Gedanken Quotes

We've searched our database for all the quotes and captions related to Gedanken. Here they are! All 100 of them:

Liberty is not an end, but a means. Whoever mistakes it for an end does not know what to do once he attains it.
Nicolás Gómez Dávila (Notas: Unzeitgemäße Gedanken)
Wenn das, was einen Menschen ausmacht, Gedanken, Erinnerungen, Träume und Gefühle sind, dann hat mich das, was ich fühle, zu dem gemacht, der ich bin. Ich bin ein Junge … der dich liebt.
Jenny-Mai Nuyen (Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten)
Firnis lächelte gütig. "Bücher sind lebendige Wesen", sagte er, "und wenn man ganz in sie eintaucht, dann erwachen sie zum Leben. Und wie die Gedanken, so bekommen auch die Buchstaben Flügel verliehen. Sie lösen sich vom Papier und flattern im Raum herum.
Christoph Marzi (Das Geheimnis der singenden Stadt (Malfuria, #1))
Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? [...] Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche ... Und wenn du dann nach vielen Jahren wieder in dem Buch blätterst, entdeckst du dich selbst darin, etwas jünger, etwas anders, als hätte das Buch dich aufbewahrt, wie eine gepresste Blüte, fremd und vertraut zugleich.
Cornelia Funke (Inkheart (Inkworld, #1))
Nur im Irrenhaus sind wir noch frei. Nur im Irrenhaus durfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff.
Friedrich Dürrenmatt
»Wovor hast du am meisten Angst?« Ich überlegte eine Weile, während er mich nicht aus den Augen ließ. »Vor dem Leben«, entschied ich schließlich. »Davor, dass es vorbei ist, bevor ich überhaupt richtig gelebt habe. Davor, dass ich alles verpasse, weil ich mit meinen Gedanken woanders bin. Davor, dass das Beste im Leben an mir vorbeizieht, weil ich die Chance es zu bekommen nicht ergriffen habe.«
Amelie Murmann (Liebe kennt keinen Plan (Living the Dream, #1))
Um von den trübseligen Gedanken loszukommen, stürzte ich mich in eine andere Welt, in ein fantastisches Reich voller Träume, Liebe und Hoffnung – in mein Lesezimmer.
Martina Riemer (Glasgow RAIN: Küsse im Regen)
Voll Blüten steht der Pfirsichbaum nicht jede wächst zur Frucht sie schimmern hell wie Rosenschaum durch Blau und Wolkenflucht. Wie Blüten geh'n Gedanken auf hundert an jedem Tag -- lass' blühen, lass' dem Ding den Lauf frag' nicht nach dem Ertrag! Es muss auch Spiel und Unschuld sein und Blütenüberfluss sonst wär' die Welt uns viel zu klein und Leben kein Genuss.
Hermann Hesse (Bäume: Betrachtungen und Gedichte)
Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie.
Wilhelm Busch
Keiner der Namen kam mir auch nur im entferntesten bekannt vor. Gideon: ‘Keiner der Namen kommt ihr auch nur im entferntesten bekannt vor!’ Himmel! Konnte er etwa Gedanken lesen? Für den Fall, dass er es konnte, sah ich ihn an und dachte mit aller Kraft: Du. Blöder. Angeber.
Kerstin Gier
Der Zweck der Philosophie ist die logische Klärung der Gedanken. Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Ein philosophisches Werk besteht wesentlich aus Erläuterungen. Das Resultat der Philosophie sind nicht »philosophische Sätze«, sondern das Klarwerden von Sätzen. Die Philosophie soll die Gedanken, die sonst, gleichsam, trübe und verschwommen sind, klar machen und scharf abgrenzen. 4.112 The object of philosophy is the logical clarification of thoughts. Philosophy is not a theory but an activity. A philosophical work consists essentially of elucidations. The result of philosophy is not a number of "philosophical propositions", but to make propositions clear. Philosophy should make clear and delimit sharply the thoughts which otherwise are, as it were, opaque and blurred.
Ludwig Wittgenstein (Tractatus Logico-Philosophicus)
Einen einzigen Gedanken hatte er, eine einzige Liebe, eine einzige Leidenschaft: die Bücher! Und diese Liebe, diese Leidenschaft verbrannten sein Inneres, verdarben sein Leben, verschlangen sein Dasein.
Gustave Flaubert (Bibliomania)
[...] Das allerdings ist ein absurder Gedanke. Andererseits sind, wie ich im Laufe meines Lebens jetzt schon mit Entschiedenheit weiß, gerade die absurden Gedanken die klarsten Gedanken und die absurdesten die wichtigsten überhaupt.
Thomas Bernhard (Yes)
Seine Gedanken oder plötzlichen Wünsche flogen wie die Laune des Meeres über das Wasser, mal hierhin, mal dorthin, und er lebte ununterbrochen in einer stillen Spannung.
Tove Jansson (The Summer Book)
„Wir wissen nicht, was andere Menschen denken oder fühlen, wir interpretieren ihr Verhalten und sind dann wegen unserer eigenen Gedanken beleidigt.“ Ich
Michael Nast (Generation Beziehungsunfähig: Der Nr.1 SPIEGEL-Bestseller (German Edition))
Ich will keinen Autor mehr lesen, dem man anmerkt, er wollte ein Buch machen; sondern nur jene, deren Gedanken unversehens ein Buch werden.
Friedrich Nietzsche
In dark ages people are best guided by religion, as in a pitch-black night a blind man is the best guide; he knows the roads and paths better than a man who can see. When daylight comes, however, it is foolish to use blind old men as guides. —HEINRICH HEINE, GEDANKEN UND EINFALLE
Christopher Hitchens (God Is Not Great: How Religion Poisons Everything)
Ich habe mir Gedanken gemacht," sagte Herr Grün. "Obwohl man das ja eigentlich gar nicht so sagen kann. Man macht sich keine Gedanken. Sie machen sich selber. Fressen sich durch den Kopf wie Holzwürmer durchs Holz.
Charles Lewinsky
Wer immer mit seinen Gedanken alleine ist, lernt sich selbst Geschichten zu erzaehlen.
Anne Helene Bubenzer (Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown)
Negative Gedanken sind wie Bakterien", hatte John ihr einmal erklärt. "Haben sie sich einmal in dir festgesetzt, vermehren sie sich und töten jeden Lebensmut in dir".
Sebastian Fitzek (Der Augenjäger (Der Augensammler, #2))
Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus, aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, - wir sind sehr einsam. [...] Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren.
Georg Büchner (Dantons Tod)
Weißt du, was das Geheimnis ist?", raunte der Zwerg an SEINER Seite. "Es ist die Kraft positiver Gedanken. Du musst einfach an das Beste denken und nicht an alle möglichen Unglücke, die geschehen könnten. Unsere Gedanken formen unser Leben!
Bernhard Hennen (Drachenelfen (Drachenelfen, #1))
Wie ich heimschritt bemerkte ich mit einemmal vor mir meinen eigenen Schatten so wie ich den Schatten des anderen Krieges hinter dem jetzigen sah. Er ist durch all diese Zeit nicht mehr von mir gewichen dieser Schatten er überhing jeden meiner Gedanken bei Tag und bei Nacht vielleicht liegt sein dunkler Umriß auch auf manchen Blättern dieses Buches. Aber jeder Schatten ist im letzten doch auch Kind des Lichts und nur wer Helles und Dunkles Krieg und Frieden Aufstieg und Niedergang erfahren nur der hat wahrhaft gelebt.
Stefan Zweig (The World of Yesterday)
Jubads Gedanken machten eine Satz vorwärts, einen Salto rückwärts und dann einen Knoten.
Eschbach Andreas
Gedanken sind dafür da, dem Herzen den Weg zu bahnen. Nicht, um die Richtung zu bestimmen.
Oliver Bantle (A Rhinoceros Learns To Meditate - Kofi and The Art of Forgiveness)
Ein geistreicher Mensch hat, in gänzlicher Einsamkeit, an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung, während von einem Stumpfen die fortwährende Abwechslung von Gesellschaften, Schauspielen, Ausfahrten und Lustbarkeiten, die marternde Langeweile nicht abzuwenden vermag.
Arthur Schopenhauer
Im Grunde sind diese Gedanken ganz ohne Bedeutung. Die Dingen geschehen eben und ich suche, wie Millionen Menschen vor mir, in ihnen einen Sinn, weil meine Eitelkeit nicht gestatten will, zuzugeben, daß der ganze Sinn eines Geschehnisses in ihm selbst liegt. Kein Käfer, den ich achtlos zertrete, wird in diesem, für ihn traurigen Ereignis einen geheimnisvollen Zusammenhang von universeller Bedeutung sehen, Er war in dem Augenblick unter meinem Fuß, als ich niedertrat; Wohlbehagen im Licht, ein kurzer schriller Schmerz und Nichts. Nur wir sind dazu verurteilt, einer Bedeutung nachzujagen, die es nicht geben kann.
Marlen Haushofer (The Wall)
Alles, was uns wirklich ausmacht, ist unsichtbar, hat die junge Frau gesagt. Unsere Gedanken sind unsichtbar, unsere Gefühle, Erinnerungen, die Hoffnung, Liebe. Deshalb ist es nicht vorbei, wenn wir gehen müssen. Unser Körper stirbt, aber das andere, was wir wirklich sind, das Unsichtbare, das braucht keinen Körper, das bleibt.
Nicole Walter (Das Leben drehen)
Der Mensch soll um der Güte und der Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.
Thomas Mann
Sich von sich selbst verabschieden müssen. Alle Gedanken, Hoffnungen und Erinnerungen ausgelöscht. Ein schwarzer Bildschirm für die Ewigkeit.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Aza, du gibts deinen Gedanken zu viel Macht. Gedanken sind bloß Gedanken. Sie sind nicht du. Du gehörst dir, auch wenn deine Gedanken nicht dir gehören.
John Green (Turtles All the Way Down)
[W]ieder stieg ein unbestimmtes Gefühl von Frustration und Sehnsucht in mir auf bei dem Gedanken, dass ich das falsche Leben führte.
Ian McEwan (Sweet Tooth)
Der Satz der Mathematik drückt keinen Gedanken aus.
Ludwig Wittgenstein
Es ist so heilsam, sich mit etwas recht Schwerem plagen zu müssen, um darüber die eigene Gedanken zu vergessen.
Kaiserin Elisabeth
Unnütz, jemandem einen Gedanken erklären zu wollen, dem eine Anspielung nicht genügt.
Nicolás Gómez Dávila
Ihr redet, wenn ihr aufhört mit euren Gedanken in Frieden zu sein.
Kahlil Gibran
Immer sind die Instinkte wissender als unsere wachen Gedanken.
Stefan Zweig (Ungeduld des Herzens (German Edition))
Berge sollte man mit möglichst wenig Anstrengung und ohne Ehrgeiz ersteigen. Unsere eigene Natur sollte das Tempo bestimmen. Wenn man unruhig wird, geht man schneller. Wenn man zu keuchen anfängt, geht man langsamer. Man steigt auf den Berg in einem Zustand, in dem sich Rastlosigkeit und Erschöpfung die Waage halten. Dann, wenn man nicht mehr in Gedanken vorauseilt, ist jeder Schritt nicht mehr bloß ein Mittel zum Zweck, sondern ein einmaliges Ereignis. Dieses Blatt ist gezähnt. Dieser Felsen scheint locker. Von dieser Stelle aus ist der Schnee nicht mehr so gut zu sehen, obwohl man ihm schon näher ist. Das sind Dinge, die man ohnehin wahrnehmen sollte. Nur auf irgendein zukünftiges Ziel hin zu leben ist seicht. Die Flanken des Berges sind es, auf denen Leben gedeiht, nicht der Gipfel. Hier wächst etwas.
Robert M. Pirsig (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry Into Values (Phaedrus, #1))
Was würde aus diesen unbedeutenden, aber für ihn so wichtigen Momenten werden? Niemand kannte seine Gedanken und Erinnerungen. Wenn er starb, würden sie vergessen werden, und ein paar Erdumdrehungen später würde es sein, als hätte es sie nie gegeben. Alles würde verlorengehen, auf dem Flug durchs All.
Benedict Wells (Fast genial)
Wenn oft der Himmel umwölkt und der Horizont kleiner war, fühlte er eine Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit ebenso einer Decke umschlossen sei wie die Stube, worin er wohnte, und wenn er dann mit seinen Gedanken über diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm diese Welt an sich viel zu klein vor, und es deuchte ihm, als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen sein, und das immer so fort.
Karl Philipp Moritz (Anton Reiser)
Die, welche schwierige, dunkle, verflochtene, zweideutige Reden zusammensetzen, wissen ganz gewiss nicht recht, was sie sagen wollen, sondern haben nur ein dumpfes, nach einem Gedanken erst ringendes Bewusstsein davon; oft aber wollen sie sich selber und anderen verbergen, dass sie eigentlich nichts zu sagen haben.
Arthur Schopenhauer (The Art of Literature and the Art of Controversy)
Die Nähe der Katze ist gut für den Menschen von ruhiger, betrachtender Lebensart. Dem musischen Menschen leistet die Katze besser Gesellschaft als der Hund. Sie stört die Gedanken, Traüme, Phantasien nicht. Sie ist ihnen sogar günstig durch eine sphinxhafte Ausstrahlung – sie sind dämonenfeindlich. Die Katze hängt nicht an der Person; sie ist treu wie der Hund. Die Katze ist nicht erwähnt in der Bibel.GES. WERKE. Band 11. 422.
Ernst Jünger
Kristin hatte ihre Wahl an einem grauen Montagmorgen getroffen. Sie war vielleicht aufgewacht, erschöpft von dem neuen Tag, der noch nicht einmal richtig angebrochen war, hatte aus dem Fenster gesehen und sich entschlossen, dass es nun genug sei. Welche Gedanken sie sich gemacht hatte, wusste Harry nicht. Die menschliche Seele war ein tiefer, dunkler Wald, und alle Entscheidungen trifft man allein.
Jo Nesbø (Flaggermusmannen (Harry Hole, #1))
Nein, es ist auch Freude. Freude darüber, hier zu sein, frei zu sein und endlich mit Stolz und Würde als lesbische Frau inmitten all dieser lebensbejahenden Regenbogen umherzulaufen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, wer mich sehen und möglicherweise verurteilen könnte.
Jutta Swietlinski (Heimkehr zu ihr (German Edition))
Wenn schon das ökonomische Terrorsystem in seinem Zerstörungs- und Selbstzerstörungsprozeß nicht mehr aufgehalten werden kann, so gilt doch immer noch die Devise der Kritischen Theorie, sich von der eigenen Ohnmacht nicht dumm machen zu lassen. Unter den gegebenen Umständen kann das nur heißen, jede Mitverantwortung für "Marktwirtschaft" und "Demokratie" zu verweigern, nur noch "Dienst nach Vorschrift" zu machen und den kapitalistischen Betrieb zu sabotieren, wo immer das möglich ist: Es ist immer noch besser, Emigrant im eigenen Land zu werden, als in den inhaltslosen Plastikdiskurs der demokratischen Politik einzustimmen. Die Gedanken sind frei, auch wenn sonst gar nichts mehr frei ist.
Robert Kurz
Mach dir keine Gedanken über den Weg, sondern widme dich dem ersten Schritt. Er ist das Schwierigste, nur von dir hängt er ab. Sobald der erste Schritt getan ist, lass alles geschehen, wie es geschieht, dann wird sich der Rest ergeben. Schwimm nicht mit dem Strom - sei der Strom!
Elif Shafak (The Forty Rules of Love)
Solange wir Kinder sind, denken wir nur selten an die Zukunft. Diese Unschuld ermöglicht es uns, uns zu vergnügen, wie nur wenige Erwachsene das können. Der Tag, an dem wir beginnen, uns Gedanken über die Zukunft zu machen, ist der Tag, an dem wir unsere Kindheit hinter uns lassen.
Patrick Rothfuss (The Name of the Wind (The Kingkiller Chronicle, #1))
Ich stellte mir seine Gedanken als einen schnellen, schmalen Wasserstrom vor, der sich durch die Fugen eines gefliesten Bodens bewegte - erst vorwärts, dann nach links und rechts ausgreifend, an einem Punkt kurz innehaltend, in eine andere Richtung weiter vorstoßend, sich immer weiter ausbreitend und verzweigend und dabei in seiner schimmernden, flüssigen Bewegung all die kleinen Möglichkeiten, Kosequenzen und Wahrscheinlichkeiten bedenkend.
Robert Harris (Imperium (Cicero, #1))
Als die Schandweiber es endlich zuwege gebracht hatten, daß die Tore offenstehen und die Seele ihrer Schwester entblößt vor ihnen liegt, geben sie die Schlupfwinkel ihrer verborgenen Ranke auf und dringen mit den gezückten schwertern der Tücke in die ängltlichen Gedanken des arglosen Mädchens ein.
Apuleius (Das Märchen von Amor und Psyche)
Es war ihm beim Zustandekommen dieser unerwarteten Lösung einre jener außer der Regel liegenden Gedanken zu Hilfe gekommen, von denen man nicht sowohl sagen könnte, dass sie erst dann entstehen, wenn man sie nicht mehr erwartet, als vielmehr, dass ihr überraschendes Aufleuchten an das der Geliebten erinnert, die längst schon zwischen den anderen Freundinnen da war, ehe der bestürzte Freier zu verstehen aufhört, dass er ihr andere hat gleichstellen können.
Robert Musil (The Man Without Qualities)
Die Gedanken sind weder Dinge der Außenwelt noch Vorstellungen. Ein drittes Reich muß anerkannt werden. Was zu diesem gehört, stimmt mit den Vorstellungen darin überein, daß es nicht mit den Sinnen wahrgenommen werden kann, mit den Dingen aber darin, daß es keines Trägers bedarf, zu dessen Bewußtseinsinhalte es gehört.
Gottlob Frege (Logical Investigations (Library of Philosophy and Logic))
Jeder Mensch ist heilig, wenn es ihm mit seinen Gedanken und Taten wirklich ernst ist.
Hermann Hesse (Knulp)
Aber eigentlich waren meine Gedanken nicht mehr als zusammenhanglose Fetzen.
Haruki Murakami (Killing Commendatore)
Ich wünschte, ihre Gedanken könnten wie die Tränen vorhin aus ihren Augen sickern, dann würde ich sie auffangen, um sie zu lesen.
Mehwish Sohail (Like water in your hands (Like This, #1))
Und als sich unser Blut miteinander verband, löschte es die Welt um uns herum aus. Alle Gedanken, Sorgen und Ängste waren wie weggewischt und uns konnte nichts mehr zurückhalten.
Sabine Schulter (Blutgefährten (Melody of Eden , #1))
Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.
Marcus Aurelius
Sie machte sich Gedanken darüber, wie man sich keine Gedanken macht.
Margaret Atwood (Der Report der Magd)
Vielleicht würde er jetzt ewig leben. Bei dem Gedanken war ihm wieder rundum nach Schreien zumute.
Stephen King (The Waste Lands (The Dark Tower, #3))
Hätten Sie nicht den Glauben verloren, dann würde der Tod Sie nicht derart erschrecken", schrieben mir fromme Seelen mit hämischem Mitgefühl. Wohlwollende Leser redeten mir gut zu: "Verschwinden bedeutet nichts; Ihr Werk wird bleiben." Und in Gedanken antwortete ich ihnen allen, daß sie sich täuschten. Die Religion konnte für meine Mutter ebensowenig leisten wie für mich die Hoffnung auf einen Erfolg nach dem Tode. Ob man sich die Unsterblichkeit als eine himmlische oder eine irdische vorstellt – solange man am Leben hängt, tröstet sie nicht über den Tod hinweg.
Simone de Beauvoir (A Very Easy Death)
Ein Sadhu hat mir einmal etwas Interessantes gesagt. Ich weiss nicht, ob es stimmt, aber mir kam es sinnvoll vor. Er meinte, achtundneunzig von hundert Gedanken hat man schon mal gehabt. Auch die Gedanken wiederholen sich. Deshalb kann man sie genauso gut anhalten, also ganz zum Schweigen bringen. In der Stille findet man dann vielleicht einen oder zwei Gedanken, die wirklich neu sind.
Tiziano Terzani (La fine è il mio inizio)
Nicht, dass er sonderlich fand, ein religiöser Spinner zu sein. Durchaus nicht. Diese Gedanken an Gott und den Himmel behielt er strikt für sich. Für den Rest der Welt war er ein ganz gewöhnlicher Kerl, der seine Arbeit tat, eine Arbeit, die er bis zum bitteren Ende gut verrichten wollte. Er sah sich bestimmt nicht als Schurken, aber das hat noch kein wirklich gefährlicher Mann jemals getan.
Stephen King (The Dark Tower (The Dark Tower, #7))
Etwas Einmaliges, etwas Unvergängliches formte sich in meinem Kopf. Ein kunstvolles Gebilde aus Worten und Sätzen, das sich wie eine außerirdische Kreatur von fremdartiger Schönheit in meinem Denken materialisierte - und zu mir sprach, in makellosen Versen! Es was ein Gedicht. Es hatte nicht das Geringste mit meinem eigenen Denken zu tun, es waren Gedanken aus dem All! Ein Geschenk der Sterne!
Walter Moers (Das Labyrinth der Träumenden Bücher (Zamonien, #6) (Träumende Bücher, #2))
Die Beobachtungen und Begegnisse des Einsam-Stummen sind zugleich verschwommener und eindringlicher als die des Geselligen, seine Gedanken schwerer, wunderlicher und nie ohne einen Anflug von Traurigkeit. Bilder und Wahrnehmungen, die mit einem Blick, einem Lachen, einem Urteilsaustausch leichthin abzutun wären, beschäftigen ihn über Gebühr, vertiefen sich im Schweigen, werden bedeutsam, Erlebnis, Abenteuer, Gefühl. Einsamkeit zeitigt das Originale, das gewagt und befremdend Schöne, das Gedicht. Einsamkeit zeitigt aber auch das Verkehrte, das Unverhältnismäßige, das Absurde und Unerlaubte.
Thomas Mann (Der Tod in Venedig)
Die Pflege deiner Gedanken ist mindestens ebenso wichtig wie die Pflege deines Körpers, wenn nicht sogar noch wichtiger. Schließlich führen gepflegte Gedanken zu einer deutlich höheren Lebensqualität.
Felix Brocker
Zweifel?" rief das Ungeheuer. "Wir reden hier nicht von gesunder Skepsis, mein junger Freund! Nein, ich zweifelte nicht - ich sorgte mich, und das ist ein Unterschied wie... wie zwischen denken und träumen. Ich fing an, mir um alles Gedanken zu machen - um restlos alles! Ich kann mir Sorgen um die Gesundheit machen, um die Zukunft, um die Gegenwart - sogar um die Vergangenheit, was eine besonders sinnlose Variante ist.
Walter Moers (A Wild Ride Through the Night)
Denken ist einfach, handeln ist schwer, und die eigenen Gedanken in die Tat umzusetzen ist die schwierigste Sache auf der Welt. To think is easy. To act is difficult. To act as one thinks is the most difficult.
Johann Wolfgang von Goethe
Er liebte mich nicht, er liebte das Bild, das er von sich hatte, und er wollte, daß ihn jemand darin bestätigte, jede wäre ihm recht, ich war nicht wichtig, also brauchte ich mir um ihn auch keine Gedanken zu machen.
Margaret Atwood (Surfacing)
Sie warten also, wenn auch unbewusst, auf den Augenblick, in dem Sie erkennen, dass Sie tatsächlich anders sind; dass dort draußen Menschen sind wie Madame, die ihnen weder Übles wollen noch Hass gegen Sie empfinden, und doch schon beim Gedanken an Ihre Existenz, an die Art und Weise, wie Sie zur Welt kamen, erschaudern und sich vor der Vorstellung fürchten, sie könnten von Ihnen berührt werden. Wenn Sie sich das erste Mal mit den Augen einer solchen Person sehen, wird Ihnen kalt ums Herz. Es ist, als sähen Sie einen Spiegel, an dem Sie jeden Tag Ihres Lebens vorbeigegangen sind, und auf einmal zeigt er Ihnen etwas anderes, etwas Fremdes, Verstörendes.
Kazuo Ishiguro (Never Let Me Go)
Ich fürchte ebenfalls, dass am Ende gar nichts zu Ende sein wird. Die Dinge gehen einfach weiter, solange die Erinnerung das Sagen hat und immer eine weiche Stelle in deinen Gedanken findet, um an die Oberfläche zu schlüpfen.
Markus Zusak (I Am the Messenger)
1. Lesen ist ein bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von dem Andern am Gängelbande führen. [...] Lesen soll man nur dann, wann auch die Quelle der eigenen Gedanken stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall seyn wird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist. Man gleicht alsdann Dem, der aus der freien Natur flieht, um ein Herbarium zu besehn, oder um schöne Gegenden im Kupferstiche zu betrachten. 2. Wann wir lesen, denkt ein Anderer für uns: wir wiederholen bloß den mentalen Prozeß. Es ist damit, wie wenn beim Schreibenlernen der Schüler die vom Lehrer mit Bleistift geschriebenen Züge mit der Feder nachzieht. Demnach ist beim Lesen die Arbeit des Denkens un zum großen Theile abgenommen. Daher die fühlbare Erleichterung, wenn wir von der Beschäftigung mit unseren eigenen Gedanken zum Lesen übergehn. Eben daher kommt es auch, daß wer sehr viel und fast den ganzen Tag liest, dazwischen aber sich in gedankenlosem Zeitvertreibe erholt, die Fähigkeit, selbst zu denken, allmälig verliert, - wie Einer, der immer reitet, zuletzt das Gehn verlernt. Solches aber ist der Fall sehr vieler Gelehrten: sie haben sich dumm gelesen. Denn beständiges, in jedem freien Augenblicke sogleich wieder aufgenommenes Lesen ist noch geisteslähmender, als beständige Handarbeit; da man bei dieser doch den eigenen Gedanken nachhängen kann. Aber wie eine Springfeder durch den anhaltenden Druck eines fremden Körpers ihre Elasticität endlich einbüßt; so der Geist die seine, durch fortwährendes Aufdringen fremder Gedanken. Und wie man durch zu viele Nahrung den Magen verdirbt und dadurch dem ganzen Leibe schadet; so kann man auch durch zu viele Geistesnahrung den Geist überfüllen und ersticken. Denn selbst das Gelesene eignet man sich erst durch späteres Nachdenken darüber an, durch Rumination. Liest man hingegen immerfort, ohne späterhin weiter daran zu denken; so faßt es nichtWurzel und geht meistens verloren: Ueberhaupt aber geht es mit der geistigen Nahrung nicht anders, als mit der leibichen: kaum der funfzigste Theil von dem, was man zu sich nimmt, wird assimilirt: das Uebrige geht durch Evaporation, Respiration, oder sonst ab.
Arthur Schopenhauer (Περί ανάγνωσης και βιβλίων - Η τέχνη της αποχής από την ανάγνωση)
Und es gibt auch Dinge, wo zwischen Erleben und Erfassen diese Unvergleichkeit herrscht. Immer aber ist es so, dass das, was wir in einem Augenblick ungeteilt und ohne Fragen erleben, unverständlich und verwirrt wird, wenn wir es mit den Ketten der Gedanken zu unserem bleibenden Besitze fesseln wollen. Und was groß und menscenfremd aussieht, solange unsere Worte von ferne danach langen, wird einfach und verliert das Beunruhigende, sobald es in den Tatkreis unseres Lebens eintritt.
Robert Musil (The Confusions of Young Törless)
Wir glauben an einen Sinn, weil wir den Gedanken nicht ertragen können, dass alles dem blinden Zufall unterliegt. Wir glauben an Zeichen, aber glauben Sie mir, es gibt keine Zeichen. Beethoven schuf einige seiner größten Kompositionen, nachdem er ertaubt war: Bedeutende Dinge vollziehen sich im Stillen. Katastrophen ereignen sich, ohne dass sich zuvor der Himmel verdunkelt. Kinder, aus denen einst historische Persönlichkeiten werden, die der Welt ihren Stempel aufdrücken, werden nicht bei Blitz und Donner geboren. Bahnbrechende Entdeckungen werden gemacht, und an keinem Ort der Welt blüht im selben Moment eine besonders schöne Blume auf. Es gibt kein Zeichen, meine Damen und Herren. Es gibt bestenfalls Zufälle. Alles andere ist Aberglaube.
Andreas Steinhöfel (Die Mitte der Welt)
Ich kenne das schon bei mir, aber auf Reisen wird es mir um so deutlicher bewusst, weil man ja im allgemeinen davon ausgeht, dass Reisen nicht zuletzt unternommen werden, um sich andere Landschaften und Städte anzusehen: Bei mir funktioniert dieses Sehen sehr schlecht. Panoramen, Wüsten, Hügellandschaften, malerische kleine Dörfer und Plätze, Meere, Flüsse und Seen, ich bewahre immer nur bruchstückhafte Erinnerungen an ihre Schönheit im Gedächtnis. An was ich mich erinnere, das sind Gedanken, Gespräche, Stimmungen, und die sind allesamt mit demjenigen verknüpft, mit dem ich die Reise gemacht habe, mit der Person, die neben mir herging, die mit mir gegessen und geschlafen und immer mehr gesehen hat als ich, die sich gewissermaßen für mich die Landschaft angesehen hat.
Connie Palmen (I.M.: Ischa Meijer. In Margine. In Memoriam)
Viele seiner kriminellen Bekannten [...] verlachten Depressionen als Weiberkrankheiten, Wohlstandswehwehchen, die nur Schwule und Frauen bekamen. Er beneidete sie darum, dass sie die Wahrheit nicht kannten. Eine echte Depression war wie ein Schwamm, den man unter der Brust trägt, der sich mit rußgeschwärzten Gedanken vollsaugt und immer schwerer wird bis man sein Gewicht körperlich spürt. Zuerst beim Atmen und Schlucken, später lähmt er jede Bewegung bis es sogar unmöglich wird die Bettdecke vom Kopf zurückzuziehen.
Sebastian Fitzek (Splitter)
Dans les périodes obscures, la religion est le meilleur guide des hommes, de même que par une nuit noire un aveugle connait mieux les routes et les chemins qu'un voyant. Quand la lumière paraît, en revanche, il est insensé de se laisser conduire par de vieux aveugles.
Heinrich Heine (Gedanken und Einfälle)
Wer sich einmal anschaulich macht, wie nach Sokrates, dem Mystagogen der Wissenschaft, eine Philosophenschule nach der anderen, wie Welle auf Welle, sich ablöst, wie eine nie geahnte Universalität der Wissensgier in dem weitesten Bereich der gebildeten Welt und als eigentliche Aufgabe für jeden höher Befähigten die Wissenschaft auf die hohe See führte, von der sie niemals seitdem wieder völlig vertrieben werden konnte, wie durch diese Universalität erst ein gemeinsames Netz des Gedankens über den gesammten Erdball, ja mit Ausblicken auf die Gesetzlichkeit eines ganzen Sonnensystems, gespannt wurde; wer dies Alles, sammt der erstaunlich hohen Wissenspyramide der Gegenwart, sich vergegenwärtigt, der kann sich nicht entbrechen, in Sokrates den einen Wendepunkt und Wirbel der sogenannten Weltgeschichte zu sehen.
Friedrich Nietzsche (Die Geburt der Tragödie. Unzeitgemäße Betrachtungen I - IV. Nachgelassene Schriften 1870 - 1873)
Während ich mich in den Jahren davor im Innersten sicher gefühlt hatte, gab es nun Momente, in denen ich bemerkte, wie mattes Abendlicht in einen schummrigen Flur fiel oder wie die Bäume in der Dämmerung einen gespenstischen Schatten über die Landschaft breiteten, und dann zog sich plötzlich etwas in mir zusammen. Dass ich auf einem Planeten war, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs All schoss, kam mir ebenso erschreckend vor wie der neue, verstörende Gedanke, dass es unvermeidlich war zu sterben. Wie ein sich ausbreitender Riss nahmen meine Ängste zu. Ich begann, mich vor dem Dunklen zu fürchten, vor dem Tod, vor der Ewigkeit. Diese Gedanken trieben einen Stachel in meine Welt, und je häufiger ich über all das nachdachte, desto mehr entfernte ich mich von meinen oft unbeschwerten, gutgelaunten Mitschülern. Ich war allein.
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
Ich versuche mir vorzustellen, wie es wäre, wenn mir dies Erleben zum ersten Mal auf solche Art zuteil geworden wäre. Ich muß den Gedanken abbremsen, so was ist nicht vorstellbar. Eines ist klar: Wäre an dem Mädchen irgendwann in Friedenszeiten durch einen herumstreunenden Kerl die Notzucht verübt worden, wäre hinterher das übliche Friedensbrimborium von Anzeige, Protokoll, Vernehmung, ja von Verhaftung und Gegenüberstellung, Zeitungsbericht und Nachbarngetue gewesen – das Mädel hätte anders reagiert, hätte einen anderen Schock davongetragen. Hier aber handelt es sich um ein Kollektiv-Erlebnis, vorausgewußt, viele Male vorausbefürchtet – um etwas, das den Frauen links und rechts und nebenan zustieß, das gewissermaßen dazu gehörte. Diese kollektive Massenform der Vergewaltigung wird auch kollektiv überwunden werden. Jede hilft jeder, indem sie darüber spricht, sich Luft macht, der anderen Gelegenheit gibt sich Luft zu machen, das Erlittene auszuspeien. Was natürlich nicht ausschließt, das feinere Organismen als diese abgebrühte Berliner Göre daran zerbrechen oder doch auf Lebenszeit einen Knacks davontragen.
Marta Hillers (A Woman in Berlin: Eight Weeks in the Conquered City: A Diary)
Ich bin ein Träumer: ich habe so wenig vom wirklichen Leben, und Augenblicke, wie die eben erlebten, sind für mich etwas so Seltenes, daß ich sie in meinen Träumen und Gedanken immer von neuem durchkosten muß. Ich werde diese ganze Nacht an Sie denken, eine ganze Woche, ein ganzes Jahr.
Fjodor Dostojewski (Weiße Nächte)
Leise nippe ich an meinem Kaffee, sitze auf der Terrasse, eingekuschelt in meinem kleinen Dschungel von Kräutern und summenden Bienen, lasse meine Gedanken wandern, durchtränkt von der Wärme der aufgehenden Sonne. Atme die weiche Luft ein und aus fülle den Moment mit Fluids von Frieden.
Anna Asche
Sie sollten uns Achtzehnjährigen Vermittler und Führer zur Welt des Erwachsenseins werden, zur Welt der Arbeit, der Pflicht, der Kultur und des Fortschritts, zur Zukunft. [...] Mit dem Begriff der Autorität, dessen Träger sie waren, verband sich in unseren Gedanken größere Einsicht und menschlicheres Wissen. Doch der erste Tote, den wir sahen, zertrümmerte diese Überzeugung. Wir mußten erkennen, daß unser Alter ehrlicher war als das ihre; sie hatten vor uns nur die Phrase und die Geschicklichkeit voraus. Das erste Trommelfeuer zeigte uns unseren Irrtum, und unter ihm stürzte die Weltanschauung zusammen, die sie uns gelehrt hatten.
Erich Maria Remarque (Im Westen nichts Neues)
Unter ihrer Verwirrung und dem Grauen nahm Tiffany aber auch noch etwas anderes wahr: einen Pesthauch in ihrem Kopf, der sie mit unversöhnlicher Gehässigkeit besudelte, einen Misthaufen schauerlicher Ideen und verrotteter Gedanken, der so ekelerregend war, dass sie am liebsten ihr Gehirn herausgenommen und gewaschen hätte.
Terry Pratchett
Frau Lindner war eine scharfkantige Frau mit dicken Brillengläsern und einem ruchlosen Blick. Sie hatte sich diesen Blick zugelegt, um jeden Gedanken an Diebstahl in ihrem Laden im Keim zu ersticken. Sie hütete ihr Geschäft mit einer soldatesken Haltung, einer unterkühlten Stimme, und selbst ihr Atem roch nach "Heil Hitler".
Markus Zusak (The Book Thief)
Wer schon mal im Traum in sein Lieblingsbuch oder seinen Lieblingsfilm oder seine Lieblingsfernsehserie hineinspaziert ist, kann sich vielleicht ungefähr vorstellen, was das für ein Gefühl war: wenn alles um dich herum lebendig wird, seltsam und neu und ungemein vertraut zugleich;dein stolpernder Herzschlag, wenn du dich durch die Räume bewegst, die in deinen Gedanken ein so plastisches, unberührbares Leben hatten, wenn deine Füße den Teppichboden tatsächlich berühren, wenn du diese Luft atmest. Das sonderbare, heimliche warme Gefühl, wenn diese Leute, die du so lange und aus so großer Ferne beobachtet hast, ihren Kreis öffnen und dich hereinziehen.
Tana French (The Likeness)
Die Bücher habe ich nach und nach gekauft von dem Geld, das ich mir Stundengeben verdiente. Viele davon antiquarisch, alle Klassiker zum Beispiel, ein Band kostete eine Mark und zwanzig Pfennig in steifem, blauem Leinen. Ich habe sie vollständig gekauft, denn ich war gründlich, bei ausgewählten Werken traute ich den Herausgebern nicht, ob sie auch das Beste genommen hatten. Deshalb kaufte ich mir "Sämtliche Werke". Gelesen habe ich sie mit ehrlichem Eifer, aber die meisten sagten mir nicht recht zu. Um so mehr hielt ich von den anderen Büchern, den moderneren, die natürlich auch viel teurer waren. Einige davon habe ich nicht ganz ehrlich erworben, ich habe sie ausgeliehen und nicht zurückgegeben, weil ich mich von ihnen nicht trennen mochte. […] Ich bin aufgeregt; aber ich möchte es nicht sein, denn das ist nicht richtig. Ich will wieder diese stille Hingerissenheit, das Gefühl dieses heftigen, unbenennbaren Dranges verspüren, wie früher, wenn ich vor meine Bücher trat. Der Wind der Wünsche, der aus den bunten Bücherrücken aufstieg, soll mich wieder erfassen, er soll den schweren, toten Bleiblock, der irgendwo in mir liegt, schmelzen und mir wieder die Ungeduld der Zukunft, die beschwingte Freude an der Welt der Gedanken wecken; – er soll mir das verlorene Bereitsein meiner Jugend zurückbringen.
Erich Maria Remarque (All Quiet on the Western Front)
Er kommt sich wie ein Alkoholiker vor, der nicht versteht, wie er zu einem geworden ist und nun eine Flasche besten Weines vor der Nase hat. Würde der Alkoholiker die Flasche verfluchen und in den Tartaros schicken oder sich ihr ergeben und dabei glücklich vergehen? Denn eines ist für Slash sicher; Loreen wäre für ihn genauso Untergang wie Erlösung. Er weiß, dass sein Verhalten und emotionaler Zustand einfach nur lächerlich sind. Wie lange habe ich sie gekannt – ein paar Tage? Vor vier Jahren? Und trotzdem hat sie ihn in Gedanken nie losgelassen - er kann seine Gefühle nicht ändern. Manchmal zählt wohl nicht die Dauer einer Bekanntschaft, um deren Wert zu messen. (Slash)
Martina Riemer (Essenz der Götter I (Essenz der Götter, #1))
Angesichts der Schwierigkeiten, vor die uns die reale Welt stellte, war es wohl ganz verständlich, daß wir ihr so oft es ging den Rücken kehrten.
Paul Auster (Mond über Manhattan. Leviathan)
For it is not we who know, but at first it is only a certain state of mind of ours that knows.
Heinrich von Kleist (Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden)
Man geht auf ein Loch zu, weiß, dass man hineinfallen wird, und fällt hinein.
Martin Walser (Meßmers Gedanken)
Mein erster Gedanke, als ich eine Woche später das Auto auf dem Parkplatz eines unscheinbaren Eventhauses abstelle, ist Arwa. Einfach Arwa, nicht etwas Bestimmtes an ihr, sondern ihr Name, der wie ein Blatt von den Bäumen runtersegelt und vor meinen Füßen zum Liegen kommt. Es knirscht, als ich den Gedanken an ihr zertrete und den Ort betrete, an dem die Hennafeier stattfindet.
Mehwish Sohail (Like water in your hands (Like This, #1))
Der Morgen ist die Stunde des Erwachens, die bedeutungsvollste Zeit des Tages, in der wir am wenigsten schlafbedürftig sind, in der zumindest eine Stunde lang ein Teil von uns wach ist, der alle übrige Tages- und Nachtzeit schlummert. [...] Und für den, dessen elastische, lebhafte Gedanken mit der Sonne Schritt halten, ist der Tag ein immerwährender Morgen, unabhängig vom Stundenschlag, vom Tun und Gehaben der Menschen. [...] Wach sein heißt leben. [...] Wir müssen lernen, wieder zu erwachen und wach zu bleiben. Nicht auf mechanischem Wege, sondern durch ein ständiges Erwarten der Morgendämmerung, die uns auch in unserem tiefsten Schlaf nicht verläßt. Ich weiß nichts, das ermutigender wäre als die Fähigkeit des Menschen, sein Leben durch bewußtes Bemühen auf eine höhere Stufe zu bringen.
Henry David Thoreau (Walden or, Life in the Woods)
Viele fragen sich, ob leben, sterben oder nie leben das größte Leid ist. Aber alle Antworten sind in dem Gefühl selbst enthalten; denn viele leiden, aber nicht jeder lebt. Und derjenige, der nie Schmerz empfunden hat, ist für den Gedanken verloren. Wenn es also eine Wahrheit für alles gibt – dann, dass jeder auf seine Weise leidet. Denn die Wahrheit kann leben oder sterben, aber am Ende leidet sie nur.
Laura Chouette
Was für eine vorzügliche Einrichtung, daß die Gedanken nicht als sichtbare Schrift über unsre Stirnen laufen! Leicht würde jedes Beisammensein, selbst ein harmloses wie dieses, zum Mördertreffen. Oder wir lernten es, uns über uns selbst zu erheben, ohne Haß in die Zerrspiegel zu blicken, welche die andern uns sind. Und ohne Trieb, die Spiegel zu zerschlagen. Dazu aber, sie weiß es ja, sind wir nicht gemacht.
Christa Wolf (No Place on Earth)
Aller Wahrscheinlichkeit nach bin ich ein missglücktes Probe-Exemplar, das man trotzdem auf die Erde geschickt und auf die Menschheit losgelassen hat. Warum? Ich denke, um zu zeigen, dass es immer noch schlimmer geht. Ja, ich bin wohl sowas wie ein Worst-Case-Szenario.
Michaela Weiß (Seelenfall (German Edition))
Dies alles, tausendfalt und bunt, war immer dagewesen, immer hatten Sonne und Mond geschienen, immer Flüsse gerauscht und Bienen gesummt, aber es war in den früheren Zeiten für Siddharta dies alles nichts gewesen als ein flüchtiger und trügerischer Schleier vor seinem Auge, mit Mißtrauen betrachtet, dazu bestimmt, vom Gedanken durchdrungen und vernichtet zu werden, da es nicht Wwesen war, da das Wesen jenseits der Sichtbarkeit lag. Nun aber weilte sein befreites Auge diesseits, er sah und erkannte die Sichtbarkeit, suchte Heimat in dieser Welt, suchte nicht das Wesen, zielte in kein Jenseits.
Hermann Hesse (Siddharta)
Es ist ein trauriger Augenblick, wenn ein junger Mann seine süßesten Träume, seine schönsten Hoffnungen in nichts zerrinnen sieht,- wenn der Rosenschleier vor ihm zerreißt, durch welche er die Gedanken und das Treiben der Menschen beobachtete, und doch bleibt ihm in diesem schmerzlichen Augenblick noch eine Hoffnung, die Hoffnung, die Träume, die er verloren, durch neue Illusionen zu ersetzen, die zwar nicht weniger flüchtig, aber dafür auch nicht weniger verführerisch sind... Aber womit soll man diese Gaben der Jugend in den Jahren eines Maxim Maximitsch ersetzen? Die Seele verschließt sich, das Herz verhärtet sich...
Mikhail Lermontov (A Hero of Our Time)
Weißt du, welche Gedanken mir gerade kommen? Dass ich einfach nicht das Recht habe, so unglücklich zu sein. Ich bin nicht diejenige, die solche Dinge durchmachen musste wie meine Mutter. Ich hab eigentlich nie direkt irgendwas Schlimmes erfahren. Und dann taucht sie plötzlich bei mir auf und sagt mir so Sachen wie die, dass sie stolz auf mich ist und wie leid ihr alles tut. Als wäre sie schuld. Dabei wäre sie eigentlich so viel besser dran ohne mich. Und ich weiß nicht –" "Es geht aber nicht um Schuld", unterbreche ich sie. "Es fühlt sich so an, aber es geht nicht darum, Arwa. Du hast es auch gesagt, dass eine Beziehung zwischen Kindern und Eltern nicht so sein sollte.
Mehwish Sohail (Like water in your hands (Like This, #1))
Mann kann Kantorek natürlich nicht damit in Zusamenhang bringen; - wo bliebe die Welt sonst, wenn man das schon Schuld nennen wollte. Es gab ja Tausende von Kantoreks, die alle überzeugt waren, auf eine für sie bequeme Weise das Beste zu tun. Darin liegt aber gerade für uns ihr Bankerott. Sie sollten uns Achtzehnjährigen Vermittler und Führer zur Welt des Erwachsenseins werden, zur Welt der Arbeit, der Pflicht, der Kultur und des Fortschritts, zur Zukunft. Wir verspotteten sie manchmal und spielten ihnen kleine Streiche, aber im Grunde glaubten wir ihnen. Mit dem Begriff der Autorität, dessen Träger sie waren, verband sich in unseren Gedanken größere Einsicht und menschlicheres Wissen. Doch der erste Tote, den wir sahen, zertrümmerte diese Überzeugung. Wir mußten erkennen, daß unser Alter ehrlicher war als das ihre; sie hatten vor uns nur die Phrase und die Geschicklichkeit voraus. Das erste Trommelfeuer zeigte uns unseren Irrtum, und unter ihm stürzte die Weltanschauung zusammen, die sie uns gelehrt hatten. Während sie noch schrieben und redeten, sahen wir Lazarette und Sterbende; - während sie den Dienst am Staate als das Größte bezeichneten, wußten wir bereits, daß die Todesangst stärker ist. Wir wurden darum keine Meuterer, keine Deserteure, keine Feiglinge – alle diese Ausdrücke waren ihnen ja so leicht zur Hand -, wir liebten unsere Heimat genau so wie sie, und wir gingen bei jedem Angriff mutig vor; - aber wir unterschieden jetzt, wir hatten mit einem Male sehen gelernt. Und wir sahen, daß nichts von ihrer Welt übrigblieb. Wir waren plötzlich auf furchtbare Weise allein; - und wir mußten allein damit fertig werden.
Erich Maria Remarque
Der Musik kann – wenigstens von uns – kein größeres Lob als dieses ausgesprochen werden. Denn was findest du wirksamer als die Musik, die Traurigen zu trösten, die Fröhlichen zu er­schrecken, die Verzweifelnden zu ermutigen, die Überheblichen zu demütigen, die Leidenschaften zu beschwichtigen? Wer kann alle die Herren des mensch­lichen Herzens aufzählen, nämlich die Leidenschaften und Begierden und Gedanken, die zu allen guten und bösen Taten antreiben? Selbst der Heilige Geist ehrt, die Musik als Werkzeug seiner eigentlichen Aufgabe. Er bezeugt in seiner Heiligen Schrift, dass er den Propheten seine Gaben, d. h. die Neigung zu allen guten Taten, durch sie [182] eingegossen hat, wie bei Elisa zu sehen ist (2. Kön. 3,15). Um­gekehrt wird durch die Musik der Satan, d. h. der Antreiber zu allen bösen Taten, ausgetrieben, wie bei Saul, dem König von Israel, gezeigt wird (1. Sam. 16,23).
Martin Luther
Sein braungebrannter Oberkörper war noch ein wenig feucht und Wasser tropfte von seinen langen dunklen Haaren auf seine Haut. Ich biss mir auf die Unterlippe, was die einzige Bewegung war, zu der ich fähig war. Mir war klar, dass ich ihn peinlicherweise jetzt genau wie die Schlampen im Club wollüstig anschmachtete, aber ich konnte nichts dagegen tun. Eigentlich sollte ich wirklich gehen, aber ich konnte nicht. Außerdem, hatte er mich nicht schon einmal genau so im Badezimmer beobachtet? Also war es nur fair. Er war so verdammt gut anzusehen und mein Körper reagierte wie der jeder Frau bei diesem Anblick. Mir wurde heiß, nicht nur im Gesicht, sondern überall, vor allem weiter unten. Dabei hatte ich ihn schon in seinen Badeshorts gesehen, aber dennoch, das hier war etwas komplett anderes. Was noch schlimmer wurde, als er das Tuch von der Hüfte löste und begann, damit seine Haare zu rubbeln. Unter der Haut bewegten sich die Muskeln seines Rückens, die hinunter zur schmalen Hüfte verliefen. Mein Blick ging noch tiefer und ich hatte keine Spucke mehr im Mund, als ich seinen Po betrachtete. Unwillkürlich krallte ich die Finger in meine Shorts, was zur Folge hatte, dass mir das Handy aus der Hand rutschte und auf den Boden fiel. Der Teppich war dick und dämpfte das Geräusch, aber man konnte es dennoch deutlich hören. Instinktiv wollte ich die Augen zusammenpressen, so wie kleine Kinder, die sich nur mit dem Gesicht hinter einem Vorhang versteckten, und glauben, wenn sie den anderen nicht sehen konnten, dann würden sie auch nicht gesehen werden. Was natürlich nicht der Fall war. Daher schluckte ich und sah wieder hoch und – wie erwartet – in Johnnys Gesicht, als er über die Schulter blickte. Und was ich in seinen tiefblauen Augen lodern sah, erregte mich stärker und machte mir gleichzeitig mehr Angst, als alles zuvor. Meine Augen blieben an seinen haften, auch als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie er das Handtuch wieder um die Hüfte legte. Langsam drehte er sich um und beinahe raubtierhaft zielstrebig kam er auf mich zu, wie ein geschmeidiger Panther, den nichts stoppen konnte. Kurz vor mir blieb er stehen, als würde er warten, ob ich davonlief oder nicht. Auf keinen Fall, jetzt nicht mehr. Zu keinem Zeitpunkt hatte er den Blickkontakt zu mir unterbrochen, er musste meine Gedanken darin gelesen haben. Seine Hände umfassten mein Gesicht, strichen mir halbfeuchte Haare aus der Stirn und dann beugte er sich zu mir hinab. Ich hielt den Atem an, wartete auf seine Lippen, die sich aber nicht auf meine legten, sondern einen Zentimeter vorher verharrten. Als würde er noch immer auf meine Entscheidung warten. Mir wurde klar, dass ich diese schon lange getroffen hatte, nur viel zu feige und engstirnig gewesen war, sie mir auch einzugestehen. Ich griff in seine nassen Haare und zog ihn das verbleibende Stück zu mir hinunter. Ein Blitzschlag fuhr von meinen Lippen ausgehend durch meinen Körper, zwischen meine Beine – dann war es um mich und meine Selbstbeherrschung geschehen. Und wie es aussah, auch um seine. Denn statt weiterhin so sanft mein Gesicht zu halten, rutschten seine Hände meinen Rücken entlang bis er an meiner Hüfte angelangt war und sie fest drückte. Wie von selbst bog sich ihm mein Körper entgegen und ich strich mit der Zunge über seine Lippen, dann öffnete ich den Mund für seine und unser Kuss wurde fordernder. Seine Hände glitten noch weiter hinunter, umfassten meinen Po und während wir uns keuchend küssten, hob er mich mit einem Ruck hoch. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte und unter dem Tuch konnte ich ihn spüren, was mir ein Stöhnen entlockte, das mir noch nie über die Lippen gekommen war. Daraufhin gab Johnny einen erstickten Laut von sich, küsste mein Kinn, meinen Hals und knabberte am Ohr, an dem er heiser flüsterte: »Sag mir, dass ich aufhören soll.« »Hör nicht auf«, bat ich leise und drückte mich nur noch fester an ihn.
Martina Riemer (Road to Hallelujah (Herzenswege #1))