Wenn Ich Bleibe Quotes

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„Wer mein Haus betreten will, der trete ein. Wem es hier gefällt, der bleibe. Ich weigere mich, etwas zu planen. Und wenn man mich fragt, was ich aus meinem Haus mitnehmen würde, wenn es brennt, antworte ich: das Feuer.
Jean Cocteau
Weißt du, Jimmy, ich glaube, es wird ganz lustig sein, ein Weilchen in einer Redaktion zu sitzen." "Ich fände es schon sehr lustig, wenn ich _irgendwo_ sitzen dürfte... Na ja, da bleibe ich eben zu Haus und passe auf das Baby auf." "Sei nicht so verbittert, Jimmy, es ist ja nur vorübergehend." "Das ganze Leben ist nur vorübergehend." (S. 250)
John Dos Passos (Manhattan Transfer)
Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter.
Rainer Maria Rilke
Du fragst, wann ich meinen nächsten Abstecher in die zivilisierte Welt machen werde. Nun, ich glaube nicht, dass dies sehr bald sein wird. Ich bin der Wildnis noch lange nicht überdrüssig, genieße vielmehr ihre Schönheit und das Wanderleben, das ich führe, mit jedem neuen Tag mehr. Ich sitze tausendmal lieber im Sattel als in der Trambahn, und auf ein Dach über dem Kopf verzichte ich gern, wenn ich nur unter einem besternten Himmel sitzen darf; der einsame, unwegsame Trail, der mich an einen unbekannten Ort führt, reizt mich mehr als jeder asphaltierte Highway, und auch bin ich lieber vom tiefen Frieden der Wildnis umgeben als von der Unzufriedenheit, die in den Städten herrscht. Kannst du es mir verübeln, wenn ich bleibe, wo ich m ich heimisch fühle, wo ich eins bin mit der Welt um mich herum? Es ist wahr, mir fehlt zuweilen der gute Freund, das geistreiche Gespräch. Doch es gibt kaum jemanden, mit dem ich mich über die Erlebnisse, die mir soviel bedeuten, austauschen könnte. Ich habe daher längst gelernt, darauf verzichten. Es reicht mir vollkommen, von Schönheit umgeben zu sein… Auch wenn du’s mir nur flüchtig geschildert hast, weiß ich, dass ich den Trott und die Eintönigkeit des Lebens, das du zu führen gezwungen bist, nicht einen Tag aushalten könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, meinem Wanderleben jemals abzuschwören. Ich bin zu tief in die Geheimnisse des Lebens vorgedrungen und würde so ziemlich alles einer Rückkehr ins Leben der Mittelmäßigkeit vorziehen.
Everett Ruess (Everett Ruess: A Vagabond for Beauty & Wilderness Journals)
O du unermesslicher Schatz in deiner Fülle! […] Wie weh mir dann nach dir ist, wenn du mich schonen willst, das könnten dir alle Kreaturen nicht wirklich sagen, wenn sie meine Klage vorbringen würden, denn ich leide unmenschliche Not; Der leibliche Tod wäre mir weit willkommener […] Deswegen muss ich eine schwere Krankheit erdulden, denn du hältst mich gebunden, dies Band ist stärker, als ich es bin, Daher kann ich nicht von der Liebe frei werden. Ich rufe nach dir mit gewaltiger Sehnsucht Und kläglicher Stimme, ich warte auf dich, schweren Herzens, ich kann nicht ruhen, ich brenne Unauslöschlich in deiner heißen Liebe […] Ach, Herr, da du mir alles entzogen hast, was ich von dir habe, so laß mir doch aus Gnade jene Gabe, die du jedem Hund von Natur aus verliehen hast, nämlich, daß ich dir getreu bleibe in meiner Not Ohne jedes Aufbegehren.
Mechthild von Magdeburg (Mechthild von Magdeburg "Das fließende Licht der Gottheit": Nach der Einsiedler Handschrift in kritischem Vergleich mit der gesamten Überlieferung. ... des Mittelalters, 101) (German Edition))
[…] Ich möchte aber gern noch einmal auf meinen Ratschlag zurückkommen; ich finde nämlich, dass du dein Leben radikal ändern und ganz mutig Dinge in Angriff nehmen solltest, die dir früher nie in den Sinn gekommen wären oder vor denen du im letzten Moment zurückgeschreckt bist. So viele Leute sind unglücklich mit ihrem Leben und schaffen es trotzdem nicht, etwas an ihrer Situation zu ändern, weil sie total fixiert sind auf ein angepasstes Leben in Sicherheit, in dem möglichst alles gleichbleibt – alles Dinge, die einem scheinbar inneren Frieden garantieren. In Wirklichkeit wird die Abenteuerlust im Menschen jedoch am meisten durch eine gesicherte Zukunft gebremst. Leidenschaftliche Abenteuerlust ist die Quelle, aus der der Mensch die Kraft schöpft, sich dem Leben zu stellen. Freude empfinden wir, wenn wir neue Erfahrungen machen, und von daher gibt es kein größeres Glück als in einem immer wieder wechselnden Horizont blicken zu dürfen, an dem jeder Tag mit einer neuen ganz anderen Sonne anbricht. Wenn du mehr aus deinem Leben machen willst, Ron, dann muss du deine Vorliebe für monotone, gesicherte Verhältnisse ablegen und das Chaos in dein Leben lassen, auch wenn es dir am Anfang verrückt erscheinen mag. Aber sobald du dich an ein solches Leben einmal gewöhnt hast, wirst du die volle Bedeutung erkennen, die darin verborgen liegt, und die schier unfassbare Schönheit. Um es auf den Punkt zu bringen, Ron: Geh fort raus Salton City und fang an zu reisen. […] Sei nicht so träge und bleib nicht einfach immer am selben Platz. Beweg dich, reise, werde ein Nomade, erschaffe dir jeden Tag einen neuen Horizont. Du wirst noch so lange leben, Ron, und es wäre eine Schande, wenn du die Gelegenheit nicht nutzen würdest, dein Leben von Grund auf zu ändern, um in ein vollkommen neues Reich der Erfahrungen einzutreten. Es stimmt nicht, wenn du glaubst, dass Glück einzig und allein zwischenmenschlichen Beziehungen entspringt. Gott hat es überall um uns herum verteilt. Es steckt in jeder kleinen Erfahrung, die wir machen. Wir müssen einfach den Mut haben, uns von unserem gewohnten Lebensstil abzukehren und uns auf ein unkonventionelles Leben einzulassen. Vor allem möchte ich dir sagen, dass du weder mich noch sonstwen brauchst, um dieses neue, hoffnungsfroh schimmernde Licht in dein Leben zu bringen. Du musst nur zur Tür hinausgehen und die Hand danach ausstrecken und schon ist es dein. Du selbst bist dein einziger Feind, du und deine Sturheit, mit der du dich weigerst, dich auf etwas Neues einzulassen. […] Du wirst staunen, was es alles zu sehen gibt, und du wirst Leute kennenlernen, von denen man eine Menge lernen kann. Aber mach es ohne viel Geld, keine Motels, und dein Essen kochst du dir selbst. Je weniger du ausgibst, desto höher der Erlebniswert. […]
Jon Krakauer (Into the Wild)
die sonne brach durch die wolkendecke, etwa vier bis fünf kilometer entfernt. auf den feldern nur wintergemüse. stillgelegte erde. ruhendes land. es lag kein schnee, nicht einmal in den tieferen narben des landes, bei den kleinen bächen zwischen den feldern. bis zum horizont immer wieder windräder, die gegen den himmel eine nichtstatische, lebendige struktur bildeten. es mussten hunderte sein, die alleine von diesem punkt aus sichtbar wurden. der weitere weg durch diese landschaft, die von einem schwachen regen durchfeuchtet wurde, völlig stetig und unbehelligt, führte an diese großen räder heran. langsam drehten sich die flügel, einige etwas schneller – manche standen auch ganz still. die sonne ist verschwunden hinter der wolkendecke, die kräftigen farbtöne vom landstrich am horizont mit ihr. neben dem weg zieht der blick in ein kleines wäldchen. wasser, baumruinen. um den weiher gebäude für wildtiere. es findet sich auch ein fanggitter für füchse, wo fleisch als köder locken soll. ein haufen rüben. etliche rohre aus beton, bauteile für einen abfluss. über all dem dreht sich eine windturbine und rhythmisiert die stille mit ihrem geräusch, das an fliegende schwäne erinnert, nur eben viel langsamer. an diesem ort fände man obdach, wenn der regen stärker werden sollte; aber die landschaft zieht mich weiter, heute bleibe ich hier nicht länger. der weg zwischen den feldern nimmt mich wieder auf. ich sträube mich nicht.
David Ramirer (2015 - fuck me tender)
>>Vergib mir, Kaya. Es ist für alle besser, wenn ich jetzt gehe. Wenn ich bleibe, würden wir uns nur immer wieder an den Scherben schneiden, die ich verursacht habe.<< Es sind Worte, die mich traurig machen, doch ich könnte ihnen nichts entgegensetzen. Vielleicht ist das Loslassen tatsächlich die einzige Chance auf einen neuen Anfang –irgendwann.
Sylvie Grohne (Die Nacht in uns)
Wie würde es sich anfühlen, wenn Sie mit einem Schlag jede Verbesserung Ihres Charakters, Ihrer Situation, Ihrer Ehe, Ihrer Kinder, Ihrer Freundschaften bleiben lassen könnten? Wäre das nicht ein Zustand, den man mit Fug und Recht als Freiheit bezeichnen könnte?
Rebecca Niazi-Shahabi (Ich bleib so scheiße, wie ich bin)
Früher dachte ich, dass die Leute sich irgendwann verlieben und dann bei dem Menschen landen, zu dem das Schicksal sie verschlagen hat, und das war's dann. Vielleicht stimmt das für den Anfang, aber es stimmt nicht für das hier, nicht für das jetzt. Ich habe mich in ihn verliebt. Aber ich bleibe nicht gedankenlos und automatisch bei ihm, als hätte ich keine Alternative. Ich bleibe bei ihm, weil ich mich dafür entscheide - jeden Tag, wenn ich die Augen aufschlagen, jeden Tag, wenn wir uns in Lügen verstricken, streiten oder enttäuschen. Ich entscheide mich immer wieder aufs Neue für ihn, und er entscheidet sich für mich.
Veronica Roth