“
Einige wenige Freier geben an, nicht zu Zwangsprostituierten zu gehen. Das ist nichts anderes als Augenwischerei und der Versuch, das eigene Gewissen zu beruhigen. Denn wie möchte ein Freier sich darüber im Klaren werden, ob Zwangsprostitution vorliegt? Auch eine Zwangsprostituierte kann nett und umgänglich sein und lächeln – sie muss sogar, eben weil sie dazu gezwungen ist. Und er bezahlt die Frau dafür, dass sie Ja sagt und so tut, als gefiele es ihr – die volle Wahrheit kennt er nicht und will er nicht kennen, sonst würde er sich eine Frau suchen, die nicht finanziell von ihm abhängig ist. Und das bedeutet: Kein Freier kann ausschließen, dass er gerade eine Zwangsprostituierte vor sich hat. Was wiederum heißt: Er kann nicht ausschließen, dass er gerade eine Frau zum Sex zwingt, also vergewaltigt. Freier sind Männer, denen ihre eigene sexuelle Befriedigung wichtiger ist als Konsens. Sie sind Männer, die in Kauf nehmen, dass sie beim Besuch von Prostituierten eine Vergewaltigung begehen, und denen das egal ist. Ist das in der heutigen Zeit, in der wir so heftig darum ringen, dass sexueller Konsens den Stellenwert in unserer Gesellschaft erreicht, der ihm zusteht, wirklich die Art von Sex, die wir noch dulden möchten – eine Art von Sex, bei dem der Mann danach nicht sagen kann, ob er gerade eine Vergewaltigung begangen hat oder nicht?
Stell dir mal vor, ein Bekannter von dir sitzt mit dir zusammen und erzählt: „Letzten Samstag hatte ich richtig guten Sex. Aber eigentlich weiß ich bis heute nicht, ob die Frau den überhaupt wollte.“ Wie sähe deine Reaktion aus? Du wärst entsetzt, oder? Im privaten Gespräch würde überdeutlich, dass das falsch ist. In der Prostitution aber ist das der Standard, und es passiert nicht ab und zu, sondern immer, jedes Mal. Kein einziger Freier kann nach auch nur einem einzigen seiner Bordellbesuche sagen, ob die Frau den Sex überhaupt wollte. Sexueller Konsens kann in der Prostitution naturgemäß niemals her- oder sichergestellt werden. Prostitution ist Sex ohne Konsens!
”
”