“
Wir sind verlassen wie Kinder und erfahren wie alte Leute, wir sind roh und traurig und oberflächlich - ich glaube, wir sind verloren.
”
”
Erich Maria Remarque (Im Westen Nichts Neues)
“
Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
”
”
Franz Kafka
“
Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines. Ich glaube an Letzteres.
”
”
Albert Einstein
“
Ich glaube das nicht: Menschen verzweifeln nicht wegen Büchern. Es ist umgekehrt. Wir suchen die Bücher, die für uns geschrieben sind.
”
”
Ferdinand von Schirach (Kaffee und Zigaretten)
“
Für Einen
Die Andern sind das weite Meer.
Du aber bist der Hafen.
So glaube mir: kannst ruhig schlafen,
Ich steure immer wieder her.
Denn all die Stürme, die mich trafen,
Sie ließen meine Segel leer.
Die Andern sind das bunte Meer,
Du aber bist der Hafen.
Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel.
Kannst Liebster, ruhig schlafen.
Die Andern... das ist Wellenspiel,
Du aber bist der Hafen.
”
”
Mascha Kaléko
“
Nun, es gibt noch etwas anderes, an das ich glaube, William. Ich glaube, was ich sehe. Aus dem Grund bin ich ein relativ reicher Mann. Vor allem aber bin ich deshalb auch ein lebendiger Mann. Die meisten Menschen glauben einfach nicht, was sie sehen.
”
”
Richard Bachman
“
Manchmal scheitern wir in der Tat, und ich glaube fast, dieses prinzipielle Scheitern ist unser letztes Ziel.
”
”
Elfriede Jelinek (The Piano Teacher)
“
Ich glaube, dass die Angst die man hat, wenn man an einem Abgrund steht, in Wahrheit vielmehr eine Sehnsucht ist. Eine Sehnsucht sich fallen zu lassen- oder die Arme auszubreiten und zu fliegen.
”
”
Isabel Abedi (Whisper)
“
Ich glaube, ich habe gelächelt. Trotzdem sagte sie: »Wir können nicht die Vergangenheit des anderen besitzen, Jan Olav. Die Frage ist, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben.«
”
”
Jostein Gaarder (The Orange Girl)
“
Ich fühle, wie ich langsam zu einem Mörder werde. Mein Glaube an die Humanität ist machtlos. Und weil ich es weiß, bin ich ein Säufer geworden.
”
”
Friedrich Dürrenmatt (The Visit: A Tragi-Comedy)
“
Als it is hard for America to fight wars in the name of freedom, if those people themselves choose for nonfreedom. Can America and England save India from communism, if they vote communist themselves.
”
”
Oswald Mosley (Ich glaube an Europa: Ein Weg aus der Krise, eine Einführung in das europäische Denken)
“
»Es war nur sein Austin-Healey. Ich glaube, an ihm selbst lag ihr nie sehr viel.« »Der neue hat ein U-Boot. Wahrscheinlich ist es damit das gleiche.«
”
”
Nevil Shute
“
Ich folge der Liebe,
Wohin auch ihre Karawane zieht,
Liebe ist meine Religion,
Liebe ist mein Glaube.
”
”
Ibn ʿArabi
“
„Ich glaube, man sollte überhaupt nur noch solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
”
”
Franz Kafka
“
Ich würde dich gerne retten, aber ich glaube, dazu bist du noch nicht bereit. Man kann niemanden retten, der nicht gerettet werden will, oder?
”
”
Ava Reed
“
Ich glaube, dass es wenig Schlimmeres gibt, als zu wissen, wo man hingehört, aber dort nicht sein zu können.
”
”
Saša Stanišić (Herkunft)
“
Aber vielleicht hast du Recht, vielleicht gibt es so etwas wie Schicksal gar nicht. Nur Gelegenheiten - und das, was wir aus ihnen machen. Ich glaube langsam, dass uns die große Liebe nicht einfach in den Schoß fällt. Wir müssen sie selbst gestalten.
”
”
Marissa Meyer (Cress (The Lunar Chronicles, #3))
“
Manchmal glaube ich, dass die Monster, die früher unter meinem Bett gewohnt haben, irgendwann unbemerkt in meinen Kopf gezogen sind.
”
”
Anne Freytag (Den Mund voll ungesagter Dinge)
“
Manchmal glaube ich, es gibt Menschen, die wissen gar nicht, dass sie sterben müssen.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Wir sind alle ein bisschen gestorben in diesem Krieg, glaube ich. Wie meine Mutter immer gesagt hat. Krieg tötet alle, auch die, die ihn überleben.
”
”
Hallgrímur Helgason
“
„Das heißt, du willst dein Herz nie wieder für etwas Neues öffnen?“, fragte ich weich und wusste, wie zweideutig das klang. „Ich glaube, das wäre ein Fehler.
”
”
Lena Kiefer (Heavy & Light (Westwell #1))
“
Erwachsene erinnern sich nicht daran wie es war, ein Kind zu sein,
auch wenn sie es behaupten.
Sie wissen es nicht mehr. Glaub mir.
Sie haben alles vergessen. Wie viel größer ihnen die Welt damals erschien.
Das es mühsam sein konnte, auf einen Stuhl zu klettern. Wie fühlte es sich an, immer hoch zu blicken?
Vergessen. Sie wissen es nicht mehr. Du wirst es auch vergessen. Manchmal reden Erwachsene davon, wie schön es war, ein King zu sein. Sie träumen sogar davon, wieder eins zu sein. Doch was haben sie geträumt als sie Kinder waren?
Weißt du es? Ich glaube sie träumten davon, endlich erwachsen zu sein.
”
”
Cornelia Funke
“
Es dauerte einen Moment, bis er ihr antwortete:
Nein, ich spreche von... von eurer Freiheit, glaube ich. Von dem Glück, das ihr habt, für euch zu leben und auf alles andere zu pfeifen.
”
”
Anna Gavalda (Hunting and Gathering)
“
»Ich glaube nicht, dass er dich verachtet«, widersprach Furia, die in Liebesdingen auf die Erfahrungen zahlloser Romanheldinnen zurückgreifen konnte. Was sich in etwa so anfühlte, als läse man exotische Kochbücher, ohne je etwas anderes als Dinkelbrot zu essen.
”
”
Kai Meyer (Die Seiten der Welt (Die Seiten der Welt, #1))
“
Manchmal glaube ich, es lebt.
”
”
Ursula Poznanski (Erebos (Erebos, #1))
“
Ich glaube, dass keiner mich für grausam halten wird, weil ich nun eines der alten Richtschwerter in beide Hände nahm und die Katze in zwei Teile spaltete, während sie so dasaß.
”
”
Bram Stoker
“
Ich weiß, wer ich war, als ich heute morgen aufstand, aber ich glaube, daß ich mich seitdem mehrfach verwandelt habe.
”
”
Lewis Carroll
“
Ich glaube, daß jener Apparat, der die Aufnahme und Verarbeitung von Wirklichkeit zu tätigen hat, von Literatur geformt wird
”
”
Christa Wolf (Patterns of Childhood)
“
Ich glaube diese Zivilisation hat sich überlebt.
”
”
Marc-Uwe Kling (Die Känguru-Chroniken (Die Känguru-Chroniken, #1))
“
Möcht' ich ein Komet seyn? Ich glaube. Denn sie haben die Schnelligkeit der Vögel; sie blühen an Feuer, und sind wie Kinder in Reinheit. Größeres zu wünschen, kann nicht des Menschen Natur sich vermessen.
”
”
Friedrich Hölderlin
“
Ich glaube, ich hab's jetzt verstanden... ich bin nicht nur eine Sache. Ich bin tausend Sachen. Ich bin eine Tochter und ich bin Alex' Freundin. Und eine Vertraute. Und eine Schwester. Ich bin launisch, und ich bin loyal. Und ich bin achtzehn. Und ich bin verliebt. Ich bin ein guter Mensch, der manchmal dumme Dinge tut. Ich mache Fehler, und manchmal mache ich sie wieder gut. Ich bin kompliziert, und ich bin einfach. Ich bin Sophie. Und das Flittchen. Und Papas Motte. Ich bin einfach ich. Und ich bin lesbisch. Und ich bin nicht lesbisch. Und ich bin unsicher. Und ich bin selbstsicher. All das bin ich. Ich bin nicht nur eine Sache. Ich bin das alles. Und das ist erst der Anfang.
”
”
Anne Freytag (Den Mund voll ungesagter Dinge)
“
Ich bin immer in einem Mann-Mannesverhältnis zu den sogenannten großen Ideen gestanden; vielleicht auch zu den mit Recht so genannten: Ich glaube mich nicht zur Unterordnung geboren, sie haben mich gereizt, sie zu stürzen und andere an ihrer Stelle zu setzen. Ja, vielleicht bin ich gerade von dieser Eifersucht zur Wissenschaft geführt worden, deren Gesetze man in Gemeinschaft sucht und auch nicht für unverbrüchlich ansieht.
”
”
Robert Musil (The Man Without Qualities)
“
Weißt du, Jimmy, ich glaube, es wird ganz lustig sein, ein Weilchen in einer Redaktion zu sitzen."
"Ich fände es schon sehr lustig, wenn ich _irgendwo_ sitzen dürfte... Na ja, da bleibe ich eben zu Haus und passe auf das Baby auf."
"Sei nicht so verbittert, Jimmy, es ist ja nur vorübergehend."
"Das ganze Leben ist nur vorübergehend." (S. 250)
”
”
John Dos Passos (Manhattan Transfer)
“
Alt ist, was man vergessen hat. Und das Unvergeßliche war gestern. Der Maßtab ist nicht die Uhr, sondern der Wert. Und das Wertvollste, ob lustig oder traurig, ist die Kindheit. Vergeß das Unverglißliche nicht! Diesen Rat kan man, glaub ich, nicht früh genug geben.
”
”
Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war)
“
Ich bedauere dreißig Jahre der Kontaktarmut und glaube fast, dass man sich öfter berühren sollte, es gäbe weniger Elend.
”
”
Sibylle Berg (Ende gut)
“
Ich glaube, dass Literatur – ein Roman, eine Erzählung, sogar eine Zeile aus einem Gedicht – die Macht hat, Reiche zu zerstören.
(Schritte im Schatten)
”
”
Doris Lessing
“
Mort", sagte Gloria, "ich glaube, wenn wir manchmal ein bisschen besser wüssten, wie schlecht es den anderen wirklich geht, ginge es uns allen viel besser.
”
”
Oliver Plaschka (Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew)
“
Ich glaube, daß die Umstände des Lebens, so zufällig wie sie sind, uns weniger dauerhafte Wahrheiten lehren als die Fiktionen, die sich auf diese Wahrheiten gründen.
”
”
Madame de Staël
“
»Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?«, fragte der Revolvermann, während Brown ihm drei heiße Maiskolben auf den Teller legte.
Brown nickte. »Ich glaube, es ist das hiesige.«
”
”
Stephen King (The Gunslinger (The Dark Tower, #1))
“
Ich war nie an der Harvard Business School … aber ich glaub, dass ich einen Kerl so gut zwischen die Beine treten kann wie jeder andere.
”
”
Stephen King (The Dark Tower (The Dark Tower, #7))
“
Unsereins ist doch einmal unselig in der und der andern Welt, ich glaub´ wenn wir in Himmel kämen, so müssten wir donnern helfen.
”
”
Georg Büchner (Woyzeck)
“
Ich bin umgeben von
dummen Sprüchen,
blöden Anmachen,
ätzender Parties &
zu lauter Musik -
Ich glaub' ich befinde
mich in der besten Zeit
meines Lebens!
”
”
Various
“
Ich will dir sagen, woran ich glaube. Ich glaube an das unterschwellig Wahrnehmbare.
”
”
Stephen King (The Girl Who Loved Tom Gordon)
“
Ich glaube, daß es geistig ungesunde Orte oder Gebäude gibt, wo die Milch des Kosmos sauer und ranzig geworden ist. Diese Kirche ist ein solcher Ort, darauf könnte ich schwören
”
”
Stephen King (Night Shift)
“
„Ich war nur siebenmal verheiratet, und nie hat es sich auch nur halb so gut angefühlt wie jetzt. Ich glaube, dich zu lieben ist das Wahrhaftigste an mir.
”
”
Taylor Jenkins Reid (The Seven Husbands of Evelyn Hugo)
“
Liebe, was ist Liebe? Ich glaube, daß Liebe etwas ist, was sich eigentlich nicht in Worte fassen lässt. (S.197)
”
”
Anne Frank (The Diary of a Young Girl)
“
Ich glaube nicht an vergeudete Zeit. Alles, was wir erleben, ist irgendwie ein Gewinn für uns.
”
”
Sherin Nagib (Talking to the Moon)
“
Ich glaube an einen Fluss
der vom Meer zu den Bergen fließt
ich fordere nicht mehr von der Poesie
als diesen Fluss zu beschreiben.
”
”
Remco Campert (Vogels vliegen toch)
“
,,Ich beginne zu verstehen“, sagte der kleine Prinz. ,,Es gibt eine Blume . . . ich glaube, sie hat mich gezähmt . . .
”
”
Antoine de Saint-Exupéry (Der Kleine Prinz (Harvest Book) (German Edition))
“
Der ganze Unterschied liegt zwischen Wollen und Haben, und das glaube ich aus tiefster Seele. Ich glaube, es ist besser tief zu pflügen als breit.
”
”
Stephen King (Skeleton Crew)
“
Meine Lebensgeschichte in fünf Sätzen. Ich glaube, ich war deprimiert.
”
”
Stephen King (Skeleton Crew)
“
»Ich glaube, es gib t in jedem Menschen eine Anlage zu irgend einem Übel, einem natürlichen Defekt, an dem auch die beste Erziehung nichts ändern kann.«
”
”
Jane Austen (Stolz und Vorurteil)
“
Ich glaube, dass Bücher nicht das Leben verändern, sondern dass man plötzlich ein Buch trifft, das einem unglaublich entspricht. Dass das ein großes Glückserlebnis ist.
”
”
Felicitas Hoppe
“
Ich glaube, ich habe uns beiden inzwischen vergeben, obwohl, manchmal bei Nacht bringen mir meine Träume die Traurigkeit zurück, und dann muss ich aufwachen und uns von Neuem vergeben.
”
”
Sue Monk Kidd
“
...und ich glaube, dass früher oder später jeder einmal diese Dunkelheit herausfordern will. Trotz des zerbrechlichen Körpers, in den irgendein Witzbold von Gott uns Menschen gesteckt hat.
”
”
Stephen King (Different Seasons)
“
Ich glaube, daß fast alle unsere Traurigkeiten Momente der Spannung sind, die wir als Lähmung empfinden, weil wir unsere befremdeten Gefühle nicht mehr leben hören. Weil wir mit dem Fremden, das bei uns eingetreten ist, allein sind, weil uns alles Vertraute und Gewohnte für einen Augenblick fortgenommen ist; weil wir mitten in einem Übergang stehen, wo wir nicht stehen bleiben können.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
Kugelrund wirst du sicher nicht. Eher glücklich. In Schokolade sind Delfine, nein Endrophine drin. Ist wie Ecstasy, nur schlimmer. Glaub ich jedenfalls." Sunday lutschte genüßlich seine Schokolade.
”
”
She S. Rutan (Die Akte Daniel (German Edition))
“
aber niemand sieht mich. Dabei liege ich so malerisch. Das glaube ich, und ich fühle mich so wohl und so tot und wie ein aufgestauter Fluss, über den in der Nacht immer wieder einmal der Wind geht.
”
”
Wolfgang Herrndorf (Bilder deiner großen Liebe)
“
Glaubst du eigentlich an Seelenverwandtschaft?", fragt sie mich.
Ich zucke mit den Schultern. "Na ja…" Einem Menschen wie mir, ohne jegliche Seelenverwandten, ist so ein Konzept ziemlich suspekt.
"Ich schon", gesteht Maya. "Aber nicht nur auf romantische Art und Weise, sondern allgemein. Ich glaub, wir alle haben so ein Dutzend Seelenverwandte, mit denen es einfach klickt, weißt du, was ich meine?"
"Ich denke schon…
”
”
Mehwish Sohail (Like water in your hands (Like This, #1))
“
Manchmal glaube ich, es ist der Sinn des Lebens, uns mit seinem letzendlichen Verlust zu versöhnen, indem es uns zermürbt, uns beweist, auch wenn das eine Weile dauern kann, dass das Leben gar nicht so toll ist.
”
”
Julian Barnes (The Sense of an Ending)
“
Ich glaube, das ist es, was ich an Büchern immer gemocht habe. Dass sie unabänderlich sind. Man muss sie gar nicht lesen. Es reicht, sie zu besitzen, sie in die Hand zu nehmen und zu wissen, dass sie immer so bleiben, wie sie sind.
”
”
Peter Stamm (Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt)
“
Und dann umarmte ich sie einfach. Alvas Hände umfassten meinen Rücken, und mit einem Mal fiel mir auf, wie ausgehungert ich all die Jahre gewesen war. Sie ließ mich nicht los, oder ich nicht sie. Ich glaube, wir standen eine volle Minute regungslos, einander fest umarmend auf dem Bahnsteig, und mir wurde bewusst, dass wir uns nach diesem Abend nicht mehr wiedersehen würden. Weil meine Zeit mit ihr unweigerlich in der Vergangenheit lag und weil ich das nicht ertrug.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Man mag sich stellen, wie man will, und man denkt sich immer sehend. Ich glaube, der Mensch träumt nur, damit er nicht aufhöre zu sehen. Es könnte wohl sein, daß das innere Licht einmal aus uns herausträte, so daß wir keines andern mehr bedürften.
”
”
Johann Wolfgang von Goethe
“
KLAGE O wie ist alles fern und lange vergangen. Ich glaube, der Stern, von welchem ich Glanz empfange, ist seit Jahrtausenden tot. Ich glaube, im Boot, das vorüberfuhr, hörte ich etwas Banges sagen. Im Hause hat eine Uhr geschlagen … In welchem Haus? … Ich möchte aus meinem Herzen hinaus unter den großen Himmel treten. Ich möchte beten. Und einer von allen Sternen müßte wirklich noch sein. Ich glaube, ich wüßte, welcher allein gedauert hat,— welcher wie eine weiße Stadt am Ende des Strahls in den Himmeln steht …
”
”
Rainer Maria Rilke (The Selected Poetry of Rainer Maria Rilke)
“
Wohin mit all dem, wenn ich tot bin? Ich glaube, ich hätte lieber die Erinnerung eines Grashalms am Straßenrand, an dem alle vorübergehen, eines Grashalms, den nie wieder einer sieht, bis er eines Tages abgemäht oder ausgerupft wird. Oder einfach vertrocknet.
”
”
David Wagner (Leben)
“
Ich glaube, man sollte überhaupt nur noch solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
”
”
Franz Kafka
“
Ich glaube, es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem, was ein biologisches Gehirn leisten kann und dem, was ein Computer leisten kann...Künstliche Intelligenz könnte die grossartigste Idee der Menschheit werden. Aber sie könnte auch unserer letzte sein.
”
”
Stephen Hawking
“
Schwer, langsam, aber endgültig habe ich mich von dem Glauben gelöst, dass unsere menschlichen Geschicke an den Gang der Gestirne geknüpft sind. Daß dort Seelen wohnen, ähnlich den unseren, die unser Dasein betrifft, und sei es, indem sie die Fäden, die es halten, mißgünstig verwirren.
”
”
Christa Wolf (Medea)
“
Ich bin gern erlöst von meinem Spiegelbild, von der Frage, wie ich aussehe. Auch ohne Spiegel weiß ich, wie es mir geht, ich brauche diesen Umweg nicht. Es ist mir unangenehm: mich ständig einem Urteil unterwerfen, mit einem Idealbild vergleichen, mit früheren Fotos, mit dem Bild, das andere - wie ich glaube - von mir haben.
”
”
Pauline DeBok (Blankow oder Das Verlangen nach Heimat)
“
Hast du manchmal Angst?", fragt er. "Ich meine nicht Angst vor einer Prüfung. Oder dem Erzieher. Sondern so richtig Angst. So Angst vor dem Leben. Weißt du?" Troy schluckt. Er beugt sich nach vorn.
"Leben ist Angst haben", sage ich. Mir wird unangenehm. Eigentlich habe ich noch nie darüber nachgedacht. Aber ich glaube, es stimmt.
”
”
Benjamin Lebert (Crazy)
“
Stolz ist, glaube ich, eine sehr verbreitete Schwäche. (S.24, Mary)
”
”
Jane Austen (Pride and Prejudice)
“
Wofür wir uns halten und wie wir wirklich sind, das hat selten viel miteinander gemein, glaube ich, aber ja – ich halte mich für unvoreingenommener.
”
”
Stephen King (The Drawing of the Three (The Dark Tower, #2))
“
Ich meine, wenn uns etwas nicht gelingt, bleibt uns noch genügend Zeit, es noch mal zu versuchen.
”
”
Elizabeth Jane Howard (Casting Off (Cazalet Chronicles, #4))
“
»Ich glaub, das wär nix für mich.«
»Was, Frankie?«
»Na, so 'n Lebenssinn. Erst mal muss man ihn finden. Und dann muss man drauf aufpassen, damit man ihn nicht verliert. Und hat man ihn verloren, so wie du jetzt, dann denkt man die ganze Zeit darüber nach, wo er hin is'. So ein Lebenssinn macht nur Ärger. Meine Meinung. Und am Ende hat man kaum noch Zeit für andere Sachen.«
”
”
Jochen Gutsch (Frankie)
“
Die Menschen? Es gibt, glaube ich, sechs oder sieben. Ich habe sie vor Jahren gesehen. Aber man kann nie wissen, wo sie zu finden sind. Es fehlen ihnen die Wurzeln, das ist sehr übel für sie.
”
”
Antoine de Saint-Exupéry (The Little Prince)
“
Ich glaube nicht, dass ich sie je wiedersehen werde. Ich werde sie nie wieder sehen, hören, berühren, in den Armen halten, ihr zuhören, mit ihr lachen; nie wieder auf ihre Schritte horchen, lächeln, wenn eine Tür aufgeht; nie wieder ihren Körper an meinen, meinen an ihren drücken. Ich glaube auch nicht, dass wir uns in entmaterialisierter Form wiedertreffen. Ich glaube, tot ist tot.
”
”
Julian Barnes (Levels of Life)
“
Die unglaubliche Reise des Smithy Ide – Ron McLarty
Lieblingszitat:
“Lieber Smithy, das hier ist mein Brief an dich, aber ich werde ihn nicht abschicken. Ich schreibe am Fenster in meinem Zimmer, und das Fenster ist offen. Der Ahorn draußen in unserem Garten raschelt, und ich lasse es vom Wind zu dir tragen, denn er kann das, und ich glaube wirklich, dass Worte fliegen können.” S. 249
”
”
Ron McLarty (The Memory of Running)
“
Ich glaube, dass fast alle unsere Traurigkeiten Momente der Spannung sind, die wir als Lähmung empfinden, weil wir unsere befremdeten Gefühle nicht mehr leben hören. Weil wir mit dem Fremden, das bei uns eingetreten ist, allein sind; weil uns alles Vertraute und Gewohnte für einen Augenblick fortgenommen ist; weil wir mitten in einem Übergang stehen, wo wir nicht stehen bleiben können.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
»Hör mal zu, Manuela. Das alles darf ich mir gar nicht anhören, was du mir da erzählst. Ich glaube, du übertreibst das jetzt, ohne es vielleicht selber zu wollen. So schlimm kann das alles nicht sein. Du mußt dich zusammennehmen. Man muß sich beherrschen können. Verstehst du? Jeder Mensch muß sich beherrschen können, Manuela. Ich beherrsche mich auch!«
Groß schlägt Manuela die Augen auf. Sie ist zu kindlich, um auch nur zu ahnen, welch schweres Geständnis die Frau da drüben ihr eben gemacht hat.
”
”
Christa Winsloe (The Child Manuela)
“
Keines verbleibt in derselben Gestalt, und Veränderung liebend
Schafft die Natur stets neu aus anderen andere Formen,
Und in der Weite der Welt geht nichts - das glaubt mir - verloren;
Wechsel und Tausch ist nur in der Form. Entstehen und Werden
Heißt nur anders als sonst anfangen zu sein, und Vergehen
Nicht mehr sein wie zuvor. Sei hierhin jenes versetzet,
Dieses vielleicht dorthin: im Ganzen ist alles beständig.
Unter dem selbigen Bild - so glaub’ ich - beharrt auf die Dauer
Nichts in der Welt.
”
”
Ovid (Metamorphosen: Bücher der Verwandlungen (Vollständige deutsche Ausgabe): Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso (German Edition))
“
Das war alles ein wenig viel für mich heute: Anstatt zu schlafen, eine Feuerleiter hinaufzuklettern, zu saufen, was das Zeug hält, mal eben ein bisschen zu vögeln und nebenbei erwachsen zu werden. Das reicht für eine Nacht. Da würde jeder kotzen, glaube ich.
”
”
Benjamin Lebert (Crazy)
“
Treffen sich zwei Autor:innen. Sagt die eine: «Schreiben hat für mich etwas von einem bewölkten Himmel bei Nacht: Man sieht maximal eine Handvoll Sterne, ansonsten ist alles schwarz. Die Lichtpunkte, das sind die wenigen wirklich inspirierten, guten Momente. Das Dunkle, das ist der ganze Rest: die Zweifel, Rückschläge und unzähligen Jahre, in denen man einfach nur hart am Text arbeitet.» Sagt der andere: «Aber wieso machen wir es dann?» Antwortet die eine: «Keine Ahnung ... Ich glaube, ich sehe einfach gern in den Himmel.»
”
”
Benedict Wells (Die Geschichten in uns: Vom Schreiben und vom Leben)
“
- Ich gehöre einfach nicht richtig hierher.
- Ich glaube, ich muss dir was erklären: Das tut eigentlich keiner. Ich garantiere dir, dass jedem Einzelnen auf diesem Ball nicht ganz wohl in seiner Haut ist. Sie haben alle ihre Geheimnisse und zittern davor, dass die anderen ihnen auf die Schliche kommen.
- Das muss ja großen Spaß machen. - bemerkte Ryan und dachte an die Geheimnisse, von denen er wusste. Luke und Nikki. Marisas Vater.
- Die haben einen der schönsten Plätze der Welt genommen und ein richtiges Gefängnis daraus gemacht.
”
”
Cory Martin (The Outsider (The OC, #1))
“
Ein großer Mann", sagte er, "den Sie nicht leiden können, ich übrigens auch nicht, er heißt Karl Marx, meinte: Die Philosophen haben die Welt erklärt, es kommt darauf an, sie zu ändern. Ich für meine Persin glaube, das einzige Mittel, sie zu ändern, ist, sie zu erklären. Erklärt man sie plausibel, so ändert man sie auf stille Art, durch fortwirkende Vernunft. Sie mit Gewalt zu ändern, versuchen nur diejenigen, die sie nicht plausibel erklären können. Diese lauten Versuche halten nicht vor, ich glaube mehr an die leisen. Große Reiche vergehen, ein gutes Buch bleibt. Ich glaube an gutbeschriebenes Papier mehr als an Maschinengewehre.
”
”
Lion Feuchtwanger (Erfolg: Lesung mit Musik von Biermösl Blosn (2 CDs))
“
Der Nazismus wurde von Millionen als Evangelium hingenommen, weil er sich der Sprache des Evangeliums bediente. Wurde? - Ich habe das "Ich glaube an ihn" nur bis in die letzten Tage des Hitlerreiches verfolgt. Ich habe jetzt Tag für Tag mit Rehabilitierten zu tun und solchen, die rehabilitiert sein wollen. Diesen Leute, so verschieden sie auch sonst untereinander sein mögen, ist eines gemeinsam: Sie behaupten alle, eine Sondergruppe der "Opfer des Faschismus" zu bilden, sie sind alle gegen ihre Überzeugung durch irgendwelche Gewaltanwendung zum Eintritt in die ihnen von jeher verhaßte gezwungen worden, sie haben nie an den Führer, nie an das Dritte Reich geglaubt.
”
”
Victor Klemperer (The Language of the Third Reich: LTI--Lingua Tertii Imperii: A Philologist's Notebook)
“
Eine Viertelstunde später fragte Conseil, der unterdessen hinzugetreten war:
"Liest Monsieur etwas interessantes?"
"Ja, das ist sehr interessant", antwortete ich.
"Das glaube ich gern. Monsieur liest im Buch von Monsieur!"
"In meinem Buch?"
Tatsächlich hielt ich das Werk über 'Die Tiefsee' in den Händen. Ich hatte es nicht einmal bemerkt.
”
”
Jules Verne (20000 Meilen unter den Meeren / Eine Idee des Dr. Ox)
“
Ich sehe, wie die Welt allmählich in eine Wildnis verwandelt wird. Ich höre den nahenden Donner, der auch uns vernichten wird, ich kann das Leiden von Millionen spüren und dennoch glaube ich, wenn ich zum Himmel blicke, dass alles in Ordnung gehen und auch diese Grausamkeit ein Ende finden wird und dass Ruhe und Frieden wieder einkehren werden.
”
”
Anne Frank
“
Und endlich, glaube ich, sind wir schon äußerlich so verschieden...aus vielen Gründen...daß wir am Ende nicht allzuviel Berührungspunkte haben können; aber wissen Sie, an diesen letzten Gedanken glaube ich selbst nicht recht, denn sehr oft scheint es nur so, als wären keine Berührungspunkte vorhanden, in Wirklichkeit sind sie aber da...Das kommt von der Trägheit der Menschen, weil sie sich gegenseitig nach dem bloßen Augenschein einordnen und nichts finden können...
”
”
Fyodor Dostoevsky (Der Idiot)
“
Ein solches Glück hatte ich stets bis zu meinem fünfzigsten Lebensjahr, wenn ich in Bedrängnis geriet. Sobald ich rechtschaffene Leute fand, die sich für die Geschichte des Unglücks interessierten, das mich bedrückte, und ich sie ihnen erzählte, flösste ich ihnen jene Freundschaft ein, die nötig war, um sie mir günstig und hilfreich zu stimmen. Der Kunstgriff, den ich dabei anwandte, bestand darin, dass ich die Sache wahrheitsgetreu erzählte, ohne gewisse Einzelheiten auszulassen, zu deren Erwähnung man Mut braucht. Darin liegt das ganze Geheimnis, und wenige wissen es anzuwenden, weil die Menschheit zum grössten Teil aus Feiglingen besteht; ich weiss aus Erfahrung, dass die Wahrheit ein Talisman ist, dessen Zauberkräfte nie versagen, vorausgesetzt, dass man sie nicht an Spitzbuben verschwendet. Ich glaube, wer seine Schuld einem gerechten Richter zu gestehen wagt, wird leichter freigesprochen als ein Unschuldiger, der Ausflüchte sucht.
”
”
Giacomo Casanova (The Story of My Life)
“
Sosehr ich mich auch bemühte, diesen Vorstellungen zu entfliehen, gelang es mir doch nie wirklich. Ich glaube auch nicht, daß sie wahnhaften Charakter hatten, denn es war viel unwahrscheinlicher, daß ich mitten im Wald die Tiere durchbringen würde, als daß sie starben. Ich habe an derartigen Ängsten gelitten, solange ich mich zurückerinnere, und ich werde darunter leiden, solange irgendein Geschöpf lebt, das mir anvertraut ist. Manchmal, schon lange ehe es die Wand gab, habe ich gewünscht, tot zu sein, um meine Bürde endlich abwerfen zu können. Über diese schwere Last habe ich immer geschwiegen; ein Mann hätte mich nicht verstanden, und die Frauen, denen ging es doch genau wie mir. Und so tratschten wir lieber über Kleider, Freundinnen und Theater und lachten, die heimliche verzehrende Sorge in den Augen. Jede von uns wußte darum, und deshalb redeten wir nie darüber. Es war eben der Preis, den man für die Fähigkeit bezahlte, lieben zu können.
”
”
Marlen Haushofer (The Wall)
“
Und so gern ich an eine Wahrheit jenseits der Illusion glauben würde, glaube ich doch inzwischen, dass es sie nicht gibt, denn zwischen der Realität auf der einen Seite und dem Punkt, an dem der Geist die Realität trifft, gibt es eine mittlere Zone, einen Regenbogenrand, wo die Schönheit ins Dasein kommt, wo zwei sehr unterschiedliche Oberflächen sich mischen und verwischen und bereitstellen, was das Leben nicht bietet. Und das ist der Raum, in dem alle Kunst existiert und alle Magie, und - das würde ich noch behaupten - alle Liebe.
”
”
Donna Tartt (The Goldfinch)
“
Er ist nicht von ihrer Art. Ich glaube, er ist von meiner Art; ich bin mir sicher, dass er es ist - ich fühle mich ihm verwandt -, ich verstehe die Sprache seiner Miene und seiner Bewegungen; obwohl Rang und Vermögen eine tiefe Kluft zwischen uns schaffen, ist etwas in meinem Hirn und meinem Herzen, in meinem Blut und meinen Nerven, das mich im geistig gleich macht. Sagte ich vor wenigen Tagen, ich hätte nichts weiter mit ihm zu tun, als mein Salär von ihm zu erhalten? Habe ich mir verboten, ihm in jeglichem anderen Licht zu sehen als dem eines Brotherrn? Welche Blasphemie gegenüber der Menschennatur! Jedes gute, wahre kraftvolle Gefühl, das ich hege, sammelt sich aus freien Stücken um ihn herum. Ich weiß, dass ich meine Gefühle verbergen muss, jede Hoffnungs im Keim ersticken muss, nie vergessen darf, wie wenig ich ihm bedeute. Denn wenn ich sagen, ich sei von seiner Art, will ich damit nicht sagen, ich besäße seine Kraft der Beeinflussung oder seine Zaubermacht der Anziehung; ich will nur sagen, dass ich gewisse Vorlieben und Empfindungen mit ihm teile. Ich darf also nie vergessen, dass wir für alle Zeiten voneinander getrennt sind - und dennoch muss ich ihn lieben, so lange ich atme und denke.
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Charlotte Brontë (Jane Eyre)
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Auf diese Weise gelang es uns tatsächlich, unversehrt den Mustang zu erreichen. Die drei Fast-Stürze, weil ich beim Kuscheln immer wieder die Augen geschlossen hatte, mussten ja nicht zwingend erwähnt werden.
»Darf isch fahren?«, fragte ich, als mir Elyas die Tür aufhielt.
»Klar, Süße«, sagte er und half mir beim Einsteigen auf der Beifahrerseite.
Nachdem ich saß, beugte er sich über mich und hantierte mit dem Gurt, um mich anzuschnallen.
»Bin biologisch betrachted nich isch diejenige von uns, die sich nach vorne büggen müsste?« Ich kicherte, während Elyas mit geweiteten Augen in mein nahes Gesicht starrte.
»Fräulein Winter«, sagte er und räusperte sich. »Die anzüglichen Witze mache immer noch ich!«
»Schulligung, isch wollt auch ma wissen, wie des is.« Ich hob die Schultern, und Elyas widmete sich kopfschüttelnd wieder dem Gurt. Kurz darauf klickte es.
»So«, sagte er und richtete sich auf. »Er ist drin.«
»Bissu sicher?«, fragte ich grinsend. »Ich spür nix.«
Bis zu diesem Moment hatte ich ja keine Ahnung gehabt, zu welch doofem Gesichtsausdruck Elyas fähig war. Leider war dieser köstliche Anblick nicht von langer Dauer. Seine Lippen formten ein Schmunzeln und mit einem verheißungsvollen Glanz in den Augen beugte er sich dicht zu mir hinunter. »Glaub mir, Schatz«, flüsterte er. »Den würdest du spüren.«
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Carina Bartsch (Türkisgrüner Winter (Kirschroter Sommer, #2))
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Der Glaube an das Absurde [läuft] darauf hinaus, die Qualität der Erfahrungen durch deren Quantität zu ersetzen. Wenn ich mich davon überzeuge, dass das Leben einzig das Gesicht des Absurden hat, wenn ich erfahre, dass sein einziges Gleichgewicht auf diesem ständigen Gegensatz beruht zwischen meiner bewussten Auflehnung und der Dunkelheit, in der diese sich abmüht, wenn ich einräume, dass meine Freiheit nur in Beziehung auf ihr begrenztes Schicksal sinnvoll ist - dann muss ich sagen, worauf es ankommt, ist nicht, so gut wie möglich, sondern so viel wie möglich zu leben. Ich habe nicht zu fragen, ob das gewöhnlich oder widerwärtig, fein oder bedauerlich ist.
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Albert Camus (Der Mythos des Sisyphos (German Edition))
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Nichts lieben die Deutschen so von ganzem Herzen wie die Oper. Sie werden durch Gewohnheit und Erziehung dahin geleitet. Auch wir Amerikaner können es ohne Zweifel eines Tages noch zu solcher Liebe bringen. Bis jetzt findet aber vielleicht unter fünfzig Besuchern der Oper einer wirklich Gefallen daran; von den übrigen neunundvierzig gehen viele, glaube ich, hin, weil sie sich daran gewöhnen möchten, und die andern, um mit Sachkenntnis davon reden zu können. Letztere summen gewöhnlich die Melodien vor sich hin, während sie auf der Bühne gesungen werden, um ihren Nachbarn zu zeigen, daß sie nicht zum erstenmal in der Oper sind. Sie verdienten dafür gehängt zu werden.
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Mark Twain (Meistererzählungen)
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Du fragst, wann ich meinen nächsten Abstecher in die zivilisierte Welt machen werde. Nun, ich glaube nicht, dass dies sehr bald sein wird. Ich bin der Wildnis noch lange nicht überdrüssig, genieße vielmehr ihre Schönheit und das Wanderleben, das ich führe, mit jedem neuen Tag mehr. Ich sitze tausendmal lieber im Sattel als in der Trambahn, und auf ein Dach über dem Kopf verzichte ich gern, wenn ich nur unter einem besternten Himmel sitzen darf; der einsame, unwegsame Trail, der mich an einen unbekannten Ort führt, reizt mich mehr als jeder asphaltierte Highway, und auch bin ich lieber vom tiefen Frieden der Wildnis umgeben als von der Unzufriedenheit, die in den Städten herrscht. Kannst du es mir verübeln, wenn ich bleibe, wo ich m ich heimisch fühle, wo ich eins bin mit der Welt um mich herum? Es ist wahr, mir fehlt zuweilen der gute Freund, das geistreiche Gespräch. Doch es gibt kaum jemanden, mit dem ich mich über die Erlebnisse, die mir soviel bedeuten, austauschen könnte. Ich habe daher längst gelernt, darauf verzichten. Es reicht mir vollkommen, von Schönheit umgeben zu sein…
Auch wenn du’s mir nur flüchtig geschildert hast, weiß ich, dass ich den Trott und die Eintönigkeit des Lebens, das du zu führen gezwungen bist, nicht einen Tag aushalten könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, meinem Wanderleben jemals abzuschwören. Ich bin zu tief in die Geheimnisse des Lebens vorgedrungen und würde so ziemlich alles einer Rückkehr ins Leben der Mittelmäßigkeit vorziehen.
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Everett Ruess (Everett Ruess: A Vagabond for Beauty & Wilderness Journals)
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Bald sind sie allein auf der Tanzfläche, und Pierre führt seine Partnerin schon viel sicherer.
“Was haben sie mir denn da vorgemacht?” sagt Ève. “Sie tanzen doch sehr gut.”
“Das ist das erste Mal, dass man mir das sagt.”
“Sie brauchten eben mich als Tänzerin.”
“Ich glaube es fast …”
Sie sehen sich an und tanzen eine Weile schweigend.
“Sagen Sie”, fragte Pierre plötzlich, “was geht hier eigentlich vor? Vorhin dachte ich nur an meine Sorgen, und jetzt bin ich hier … Ich tanze und sehe nur Ihr Lächeln … Wenn das der Tod … wäre …”
“Das?”
“Ja. Mit Ihnen tanzen, immer, nichts sehen als Sie, alles andere vergessen …”
“Ja, und?”
“Der Tod wäre besser als das Leben. Finden sie nicht auch?”
“Halten Sie mich fester”, haucht sie.
Ihre Gesichter sind einander ganz nahe. Sie tanzen noch einen Augenblick weiter, und sie wiederholt:
“Halten sie mich fester…”
Plötzlich wird Pierres Gesicht traurig. Er hört auf zu tanzen, rückt ein wenig von Ève ab und murmelt:
“Es ist ja alles Theater. Ich habe Ihre Taille nicht einmal berührt …”
Ève begreift nun ebenfalls:
“Wahrhaftig”, sagt sie langsam, “wir tanzen jeder für sich …”
Sie bleiben voreinander stehen.
Dann streckt Pierre die Hände aus, als wolle er sie auf die Schultern der jungen Frau legen, dann zieht er sie unwillig wieder zurück:
“Mein Gott”, sagt er, “wie süß wäre es, Ihre Schultern zu berühren. Ich möchte so gerne Ihren Atem spüren, wenn Sie mich anlächeln. Aber auch das habe ich verpasst. Ich bin ihnen zu spät begegnet …”
Ève legt Pierre die Hand auf die Schulter.
Sie sieht ihn liebevoll an:
“Ich gäbe meine Seele dafür hin, einen Augenblick lang wieder zu leben und mit Ihnen zu tanzen.”
“Ihre Seele?”
“Das ist alles, was wir noch besitzen.”
Pierre nähert sich seiner Begleiterin und umfasst sie von neuem. Sie beginnen wieder zu tanzen, sehr zart, Wange an Wange, mit geschlossenen Augen.
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Jean-Paul Sartre (Les jeux sont faits)
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Der Glaube an Gott ist ein Sichöffnen, ein Loslassen, ein tiefes Vertrauen, eine bedingungslose Liebe – aber manchmal war es so schwer zu lieben. Manchmal sank mein Herz vor Wut, Verzagtheit und Erschöpfung so tief, dass ich befürchtete, es würde bis ganz hinab auf den Grund des Pazifiks sinken und ich würde es nie wieder heraufziehen können. In solchen Augenblicken versuchte ich mir Mut zu machen.
Ich fasste mir an den Turban, den ich mir aus den Überresten meines Hemds gewunden hatte und rief: „DAS IST GOTTES HUT!“
Ich fuhr mir über meine Hosen und rief: „DAS SIND GOTTES KLEIDER!“
Ich wies auf Richard Parker und rief: „DAS IST GOTTES KATZE!“
Ich wies auf das Rettungsboot und rief: „DAS IST GOTTES ARCHE!“
Ich breitete meine Arme weit und rief: „DAS SIND DIE GÖTTLICHEN GEFILDE!“
Ich hob den Finger zum Himmel und rief: „DAS IST GOTTES OHR!“
Auf diese Weise rief ich mir ins Gedächtnis, was die Schöpfung war und wo ich meinen Platz darin hatte.
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Yann Martel (Life of Pi)
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Und glaube mir nur, Freund Höllenlärm! Die grössten Ereignisse – das sind nicht unsre lautesten, sondern unsre stillsten Stunden.
Nicht um die Erfinder von neuem Lärme: um die Erfinder von neuen Werthen dreht sich die Welt; unhörbar dreht sie sich.
Und gesteh es nur! Wenig war immer nur geschehn, wenn dein Lärm und Rauch sich verzog. Was liegt daran, dass eine Stadt zur Mumie wurde, und eine Bildsäule im Schlamme liegt!
Und diess Wort sage ich noch den Umstürzern von Bildsäulen. Das ist wohl die grösste Thorheit, Salz in's Meer und Bildsäulen in den Schlamm zu werfen. Im Schlamme eurer Verachtung lag die Bildsäule: aber das ist gerade ihr Gesetz, dass ihr aus der Verachtung wieder Leben und lebende Schönheit wächst!
Mit göttlicheren Zügen steht sie nun auf und leidendverführerisch; und wahrlich! sie wird euch noch Dank sagen, dass ihr sie umstürztet, ihr Umstürzer!
Diesen Rath aber rathe ich Königen und Kirchen und Allem, was alters- und tugendschwach ist – lasst euch nur umstürzen! Dass ihr wieder zum Leben kommt, und zu euch – die Tugend!
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Friedrich Nietzsche (Also sprach Zarathustra und andere Schriften)
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Mach dir keinen Kummer, ich werde dich lieben und dir die schrecklichen Sachen ersparen, von denen dir deine Schulfreundinnen erzählen: Sachen, wie sie angeblich in Hochzeitsnächten passieren; glaub dem Geflüster dieser Närrinnen nicht; wir werden lachen, wenn es soweit ist, bestimmt, ich verspreche es dir, aber du mußt noch warten, ein paar Wochen, höchstens einen Monat, bis ich den Blumenstrauß kaufen, die Droschke mieten, vor eurem Haus vorfahren kann. Wir werden reisen, uns die Welt anschauen, du wirst mir Kinder schenken, fünf, sechs, sieben; die Kinder werden mir Enkel schenken, fünfmal, sechsmal, siebenmal sieben; du wirst nie merken, daß ich arbeite; ich werde dir den Männerschweiß ersparen, Muskelernst und Uniformernst; alles geht mir leicht von der Hand, ich hab's gelernt, ein bißchen studiert, hab den Schweiß im voraus bezahlt; ich bin kein Künstler; mach dir keine Illusionen; ich werde dir weder falsche noch echte Dämonie bieten können, das wovon dir deine Freundinnen Gruselmärchen erzählen, werden wir nicht im Schlafzimmer tun, sondern im Freien: du sollst den Himmel über dir sehen. Blätter oder Gräser sollen dir ins Gesicht fallen, du sollst den Geruch eines Herbstabends schmecken und nicht das Gefühl haben, an einer widerwärtigen Turnübung teilzunehmen, zu der du verpflichtet bist; du sollst herbstliches Gras riechen, wir werden im Sand liegen, unten am Flußufer, zwischen den Weidenbüschen, gleich oberhalb der Spur, die das Hochwasser hinterließ; Schlifstengel, Korken, Schuhkremdosen, eine Rosenkranzperle, die einer Schifferfrau über Bord fiel, und in einer Limonadenflasche eine Post; in der Luft der bittere Rauch der Schiffsschornsteine; rasselnde Ankerketten; wir werden keinen blutigen Ernst draus machen, obwohl's natürlich ernst und blutig ist".
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Heinrich Böll (Billard um halbzehn / Ansichten eines Clowns / Ende einer Dienstfahrt)