Zur Geburt Quotes

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War der Mensch bei seiner Geburt eine tabula rasa, ungeformt und ohne Ideen, bereit, von der Gesellschaft beschrieben zu werden, erziehbar und imstande, auf dem Weg zur Vervollkommnung voranzuschreiten? Oder stellte die Gesellschaft, wie Rousseau behauptete, einen verderblichen Einfluss dar und nicht das Fundament alles Richtigen und Guten?
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T. Coraghessan Boyle (Das wilde Kind)
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Das bestĂ€rkte mich in meinem Vorsatze, mich kĂŒnftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen KĂŒnstler. Man kann zum Vorteile der Regeln viel sagen, ungefĂ€hr was man zum Lobe der bĂŒrgerlichen Gesellschaft sagen kann. Ein Mensch, der sich nach ihnen bildet, wird nie etwas Abgeschmacktes und Schlechtes hervorbringen, wie einer, der sich durch Gesetze und Wohlstand modeln lĂ€ĂŸt, nie ein unertrĂ€glicher Nachbar, nie ein merkwĂŒrdiger Bösewicht werden kann; dagegen wird aber auch alle Regel, man rede was man wolle, das wahre GefĂŒhl von Natur und den wahren Ausdruck derselben zerstören! Sag’ du: ‘das ist zu hart! Sie schrĂ€nkt nur ein, beschneidet die geilen Reben’ etc. — guter Freund, soll ich dir ein Gleichnis geben? Es ist damit wie mit der Liebe. Ein junges Herz hĂ€ngt ganz an einem MĂ€dchen, bringt alle Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine KrĂ€fte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrĂŒcken, daß er sich ganz ihr hingibt. Und da kĂ€me ein Philister, ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht, und sagte zu ihm: ‘feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, nur mĂŒĂŸt Ihr menschlich lieben! Teilet Eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet Eurem MĂ€dchen. Berechnet Euer Vermögen, und was Euch von Eurer Notdurft ĂŒbrig bleibt, davon verwehr’ ich Euch nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts- und Namenstage ‘ etc. — folgt der Mensch, so gibt’s einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem FĂŒrsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen; nur mit seiner Liebe ist’s am Ende und, wenn er ein KĂŒnstler ist, mit seiner Kunst.
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Johann Wolfgang von Goethe (The Sorrows of Young Werther)
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Wer sich einmal anschaulich macht, wie nach Sokrates, dem Mystagogen der Wissenschaft, eine Philosophenschule nach der anderen, wie Welle auf Welle, sich ablöst, wie eine nie geahnte UniversalitĂ€t der Wissensgier in dem weitesten Bereich der gebildeten Welt und als eigentliche Aufgabe fĂŒr jeden höher BefĂ€higten die Wissenschaft auf die hohe See fĂŒhrte, von der sie niemals seitdem wieder völlig vertrieben werden konnte, wie durch diese UniversalitĂ€t erst ein gemeinsames Netz des Gedankens ĂŒber den gesammten Erdball, ja mit Ausblicken auf die Gesetzlichkeit eines ganzen Sonnensystems, gespannt wurde; wer dies Alles, sammt der erstaunlich hohen Wissenspyramide der Gegenwart, sich vergegenwĂ€rtigt, der kann sich nicht entbrechen, in Sokrates den einen Wendepunkt und Wirbel der sogenannten Weltgeschichte zu sehen. Denn dĂ€chte man sich einmal diese ganze unbezifferbare Summe von Kraft, die fĂŒr jene Welttendenz verbraucht worden ist, nicht im Dienste des Erkennens, sondern auf die praktischen d.h. egoistischen Ziele der Individuen und Völker verwendet, so wĂ€re wahrscheinlich in allgemeinen VernichtungskĂ€mpfen und fortdauernden Völkerwanderungen die instinctive Lust zum Leben so abgeschwĂ€cht, dass, bei der Gewohnheit des Selbstmordes, der Einzelne vielleicht den letzten Rest von PflichtgefĂŒhl empfinden mĂŒsste, wenn er, wie der Bewohner der Fidschiinseln, als Sohn seine Eltern, als Freund seinen Freund erdrosselt: ein praktischer Pessimismus, der selbst eine grausenhafte Ethik des Völkermordes aus Mitleid erzeugen könnte – der ĂŒbrigens ĂŒberall in der Welt vorhanden ist und vorhanden war, wo nicht die Kunst in irgend welchen Formen, besonders als Religion und Wissenschaft, zum Heilmittel und zur Abwehr jenes Pesthauchs erschienen ist.
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Friedrich Nietzsche (Die Geburt der Tragodie, Unzeitgemasse Betrachtungen I-III: (1872-74), Aus: Werke: Kritische Gesamtausgabe, Abt. 3, Bd. 1)
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Selbst der letzte Versager kann sich noch zur Elite zĂ€hlen, wenn er seine Hautfarbe, seine Religion, sein Geschlecht oder seine sexuelle Neigung dadurch aufwertet, dass er alle, die anders sind, abwertet. Ob sie selbst auch nur das Geringste etwa zum wirtschaftlichen Erfolg oder dem Funktionieren unserer Demokratie beigetragen haben, spielt keine Rolle: Selbst im Vergleich mit einem vor Folter geflĂŒchteten Raketenwissenschaftler aus Syrien sieht sich ein von Dschungelcamp zu Dschungelcamp hangelnder "deutscher Michel" qua Geburt, Haut- und Haarfarbe mit einem nicht einzuholenden Vorsprung ausgestattet.
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Liane Bednarz | Christoph Giesa (GefĂ€hrliche BĂŒrger: Die neue Rechte greift nach der Mitte (German Edition))
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Deutsch ist die Sprache der Macher und des Machens. Das fĂ€ngt bei der Geburt an (den ersten Schrei machen) und endet mit dem Tod (den Abgang machen). Dazwischen kann man das FrĂŒhstĂŒck machen und die WĂ€sche, einen Schritt nach vorn und zwei zurĂŒck; man kann Pause machen, Urlaub oder blau, eine Reise ins Ungewisse und plötzlich Halt; man kann eine gute Figur machen und trotzdem einen schlechten Eindruck; man kann den Anfang machen, seinen Abschluss machen, Karriere machen; man kann drei Kreuze machen, Handstand oder MĂ€nnchen; man kann die Nacht durchmachen, ein Opfer kalt machen, MĂ€use, Kies und Kohle und sich ins Hemd machen; man kann andere zur Schnecke machen und sich selbst zum Affen; man kann sogar Unsinn machen - aber Sinn?
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Bastian Sick (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod: Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, #1))
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Unser Leben ist wie ein Bogen eingespannt zwischen Geburt und Tod. Wer sich seines Endes dabei bewusst ist, kann intensiver leben, seine Ideen wie Pfeile genauer und weiter schießen. Diese Art Zielsicherheit gehört zur Kunst des Lebens. Sie besteht nicht nur darin, all seine FĂ€higkeiten optimal zu nutzen, sie gilt vielmehr selbst Ziel zu sein.
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Reinhold Messner (Über Leben)