Gilde der Schatten)
Inzwischen hatte der launische Wind seine Aufmerksamkeit anderen zugewandt. Er fuhr durch die schweren Stoffbahnen der Marktstände um Farisio herum, brachte die Flaggen und Fähnchen zwischen den Häusern zum Tanzen und die Windspiele an den Gebäuden zum Klingen, erfand mit spielerischer Leichtigkeit eine neue Melodie und gab den Luftschiffen der Wachen über der Stadt Brise einen kleinen Stups. Er erzählte ihnen allen etwas, doch Farisio merkte, dass niemand dem Wind zuhörte. Niemand außer ihm.
Nicole Gozdek (Die Gilde der Schatten)
Das Glück der Freundschaft besteht gerade nicht in ihrem Ideal. Es stellt sich nicht ein, wenn lediglich die eigenen Bedürfnisse nach der Aufmerksamkeit anderer Menschen erfüllt werden, wenn wir sie als Projektionsfläche für unsere Gefühle und unbearbeiteten Konflikte benutzen oder schlicht glauben, dass wir unsere Freundinnen und Freunde kennen, weil sie uns so ähnlich sind. Nachhaltiges freundschaftliches Glück ist ein Nebenprodukt des Gebens, des Aufmerksamkeit-Schenkens. Es ist eine Erfahrung der Entgrenzung und entsteht nur, wenn es uns gelingt, den eigenen Horizont zu erweitern und das Gefängnis unserer Probleme und Ängste, in dem wir häufig leben, zu verlassen. Es stellt sich ein, wenn wir unser Gegenüber in seiner Andersartigkeit erkennen. Wenn wir uns seiner oder ihrer emotionalen Realität öffnen, seinem oder ihrem anderen Blick auf die Welt. Es kommt auf, wenn wir jemand anderen glücklich machen. Erst die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Andersartigkeit sorgt dafür, dass Beziehungen wachsen, dass man selbst wächst und sich das Leben von den Zwängen der eigenen, notwendigerweise begrenzten Fantasien befreit. Freundinnen und Freunde helfen uns dabei, die innere narzisstische Schallmauer zu durchbrechen und die ganze Realität des Lebens anzunehmen. Ohne sie wäre es unmöglich, sich weiterzuentwickeln, unmöglich, wirklich Mensch zu sein.
Daniel Schreiber (Allein)
Bei Durchblättern von Büchern, die ich immer wieder zur Hand nehme, stoße ich auf Unterstreichungen wie diese: »Heute, so scheint es ihm, schreibt er mehr aus einer freien Position heraus. … Er sagt das ohne den Dünkel, der solche Unabhängigkeitserklärungen begleiten kann, und ohne die Pose des Traurigseins, mit der man eine Einsamkeit zugibt«. Die Sätze stammen aus Roland Barthes’ autobiographischem Buch Über mich selbst. Ich muss die Unterstreichung vor langer Zeit gemacht haben. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie zum ersten Mal zu lesen. Wenn ich in Maggie Nelsons Bluets blättere, ihren Reflexionen über das Ende einer Liebesaffäre und die Anziehungskraft der Farbe Blau, wartet, in verblassendem Neonrosa markiert, folgender Satz auf mich: »Ich habe schon seit einiger Zeit versucht, in meiner Einsamkeit Würde zu finden. Ich habe festgestellt, dass ich damit Schwierigkeiten habe.«Drei Ausrufezeichen stehen neben der Anstreichung. Es muss eine Zeit gegeben haben, in der ich mich mit Nelsons Lakonie identifizieren konnte. Tue ich das jetzt auch noch? Und schließlich, beim Blick in Marguerite Duras’ Écrire, ihren Essay über die Einsamkeit von Schreibenden: »Sobald der Mensch allein ist, stürzt er in die Unvernunft. Ich glaube Folgendes: Ich glaube, dass eine auf sich allein gestellte Person immer schon vom Wahnsinn gezeichnet ist, da sie nichts vor dem Einbruch des eigenen Deliriums schützt.«1 Wenn ich diese Zeilen lese, schlägt mein Herz etwas schneller. Unfreiwillige Wellen des Erkennens unter Regungen des Widerstands. Haltung bewahren, den Blick nach vorn.
Daniel Schreiber (Allein)
Ich muß noch hinzufügen«, sagte er in demselben zweideutig respektvollen Ton, »daß ich Ihnen dankbar bin für die Aufmerksamkeit, mit der Sie mich haben reden lassen; denn nach meinen zahlreichen Beobachtungen können unsere Liberalen niemanden seine eigene Meinung aussprechen lassen, ohne ihrem Opponenten sofort mit Schimpfworten oder sogar mit noch Schlimmerem zu antworten ...
Fyodor Dostoevsky (L'idiot)
Der mond findet immer eine Gelegenheit, unsere aufmerksamkeit vom boden unter unseren füßen zum himmel über unserem kopf zu lenken!
Mehmet Murat ildan
Aber das, was meine Aufmerksamkeit am meisten in seinen Bann zog, war Adam, der an einem schwarz glänzenden Klavier saß.
Liam Erpenbach (In Love with Adam)
Allerdings steht uns die Kunst der Diplomatie offen. Es ist erstaunlich, was man mit den richtigen Worten erreichen kann.« »Leider stoßen die richtigen Worte auf weitaus mehr Aufmerksamkeit, wenn man einen spitzen Stock in der Hand hält«, meinte Lord Witwenmacher
Terry Pratchett (Jingo (Discworld, #21; City Watch, #4))
Unsere Existenzform ist die Rasanz. Das ist das Therapeutische am Leben im Medium des Smartphones. Wenn wir in den Städten auf die Straße traten, hatte der Kampf um unsere Aufmerksamkeit schon eingesetzt. (...) Alles Großaufnahme, alles äußere Steigungsform, und wir dazwischen, die umkämpften Abgekämpften.
Roger Willemsen (Wer wir waren)
In der Tat vermag es ein nices Outfit, ein interessantes Parfüm, gutes Make-up oder eine passende Frisur, Aufmerksamkeit auf eine:n zu ziehen oder eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit zu betonen. Es kann dabei helfen, geliebt zu werden. Aber man wird nicht um der Produkte willen geliebt: Das ist die Lüge, die die Ökonomisierung des Begehrens uns auftischt. Man wird um seiner selbst willen geliebt.
Ole Liebl (Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen)