Nach Hause Kommen Quotes

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Einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist.
Wolfgang Borchert (Draußen vor der Tür)
Nach Hause zu kommen. Und nun ist da nur diese Dunkelheit und Leere. Ich hätte es wissen müssen, dass man niemals zurückkehren kann. Ich bin nicht mehr, der ich war, darum ist nichts mehr, wie es war. Jetzt weiß ich es.
Michael Ende (Der Spiegel Im Spiegel Ein Labyrinth)
Ach Harry, wir müssen durch so viel Dreck und Unsinn tappen, um nach Hause zu kommen! Und wir haben niemand, der uns führt, unser einziger Führer ist das Heimweh.
Hermann Hesse (Steppenwolf)
Man mußte nur über irgendeine Sache glücklich sein, von ihr erfüllt sein, nach Hause kommen und es aussprechen und die Antwort war ein ironisches Seufzen, ein Kopfschütteln, ein Fingerklopfen auf den Tisch: »Hab auch schon etwas Schöneres gesehn« oder »Mir gesagt Deine Sorgen« oder »ich hab keinen so geruhten Kopf« oder »Kauf Dir was dafür!« oder »Auch ein Ereignis!«
Franz Kafka
Ich bin derselbe noch, der bange dich manchmal fragte, wer du seist. Nach jedem Sonnenuntergange bin ich verwundet und verwaist, ein blasser Allem Abgelöster und ein Verschmähter jeder Schar, und alle Dinge stehn wie Klöster, in denen ich gefangen war. Dann brauch ich dich, du Eingeweihter, du sanfter Nachbar jeder Not, du meines Leidens leiser Zweiter, du Gott, dann brauch ich dich wie Brot. Du weißt vielleicht nicht, wie die Nächte für Menschen, die nicht schlafen, sind: da sind sie alle Ungerechte, der Greis, die Jungfrau und das Kind. Sie fahren auf wie totgesagt, von schwarzen Dingen nah umgeben, und ihre weißen Hände beben, verwoben in ein wildes Leben wie Hunde in ein Bild der Jagd. Vergangenes steht noch bevor, und in der Zukunft liegen Leichen, ein Mann im Mantel pocht am Tor, und mit dem Auge und dem Ohr ist noch kein erstes Morgenzeichen, kein Hahnruf ist noch zu erreichen. Die Nacht ist wie ein großes Haus. Und mit der Angst der wunden Hände reißen sie Türen in die Wände, - dann kommen Gänge ohne Ende, und nirgends ist ein Tor hinaus. Und so, mein Gott, ist jede Nacht; immer sind welche aufgewacht, die gehn und gehn und dich nicht finden. Hörst du sie mit dem Schritt von Blinden das Dunkel treten? Auf Treppen, die sich niederwinden, hörst du sie beten? Hörst du sie fallen auf den schwarzen Steinen? Du musst sie weinen hören; denn sie weinen. Ich suche dich, weil sie vorübergehn an meiner Tür. Ich kann sie beinah sehn. Wen soll ich rufen, wenn nicht den, der dunkel ist und nächtiger als Nacht. Den Einzigen, der ohne Lampe wacht und doch nicht bangt; den Tiefen, den das Licht noch nicht verwöhnt hat und von dem ich weiß, weil er mit Bäumen aus der Erde bricht und weil er leis als Duft in mein gesenktes Angesicht aus Erde steigt.
Rainer Maria Rilke
Es gibt solche, die reisen, aber niemals wirklich ankommen. Solche, die einen Ort besuchen, aber niemals die Leute kennenlernen. Reisen ist so viel mehr, wenn du näher ans Leben herankommst und wie es hier gelebt wird, wo auch immer hier sein mag. Ich bewege mich ins Unbekannte, um nach Hause zu kommen, wo immer ich mich selbst finde. Individuell, inspiriert und erfinderisch.
Anna Asche
Die Menschen wissen nicht, dass sie Bücher haben wollen. Ich brauche Sie nur anzusehen, um zu erkennen, dass Ihre Seele krank ist, weil sie der Lektüre entbehrt, aber zum Glück sind Sie sich dessen nicht bewusst. Die Menschen gehen erst dann zu einem Buchhändler, wenn sie nach einem schweren Unfall ihrer Seele oder durch Krankheit die Gefahr erkennen. Dann kommen sie hierher. Würde ich Werbung machen, wäre das etwa so sinnvoll, als würde man kerngesunde Menschen zum Arzt schicken.
Christopher Morley
Anders als vielfach behauptet, sind es auch nicht die ersten Lebensmonate, die so belastend sind. Oder das Kleinkindalter, wo du nur einmal nicht aufpassen musst, und schon turnen sie in der fünften Etage am offenen Fenster herum. Nicht mal die Grundschulzeit mit ihren diversen Freund- und Liebschaften ist wirklich schlimm. Das ändert sich, sobald sie in die Pubertät kommen. Die Samstage, an denen du nur beten kannst, dass sie wohlbehalten nach Hause zurückkehren, gehen an die Substanz. Einerseits weißt du, dass sie ihre Freiheit brauchen, andererseits fordert ihre Freiheit von dir ein Maß an Selbstverleugnung, das schmerzt. Dir ist klar, dass du sie nur deshalb nicht erreichst, weil sie (ohne dich) gerade die Zeit ihres Lebens haben - und nicht etwa, weil sie tot im Straßengraben liegen. Und dennoch lauert neben der Kränkung auch diese Angst ständig im Hintergrund: Eines Tages so einen Anruf zu erhalten…
Sebastian Fitzek (Der Heimweg)
Der Supermarkt ist ein Ort der Unterdrückung, dachte die Mutter und schob den Einkaufswagen an einer älteren Mitarbeiterin vorbei, die an einem Aktionsstand Fischfilets auf einem Elektrogrill wendete. 70 [...] Es war Freitag, später würde ihr Mann von der Arbeit nach Hause kommen. Im Einkaufswagen lagen mindestens fünf Kilo rotes Fleisch. Sie brauchten noch Saft, Feuchttücher, Joghurt, Bananen, etwas zu knabbern und einen Beutel absolut zivilisierte Karotten. Man stelle sich nur vor, man müsste mit Kleinkind im Schlepptau und mit einem gesteigerten, geradezu tierischen Geruchssinn Knabberzeug einkaufen, während hinter jeder Schachtel mit Bauernhofmotiven und in jedem Knistern der Salzbrezeltüten das Monster der patriarchalischen Gesellschaftsordnung lauert.
Rachel Yoder (Nightbitch)
Sie sind überall, meine ich, neben mir, über mir, unter mir, ich höre sie im Bad, sehe sie auf dem Balkon, spüre sie im Schlafzimmer, sie kommen in den Flur oder laufen die Treppen runter oder hocken im Keller und schauen mich an. Es sind mir zu viele, ich kann sie nicht vertragen, nicht anschauen, ohne sie würde ich anders, ganz anders leben. Ohne sie würde ich laute, dunkle Musik bei offenen Fenstern hören, vor Glück weinen, mich von allen Seiten tätowieren lassen, die Augen schwarz malen, so den Müll rausbringen; vom Hof würde ich mir obdachlose Katzen nach Hause holen, die sich als tollwütig herausstellen, die Wände ankreischen, ihre Geschäfte im öffentlichen Flur verrichten; ich würde Gäste zu mir einladen, wie würden wir tanzen, nächtelang durch, in weiten samtenen Kleidern. Ohne sie würde ich nachts in den Wald gehen, der vom Balkon aus zu sehen ist, dort einen Wolf einfangen, zu mir nach Hause bringen, er würde mir die Hände ablecken, wenn ich ihm Fleischstücke bringe, mich aus jedem Zimmer beobachten, in meinem Bett an meiner Seite schlafen. Ohne sie würde ich aufhören, die Treppen zu wischen, die Fenster zu polieren, an den Wänden zurückzuklopfen, würde Riesenbambus auf den Fensterbänken züchten, alle Höflichkeitsformeln vergessen, Unfall- und Stolpergefahren verursachen, meine Schuhe vor der Tür stehen lassen.
Slata Roschal (153 Formen des Nichtseins: Roman. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 (German Edition))
„Sieht doch hübsch aus!“, kicherte Silas leise und malte mit den Fußspitzen ein Muster in das Mehl. Finja und Anna-Lena waren gerade dabei, Eier in eine Schüssel zu klopfen. Auf Anna-Lenas Schulter saß ein magisches Chamäleon und guckte den Mädchen mit großen Augen zu. „20 Stück, so viele Eier?“, staunte es. Caspar war sein Name und er war genauso schwarz-weiß geringelt wie Anna-Lenas Wollpullover. Auf einmal verlor er das Gleichgewicht. „Hupsi-pupsi!“, rief er und plumpste nach unten. Im letzten Moment fing ihn Anna-Lena über der Schüssel auf. „Chamäleon in Eiermatsch – das würde den alten Leutchen gar nicht schmecken!“ Lächelnd setzte Anna-Lena ihr magisches Tier auf die Arbeitsfläche. Sofort nahm Caspar eine neue Farbe an: Er war jetzt so grau wie die Küchenplatte. „Gut gemacht, Anna-Lena.“ Miss Cornfield warf einen Blick auf die Küchenuhr. „Beeilung, meine Lieben! Es ist schon drei Uhr!“ Sie klatschte in die Hände. Um fünf Uhr wollte sie fertig sein – schließlich sollten ihre Schützlinge nicht zu spät nach Hause kommen. Die Kinder waren
Margit Auer (Die Schule der magischen Tiere: Eingeschneit! Ein Winterabenteuer)