“
Alle Wege führen zur Erkenntnis der Nichtigkeit aller Dinge, aber keiner führt zurück.
”
”
Juli Zeh (Spieltrieb)
“
An dieser Stelle gingen Billy Halleck und die Wahrheit getrennte Wege.
”
”
Richard Bachman
“
Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange
Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.
”
”
Johann Wolfgang von Goethe (Faust, First Part)
“
Immerhin kommen mir die meisten Wege schon irgendwie bekannt vor. Aber eigentlich ist es ja gar nicht unsere Bestimmung, die Wege zu kennen. Es ist gerade unsere Bestimmung, sie nicht zu kennen. Wir kommen nicht auf die Welt, um Antworten zu finden, sondern um Fragen zu stellen. Man tapst sozusagen in einer immerwährenden Dunkelheit herum, und nur mit viel Glück sieht man machmal ein Lichtlein aufflammen. Und nur mit viel Mut oder Beharrlichkeit oder Dummheit oder am besten mit allem zusammen kann man hie und da selber ein Zeichen setzen!
”
”
Robert Seethaler (Der Trafikant)
“
Die Wege in die Andere Welt sind so zahlreich und verschlungen wie die Flüsse und Bäche, die dem Meer entgegenstreben.
”
”
Bernhard Hennen (Das Nachtvolk)
“
Und wenn Er alle Wege und Pässe vor dir schließt,
Zeigt einen Weg, geheim, Er, den niemand noch gekannt!
”
”
Jalal ad-Din Muhammad ar-Rumi
“
Aber nicht nur der Tod trennt unsere Wege.
Manchmal sind es auch einfach die Menschen.
Die zwischen uns stehen.
”
”
Lilly Lindner (Da vorne wartet die Zeit)
“
Gewönlich wird eine Entdeckung nicht auf den einfachsten, sondern auf einem komplizierten Wege gemacht; die einfachen Fälle zeigen sich erst später.
”
”
Otto Hahn
“
Einem Scheich läuft eine Frau mit einem anderen Mann davon. Sie ist seine Lieblingsfrau, sein Augapfel, jung und schön wie der Morgen. Der Scheich ist traurig, aber obwohl er ein stolzer Mann ist, hat er ein großes Herz und versteht, dass eine Frau, die liebt, ihrer Liebe folgt. Jahre später tötet der neue Mann die Frau im Zorn. Der Scheich, der toleriert hat, dass sein Eigentum seiner eigenen Wege geht, toleriert nicht, dass jemand anderes sein Eigentum zerstört. Also lässt er den neuen Mann erschlagen.
”
”
Bernhard Schlink (Sommerlügen)
“
Und wenn sich dann viele verschiedene Wege vor dir auftun werden, und du nicht weisst, welchen du einschlagen sollst, dann überlasse es nicht dem Zufall, sondern setz dich und warte. Warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz. Wenn es dann zu dir spricht, steh auf und geh, wohin es dich trägt. (Susanna Tamaro)
”
”
Guillaume Musso
“
Weißt du, ich will mich schleichen
leise aus lautem Kreis,
wenn ich erst die bleichen
Sterne über den Eichen
blühen weiß.
Wege will ich erkiesen,
die selten wer betritt
in blassen Abendwiesen?
und keinen Traum, als diesen:
Du gehst mit.
”
”
Rainer Maria Rilke
“
Ο άνθρωπος τελικά δημιουργεί το εφικτό
Translation
The human is the one who creates the possible
”
”
Mikis Theodorakis (Die Wege des Erzengels. Autobiographie 1925 - 1949.)
“
Aber Ihre Einsamkeit wird Ihnen auch inmitten fremder Verhältnisse Halt und Heimat sein, und aus ihr heraus werden Sie alle Ihre Wege finden.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
Verlockung oder Furcht - beide Wege führen zum Ziel.
”
”
Nina Blazon (Der Winter der schwarzen Rosen)
“
Siddharta lernte Neues auf jedem Schritt seines Weges, denn die Welt war verwandelt, und sein Herz war bezaubert.
”
”
Hermann Hesse (Siddhartha)
“
„Heim kommt man nie,“ sagte sie freundlich. „Aber wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus.
”
”
Hermann Hesse (Demian)
“
Es war, als würden sie in der Luft hängen, weder zu den Toten noch zu den Lebenden gehören. Weder am Beginn noch am Ende des Weges stehen
”
”
Nather Henafe Alali (Raum ohne Fenster)
“
Ein Jahrhundert, das sich bloß auf die Analyse verlegt und sich vor der Synthese gleichsam fürchtet, ist nicht auf dem rechten Wege; denn nur beide zusammen, wie Aus- und Einatmen, machen das Leben der Wissenschaft.
1829, "Analyse und Synthese
”
”
Johann Wolfgang von Goethe
“
»Dann erinnerst du dich also an alles?«
»Besonders gerne an den Kuss im Wandschrank.«
Ich stöhnte leise und fuhr mir genervt durchs Haar. »Das war doch nur ein einziger Kuss. Ich habe dich bloß geküsst, weil ich dich zum Schweigen bringen wollte, damit Sawyers Mom uns nicht entdeckt und wir keinen Ärger kriegen. Du küsst doch sicher ständig Mädchen und danach geht ihr getrennte Wege. Außerdem kann ich deinen besten Freund nicht leiden.«
Levi legte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Weißt du, Tate, ich kann Sawyer manchmal auch nicht leiden. Sieh ihn dir doch nur an! Wie er sein Haar trägt, das ist doch echt abartig. Wir haben voll was gemeinsam.«
Automatisch blickte ich zu Sawyer hinüber, um seine Frisur abzuchecken. Wie immer waren seine Haare durcheinander und wuschelig und nicht mal wirklich das, was ich unbedingt eine richtige Frisur nennen würde.
»Sieht er nicht immer so aus?«
»Sag das doch nicht so laut! Ich versuche es immer wieder zu verdrängen, damit wir beide mit diesem Umstand leben können. Du verletzt sonst seine Gefühle.«
»Sawyer hat Gefühle?«, fragte ich sarkastisch.
»Können wir nicht lieber über meine Gefühle reden?«, erwiderte Levi und rückte mit seinem Stuhl näher.
»Sehe ich aus wie eine Therapeutin?«
»Nein«, antwortete er. »Dafür bist du zu süß.«
”
”
Tanja Voosen (Mondfunken)
“
Kennst du das Gefühl, in die Enge getrieben zu werden? Das Gefühl, keine Wahl zu haben? Dass es keinen akzeptablen Weg gibt? Und deswegen musst du dich für einen, für irgendeinen der falschen Wege entscheiden. Kennst du das, wenn du glaubst, es gibt kein Richtig mehr?
”
”
Michaela Weiß (Vielleicht sind wir alle Monster)
“
Wer nicht weiß, was die Welt ist, der weiß auch nicht, wo er lebt. Wer aber den Zweck ihres Daseins nicht kennt, der weiß weder, wer er selbst, noch was die Welt ist. Wem aber eins von diesen Stücken fehlt, der kann auch wohl seine eigene Bestimmung nicht angeben. In welchem Lichte erscheint dir nun ein Mensch, welcher um den lauten Beifall derer buhlt, die nicht wissen, wo, noch wer sie selbst sind?
”
”
Marcus Aurelius (Wege zu sich selbst)
“
Ich weiß nicht, aber mich dünkt, ich sähe zwei Wege um zur Wissenschaft der menschlichen Geschichte zu gelangen. Der eine, mühsam und unabsehlich, mit unzähligen Krümmungen, der Weg der Erfahrung; der andere, fast ein Sprung nur, der Weg der innern Betrachtung. Der Wanderer des ersten muß eins aus dem andern in einer langwierigen Rechnung finden, wenn der andere die Natur jeder Begebenheit und jeder Sache gleich unmittelbar anschaut, und sie in ihrem lebendigen, mannigfaltigen Zusammenhange betrachten, und leicht mit allen übrigen, wie Figuren auf einer Tafel, vergleichen kann.
”
”
Novalis (Henry von Ofterdingen)
“
Sofern Vergangenheit als Tradition überliefert ist, hat sie Autorität; sofern Autorität sich geschichtlich darstellt, wird sie zur Tradition. Walter Benjamin wusste, dass Traditionsbruch und Autoritätsverlust irreperabel waren, und zog daraus den Schluss, neue Wege für den Umgang mit der Vergangenheit zu suchen.
”
”
Hannah Arendt (Arendt und Benjamin: Texte, Briefe, Dokumente)
“
Unsere Geselligkeit ist im allgemeinen zu billig. Wir treffen einander in viel zu kurzen Zeitabständen, lassen uns nicht die Zeit, neuen Wert füreinander zu gewinnen. Wir treffen uns dreimal am Tag zu den Mahlzeiten und geben uns gegenseitig Kostproben von dem ranzigen Stück Käse, das wir sind. Wir müssen uns auf bestimmte Regeln, Etikette und Höflichkeit genannt, einigen, um unsere häufigen Zusammenkünfte erträglich zu gestalten und es nicht zum offenen Krieg zwischen uns kommen zu lassen. [...] Wir leben so dicht nebeneinander, daß wir uns im Wege sind und übereinander stoplern. Dadurch verlieren wir meiner Ansicht nach an gegenseitiger Achtung.
”
”
Henry David Thoreau
“
Und so fand sich Henchard in genau der Stellung wieder, die er ein Vierteljahrhundert zuvor eingenommen hatte. Äußerlich gab es nichts, was ihn hinderte, erneut eine Karriere zu beginnen und durch seine gewonnenen Einsichten Höheres zu erlangen, als es sein Geist in seinem halbfertigen Zustand hatte vollbringen können. Doch der von den Göttern erdachte sinnreiche Mechanismus zur Reduzierung der menschlichen Möglichkeiten der Läuterung auf ein Mindestmaß - der dafür sorgt, daß gleichzeitig mit der Klugheit zum Handeln der Verlust der Freude daran kommt - stand alldem im Wege. Er hatte nicht den Wunsch, ein zweites Mal einen Kampfplatz aus einer Welt zu machen, die zu einem bloßen Gemälde für ihn geworden war.
”
”
Thomas Hardy (The Mayor Of Casterbridge)
“
Man muss nicht immer genau wissen wo es hingeht. Man muss nur genug Mut aufbringen, einen neuen Weg einzuschlagen.
”
”
Nina Hrusa
“
Niemand wird müde, seinen Nutzen zu suchen; Nutzen aber gewährt eine naturgemäße Tätigkeit. Werde also nicht müde, deinen Nutzen zu suchen, indem du anderen Nutzen gewährst!
”
”
Marcus Aurelius (Wege zu sich selbst)
“
Blicke in dein Inneres! Im Innern ist die Quelle des Guten, eine unversiebare Quelle, wenn du immer nachgräbst.
”
”
Marcus Aurelius (Wege zu sich selbst)
“
Die Menschen sind für einander geboren. Also belehre oder dulde sie!
”
”
Marcus Aurelius (Wege zu sich selbst)
“
Du darfst ihn immer haben. Den Mut loszulassen und loszufliegen.
”
”
Nina Hrusa
“
Und trotzdem: an diesem Dienstag vor ein paar Wochen lag ich auf meinem Bett und hatte Angst. Ich habe niemandem davon erzählt. Weil ich einhundert Wege kenne, Menschen zu zeigen, dass ich ohne sie sein kann und sie sich meinetwegen keine Umstände oder Sorgen machen müssen - aber nicht weiß, wie ich jemandem sagen soll, dass ich ihn brauche, ohne dabei selbst verloren zu gehen.
”
”
Lin Hierse (Wovon wir träumen)
“
Der Morgen ist die Stunde des Erwachens, die bedeutungsvollste Zeit des Tages, in der wir am wenigsten schlafbedürftig sind, in der zumindest eine Stunde lang ein Teil von uns wach ist, der alle übrige Tages- und Nachtzeit schlummert. [...] Und für den, dessen elastische, lebhafte Gedanken mit der Sonne Schritt halten, ist der Tag ein immerwährender Morgen, unabhängig vom Stundenschlag, vom Tun und Gehaben der Menschen. [...] Wach sein heißt leben. [...]
Wir müssen lernen, wieder zu erwachen und wach zu bleiben. Nicht auf mechanischem Wege, sondern durch ein ständiges Erwarten der Morgendämmerung, die uns auch in unserem tiefsten Schlaf nicht verläßt. Ich weiß nichts, das ermutigender wäre als die Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußtes Bemühen auf eine höhere Stufe zu bringen.
”
”
Henry David Thoreau (Walden or, Life in the Woods)
“
Mag sein, daß die Leute sagen werden, ich bleibe daheim, um mich nicht von den dunklen Augen Ninos trennen zu müssen. Mag sein. Vielleicht haben diese Menschen auch recht. Denn diese dunklen Augen sind für mich wie die heimatliche Erde, wie der Ruf der Heimat nach ihrem Sohn, den ein Fremder auf fremde Wege verleiten will. Ich bleibe, um die dunklen Augen der Heimat vor dem Unsichtbaren zu schützen.
”
”
Kurban Said (Ali and Nino)
“
Wohnhäuser lagen. Auf halbem Wege passierten sie The House of Hidden Treasure, einen ungewöhnlichen Laden, in dem es allerhand wunderliche Gegenstände zu kaufen gab. Seinem Besitzer, Mr Strummer, hatte Onkel Titus schon das eine oder andere kuriose Schmuckstück verkauft. Schließlich erreichten sie die bewaldeten Gebiete der Gegend. Als es in einer Senke ein Stück bergab ging, wies Justus auf frische Lackspuren und Kratzer an einer
”
”
Ben Nevis (Die drei ??? und der letzte Song)
“
Aber auch dann ist diese Einkehr, um die ich Sie bitte, nicht vergebens gewesen. Ihr Leben wird auf jeden Fall von da ab eigene Wege finden, und daß es gute, reiche und weite sein mögen, das wünsche ich Ihnen mehr, als ich sagen kann.
[...] und schließlich wollte ich Ihnen ja auch nur raten, still und ernst durch Ihre Entwicklung durchzuwachsen; Sie können sie gar nicht heftiger stören, als wenn Sie nach außen sehen und von außen Antwort erwarten auf Fragen, die nur Ihr innerstes Gefühl in Ihrer leisesten Stunde vielleicht beantworten kann.
”
”
Rainer Maria Rilke
“
Beherrscht er die Kriegskunst, verlässt er sich nicht darauf, dass der Feind nicht kommt. Er verlässt sich auf sich selbst und ist auf den Feind vorbereitet. Er verlässt sich nicht auf einen Angriff, der nicht stattfindet, sondern darauf, dass er selbst nicht angegriffen werden kann.
”
”
Sun Tzu (Die Kunst des Krieges - Psychologie der Massen - Wege zu sich selbst - Der Fürst: Sunzi aus dem Chinesischen übersetzt)
“
So blieb [den individuellen Aufsteigern aus dem Arbeitermilieu] allein die Imitation der Verhaltensweisen und Ideologien von der mindestens heimlich bewunderten privilegierten Schicht, in die einzutreten schließlich Ziel des langen Weges war. Doch das Original mag den Nachahmer nicht, verhält sich bestenfalls gönnerhaft-spöttisch, von oben herab. Der Kopierende gibt sich alle erdenkliche Mühe, wird oft gar zum aggressiven Apologeten des Vorbildes, was – so Norbert Elias – »zu ganz spezifischen Verkrümmungen des Bewußtseins und der Haltung« führt. Der sozialdemokratische Kotau vor den Imperativen der Privatisierung, der finanzkapitalistischen Entgrenzungen, der Steuerbefreiung für Kapitalinvestoren in den Jahren 1999-2005 – er mag damit zu tun haben.
”
”
Franz Walter (Vorwärts oder abwärts? Zur Transformation der Sozialdemokratie)
“
Um eines Verses willen muß man viele Städte sehen, Menschen und Dinge, man muß fühlen, wie die Vogel fliegen, und die Gebärde wissen, mit welcher die kleinen Blumen sich auftun am Morgen. Man muß zurückdenken können an Wege in unbekannten Gegenden, an unerwartete Begegnungen und an Abschiede, die man lange kommen sag, - an Kindheitstage, die noch unaufgeklärt sind, an die Eltern, die man kränken mußte, wenn sie eine Freude brachten und man begriff sie nicht (es war eine Freude für einen anderen -), an Kinderkrankheiten, die so seltsam anheben mit so vielen tiefen und schweren Verwandlungen, an Tage in stillen, verhaltenen Stuben und an Morgen am Meer, an das Meer überhaupt, an Meere, an Reisenächte, die hoch dahin- rauschten und mit allen Sternen flogen, - und es ist noch nicht genug, wenn man an alles das denken darf. Man muß Erinnerungen haben an viele Liebesnächte, von denen keine der andern glich, an Schreie von Kreißenden und an leichte, weiße, schlafende Wöchnerinnen, die sich schließen. Aber auch bei Sterbenden muß man gewesen sein, muß bei Toten gesessen haben in der Stube mit dem offenen Fenster und den stoßweisen Geräuschen, Und es genügt auch noch nicht, daß man Erinnerungen hat. Man muß sie vergessen können, wenn es viele sind, and man muß die große Geduld haben, zu warten, daß sie wiederkommen ... erst dann kann es geschehen, daß in einer, sehr seltenen Stunde das erste Wort eines Verses aufsteht in ihrer Mitte, und aus ihnen ausgeht.
”
”
Rainer Maria Rilke (Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (German Edition))
“
In der Folge entspinnt sich die merkwürdige Beziehung des Bibliomanen zu seinen Abertausenden von Büchern. Dies ist dieselbe Beziehung, wie der Gärtner sie zu einer wuchernden Kletterpflanze hat: Die Pflanze entwickelt sich von selbst, für das bloße Auge zunächst unsichtbar, aber doch mit einer Energie, deren Ergebnis nach wenigen Wochen deutlich sichtbar ist; dem Menschen bleibt, so er sie nicht zurechtstutzen will, nur die Möglichkeit, sie in die eine oder andere Richtung zu lenken, in die sie seiner Ansicht nach wachsen sollte. Auf diese Weise vermehren sich auch kräftig treibende Bibliotheken, aus sich heraus, wie lebende Wesen. („Wer sich eine Bibliothek aufbaut, der baut sich ein ganzes Leben auf. Sie ist nämlich nie die Summe ihrer einzelnen Exemplare.“) Wir haben die Themen vorgegeben, die Leittriebe, entlang deren sie sich entwickeln, ansonsten aber bleiben wir Beobachter und sehen zu, wie sie zuerst alle Wände eines Zimmers überzieht, bis zur Decke hinaufklettert, ein anderes Zimmer annektiert, dann ein weiteres und so fort, bis sie alles verdrängt hat, was ihr im Wege war. Sie verscheucht alle Bilder, die etwa noch an den Wänden hingen, jeden anderen Einrichtungsgegenstand, der ihrer Konsultation im Wege steht. Sie verschiebt ihr Gefüge mitsamt ihren unentbehrlichen, raumgreifenden Adjutanten wie Tritthockern oder Stehleitern. Sie zwingt uns zu ständigem Umräumen, da ihre Entwicklung nie eindimensional verläuft und stets neue Unterabteilungen verlangt. Auf diese Weise wird sie gleichzeitig und unleugbar zur Widerspiegelung, zum Doppelgänger ihres Besitzers. Für den, der ihre subtilen Baupläne zu lesen versteht, entsteht aus den Regalen ein Charakterbild ihres Bibliothekars. Im Übrigen ähnelt keine ernstzunehmende Bibliothek einer anderen, keine besitzt je dieselbe Persönlichkeit.
”
”
Jacques Bonnet
“
Die Nacht der Zeit, in der wir leben, ist Gewähr des Reichs, das uns versprochen ist, und das sich offenbaren wird, weil es als Ordnungsidee offenbart, das heißt: konfiguriert ist. Das Eiserne Zeitalter wird auch das Dunkle genannt. Auf keine Weise teilhabend am Lauf eines Werdens — und insofern der Zeit-Ort, an dem die Geschichte an ihr Ende gekommen ist —, ist das Dunkle Zeitalter dennoch das Gefäß, darin die Kehr oder der Umsprung sich vollzieht. Der Mensch, der zum Reich will, muß durch die Nacht. Das Dunkle Zeitalter trägt diesen Namen, weil es in ihm keinen Standort außerhalb der Nacht gibt. Das ist sein Eisernes Prinzip. Es gibt, soweit es nicht zerstört und verloren ist, das Wissen der Tradition, und der Traditionalist hält es wach. Aber es gibt außerhalb der überlieferten Liturgie kein traditionales Leben, sondern nur die Indifferenz des Lebens, die Idee der Ordnung, den Erhalt der Formen und die anar-chischen Wege derer, die die Gegenwart ablehnen, ohne einen Standort außerhalb der Gegenwart zu haben und haben zu können. Daraus ergibt sich die Figur der Fügung eines auseinandergebrochenen Gefüges. Die Teile des Gefüges lassen sich nicht mehr so zusammenfügen, wie sie es einst gewesen sind. Es muß auf neue und doch tief in der Vergangenheit wurzelnde Weise geschehen. Die alte Welt ist tot. Die moderne Welt ist ein Chaos, das keine Ordnung gebiert. Deshalb muß die Ordnung das Chaos depotenzieren. Das kann nur gelingen, indem sie es sich einverleibt und anverwandelt auf der Achse von Anarchie und höchster Ordnung. Es gibt im Dunklen Zeitalter keine Eingeweihten und niemanden, der in das Geheimnis der Zukunft eingeweiht ist. Wer behauptet, die Irrtümer seiner Zeit vollkommen durchschaut zu haben, zeigt damit nur, daß er selbst tief, und vielleicht von allen am tiefsten, im Irrtum steckt. Indes gibt es, davon unberührt, den Gedanken der Ordnung und die Erkenntnismöglichkeiten innerhalb der Grenzen von Raum und Zeit. Es ist also zwar so, daß der Mensch der Zukunft, der am lichten Göttertag geboren, und dem alles wieder gottvoll und heilig sein wird, heute noch nicht existiert, und daß wir nicht wissen, ob es ihn geben wird. Trotzdem gibt es — dies ist eine der Gestalten der Gnade Gottes — die Möglichkeit von Veränderungen, welche sich aus dem Wissen der Tradition schon deshalb ergeben, weil es kein Wissen gibt, das bloßes Wissen bliebe.
”
”
Timo Kölling
“
Ehre und Scham vor dem Schlafe! Das ist das Erste! Und Allen aus dem Wege gehn, die schlecht schlafen und Nachts wachen! Schamhaft ist noch der Dieb vor dem Schlafe: stets stiehlt er sich leise durch die Nacht. Schamlos aber ist der Wächter der Nacht, schamlos trägt er sein Horn. Keine geringe Kunst ist schlafen: es thut schon Noth, den ganzen Tag darauf hin zu wachen. Zehn Mal musst du des Tages dich selber überwinden: das macht eine gute Müdigkeit und ist Mohn der Seele. Zehn Mal musst du dich wieder dir selber versöhnen; denn Überwindung ist Bitterniss, und schlecht schläft der Unversöhnte. Zehn Wahrheiten musst du des Tages finden: sonst suchst du noch des Nachts nach Wahrheit, und deine Seele blieb hungrig. Zehn Mal musst du lachen am Tage und heiter sein: sonst stört dich der Magen in der Nacht, dieser Vater der Trübsal. Wenige wissen das: aber man muss alle Tugenden haben, um gut zu schlafen. Werde ich falsch Zeugniss reden? Werde ich ehebrechen? Werde ich mich gelüsten lassen meines Nächsten Magd? Das Alles vertrüge sich schlecht mit gutem Schlafe. Und selbst wenn man alle Tugenden hat, muss man sich noch auf Eins verstehn: selber die Tugenden zur rechten Zeit schlafen schicken. Dass sie sich nicht mit einander zanken, die artigen Weiblein! Und über dich, du Unglückseliger! Friede mit Gott und dem Nachbar: so will es der gute Schlaf. Und Friede auch noch mit des Nachbars Teufel! Sonst geht er bei dir des Nachts um. Ehre der Obrigkeit und Gehorsam, und auch der krummen Obrigkeit! So will es der gute Schlaf. Was kann ich dafür, dass die Macht gerne auf krummen Beinen Wandelt? Der soll mir immer der beste Hirt heissen, der sein Schaf auf die grünste Aue führt: so verträgt es sich mit dem gutem Schlafe. Viel Ehren will ich nicht, noch grosse Schätze: das entzündet die Milz. Aber schlecht schläft es sich ohne einen guten Namen und einen kleinen Schatz. Eine kleine Gesellschaft ist mir willkommener als eine böse: doch muss sie
gehn und kommen zur rechten Zeit. So verträgt es sich mit gutem Schlafe. Sehr gefallen mir auch die Geistig-Armen: sie fördern den Schlaf. Selig sind die, sonderlich, wenn man ihnen immer Recht giebt. Also läuft der Tag dem Tugendsamen. Kommt nun die Nacht, so hüte ich mich wohl, den Schlaf zu rufen! Nicht will er gerufen sein, der Schlaf, der der Herr der Tugenden ist! Sondern ich denke, was ich des Tages gethan und gedacht. Wiederkäuend frage ich mich, geduldsam gleich einer Kuh: welches waren doch deine zehn Überwindungen? Und welches waren die zehn Versöhnungen und die zehn Wahrheiten und die zehn Gelächter, mit denen sich mein Herz gütlich that? Solcherlei erwägend und gewiegt von vierzig Gedanken, überfällt mich auf einmal der Schlaf, der Ungerufne, der Herr der Tugenden. Der Schlaf klopft mir auf meine Auge: da wird es schwer. Der Schlaf berührt mir den Mund: da bleibt er offen. Wahrlich, auf weichen Sohlen kommt er mir, der liebste der Diebe, und stiehlt mir meine Gedanken: dumm stehe ich da wie dieser Lehrstuhl. Aber nicht lange mehr stehe ich dann: da liege ich schon.
”
”
Friedrich Nietzsche (Thus Spoke Zarathustra)
“
Überhaupt muß man auf mehr als einem Wege zum Ziel dringen können. Jeder gehe ganz den seinigen, mit froher Zuversicht, auf die individuellste Weise, denn nirgends gelten die Rechte der Individualität – wenn sie nur das ist, was das Wort bezeichnet, unteilbare Einheit, innrer lebendiger Zusammenhang – mehr als hier, wo vom Höchsten die Rede ist; ein Standpunkt, auf welchem ich nicht anstehen würde zu sagen, der eigentliche Wert ja die Tugend des Menschen sei seine Originalität.
”
”
Friedrich Schlegel
“
Nur wenn wir neue Wege gehen werden wir zu neuen Erkenntnissen gelangen. Wenn wir nicht bereit sind alte, gewohnte und oftmals auch ausgetretene Pfade zu verlassen werden wir uns eines Tages in einer Sackgasse verrennen.
”
”
Nina Hrusa
“
Vor drei Milliarden Jahren sind in unserem Sonnensystem die ersten Anzeichen von primitivem Leben entstanden. Und in unseren Tagen, während wir dabei sind, uns ein zusammenhängendes Bild von der Entwicklung des Lebens auf der Erde zu machen, erleben wir eine Serie von warnenden Hinweisen auf den Untergang dieses Lebens. Nach drei Milliarden Jahren, in denen es im Dunkeln getappt ist, hat das Leben ein Bewußtsein von seiner eigenen Entwicklung erlangt. Damit hat diese Entwicklung gewissermaßen ihren Zweck erfüllt. Wir sind am Ziel. Und dieses Ziel ist das Bewußtsein der Entwicklung zum Ziel hin.
Was also bleibt? Soll das Leben einfach immer weitergehen? Ist das möglich? Ist das nötig? Stehen wir nicht am Ende des Weges?
”
”
Jostein Gaarder (Der seltene Vogel)
“
Ja, Herr Baron, es gibt viele Wege, die zu zu Gott führen, und es gibt viele Wege, die zu Glück führen, dessen bin ich in meinem Herzen gleicherweise gewiss. Und der eine Weg ist gut und der andere Weg ist gut. Aber jeder gute Weg muss ein offner Weg und ein gerader Weg sein und in der Sonne liegen und ohne Morast und ohne Sumpf und ohne Irrlicht. Auf die Wahrheit kommt es an, und auf die Zuverlässigkeit kommt es an und auf die Ehrlichkeit.
”
”
Theodor Fontane (Irrungen, Wirrungen)
“
Ich weiß, was mich erwartet, ich kenne dieses Bild. Ich kenne meine Wege und ich weiß, dass ich sie nicht mehr gehen will.
”
”
böhse onkelz
“
Het ergste nadeel van een hoge positie is de onvrijheid van meningsuiting. Hoe hoger je maatschappelijke positie hoe meer je je in zwijgen moet hullen. Vooral omdat de betekenis en het belang van een hoge positie voor mij verbonden zijn met het publieke domein, weegt dit zwaar. Het publieke domein is het forum voor meningsvorming, voor de weging van argumenten, voor de verwoording van visies. Hoe breder, hoe diepgravender, hoe origineler hoe beter. Misschien is deze gedachte over de openbare ruimte en een hoge positie altijd een droom geweest maar nu lijkt zij verder weg dan ooit.
Toen koningin Beatrix, om nog even bij de les te blijven, op een onbewaakt ogenblik of misschien zeer bewust gekozen moment over de pers zei dat 'de leugen regeert' was Nederland te klein. Niet wat de koningin had gezegd stond ter discussie maar het feit dat zij met haar kritische opmerking haar boekje te buiten was gegaan. Het is interessant te bedenken dat het in vroegere tijden juist het voorrecht van hoger geplaatsten was om ongehinderd te kunnen zeggen wat in hun hoofd opkwam. Het volk zweeg. In onze tijd is dat in zijn tegendeel verkeerd. De politicus die zegt wat hij denkt, steekt zijn hoofd in de publieke strop. Zijn kiezer daarentegen is vrij te roepen wat hij wil - zijn schreeuw, rauw en ongearticuleerd klinkt overal op en wordt gehoord, al dan niet in honderd dagen.
”
”
Lex ter Braak
“
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.
”
”
Konfucius
“
Solange wie dein Atem geht, deinem Glück kein Stück im Wege steht.
”
”
Joram
“
Diese grausame Trennung ohne absehbare Zukunft brachte uns aus der Fassung und lieferte uns wehrlos den Erinnerungen an jene noch so greifbar nahe und doch so ferne Gegenwart aus, die nun unsere Tage erfüllten. In Wirklichkeit litten wir doppelt – zuerst an unserem eigenen Schmerz und dann, indem wir uns in die Abwesenden hineinversetzten, in den Sohn, die Gattin oder die Geliebte.
Unter anderen Umständen hätten unsere Mitbürger übrigens in einem äußerlicheren und tätigeren Leben einen Ausweg gefunden. Aber die Pest überließ sie auch dem Müßiggang, zwang sie, sich in der trüben Stadt im Kreis zu bewegen und Tag für Tag die Beute der enttäuschenden Spiele der Erinnerung zu werden. Denn ihre ziellosen Spaziergänge führten sie immer wieder durch dieselben Straßen, und da die Stadt klein ist, waren es meistens Wege, die sie zu einer anderen Zeit mit dem Abwesenden gegangen waren.
”
”
Albert Camus (The Plague)
“
Christus ist der Weg. Er ist auch unser Weg. Es gibt streng genommen wirklich keinen anderen Weg. An der Mannigfaltigkeit menschlicher Wege und Ziele hat die Schrift kein Interesse. In diesem Weg Jesus Christus uns finden lassen, das ist unser Weg.
”
”
Klaus Koziol (Gott ist bei uns: Ein Bonhoeffer-Lesebuch)
“
Persönliches Erleben ist also alles beim Zen. Ein Gedanke ist niemals faßbar für einen Menschen, der keine Stütze in der Erfahrung hat. Das ist eine Binsenwahrheit. Ein Säugling hat keine Gedanken, denn sein Verstand ist noch nicht so entwickelt, als dass er auf gedanklichen Wege Erfahrungen machen könnte. Hat er Gedanken, so müssen sie äußerst dunkel und verschwommen sein und ohne Beziehung zur Wirklichkeit. Um eine wirklich klare und eindringende Erkenntnis von einem Gegenstand zu haben, muss er persönlich erlebt worden sein. Besonders wo es sich um etwas handelt, was mit dem Leben selbst zusammenhängt, ist persönliche Erfahrung eine absolute Notwendigkeit.
”
”
Daisetz T Suzuki
“
Вірш — це неспокій, що заспокоївся.
”
”
Reiner Kunze (Sensible Wege: Und Frühe Gedichte)
“
In der Öffentlichkeit übernahm John F. Kennedy, der frischgewählte Präsident, die Verantwortung für das Fiasko und bedachte Dulles mit gnädigen Worten, während er die Entlassung des alternden Geheimdienstlers nach einem halben Jahrhundert im öffentlichen Dienst unter acht verschiedenen Präsidenten in die Wege leitete.
”
”
David Talbot (Das Schachbrett des Teufels: Die CIA, Allen Dulles und der Aufstieg Amerikas heimlicher Regierung (German Edition))
“
Wie kommt es, dass wir bessere Wege finden können, um einander zu töten, aber nicht um den Frieden zu bewahren!
”
”
Abhijit Naskar (Bulletproof Backbone: Injustice Not Allowed on My Watch)
“
Wer in der Liebe Gottes bleibt, geht nicht den vorgeschriebenen Weg der Vortrefflichkeit in der Welt, sondern eigene, unverständliche, oft törichte Wege.
”
”
Manfred Weber (Dietrich Bonhoeffer. Worte für jeden Tag (German Edition))
“
Bekanntlich geht der Katholizismus ganz gerne seine eigenen Wege, und wenn da keine sind, macht er sich welche. Da kennt er nichts, da bleibt er stur, da schaut er nicht nach links, da schaut er auch nicht nach rechts, da schaut er überhaupt nirgendwo mehr hin, da ist ihm alles andere praktisch scheißegal. Zum Beispiel andere Religionen, solange sie nicht stören. Oder andere Meinungen.
”
”
Robert Seethaler (Die weiteren Aussichten)
“
Die Kunst des Lebens besteht vielleicht vor allem darin, seinen eigenen Weg zu gehen und sich dabei die Offenheit zu bewahren, immer wieder neue Wege zu entdecken.
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”
Jochen Mariss
“
Als Knabe trug ich außer Ruten, Gesträuchen und Blüten, die mich ergötzten, auch noch andere Dinge nach Hause, die mich fast noch mehr freuten, weil sie nicht so schnell Farbe und Bestand verloren wie die Pflanzen, nämlich allerlei Steine und Erddinge. Auf Feldern, an Rainen, auf Haiden und Hutweiden, ja sogar auf Wiesen, auf denen doch nur das hohe Gras steht, liegen die mannigfaltigsten dieser Dinge herum. Da ich nun viel im Freien herum schweifen durfte, konnte es nicht fehlen, daß ich bald die Plätze entdeckte, auf denen die Dinge zu treffen waren, und daß ich die, welche ich fand, mit nach Hause nahm.
Da ist an dem Wege, der von Oberplan nach Hossenreuth führt, ein geräumiges Stück Rasen, welches in die Felder hinein geht und mit einer Mauer aus losen Steinen eingefaßt ist. In diesen Steinen stecken kleine Blättchen, die wie Silber und Diamanten funkeln, und die man mit einem Messer oder mit einer Ahle herausbrechen kann. Wir Kinder hießen diese Blättchen Katzensilber, und hatten eine sehr große Freude an ihnen.
Auf dem Berglein des Altrichters befindet sich ein Stein, der so fein und weich ist, daß man ihn mit einem Messer schneiden kann. Die Bewohner unserer Gegend nennen ihn Taufstein. Ich machte Täfelchen, Würfel, Ringe und Petschafte aus dem Steine, bis mir ein Mann, der Uhren, Barometer und Stammbäume verfertigte und Bilder lackierte, zeigte, daß man den Stein mit einem zarten Firnisse anstreichen müsse, und daß dann die schönsten blauen, grünen und rötlichen Linien zum Vorscheine kämen.
Wenn ich Zeit hatte, legte ich meine Schätze in eine Reihe, betrachtete sie, und hatte mein Vergnügen an ihnen. Besonders hatte die Verwunderung kein Ende, wenn es auf einem Steine so geheimnisvoll glänzte und leuchtete und äugelte, daß man es gar nicht ergründen konnte, woher denn das käme. Freilich war manchmal auch ein Stück Glas darunter, das ich auf den Feldern gefunden hatte, und das in allerlei Regenbogenfarben schimmerte. Wenn sie dann sagten, das sei ja nur ein Glas, und noch dazu ein verwitterndes, wodurch es eben diese schimmernden Farben erhalten habe, so dachte ich: Ei, wenn es auch nur ein Glas ist, so hat es doch die schönen Farben, und es ist zum Staunen, wie es in der kühlen, feuchten Erde diese Farben empfangen konnte, und ich ließ es unter den Steinen liegen.
”
”
Adalbert Stifter
“
all sein Hab und Gut befand. Er war aber fröhlich und guter Dinge, und hatte an der schönen, weißen Winterlandschaft umher und an den bereiften Hecken und Gesträuchen am Wege seine herzliche Freude. Indes
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”
Christoph von Schmid (Der Weihnachtsabend)
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Aber eigentlich ist es ja gar nicht unsere Bestimmung, die Wege zu kennen. Es ist gerade unsere Bestimmung, sie nicht zu kennen. Wir kommen nicht auf die Welt, um Antworten zu finden, sondern um Fragen zu stellen. Man tapst sozusagen in einer immerwährenden Dunkelheit herum, und nur mit viel Glück sieht man manchmal ein Lichtlein entflammen. Und nur mit viel Mut oder Beharrlichkeit oder Dummheit oder am besten mit allem zusammen kann man hie und da selber ein Zeichen setzten!
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Robert Seethaler (Der Trafikant)
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Viele Wege führen zum Mops, keiner an ihm vorbei!
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Holly Lavender (Der Mops an sich: Ja nee, is' klar!)
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Wer partout nicht begreifen will, dass sich dieses Land und seine Bevölkerung gewandelt hat und noch weiter wandeln wird, wer ausblendet, dass wir weniger, älter und bunter werden und es deshalb neuer Wege des Umgangs mit der schrumpfenden Masse von Talenten bedarf, wird den wuchtigen Aufprall mit der Realität zu spüren bekommen; der Schlag wird wie der Punch eines Schwergewichtsboxers sein. Die Zukunft kommt, sie
hat noch nie gewartet.
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Suat Yilmaz (Die große Aufstiegslüge)
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Viele Wege
viele wege kreuzen sich in mir
und gehe ich immer
mehrere straßen zugleich.
ich bin arm.
aber es kommt mir vor:
dann wäre ich reich
wenn unter diesen wegen einer
ein ausweg wäre.
viele wege kreuzen sich in mir
und ich gehe immer
mehrere straßen zugleich.
ich bin arm.
aber es kommt mir vor:
dann wäre ich ärmer
wenn unter diesen wegen einer
ein ausweh wäre.
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Ernst Jandl
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Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
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Franz Kafka
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An der Universität winkte Ruhm, in der Industrie Geld. Beide Wege waren zu gefährlich. [...] Die Verantwortung zwang mir einen anderen Weg auf.
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Friedrich Dürrenmatt (Die Physiker)
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Zu leicht wäre es, gäbe es immer nur eine Möglichkeit zum Weiterkommen, aber meistens, und das ist das Schwierige, gibt es zwei, drei. Daran scheiterten die Menschen. Selten an der Ausweglosigkeit. Selten landeten sie in einer Sackgasse. Meist waren es die freien Felder, die Wüsten, das offene Meer, wo sich die Menschen verliefen. Im Gebirge ist die Anzahl der Wege überschaubar. Das ist es, was er mochte. Eine überschaubare Anzahl an Möglichkeiten.
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Andreas Pavlic (Die Erinnerten)
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Irgendwann fiel zum ersten Mal das scheinheilige Wort vom Totalitarismus, das einem nicht nur half, dem gefährlichen Begriff Faschismus, an dem man ja ausgiebig beteiligt gewesen war, aus dem Wege zu gehen, sondern auch jenes Gesellschaftssystem, das der Todfeind des Faschismus gewesen war, bei seinem Zusammenbruch die Hauptrolle gespielt und im Kampf die schwersten Opfer gebracht hatte, eben diesem Faschismus an die Seite zu rücken, ja, man hatte, wenn man es recht bedachte, bereits an der Spitze seiner SS-Panzergrenadiere die Hälfte des Totalitarismus bekämpft und durfte sich so mit Fug und Recht einen Freiheitskämpfer nennen.
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Stephan Hermlin (In den Kämpfen dieser Zeit)
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Wundor wearð on wege: wæter wearð to bane. There was a wonder on the wave: water turned to bone.
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Eleanor Parker (Winters in the World: A Journey through the Anglo-Saxon Year)
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Nur durch das Verständnis der Wege der anderen ist es möglich, den eigenen Weg zu definieren und zu erkennen.
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Musashi Miyomoto (A Book of Five Rings: The Classic Guide to Strategy)
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Nimm an, du sitzest in einer Hochalpenlandschaft auf einer Bank am Wege. Rings um dich her Grashalden, mit Felsblöcken durchsprengt, am Talhang gegenüber ein Geröllfeld mit niedrigem Erlengestrüpp. Steil geböschtes Waldgebirge zu beiden Seiten des Tals bis hoch hinauf an die baumlosen Almmatten; und vor dir vom Talgrund aufsteigend der gewaltige firngekrönte Hochgipfel, dessen weiche Schneelenden und scharfkantige Felsgrate jetzt eben der letzte Strahl der scheidenden Sonne in zartestes Rosenrot taucht, wundervoll abgehoben von dem durchsichtig klaren, blaßblauen Firmament.
All das, was dein Auge sieht, ist - nach der bei uns gewöhnlichen Auffassung - mit geringen Veränderungen Jahrtausende lang v o r dir dagewesen. Über ein Weilchen — nicht lange — wirst du nicht mehr sein, und Wald, Fels und Himmel werden Jahrtausende n a c h dir noch unverändert dastehen.
Was ist's, das dich so plötzlich aus dem Nichts hervorgerufen, um dieses Schauspiel, das deiner nicht achtet, ein Weilchen zu genießen? Alle Bedingungen für dein Sein sind fast so alt wie der Fels. Jahrtausende lang haben Männer gestrebt, gelitten und gezeugt, haben Weiber unter Schmerzen geboren. Vor hundert Jahren vielleicht saß ein anderer an dieser Stelle, blickte gleich dir, Andacht und Wehmut im Herzen, auf zu den verglühenden Firnen. Er war vom Mann gezeugt, vom Weib geboren gleich dir. Er fühlte Schmerz und kurze Freude wie du. W a r es ein anderer? Warst du es nicht selbst? Was ist dies dein Selbst? Welche Bedingung mußte hinzutreten, damit dies Erzeugte du wurdest, gerade du, und nicht — ein anderer? Welchen klar faßbaren, n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e n Sinn soll denn dieses „ein anderer“ eigentlich haben? Hätte sie, die jetzt deine Mutter ist, einem anderen beigewohnt und mit ihm einen Sohn gezeugt, und dein Vater desgleichen, wärest d u geworden? Oder lebtest du in ihnen, in deines Vaters Vater... schon seit Jahrtausenden? Und wenn auch dies, warum bist du nicht dein Bruder, dein Bruder nicht du, warum nicht einer deiner entfernten Vettern? Was läßt dich einen so eigensinnigen Unterschied entdecken — den Unterschied zwischen dir und einem anderen —, wo objektiv d a s s e l b e vorliegt?
Unter solchem Anschaun und Denken kann es geschehn, daß urplötzlich die tiefe Berechtigung jener vedântischen Grundüberzeugung aufleuchtet: unmöglich kann die Einheit, dieses Erkennen, Fühlen und Wollen, das du das d e i n e nennst, vor nicht allzulanger Zeit in einem angebbaren Augenblick aus dem Nichts entsprungen sein; vielmehr ist dieses Erkennen, Fühlen und Wollen wesentlich ewig und unveränderlich und ist numerisch nur e i n e s in allen Menschen, ja in allen fühlenden Wesen. Aber auch nicht s o, daß du ein Teil, ein Stück bist von einem ewigen, unendlichen Wesen, eine Seite, eine Modifikation davon, wie es der Pantheismus des Spinoza will. Denn das bliebe dieselbe Unbegreiflichkeit: Welcher Teil, welche Seite bist gerade d u, was unterscheidet, objektiv, sie von den anderen? Nein, sondern so unbegreiflich es der gemeinen Vernunft scheint: du — und ebenso jedes andere bewußte Wesen für sich genommen — bist alles in allem. Darum ist dieses dein Leben, das du lebst, auch nicht ein Stück nur des Weltgeschehens, sondern in einem bestimmten Sinn das g a n z e. Nur ist dieses Ganze nicht so beschaffen, daß es sich mit e i n e m Blick überschauen läßt. — Das ist es bekanntlich, was die Brahmanen ausdrücken mit der heiligen, mystischen und doch eigentlich so einfachen und klaren Formel Tat twam asi (das bist du). — Oder auch mit Worten wie: Ich bin im Osten und im Westen, bin unten und bin oben, i c h b i n d i e s e g a n z e W e l t.
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Erwin Schrödinger (My Life, My Worldview)
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Heim kommt man nie. Aber wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus.
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Hermann Hesse
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Wie kommt es, dass wir bessere Wege finden können, um uns gegenseitig zu töten, aber nicht einen, um den Frieden zu bewahren!
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Abhijit Naskar
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Eigene Wege sind schwer zu beschreiben,
sie entstehen ja erst beim Gehn.
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Heinz-Rudolf Kunze
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Ganz recht, wer kanns wissen. Mancher Dummkopf wird Professor; manch kluger Kopf muß sich eine Kugel in den Kopf schießen. So ist das heutzutage. Und so wird es auch einige Zeit bleiben. Man muß sich schon überlegen, ob man Hoffnungen wecken soll, denen von vornherein die Armut schwer in Wege liegt… Da eröffnen sich verschiedenerlei wüste Perspektiven.
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Leonhard Frank (Der Bürger)
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Denn für ein wirklich gemeinsames Nachdenken über unsere gemeinsame Zukunft braucht es vor allem das: Wohlwollen zwischen Menschen, die sich prinzipiell denselben Werten verschrieben haben. Kritisches Denken bedeutet nicht, sich über die Kritisierten zu erheben. Wer wohlwollend kritisiert, der öffnet seinem Gegenüber eine Tür, durch die er auf einen zugehen kann. Und Kritik kann auch Zustimmung enthalten - nur so entstehen neue gedankliche Wege, die allen offenstehen, auch wenn nicht alle derselben Meinung sind.
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Kübra Gümüşay (Sprache und Sein)
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Die positive Seite des modernen Heidentums hat man dort, wo es einen Realismus gibt, der Überwindung des Romantizismus bedeutet; dort, wo sich in den neuen Generationen eine nicht theoretische, sondern praktisch erlebte Liquidation der verschiedenen Schreckbilder des Denkens, des Fühlens, der Kunst und der Moral vollzogen hat;
dort, wo etwas Ursprüngliches und Barbarisches ersteht, aber gepaart mit den vereinfachten, klaren und beherrschten Formen einer äußersten Modernität; dort, wo tatsächlich eine neue Sachlichkeit, ein neuer Ernst eingetreten ist, eine neue Absonderung, die gleichwohl die Möglichkeit eines Zusammengehens in der Tat und für die Tat nicht ausschließt;
dort, wo die Objekte wieder mehr interessieren als die Menschen, und die Werke mehr als die privaten Persönlichkeiten und die „Tragödien“ ihrer Autoren - seien diese nur Individuen, Rassen oder Kollektivitäten; dort, wo sich der Drang geltend macht, herauszugehen aus seiner „Seele“ in die weite, in ihrem Ewigkeitscharakter und ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem Menschlichen wiederhergestellte Welt: aber nicht wie in einer Flucht, sondern wie in einer Rückkehr zur Normalität, zur Natürlichkeit, zur Zentralität.
Das alles kann Prinzipien für eine für eine vorläufige Katharsis enthalten. Die Bemühung muß dahin wirken, dass der Weg solcher „Überwindungen“ nicht - wie es meistens der Fall ist - in die Ebene der Materie und des bloßen „Lebens“ einmündet - des bloßen Diesseits -, um dort mit der niederträchtigsten Verelendung der menschlichen Möglichkeiten zu enden.
Nötig wäre somit, daß es den Themen eines neuen Realismus, eines neuen nordisch-heidnischen Klassizismus, einer neuen Freiheit im Wesentlichen, im Antisentimentalen, im „Dorischen“ und im Objektiven - die hier und dort in verschiedenen Strömungen der jüngsten Generation, nicht selten von den männlichen Themen eines neuen Nietzschetums begleitet, sich zeigen -, dass es diesen Themen gelänge, sich zu verwandeln, auf eine wahre ebene der Geistigkeit zu gelangen (folglich Wege zu finden, die zu etwas führen, das sowohl jenseits der Materie als auch des „Geistes“, wie ihn die moderne Kultur begriffen hat, steht) und - durch vorauseilende Eliten - ins Außermenschliche zu münden, durch einen Stil der klaren Schau, der Herrschaft und der überindividuellen Vollendung.
Wenn man auf dieser Grundlage eine Ethik, die wir auch nordisch-heidnisch nennen können, unsere noch gesunden Rassen reinigt und integral mit einem neuen Lebensstil durchdringt, wird der Boden bereitet sein für das Verständnis und die stufenweise Verwirklichung dessen, was noch höher steht und von dem wir gesprochen haben, damit man erkenne, daß nicht davor und dahinter die Leere ist, sondern daß die Leere nur jetzt ist.
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Julius Evola (Heidnischer Imperialismus)
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Schließe die Augen ...
Denke einen Augenblick lang einfach darüber nach, was das Wort Vergebung wirklich bedeuten könnte, Was ist Vergebung?
Und jetzt- ganz sanft- ohne Zwang - einfach als Experiment mit der Wahrheit - mir einen Moment lang - lasse das Bild eines Menschen in dir aufsteigen, dem du sehr böse bist - jemand, auf den du wütend bist und zu dem du ein distanziertes Verhältnis hast - lass diesen Menschen - sachte - ganz sachte - vor deinem inneren Auge auftauchen - als Bild und als Gefühl.
Vielleicht spürst du den Menschen mitten in deiner Brust, als Angst oder als Widerstand. Wie immer er auch in dir erscheint, lade ihn einfach ganz sanft ein - für diesen Moment, für dieses Experiment.
Und sage im Herzen still zu ihm: "Ich vergebe dir."
"ich vergebe dir alles, was du mir früher angetan hast, mit oder ohne Absicht, und was mir wehgetan hat. Auf welche Weise du mir auch wehgetan hast, ich vergebe dir." Sprich sanft im Herzen zu ihm. mit deinen eigenen Worten - auf deine eigene Weise.
Sage in deinem Herzen zu diesem Menschen: "Ich vergebe dir alles, was du in der Vergangenheit getan hast, mit oder ohne Absicht, mit Worten, Handlungen oder Gedanken, was mir wehgetan hat - ich vergebe dir. Ich vergebe dir."
Lass es zu ... Lass zu, dass dieser Mensch berührt wird ... zumindest für einen Moment ... berührt von deiner Vergebung. Lass die Vergebung zu. Es tut so weh, jemanden aus seinem Herzen auszuschließen. Wie kannst du diesen Schmerz, diesen Groll auch nur einen Augenblick länger festhalten?
Angst, Zweifel ... lass sie los ... und berühre den Menschen, für diesen Augenblick, mit deiner Vergebung. "ich vergebe dir."
Jetzt lass ihn sanft gehen, lass ihn still fortgehen. Lass in mit deinem Segen gehen.
Stell dir jetzt einen Menschen vor, der sehr böse auf dich ist. Spüre ihn, vielleicht in der Brust, oder sieh ihn vor deinem inneren Auge - spüre sein Wesen. Lade ihn sanft ein. Ein Mensch, der dir grollt, der wütend auf dich ist - jemand, der dir nicht verzeiht.
Lass diesen Menschen in dein Herz ein.
Und sage in deinem Herzen zu ihm: "Ich bitte dich um Vergebung für alles, was ich dir in der Vergangenheit angetan habe, mit oder ohne Absicht, und was dir wehgetan hat - vergib mir meine Worte, meine Handlungen, meine Gedanken. Auf welche Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung. Ich bitte dich um Vergebung."
Lass diese Vergebung herein. Lass dich von der Vergebung dieses Menschen berühren. Wenn Gedanken auftauchen, etwa, dass du dir selbst gegenüber zu nachsichtig seist, oder Zweifel, dann sieh einfach, wie erbarmungslos wir mit uns selbst umgehen, und öffne dich der Vergebung.
Lass zu, dass dir vergeben wird.
Lass zu, dass dir vergeben wird.
"In welcher Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung." Gestatte dir, diese Vergebung zu spüren.
Lass die Vergebung zu.
"In welcher Weise ich dir auch wehgetan habe, ich bitte dich um Vergebung." Gestatte dir diese Vergebung zu spüren.
Lass die Vergebung zu.
Und dann lass den Menschen sachte ... ganz sachte ... seinen Weg weitergehen. Er hat dir vergeben. Er segnet dich.
Und wende dich nun im Herzen dir selbst zu und sage zu dir selbst: "Ich vergebe dir."
Was auch immer dem im Wege stehen will - die Unbarmherzigkeit und die Angst - lass es los. Berühre es mit deiner Vergebung und deiner Barmherzigkeit.
Und sprich dich mit deinem Vornamen an und sage im Herzen sanft zu dir: "..., ich vergebe dir."
Es tut so weh, sich selbst aus seinem eigenen Herzen auszuschließen.
Lass dich ein. Lass dich von dieser Vergebung berühren.
Lass die Heilung herein.
Sage zu dir selbst: "Ich vergebe dir."
Lass diese Vergebung sich über alle Wesen um dich herum ausbreiten.
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Stephen Levine (Geleitete Meditationen.)
Elke Bergsma (Die Kraft der Entbehrung (Wege in eine neue Zeit 2) (German Edition))
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Gleich ob man über Neufundland fliegt oder bei Einbruch der Nacht über das von Boston bis Philadelphia reichende Lichtergewimmel, über die wie Perlmutt schimmernden Wüsten Arabiens, über das Ruhrgebiet oder den Frankfurter Raum, es ist immer, als gäbe es keine Menschen, als gäbe es nur das, was sie geschaffen haben und worin sie sich verbergen. Man sieht ihre Wohnstätten und die Wege, die sie verbinden, man sieht den Rauch, der aufsteigt aus ihren Behausungen und Produktionsstätten, man sieht die Fahrzeuge, in denen sie sitzen, aber die Menschen selber sieht man nicht. Und doch sind sie überall anwesend auf dem Antlitz der Erde, breiten sich stündlich weiter aus, bewegen sich durch die Waben hochaufragender Türme und sind in zunehmendem Masse eingespannt in Netzwerke von einer der Vorstellungsvermögen eines jeden einzelnen bei weitem übersteigenden Kompliziertheit, sei es so wie einst in den Diamantenminen Südafrikas zwischen Tausenden von Seilzügen und Winden, sei es wie heute in den Bürohallen der Börsen und Agenturen in den Strom der unablässig um den Erdball flutenden Information. Wenn wir uns aus solcher Höhe betrachten, ist es entsetzlich, wie wenig wir wissen über uns selbst, über unseren Zweck und unser Ende, dachte ich mir, als wir die Küste hinter uns liessen und hinausflogen über das gallertgrüne Meer.
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W.G. Sebald (The Rings of Saturn)
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Wir wollen die Feinheit und Strenge der Mathematik in alle Wissenschaften hineintreiben, soweit dies nur irgend möglich ist; nicht im Glauben, daß wir auf diesem Wege die Dinge erkennen werden, sondern um damit unsere menschliche Relation zu den Dingen festzustellen. Die Mathematik ist nur das Mittel der allgemeinen und letzten Menschenkenntnis.
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Friedrich Nietzsche
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Besser als ihr Ruf ist die Kirche dann und dort, wo sie, wie der Theologe Karl Rahner sagt, auf den »Tutiorismus des Wagnisses« setzt: Wo sie neue Wege beschreitet, auch risikoreiche, und nicht nur altbewährte Pfade bemüht.
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Andreas R. Batlogg
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Vedanta ist spirituell gesehen das Ende des Weges, das „Wissen, welches die Suche nach dem Wissen (wer Du bist) beendet.“ Fast jeder, den isvara zu vedanta bringt, hat bereits zuvor bei vielen Lehrern studiert. Wenn der bhakta den Wert eines bewährten Mittels zur Erkenntnis und die Notwendigkeit für einen qualifizierten Lehrer verstanden hat, wird er oder sie nirgendwo anders mehr suchen. Tatsächlich endet deine Suche, wenn du dich vedanta ergibst, weil die Lehre dir sehr klar zeigt, wer du bist. Von diesem Moment an, besteht die Arbeit nur noch darin, alle Hindernisse zu beseitigen, die dich davon abhalten, dein nonduales Selbst wertzuschätzen. (S. 136)
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James Swartz (Yoga der Liebe: Naradas Bhakti Sutra aus der Perspektive des Vedanta)
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Wenn man etwas nicht sehen oder hören will findet man immer Mittel und Wege um Augen und Ohren entsprechend zu verschließen.
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Nina Hrusa
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Nein, meine liebe Mutter, laß uns endlich einen heiteren Frieden schließen für immer. Wenn ich wirklich Dein liebes Kind bin, das geliebteste wäre ein Unrecht gegen meine Geschwister, so glaub auch, daß ich dieser Liebe wert ist, sonst entzieh sie mir lieber, denn ich kann sie nicht freudig besitzen, wenn Du an mir zweifelst oder Dich ewig um mich grämst. [...] Die Freiheit, die Du Deinen anderen Kindern gönnst, ihre Wege zu gehen, die mußt Du auch mir zuerkennen, denn ich suche nach meiner Überzeugung das Rechte und Edle wie sie.
Malwida von Meysenbug (36) an die Mutter
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Angela Hopf, Andreas Hopf (Geliebte Eltern. Kinderbriefe aus sechs Jahrhunderten)
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İnsanların çoğu, sevgi konusundaki sorunlarının sevilmemek olduğunu ileri sürerler. Bu nedenle de bütün güçleriyle nasıl sevimli ve sevilebilir olacakları konusunda gayret gösterirler. Oysa asıl sorun sevilmemekte değil, sevmeyi bilmemekte gizlidir...
Üretici bir biçimde seven bir kimse, kendini de sever. Yalnızca başkalarını seven bir kimse ise, aslında hiç kimseyi sevmiyor demektir.
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Erich Fromm (Wege zur Befreiung)
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Tüketime tutku derecesinde bağlı olmak kişilerin kendi korkularını dengelemeye çalışmalarından başka bir şey değildir.
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Erich Fromm (Wege zur Befreiung)
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Und nach all den Monaten und Monaten des Wartens, nach all der Sehnsucht und all den Telefonaten, den Videochats und den über Messengerdienste verschickten virtuellen Liebesbekundungen und Treueschwüren, berührte sie seine Handflächen mit den ihren und sagte: „Begreifst du jetzt, dass Rom nicht an einem einzigen Tag gebaut wurde, aber dich dennoch alle Wege dorthin führen?
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Dahi Tamara Koch (Wanderherzen)
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Die Welt ist viel größer, reichhaltiger und vielfältiger, als wir denken. Versuchen Sie, in jungen Jahren möglichst viele Stichproben zu ziehen.
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Rolf Dobelli (Die Kunst des guten Lebens: 52 überraschende Wege zum Glück)
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Wer sich Sturgeons Gesetz vor Augen hält, lebt besser. Sturgeons Gesetz ist ein exquisites gedankliches Werkzeug, weil es Ihnen »erlaubt«, das meiste, was Sie sehen, hören oder lesen, ohne schlechtes Gewissen zu übergehen.
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Rolf Dobelli (Die Kunst des guten Lebens: 52 überraschende Wege zum Glück)
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Man kann sich nicht nur gegenseitig mit Gähnen „anstecken“, sondern auch anderen Menschen Eigenschaften andichten, indem wir ihnen Probleme oder Schwächen zuschreiben, die uns selbst betreffen und uns mal mehr bzw. weniger bewusst sind.
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”
Nina Hrusa
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Vielleicht hat Gott auch eine Landkarte mit ganz vielen Wegen für dich und mich. Mit Abkürzungen und Umwegen. Mit Höhen, Tälern und Sackgassen. Und vor allem mit einer eigenen, freien Wahl. Mit der Freiheit, die Wege zu nehmen, die du nehmen willst. Mit der Möglichkeit, spontan abzufahren, obwohl das Ziel schon vorgegeben scheint.
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Mira Ungewitter (Roadtrip mit Gott: Leben ist Freiheit und jeden Tag ein Abenteuer!)
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Doch dass sie sich keinen Weg mehr vorstellen konnte, bedeutete nicht, dass es keinen Weg gab. Es gibt unendlich viele Wege außerhalb des Vorstellbaren.
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Sarina Samaya
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Sie verstand, dass wir immer genau dort waren, wo wir sein mussten, weil jede Situation eine Aufgabe barg, die es zu lösen galt.
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Sarina Samaya (Verwoben im wir)
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»I remember. Ich erinnere mich. Auf eine Weise, die ich nicht erklären kann. Wir sind genau dort, wo wir von Anfang an sein sollten.«
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Sarina Samaya (Verwoben im wir)
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Du musst keine schwierigen Wege mehr suchen, sagte ich mir, um an deine Grenzen zu kommen. Auch wenn du keine senkrechten Felswände mehr hochgehen kannst, geh deinen Weg weiter. Die Welt also war nicht mehr dieselbe. Hatte ich aber meine Erfolge nicht auch der Kunst der Anpassung zu verdanken gehabt? Immer im Leben, wenn es kein Weiter zu geben schien, war die Wende gekommen. Oft unverhofft.
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Reinhold Messner (Über Leben)
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Wird die Dynamik, Symptome zu beseitigen, gesellschaftlich betrachtet, so scheint dies eine darunterliegende Angst zu zeigen, das zu bearbeiten, was hinter den Symptomen liegt. Das beschleunigte Optimieren der Spätmoderne steht einem tiefen Verständnis im Weg und hält die Erstarrung im Kern aufrecht. Es werden stattdessen Wege gesucht, Symptome/Unangenehmes zu beseitigen – der Fokus scheint sich immer weiter vom Kern wegzubewegen, in-dem mehr und mehr Schichten von Kompensationsstrategien um ihn gelegt werden.
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Sarina Samaya (Radikal verbunden: Über traumatisierende Herrschaft und den spirituellen Aktivismus als Brücke zwischen sozio-politischem Aufdecken und mitfühlender Bezogenheit (German Edition))
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Alle Menschen sind Idealisten und können gar nicht umhin, Idealisten zu sein, vorausgesetzt, dass wir unter Idealismus das Streben nach der Befriedigung von Bedürfnissen verstehen, die spezifisch menschlich sind und die über die physiologischen Bedürfnisse des Organismus hinausgehen.
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Erich Fromm (Wege aus einer kranken Gesellschaft: Eine sozialpsychologische Untersuchung (German Edition))
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Wanderer, wer bist du? Ich sehe dich deines Weges gehn, ohne Hohn, ohne Liebe, mit unerrathbaren Augen; feucht und traurig wie ein Senkblei, das ungesättigt aus jeder Tiefe wieder an's Licht gekommen - was suchte es da unten? -, mit einer Brust, die nicht seufzt, mit einer Lippe, die ihren Ekel verbirgt, mit einer Hand, die nur noch langsam greift: wer bist du? was thatest du? Ruhe dich hier aus: diese Stelle ist gastfreundlich für Jedermann, - erhole dich! Und wer du auch sein magst: was gefällt dir jetzt? Was dient dir zur Erholung? Nenne es nur: was ich habe, biete ich dir an! - "Zur Erholung? Zur Erholung? Oh du Neugieriger, was sprichst du da! Aber gieb mir, ich bitte - -" Was? Was? sprich es aus! - "Eine Maske mehr! Eine zweite Maske!"…..
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Friedrich Nietzsche (Beyond Good and Evil)
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«Unsereins ist es nie in den Sinn gekommen, aus unserem Leben etwas Einzigartiges zu machen. Wir wollten etwas Solides, etwas Sinnvolles damit machen.»
«Kann etwas Einzigartiges aber nicht auch sinnvoll sein?»
«Doch, das kann es bestimmt», meinte Styrdall. «Aber ich glaube, es ist so: Viel Einzigartiges ist nicht sinnvoll, und das meiste Sinnvolle ist nicht einzigartig. Es gibt nicht unendlich viele Wege, mit dem Leben gut zurechtzukommen.»
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Raphael Dorigo (Meotod: Die Wellen des Schicksals)