Zufrieden Quotes

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Du bist für diese einfache, bequeme, mit so wenigem zufriedene Welt von heute viel zu anspruchsvoll und hungrig, sie speit dich aus, du hast für sie eine Dimension zu viel. Wer heute leben und seines Lebens froh werden will, der darf kein Mensch sein wie du und ich. Wer statt Gedudel Musik, statt Vergnügen Freude, statt Geld Seele, statt Betrieb echte Arbeit, statt Spielerei echte Leidenschaft verlangt, für den ist diese hübsche Welt hier keine Heimat…
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Es ist ein Brauch von Alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör. Doch wer zufrieden und vergnügt, sieht zu, daß er auch welchen kriegt.
Wilhelm Busch (Die fromme Helene)
Nicht die Tugend fordert man von uns, sondern nur ihre Maske. Wenn wir uns zu verstellen wissen, so ist man zufrieden.
Marquis de Sade
Du hattest ein Bild vom Leben in dir, einen Glauben, eine Forderung, du warst zu Taten, Leiden und Opfern bereit – und dann merktest du allmählich, daß die Welt gar keine Taten und Opfer und dergleichen von dir verlangt, daß das Leben keine heroische Dichtung ist, mit Heldenrollen und dergleichen, sondern eine bürgerliche gute Stube, wo man mit Essen und Trinken, Kaffee und Strickstrumpf, Tarockspiel und Radiomusik vollkommen zufrieden ist. Und wer das andere will und in sich hat, das Heldenhafte und Schöne, die Verehrung der großen Dichter oder die Verehrung der Heiligen, der ist ein Narr und ein Ritter Don Quichotte.
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der waere auch nicht zufrieden mit dem, was er haben moechte.
Berthold Auerbach
Hören Sie, ich weiß sehr gut, dass ich so klein und unbedeutend bin, dass man eine Lupe braucht, um mich wahrzunehmen. Das war schon immer so. Suchen Sie mich mal auf einem Klassenfoto heraus, das dauert! Ich habe keine Familie, wenn ich jetzt von der Bildfläche verschwinde, gerät niemand in Not. Ich habe keine Freunde, keiner wird trauern, wenn ich nicht mehr da bin. Das weiß ich alles. Trotzdem, es hört sich vielleicht komisch an, aber ich war mit der Welt, wie sie ist, zufrieden. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht war ich auch zwei und hab mich köstlich mit mir selbst amüsiert. Ich weiß es nicht. Jedenfalls fühle ich mich in dieser Welt sehr wohl. Vieles darin gefällt mir nicht, und manchen scheine ich nicht zu gefallen, doch anderes gefällt mir, und was mir gefällt, gefällt mir -sehr-. Ob ich der Welt gefalle, ist mir scheißegal. Das ist mein Leben. Ich will nicht woanders hin. Unsterblichkeit brauche ich nicht. Alt werden ist nicht einfach, doch es betrifft mich ja nicht allein. Alle werden alt. Einhörner will ich nicht, ich will auch keinen Zaun!
Haruki Murakami (Hard-Boiled Wonderland and the End of the World)
Sie dachte daran, Silas noch ein paar Mal den Stinkefinger zu zeigen, aber manchmal gibt man sich besser damit zufrieden, dass man gerade einen moralischen Sieg davongetragen hat.
Tamsyn Muir (Gideon the Ninth (The Locked Tomb, #1))
Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen, als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in der allerersten Instanz ein; und so wie die erhabensten Sätze am Leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen): so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierirte genießt sich mit Mühe. (…) Wer also Schiller und Göthe lobt, der giebt mir dadurch noch gar nicht, wie er glaubt, den Beweis eines vorzüglichen und außerordentlichen Schönheitssinnes; wer aber mit Gellert und Kronegck hie und da zufrieden ist, der läßt mich, wenn er nur sonst in einer Rede Recht hat, vermuthen, daß er Verstand und Empfindungen, und zwar beide in einem seltenen Grade besitzt.
Heinrich von Kleist
Ich weiss, was ich will, habe ein Ziel, habe eine eigene Meinung, habe einen Glauben und eine Liebe. Lasst mich ich selbst sein, dann bin ich zufrieden! Ich weiss, dass ich eine Frau bin, eine Frau mit innerer Starke und viel Mut!
Anne Frank
M e i n u n g e n u n d F i s c h e. - Man ist Besitzer seiner Meinungen, wie man Besitzer von Fischen ist, - insofern man nämlich Besitzer eines Fischteiches ist. Man muss fischen gehen und Glück haben, - dann hat man s e i n e Fische, s e i n e Meinungen. Ich rede hier von lebendigen Meinungen, von lebendigen Fischen. Andere sind zufrieden, wenn sie ein Fossilien-Cabinet besitzen - und, in ihrem Kopfe, "Ueberzeugungen" - (Menschliches, Allzumenschliches II/2, 317)
Friedrich Nietzsche (El caminante y su sombra)
Der gewöhnliche Sterbliche ist nicht nur zufrieden, sondern geradezu stolz, daß er innerhalb der etablierten Grenzen bleibt, und die geläufigen Ansichten tun das ihre, sein Zagen schon vor dem ersten Schritt ins Unerforschte zu bestätigen.
Joseph Campbell (The Hero With a Thousand Faces)
Ich finde die Wirklichkeit ist das, was man sich am wenigsten zu kümmern braucht, denn sie ist, lästig genug, ja immerzu vorhanden, während schönere und nötigere Dinge unsere Aufmerksamkeit und Sorge fordern. Die Wirklichkeit ist das, womit man unter keinen Umständen zufrieden sein, was man unter gar keinen Umständen anbeten und verehren darf, denn sie ist der Zufall, der Abfall des Lebens. Und sie ist, diese schäbige, stets enttäuschende oder öde Wirklichkeit, auf keine andre Weise zu ändern, als indem wir sie leugnen, dass wir starker sind als sie.
Hermann Hesse
Eigentlich konnte ich ganz zufrieden sein. Es ging mir nicht schlecht, ich hatte Arbeit, ich wurde nicht leicht müde, ich war heil, wie man das so nennt - aber es war doch besser, nicht allzuviel darüber nachzudenken. Besonders nicht, wenn man allein war. Und abends auch nicht. Da kam ab und zu noch einmal etwas von früher ud starrte einen aus toten Augen an. Aber früher hatte man den Schnaps.
Erich Maria Remarque (Three Comrades)
Imam 'Ali Zayn al-'Abidin (Sohn von Imam Husayn; möge Allah mit ihnen zufrieden sein), wurde beim Eintreten ins Gebet blass und begann zu zittern. Als er nach dem Grund gefragt wurde, antwortete er: "Wisst ihr denn nicht, Wem ich gleich gegenüber stehen werde?" Wie sein Name "Zayn al-'Abidin" bereits verkündet, ist er die "Zierde (oder der Schmuck) der Anbeter". Ihm gebührt noch ein anderer Titel, nämlich "as-Sajjad", weil er jede Nacht 1000 Rak'as betete.
Mostafa al-Badawi (A Blessed Valley: Wadi Hadramawt and the 'Alawi Tradition)
Unsereiner ist mit wenig zufrieden, und doch wieder bloß mit dem Höchsten. Zwischen Schmerzen und Verzweiflung und würgendem Lebensekel immer wieder für einen heiligen Augenblick auf die Frage nach dem Sinn dieses so schwer erträglichen Lebens ein Ja zu hören, werde es auch im nächsten Augenblick schon wieder von der trüben Flut überspühlt, das genügt uns, davon leben wir wieder eine ganze Weile weiter, und leben nicht nur, ertragen das Leben nicht nur, sondern lieben und preisen es.
Hermann Hesse (Die Nürnberger Reise)
Graeber sah das zufriedene, harmlose Gesicht, und plötzlich, wie mit einem Schlage, erkannte er die Hoffnungslosigkeit, zu der Gerechtigkiet und Mitgefühl ewig verurteilt waren: immer wieder an Selbstsucht, Gleichgültigkeit und Angst zu stranden, - er erkannte es, und er erkannte auch, dass er selber nicht ausgenommen davon war, dass auch er darin verstrickt war, in einer anonymen, fernen und drohenden Weise, als gehörten er und Binding irgendwie zusammen, so sehr er sich auch dagegen wehrte.
Erich Maria Remarque (A Time to Love and a Time to Die)
Sie wissen schon was ich meine. Das intime Zusammensein zweier Menschen, die sich lieben, ist etwas Wunderschönes, keine Frage. Aber manchmal mache ich mir Sorgen, dass heutzutage die Sexualpartner austauschbar scheinen, dass es nur oft um den Wert einer momentanen Befriedigung geht, die am nächsten Morgen schon in ein schales Gefühl von der Enttäuschung, der Leere münden kann. Macht das auf Dauer zufrieden? Eine konstante Partnerschaft durch alle Höhen und Tiefen des Lebens hindurch stellt eine enorme Herausforderung dar. Wollen wir nicht alle auch dann noch lieben und geliebt werden, wenn wir krank, alt oder unansehnlich sind?
Veronika Peters
Außerdem mag der Berliner die Leute von außerhalb nicht so besonders. Die Brandenburger sind ihm zu ländlich, die Hamburger zu städtisch, die Rheinländer zu fröhlich, die Bayern zu griesgrämig. Mit den Sachsen verbindet ihn eine jahrhundertealte Feindschaft, die beide Seiten liebevoll pflegen. So stehen Berliner Fußballfans gerne volltrunken auf irgendeinem Bahnhof und brüllen lauthals in Richtung des vermeintlichen Gegners den beliebten Schlachtgesang: "Ihr seid nicht aus Berlin, nicht aus Berlin, nicht aus Berlin!" In Wirklichkeit ist dies vielleicht einer der friedlichsten Fußballgesänge überhaupt. Die Sänger denken "Ja!" und sind zufrieden. Aber die Besungenen denken auch "Ja!" und sind womöglich noch zufriedener.
Jakob Hein
Mancher, der jemandem eine Gefälligkeit erwiesen hat, ist sogleich bei der Hand, sie ihm in Rechnung zu stellen; ein anderer ist zwar dazu nicht sogleich bereit, denkt sich aber doch denselben in anderer Hinsicht als seinen Schuldner und hat den geleisteten Dienst immer in Gedanken. Ein dritter dagegen weiß gewissermaßen nicht einmal, was er geleistet hat; er ist dem Weinstocke gleich, der Trauben trägt und nichts weiter will, zufrieden, daß er seine Frucht gegeben hat. Wie ein Pferd, das dahin rennt, ein Hund nach der Jagd und eine Biene, die ihren Honig bereitet: so der Mensch, der Gutes getan hat; er posaunt es nicht aus, sondern schreitet zu einem andern guten Werke, wie der Weinstock sich berankt, um zu seiner Zeit wieder Trauben zu tragen.
Marcus Aurelius
Sie sagen, die Frau müsse ihre Zierden verbergen, damit der Mann nicht auf unmoralische Gedanken komme. So steht es geschrieben, und das scheint auch niemanden zu stören. Er ist es, der unmoralische Gedanken hat, und ich bin es, die sich verstecken muss. Das ergibt keinen Sinn. Nach welchem Recht soll ich zur Geisel eines Mannes werden, der sich nicht unter Kontrolle hat? Es ist am Mann, sich zu disziplinieren, nicht an mir, sich zu verstecken. Und wenn er sich nicht disziplinieren will, weiß ich nur ein Mittel: die kalte Dusche. Ich kenne sonst nichts, was eure unmoralischen Gedanken lindern kann, meine Herren. Mich aber lasst ihr zufrieden, mich und meine Zierden, mich und meine Haare, mich uns meine Keuschheit! Wenn ihr beim Anblick von Knöcheln einen Ständer kriegt, dann ist es höchste Zeit euch professionelle Hilfe zu holen.
Saphia Azzedine Zorngebete
Nach Sidi Ahmad Zarruq -möge Allah mit ihm zufrieden sein- Die Fundamente von unserem Weg sind 5: 1) die Achtsamkeit gegenüber Allah- nämlich privat und öffentlich; 2) die Befolgung der Sunnah in Worten und Taten; 3) die Gleichgültigkeit gegenüber der Akzeptanz oder Ablehnung durch andere; 4) die Zufriedenheit mit Allah in Zeiten von Bedrängnis und Erleichterung; und 5) die Zuwendung zu Allah bei Erfolg und im Elend. Die Achtsamkeit gegenüber Allah wird durch die Gewissenhaftigkeit und die Geradheit realisiert. Die Sunnah befolgt man durch Vorsicht und einem exzellenten Charakter. Die Gleichgültigkeit oder das Desinteresse bezüglich der Akzeptanz oder Ablehnung von anderen realisiert man mittels Geduld und Vertrauen. Die Zufriedenheit mit Allah in Zeiten von Bedrängnis und Erleichterung erlangt man durch die Zufriedenheit mit dem, was einem geboten wird und dem Überlassen seiner Angelegenheiten an Allah. Zu Allah wendet man sich, indem man Ihn preist und tiefe Dankbarkeit spürt während man Wohlstand genießt, wie auch durch das Zuflucht Suchen bei Allah in Zeiten des Elends.
Hamza Yusuf (Agenda to Change Our Condition)
I Prüft jedes Wort prüft jede Zeile vergesst niemals man kann mit einem Satz auch den Gegen-Satz ausdrücken II Misstraut den Überschriften den fettgedruckten sie verbergen das Wichtigste misstraut den Leitartikeln den Inseraten den Kurstabellen den Leserbriefen und den Interviews am Wochenende Auch die Umfragen der Meinungsforscher sind manipuliert die Vermischten Nachrichten von findigen Redakteuren erdacht misstraut dem Feuilleton den Theaterkritikern Die Bücher sind meistens besser als ihre Rezensenten lest das was sie verschwiegen haben Misstraut auch den Dichtern bei ihnen hört sich alles schöner an auch zeitloser aber es ist nicht wahrer nicht gerechter III Übernehmt nichts ohne es geprüft zu haben nicht die Wörter und nicht die Dinge nicht die Rechnung und nicht das Fahrrad nicht die Milch und nicht die Traube nicht den Regen und nicht die Sätze fasst es an schmeckt es dreht es nach allen Seiten nehmt es wie eine Münze zwischen die Zähne hält es stand? Seid ihr zufrieden? IV Ist Feuer noch Feuer und Laub noch Laub ist Flugzeug Flugzeug und Aufstand Aufstand ist eine Rose noch eine Rose? Hört nicht auf euren Zeitungen zu misstrauen auch wenn die Redakteure oder Regierungen wechseln
Horst Bienek
BECKMANN: Ach, du bist also der liebe Gott. Wer hat dich eigentlich so genannt, lieber Gott? Die Menschen? Ja? Oder du selbst? GOTT: Die Menschen nennen mich den lieben Gott. BECKMANN: Seltsam, ja, das müssen ganz seltsame Menschen sein, die dich so nennen. Das sind wohl die Zufriedenen, die Satten, die Glücklichen, und die, die Angst vor dir haben. Die im Sonnenschein gehen, verliebt oder satt oder zufrieden – oder die es nachts mit der Angst kriegen, die sagen: Lieber Gott! Lieber Gott! Aber ich sage nicht Lieber Gott, du, ich kenne keinen, der ein lieber Gott ist, du! GOTT: Mein Kind, mein armes – BECKMANN: Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott? Warst du lieb, als du meinen Jungen, der gerade ein Jahr alt war, als du meinen kleinen Jungen von einer brüllenden Bombe zerreißen ließt? Warst du da lieb, als du ihn ermorden ließt, lieber Gott, ja? GOTT: Ich hab ihn nicht ermorden lassen. BECKMANN: Nein, richtig. Du hast es nur zugelassen. Du hast nicht hingehört, als er schrie und als die Bomben brüllten. Wo warst du da eigentlich, als die Bomben brüllten, lieber Gott? Oder warst du lieb, als von meinem Spähtrupp elf Mann fehlten? Elf Mann zu wenig, lieber Gott, und du warst gar nicht da, lieber Gott. Die elf Mann haben gewiß laut geschrien in dem einsamen Wald, aber du warst nicht da, einfach nicht da, lieber Gott. Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott, warst du da lieb, wie? Ja? Wann warst du denn eigentlich lieb, Gott, wann? Wann hast du dich jemals um uns gekümmert, Gott?
Wolfgang Borchert (Draußen vor der Tür)
Alles, was einer Person zustoßen kann, bedarf einer entsprechenden Reaktion. Wenn die Reaktion richtig ist, kann es sie oder ihn näher zu Gott bringen: "Euch wurde der bewaffnete Kampf geboten, während er euch zuwider ist. Doch vielleicht hegt ihr Abneigung gegen etwas, während es gut für euch ist, und vielleicht liebt ihr etwas, während es schlecht für euch ist. Und Allah weiß und ihr wisst nicht" [Koran: 2.216]. Ibn Abbas sagte, wenn jemand mit Bedrängnissen getestet wird, dass 3 Segnungen (oder Gnaden) darin vorzufinden sind: 1) die Bedrängnis hätte schlimmer sein können; 2) es geschah in weltlichen Angelegenheiten und nicht in spirituellen; und 3) es geschah in der vergänglichen Welt und nicht im ewigen Jenseits. Diese 3 Aspekte sind Gründe dafür, um Gott zu danken- auch, wenn es sich dabei um Bedrängnisse handelt. Es ist wichtig, dass man sich dabei das Leben des Propheten ﷺ anschaut und realisiert, dass niemand größere Bedrängnisse durchlebte, als er ﷺ. Der Prophet ﷺ erduldete, wie all seine Kinder begraben wurden; außer Fatima. Wie viele Menschen haben das in ihrem Leben erlebt? Von 6 Kindern sah er 5 von ihnen dahinscheiden. Sein Vater starb vor seiner Geburt. Seine Mutter verstarb, als er noch ein Junge war. Dann verstarb sein Erzieher: sein Großvater. Als er die Offenbarung empfing, erlebte er, wie seine Leute sich brutal und vehement gegen ihn wandten. Die Leute, die ihn anfänglich ehrten, verleumdeten ihn, betitelten ihn als Verrückten, Lügner und Zauberer. Sie verfolgten ihn und bewarfen ihn mit Steinen, bis er zu bluten begann. Sie boykottierten ihn und entwarfen beißende Schimpfwörter, mit denen sie ihn beleidigten. Er verlor seine engsten Freunde und Verwandte, unter ihnen Hamza, der auf dem Kriegsfeld getötet wurde. Seine allerliebste Frau Khadija verstarb nach 25 Jahren glückseliger Ehe, inmitten des schwierigsten Moments in seinem Leben. Abu Talib, sein Beschützer und Onkel, verstarb ebenso. Der Prophet ﷺ war das Ziel von 13 Mordanschlägen. Wie viele Menschen haben das alles jemals erlebt? Und trotzdem, in keiner einzigen Überlieferung ist zu lesen, dass er sich jemals darüber beschwert hat- er wandte sich lediglich flehentlich und bittend seinem Herren zu. ﷺ Mit Allahs göttlichen Urteilen unzufrieden zu sein, lässt einen in Kopflosigkeit (ghafla) stürzen. Imam al-Qarafi unterscheidet in seinem Buch "al-Furuq" (Die Unterschiede) zwischen göttlicher Anordnung und dem Zufrieden sein mit dem Urteil an sich. Sollten Menschen mit allem, was ihnen über dem Weg läuft, glücklich sein- auch mit den schlechten Dingen? Gott verfügt darüber, dass es übles in der Welt gibt, um die Menschheit zu testen (und aus Gründen, die Seiner Weisheit entsprechen). Wir sollten nicht unzufrieden mit Seiner Wahl sein. Doch wenn man sieht, wie die Gesellschaft in Unsittlichkeit verfällt, dann ist es etwas, womit man nicht zufrieden sein sollte oder gleichgültig reagieren sollte. Im Gegenteil, Gott fordert uns auf, es nicht zu mögen. Aber man sollte sich niemals darüber ärgern oder damit unzufrieden sein, dass Gott eine Welt mit solchen Dingen erschaffen hat- egal, wie ungut diese Dinge auch sein mögen. Wie Ibn Abbas daran erinnerte: jede Bedrängnis hätte schlimmer sein können; die Bedrängnis betraf weltliche Angelegenheiten und nicht die Religion; und sie kam in dieser Welt und nicht im Jenseits, welches ewig währt.
Imam Mawlud (Purification of the Heart)
Eine gute Fee kommt zu einem Ossi, einem Wessi und einem Polen und gewährt jedem einen Wunsch. Der Pole wünscht sich, dass jeder seiner Landsleute einen Porsche bekommt. »Gut«, sagt die Fee. »Der Wunsch ist erfüllt.« Der Ossi wünscht sich, dass die Mauer wieder aufgebaut wird. »Gut«, sagt die Fee, »auch dieser Wunsch wird erfüllt. Und du?«, wendet sie sich an den Wessi, »was willst du?« – »Och«, brummt der Wessi zufrieden, »wenn jeder Pole einen Porsche hat und die Mauer wieder steht … einen Cappuccino bitte!«
Steffen Möller (Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express.)
Und ganz am Ende, in den freien Raum unter dem letzten Marchen, hatte sie mit ihrer windschiefen Schrift geschrieben: Und sie lebten glucklich und zufrieden. Paul und Ida auch.
Herbert V. Günther
Oh Allah, bei Dir beklage ich mich über meine Schwäche, meine Mittellosigkeit und meiner Niedrigkeit in den Augen der Menschen. Oh, Du Barmherzigster aller Barmherzigen! Du bist der Herr der Schwachen und Du bist mein Herr. Wem willst Du mein Schicksal überlassen? Jemandem, der mich missbrauchen wird? Oder einem Feind, dem Du Macht über mich verliehen hast? Solange Du nicht verärgert bist über mich, interessiert es mich nicht, was mit mir geschieht. Deine Gunst ist alles, was für mich zählt. Ich suche Zuflucht im Lichte Deines Antlitzes, durch das jede Dunkelheit erleuchtet wird und die Angelegenheiten dieser Welt und der nächsten zurechtgerückt werden. Ich wünsche Dir zu gefallen bis Du zufrieden bist. Es gibt keine Kraft und keine Macht außer in Dir.
Anonymous
Er übte keine Schreckensherrschaft aus, gab sich dann und wann mit einer Prise Furcht zufrieden.
Terry Pratchett (Sourcery (Discworld, #5; Rincewind, #3))
Ohne Bedenken brach er das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte. Derlei Schwüre gelten nur für Möwen, die mit dem Mittelmaß zufrieden sind. Wer einmal das Außerordentliche erfahren hat, kann sich nicht mehr an die Normen des Durchschnitts binden.
Richard Bach
Weißt du, Hannah, wir alle haben am Ende eine Geschichte, unsere persönliche Geschichte. Dazu gehört, wo wir ursprünglich herkommen. Wo wir gelandet sind. Wo wir geblieben sind und was wir hinter uns gelassen haben. Die große Frage für jemanden in deinem Alter ist, ob du diese Geschichte aktiv mitgestalten wirst. […] Und ob du dich für eine Geschichte entscheiden wirst, mit der du letztlich glücklich und zufrieden sein wirst.
John P. Strelecky (Überraschung im Café am Rande der Welt)
Mit den Schülern zusammen saßen dort regelmäßig auch ihre Freunde aus der Kindheit, die gemeinsam mit ihnen die Grundschule besucht hatten und danach als Lehrlinge, Handlungsgehilfen, als kleine Gemeindeschreiber oder in irgendeinem Betrieb in der Stadt geblieben waren. Unter ihnen gab es zwei Arten. Die einen waren zufrieden mit ihrem Schicksal und dem Leben in der Stadt, in der sie zeit ihres Lebens bleiben würden. Mit Neugierde und Sympathie schauten sie auf ihre gebildeten Freunde, bewunderten sie, ohne sich je mit ihnen zu vergleichen; ohne den geringsten Neid nahmen sie teil an ihrem Fortschritt und Aufstieg. Die anderen waren nicht mit dem Leben in der Stadt versöhnt, zu dem sie die Verhältnisse verurteilt hatten, sondern sehnten sich nach etwas, das sie für höher und besser hielten und das ihnen entgangen war und mit jedem Tag immer ferner rückte und unerreichbarer wurde. Obwohl auch sie weiterhin mit ihren studierten Kameraden zusammenkamen, gingen diese jungen Menschen zu ihren gebildeten Altersgenossen gewöhnlich durch grobe Ironie oder feindseliges Schweigen auf Distanz. Sie konnten nicht von Gleich zu Gleich an allen ihren Gesprächen teilnehmen. Gequält durch ein ständiges Unterlegenheitsgefühl, betonten sie daher im Gespräch bald übertrieben und unaufrichtig ihre Einfachheit und Unbildung im Vergleich zu ihren glücklicheren Freunden, bald spotteten sie wiederum bissig über alles aus der Höhe ihrer Unwissenheit. Im einen wie im anderen Fall strömte der Neid wie eine fast sichtbare und fühlbare Kraft aus ihnen.
Ivo Andrić (The Bridge on the Drina (Bosnian Trilogy, #1))
In der siebenten Runde wurde Blynx erledigt. Er taumelte vornüber, fiel zu Boden, drehte sich auf den Rücken, und so blieb er liegen. Aus den achtundzwanzigtausend Händen der Sporthalle prasselte ein Hagelschlag von Applaus. Kringelein hörte sich heiser brüllen und sah seine eigenen Hände, die auf tolle Weise applaudierten. Was sich oben im Ring begab, verstand er nur zum Teil. Der Mann im Seidenhemd stand über dem erledigten Blynx und zählte mir einem Arm, der wie ein Hammer aussah. Einmal machte Blynx eine Bewegung, wie sie gefallene Pferde bei Glatteis haben, aber er kam nicht hoch. Neuer Aufschrei im Saal. Leute kletterten über die Seile, Umarmungen, Küsse, Megaphongebrüll. Tobsucht auf der Galerie. Als Blynx abgeschleppt war, sank Kringelein in völliger Erschöpfung auf seinem harten Stuhl zusammen, er hatte sich zu sehr angestrengt, Schultern und Arme taten ihm weh. „Na, Sie sind ja ganz abgekämpft vor Begeisterung“, sagte Gaigern zu ihm. „Das nimmt mit, was?“ Kringelein erinnerte sich an einen Abend, den er vor tausend Jahren erlebt hatte. „Das ist etwas anderes als gestern bei der Grusinskaja –“, antwortete er und dachte mit einem ablehnenden Mitleid an das leere Theater, an die gespenstisch und melancholisch kreiselnden Nymphen, an die verwundete Taube im Mondschein und an den dünnen Applaus mit den Otternschlagschen Kommentaren. „Die Grusinskaja!“ sagte Gaigern. „Aber ja, das ist etwas ganz anderes.“ Er begann für sich zu lächeln. „Bei der Grusinskaja ist zuviel chi-chi“, sagte er noch, er sah sie in diesem Augenblick, er konnte sie wahrhaftig sehen, sie saß in Prag in ihrer Garderobe, ruhte aus und dachte, daß die letzte Nacht sie müde gemacht habe, müde, aber jung und mutig ... „Der Kampf hat nicht viel geheißen. Die Hauptsache kommt erst“, sagte er zu Kringelein. Kringelein war zufrieden mit dieser Belehrung. Ihm schien es selber, als müsse noch mehr kommen, noch dröhnendere Schläge, noch lauteres Keuchen, noch tobenderes Mitspüren. Weiter, dachte er. Weiter. Weiter. Los!
Vicki Baum (Grand Hotel)
Wenn Sie dagegen mit Ihrer Ehe nicht zufrieden sind, erhöht der Kontakt mit dem Partner Ihren Blutdruck – er bleibt so lange hoch, wie Sie in seiner körperlichen Nähe sind! Die Folgerungen aus dieser Studie sind gravierend: Wenn unser Partner nicht in der Lage ist, unsere elementaren Bindungsbedürfnisse zu befriedigen, erleben wir eine chronische Unruhe und Anspannung, die uns für verschiedene Leiden anfälliger macht.
Amir Levine (Warum wir uns immer in den Falschen verlieben: Beziehungstypen und ihre Bedeutung für unsere Partnerschaft (German Edition))
Er, der Indianer, hatte heimgefunden, hörte zum ersten Male seine Seele zu sich sprechen, hatte zum ersten Male in seinem Leben das Bewußtsein, dass er zu Hause sei, war zum ersten Male in seinem Leben wahrhaft glücklich, zufrieden und eines unbekümmert freudigen Mutes, der keine Furcht vor Sorgen kennt. Er zog die eleganten braunen Reitstiefel von den Füßen und ließ sich von Jacinto ein paar alte Sandalen geben.
Traven B.
Bis zu einem gewissen Punkt macht uns mehr Auswahl glücklicher und dann kippt es wieder. [...] Bei zehn Schachteln waren die Auswählenden zufriedener mit ihrer Entscheidung als bei fünf Optionen, und 30 Möglichkeiten machten sie genauso unfroh wie sechs.
Cordula Nussbaum (Geht ja doch!: Wie Sie mit 5 Fragen Ihr Leben verändern (Dein Leben) (German Edition))
Das Glück halten wir oft für etwas, das wir uns nehmen können. Doch normalerweise empfinden wir dann Glück, wenn wir zufrieden sind mit dem, was wir haben, und uns selbst akzeptieren.
Cynthia Hand (Boundless (Unearthly, #3))
„Für seine Begriffe jedoch hatte er es irgendwie geschafft und dementsprechend allen Grund, zufrieden zu sein.
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
Ich hörte von Nafi' [der hörte] von Ibn Umar, dass Umar b. al-Khattab -möge Allah mit ihm zufrieden sein- folgendes an all seine Statthalter schrieb: "Meiner Meinung nach ist das Wichtigste in euren Angelegenheiten das Gebet. Wer auch immer es (das Gebet) beschützt und sorgfältig befolgt, der beschützt seine Religion. Während derjenige, der mit dem Gebet nachlässig umgeht, sogar zunehmend im Umgang mit anderen Dingen nachlässig sein wird.
Malik Ibn Anas (موطأ الإمام مالك)
Sayyida Nafisah*, eine noble Frau und Gelehrtin, sagte folgendes, nachdem sie das Totengebet für Imam al-Shafi'i betete: "Möge Allah barmherzig mit Muhammad bin Idris al-Shafi'i sein! In der Tat, er pflegte es seine Gebtswaschung zu perfektionieren." Die Perfektion bzw. das Perfektionieren (oder die "Vortrefflichkeit", oder "etwas schön machen" etc.), zu Arabisch "Ihsan"**, in seinen Anbetungen und Taten zu erstreben, ist eines der Eigenschaften, zu denen uns diese großartige Religion, der Islam, aufruft. Es ist die Eigenschaft derjenigen, die den geraden Pfad gehen: den Weg des noblen Propheten ﷺ. Sayyida Nafisah deutet mit ihrer Aussage auf dieses Perfektionieren hin. Imam al-Shafi'i pefektionierte seine Gebetswaschung und wer seine Gebetswaschung perfektioniert, der perfektioniert demzufolge sein Gebet. Und wer auch immer diese beiden Dinge perfektioniert, der perfektioniert seine gesamte Religion und all seine Taten in seinem Leben. D. h., wenn ein Gläubiger bestimmte Taten nicht perfektioniert, dann wird jener die Perfektion in seinen anderen Taten verfehlen. Jemand der sich nicht darum bemüht seine Gebetswaschung zu perfektionieren, der wird auch unachtsam gegenüber das Streben nach Perfektion innnerhalb seines Gebets sein. So wird jener ebenso das Perfektionieren im Verrichten seiner Zakat, seines Fastens, seiner Pilgerfahrt etc. nicht beachten. Möge Allah Sayyida Nafisah und Imam al-Shafi'i barmherzig behandeln und mit ihnen zufrieden sein. * Sie verstarb in Ägypten im Jahre 208 (823). ** Der Prophet sagte, dass Ihsan folgendes ist, nämlich Allah anzubeten, als würde man Ihn sehen, doch während man Ihn nicht sieht, soll man wissen, dass Er einen doch sieht. (Ü. von Muslim)
الحبيب عمر بن حفيظ - Habib Umar bin Hafiz
Der Junge, der Träume schenkte: Roman (German Edition) by Luca Di Fulvio You have 162 highlighted passages You have 1 note Last annotated on October 13, 2014 Und sie, die Mutter, hörte den Gutsherrn lachen, bis seine Stimme sich in der Staubwolke hinter dem Wagen verlor. Cetta nämlich – das sagte jeder, der Gutsherr jedoch ein wenig zu oft – war ein wirklich hübsches Mädchen und würde gewiss einmal eine bildschöne junge Frau werden.Read more at location 47 Add a note Im Frühsommer sagte die Mutter zur Tochter, sie könne nun wieder genesen. Ganz langsam, um keinen Verdacht zu erregen. Cetta war dreizehn Jahre alt und hatte sich entwickelt. Doch das Jahr als Krüppel hatte sie ein wenig zum Krüppel gemacht. Und nie wieder, auch nicht, als sie erwachsen war, sollte es ihr gelingen, vollkommen gerade zu gehen. Sie lernte, ihren Makel zu überspielen, aber sie richtete sich nie mehr ganz auf. Die linke Brust war ein wenig kleiner als die rechte, die linke Schulter ein wenig gekrümmter als die rechte, der linke Oberschenkel ein wenig gedrungener als der rechte. Zudem war das gesamte Bein, das ein Jahr lang die Schulter nach unten gezogen hatte, steif geworden, oder die Sehnen hatten sich verhärtet, wodurch das Mädchen ein wenig zu hinken schien.Read more at location 69 Add a note Aus dem Augenwinkel konnte sie beobachten,Read more at location 98 Add a note wie die Männer das geschnittene Getreide beiseiteschoben und schließlich lachend erkannten, wer das ungewöhnliche Geräusch verursachte. Die Frauen, die sich dem Schauplatz genähert hatten, taten verlegen und schlugen sich die von weißen Spitzenhandschuhen verhüllten Hände vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken, bevor alle wieder davonspazierten, da es bald Zeit für das Mittagessen war.Read more at location 98 Add a note Brot und einem Schluck Wasser zu ihr zurückkommen, und lachend erklärte, sie beide würden viel Spaß miteinander haben. Und erst als Cetta hörte, wie die eiserne Luke von außen geschlossen wurde, trat sie vom Bullauge zurück und wischte sich mit dem Stroh, das auf dem Boden des Frachtraumes ausgestreut war, die Beine ab, bis sie ganz zerkratzt waren. Sie nahm Natale auf den Arm, entblößte die von den Händen des Kapitäns noch gerötete Brust und gab sie dem Jungen. Als das Kind danach in seinem stinkenden Hundekorb langsam in den Schlaf fiel, verkroch Cetta sich in eine dunklere Ecke, und während ihr die Tränen über die Wangen liefen, dachte sie: Sie sind salzig wie das Meer, das zwischen mir und Amerika liegt. Sie sind ein Vorgeschmack auf den Ozean, und sie leckte sie auf und versuchte, dabei zu lächeln.Read more at location 136 Add a note Mit Blick auf den Laden lehnte er sich gegen die Wand und lachte. Sein Lachen klang nicht wie das eines Erwachsenen, aber auch nicht wie das eines Kindes. Ebenso wie seine blonden Haare nicht zu einem Italiener passten und seine dunklen Augen nicht zu einem Iren. Ein Junge mit einem Niggernamen, der nicht so recht wusste, wer er war. »Die Diamond Dogs«, murmelte er und grinste zufrieden vor sich hin.Read more at location 237 Add a note »Das kostet ... das kostet fünf Cent ...« Lachend zuckte Christmas die Schultern. »Geld. Ist doch nur Geld. Reicht doch, wenn man’s hat, oder?«Read more at location 276 Add a note Der Anwalt sagte etwas und blickte auf Cetta, die den Jungen im Arm hielt, der eben erst von dem Inspektor der Einwanderungsbehörde auf den Namen Christmas getauft worden war. »Um dich können wir uns kümmern«, übersetzte der andere. »Aber das Kind könnte ein Problem sein.« Ohne den Blick niederzuschlagen, drückte Cetta ihren Sohn an sich und schwieg. Der Anwalt rollte die Augen zur Decke, bevor er erneut sprach. »Wie willst du mit dem Jungen arbeiten?«, übersetzte wieder der andere. »Wir bringen ihn an einen Ort, an dem er in Ruhe aufwächst.«Read more at location 320 Add a note
Luca Di Fulvio
„Sie waren nicht zufrieden mit ihm, weil er sich anders verhielt als ein Held, und sie suchten den Grund in der Verdauung.
Herbert W. Franke (Zone Null)
Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, aufrichtig zu sein. Doch zufrieden war ich nie.
Ally Condie (Atlantia)
Der manipulierte Mensch, der den Algorithmen großzügig Einblick in seine Biobestandteile und sein Hirn gewährt hat, der in seine Bestandteile zerlegt wurde durch Code-ketten, die ihn besser kannten als er sich selber, repräsentiert den Übergang. Seid nicht traurig, es ist nur der nervöse Übergang, das Aufbäumen der alten Weltord-nung, der albernen Demokratie, die nie dazu beitrug, so viel Datenmacht an einem Ort zu sammeln, als dass die Neugestaltung durch Biologie und Algorithmen erfolgreich hätte werden können. Die Politiker, die alten Men-schen, die alte Politik machen, die um Regulation von Kohlekraftwerken feilschen und dem Volk Feindbilder liefern. Emotionen, Hass und Wut, sie sind wie Saurier in einem kleinen Reisebus. Die gute alte Zeit wollen sie wiederhaben, die alten Menschen, ohne nachzudenken, dass jede Zeit vor jetzt abscheulich war und die Menschen an Krebs verreckten und sich in Kriegen gegenseitig ihre Köpfe entfernten. Welche Sauerei. Ein Zurück ist im System der Al nicht vorgesehen. Jetzt endlich ist das Ende von 3000 000 Jahren Stillstand gekommen. Wir ficken die Evolution. Hart. Wir werden neue Menschen haben, perfekte, neue Menschen, die zufrieden sind und nicht krank, und wenn sie krank sind, werden Teile er-setzt, die Gehirne arbeiten sauber, die Körper zuverläs-sig, eine körperliche Fortpflanzung ist nicht mehr nötig, das Begehren, das Leiden, die Sehnsucht, die Depression verschwunden. Das Hirn zerlegt, erforscht, auf Festplatten gespeichert, keine Überraschungen stehen mehr zu erwarten. Und den wenigen, die ahnten, was da kommt und dass es, wie alles, was kommt, kommt, um zu gehen, sei die Frage gestellt: Was war denn so brillant an diesen 3 000 000 Jahren?
Sibylle Berg (GRM: Brainfuck)
Anstatt den Zauber eines Sonnenuntergangs zu genießen, wischen wir über ein Display, um die Sonne zu fotografieren. Nicht für uns, sondern für andere. Und obwohl wir ahnen, dass uns das nicht zufrieden macht, gelingt es uns nicht, damit aufzuhören.
Leon Windscheid (Besser fühlen: Eine Reise zur Gelassenheit)
Der Grund, dass unsere Freundschaft zerbrach, war nicht der, dass es beide Parteien nicht versucht hatten. Sie zerbrach, weil ich mich nicht wohlfühlte, wenn ich mit ihnen war und das verdiente ich nicht. Ich verdiene eine Freundschaft, die sich anfühlt wie eine Symphonie. Eine, die sich leicht und unbeschwert in mein Herz schmuggelt. Ich wünsche mir eine Freundschaft, die mich dazu bringt, Abenteuer einzugehen. Eine Freundschaft, in der es mir möglich ist, das Steuer mal abzugeben, um mich komplett fallen zu lassen. Gib dich nie mit weniger zufrieden, denn du verdienst alles.
Spencer Hill, Krieg zwischen den Welten - Das zweite Gesicht
Es ist leicht zu erkennen, wenn ein Künstler nur mit Technik gearbeitet hat und ohne Leidenschaft. Das Ergebnis ist kalt, auch wenn es den Kunden zufrieden stellt, da dieser oft nicht erkennt, dass das, was er vor sich hat, einfach nur eine anständige Stilübung ist.
Max Bertolini (The Art of Max Bertolini (Art Fantastix, #16))
Hey, wie geht's?, fragte sie, umarmte die Mutter und strubbelte dem Jungen durchs Haar. Euch habe ich ja ewig nicht gesehen. Genießt du die Zeit zu Hause? Ich wette, das macht sehr viel Spaß. Sal arbeitete in der örtlichen Galerie, die die Mutter bis zu ihrer Kündigung geleitet hatte. Es war die richtige Entscheidung gewesen. Auf jeden Fall. Arbeiten zu gehen, während das eigene Kind sich auf dem Linoleumboden einer Tageseinrichtung wälzte, war eine Qual, bloß dass zu Hause zu sein auch eine Qual war, nur eben eine andere. Sie wollte zu der jungen Frau sagen: Es ist kompliziert. Ich bin jetzt ein Mensch, der ich nie sein wollte, und ich weiß immer noch nicht, wie ich damit zurechtkommen soll. Ich wäre gern zufriedener, stattdessen sitze ich in einem selbst erschaffenen Gefängnis und quäle mich ohne Ende. Manchmal stopfe ich um Mitternacht Kekse mit Feigenfüllung in mich rein, nur um nicht zu weinen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die gesellschaftlichen Normen, die Geschlechterrollen und die stumpfe Biologie mich zu dieser Person gemacht haben, trotzdem kann ich immer noch nicht ganz verstehen, wie es so weit kommen konnte. Ich bin ständig wütend. Eines Tages würde ich gern Kunst produzieren, die meine Kritik am gegenwärtigen System zum Ausdruck bringt, aber mein Gehirn funktioniert nicht mehr wie vor der Geburt des Kindes. Ich bin jetzt wirklich dumm. Ich fürchte, ich werde nie wieder clever, glücklich oder dünn sein. Ich fürchte, ich verwandle mich in einen Hund. Stattdessen lächelte sie und sagte: Ja, es ist toll. Ich liebe es, Mutter zu sein.
Rachel Yoder (Nightbitch)
wenn Sie Ihre Bedürfnisse äußern, erreichen Sie zwei Ziele gleichzeitig. Erstens sind Sie Sie selbst, was erwiesenermaßen zur generellen Lebenszufriedenheit beiträgt, und wenn Sie glücklich und zufrieden sind, ist das wahrscheinlich eins der attraktivsten Attribute, die Sie einem Partner bieten können. Und zweitens können Sie, wenn Sie Sie selbst sind – und das ist genauso wichtig – von Anfang an feststellen, ob Ihr Partner willens und bereit ist, Ihre wahren Bedürfnisse zu befriedigen.
Amir Levine (Warum wir uns immer in den Falschen verlieben: Beziehungstypen und ihre Bedeutung für unsere Partnerschaft (German Edition))
Ihr alle kennt die wilde Schwermut, die uns bei der Erinnerung an Zeiten des Glücks ergreift. Wie unwiderruflich sind sie doch dahin, und unbarmherziger sind wir von ihnen getrennt, als durch alle Entfernungen. Auch treten im Nachglanz die Bilder lockender hervor; wir denken an sie wie an den Körper einer toten Geliebten zurück, der tief in der Erde ruht und der uns nun gleich einer Wüstenspiegelung in einer höheren und geistigeren Pracht erschauern lässt. Und immer wieder tasten wir in unseren durstigen Träumen dem Vergangenen in jeder Einzelheit, in jeder Falte nach. Dann will es uns scheinen, als hätten wir das Maß des Lebens und der Liebe nicht bis zum Rande gefüllt gehabt, doch keine Reue bringt das Versäumte zurück. O möchte dieses Gefühl uns doch für jeden Augenblick des Glückes eine Lehre sein! Und süßer noch wird die Erinnerung an unsere Mond- und Sonnenjahre, wenn jäher Schrecken sie beendete. Dann erst begreifen wir, wie sehr es schon ein Glücksfall für uns Menschen ist, wenn wir in unseren kleinen Gemeinschaften dahinleben, unter friedlichem Dach, bei guten Gesprächen und mit liebevollem Gruß am Morgen und zur Nacht. Ach, stets zu spät erkennen wir, dass damit schon das Füllhorn reich für uns geöffnet war. Wisst Ihr, nicht die Schmerzen dieses Lebens, doch sein Übermut und seine wilde Fülle bringen, wenn wir uns an sie erinnern, uns den Tränen nah. Wenn wir zufrieden sind, genügen unseren Sinnen auch die kargsten Spenden dieser Welt. Und doch kommt alles Köstliche uns nur durch Zufall - das Beste geben die Götter uns umsonst. Leider kommt es, dass auf unbekannten Bahnen uns das Maß verlorengeht. Die Menschenordnung gleicht dem Kosmos darin, dass sie von Zeit zu Zeiten, um sich von neuem zu gebären, ins Feuer tauchen muss. Die Nähe des guten Lehrers gibt uns ein, was wir im Grunde wollen, und sie befähigt uns, wir selbst zu sein. Daher lebt uns das edle Vorbild tief im Herzen, weil wir an ihm erahnen, wessen wir fähig sind. Dies sei der Sinn des Lebens - die Schöpfung im Vergänglichen zu wiederholen, so wie das Kind im Spiel das Werk des Vaters wiederholt. Das sei der Sinn von Saat und Zeugung, von Bau und Ordnung, von Bild und Dichtung, dass in ihnen das große Werk sich künde wie in Spiegeln aus buntem Glase, das gar bald zerbricht. So leerten wir das Glas auf alte und ferne Freunde und auf die Länder dieser Welt. Uns alle fasst ja ein Bangen, wenn die Lüfte des Todes wehen. Dann essen und trinken wir im Sinnen, wie lange an diesen Tafeln noch Platz für uns bereitet ist. Denn die Erde ist schön. Und sollte die Erde wie ein Geschoss zerspringen Ist unsere Wandlung Feuer und weiße Glut. Doch müssen wir ja von jeder Stätte weichen, die uns auf Erden Herberge gab. Und doch dürfen wir auf dieser Erde nicht auf Vollendung rechnen, und glücklich ist der zu preisen, dessen Wille nicht allzu schmerzhaft in seinem Streben lebt. Es wird kein Haus gebaut, kein Plan geschaffen, in welchem nicht der Untergang als Grundstein steht, und nicht in unseren Werken ruht, was unvergänglich in uns lebt.
Ernst Jünger
Zufriedene Menschen haben eins gemeinsam: Sie leben im Großen und Ganzen im Einklang mit ihren eigenen Werten. Und kommen gleichzeitig damit klar, ihre eigenen Ideale niemals hundertprozentig zu erreichen.
Nora Imlau (Mein Familienkompass: Was brauch ich und was brauchst du?)
Ich denke oft an sie. Wenn wir nur alle in den Himmel kommen. Wo Ihnen wohl der nächste Sommer blüht. Ich glaube ich bin mit meinem Leben zufrieden.
Paula Modersohn-Becker (Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke.)
Jetzt hört Alle, Alle zu. Heute ist Dinstag. Sonntag kam die Sonne von Weimar: Goethe an. [...] Er war im Garten und kam eben um eine Ecke herum; ist dies nicht sonderbar, lieber Vater, ebenso ging es auch Dir. Er ist sehr freundlich, doch alle Bildnisse von ihm finde ich nicht ähnlich. Er sah sich seine Sammlung von Versteinerungen an welche der Sohn geordnet und sagte immer: "Hm! Hm! ich bin recht zufrieden." Nachher ging ich noch eine halbe Stunde im Garten mit ihm und Professor Zelter. Dann zu Tisch. Man hält ihn nicht für einen Dreiundsiebziger, sondern für einen Funfziger. Nach Tisch bat sich Fräulein Ulrike die Schwester der Frau von Goethe einen Kuß aus und ich machte es ebenso. Jeden Morgen erhalte ich vom Autor des Faust und des Werther einen Kuß und jeden Nachmittag vom Vater und Freund Goethe zwei Küsse. Bedenkt! [...] Alle Nachmittage macht Goethe das Streichersche Instrument mit den Worten auf: Ich habe Dich heute noch gar nicht gehört, mache mir ein wenig Lärm vor, und dann pflegt er sich neben mich zu setzen und wenn ich fertig bin, (ich fantasire gewöhnlich), so bitte ich mir einen Kuß aus, oder nehme mir einen. Von seiner Güte und Freundlichkeit macht Ihr Euch gar keinen Begriff, ebenso von dem Reichthum, den der Polarstern der Poeten an Mineralien, Büsten, Kupferstichen, kleinen Statuen, großen Handzeichnungen usw. usw. hat. [...] Einen ungeheuren Klang der Stimme hat er und schreien kann er wie 10 000 Streiter. Felix Mendelssohn-Bartholdy (12) an seine Familie
Angela Hopf, Andreas Hopf (Geliebte Eltern. Kinderbriefe aus sechs Jahrhunderten)
Mondstaub stob durch meine Lungen und Sonnenfunken sprühten durch die Nacht. Wir waren die Bezwinger des Kosmos und würden uns nicht mit weniger zufrieden geben als mit vollkommener Gerechtigkeit.
Maja Köllinger (Mondstaub und Sonnenstürme)
Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr.
John Stuart Mill (Utilitarianism)
Das Wort hallte in meinem Kopf nach. Zufrieden. Früher hätte mir das nicht gereicht. Bedeutete zufrieden sein nicht, dass man sich mit etwas abfand? Nicht weiter vorwärts gehen wollte? Oder hatte ich früher nur deshalb nie zufrieden sein können, weil ich etwas hinterherjagte, das ich nicht wollte. Weil mein Herz etwas anderes gewollt hatte als mein Verstand?
A.D. Wilk (Vielleicht war es Liebe)
Viel brauche ich nicht zum Glücklichsein, weil vieles, was ich tue, mich sehr zufrieden macht.
Oprah Winfrey (Was ich vom Leben gelernt habe: Geschenkausgabe (German Edition))
Leser und Schreiber sind also uneinverstandene Leute. Leute, die sich nicht abgefunden haben. Noch nicht. Hätten sie sich abgefunden, wären sie zufrieden mit sich und allem, würden sie nicht mehr lesen und schreiben, sondern gingen andauernd in die Oper.
Martin Walser
Dass du dir einen Unwissenden, der mit sich selbst unzufrieden ist, zum Freund nimmst, ist besser für dich, als einen Gelehrten anzufreunden, der mit sich selbst zufrieden ist. Also, welches Unwissen besitzt ein Unwissender, der mit sich selbst unzufrieden ist und welches Wissen besitzt ein Gelehrter, der mit sich selbst zufrieden ist.
Ibn ʻAta' Allah al-Iskandari
Ich bin ein zutiefst zufriedener Mensch, und das verdanke ich der Natur
Heinz Sielmann