“
Die Liebe und die Arbeit sind die beiden einzigen wahren Dinge in unserem Leben. Sie gehören zusammen, sonst ist es schief. Die Arbeit ist selbst eine Form der Liebe.
Love and work are the only two real things in our lives. They belong together, otherwise it is off. Work is in itself a form of love.
”
”
Marilyn Monroe
“
Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.
”
”
Walter Moers (The City of Dreaming Books (Zamonia, #4))
“
Wahrscheinlich kann man vom Nichtwollen seelisch nicht leben; eine Sache nicht tun wollen, das ist auf Dauer kein Lebensinhalt.
”
”
Thomas Mann (Mario and the Magician)
“
Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines. Ich glaube an Letzteres.
”
”
Albert Einstein
“
Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.
”
”
Carl Peter Fröhling
“
Objektiv gesehen ist der Tod das Beste, was den Menschen passieren konnte. Er zwingt sie, sich dem Leben zu stellen, jede Sekunde davon zu genießen und sich zu verwirklichen. Er ist das einzig richtige Ende, notwendig und ein starker Antrieb.“ Er machte eine Pause. „Subjektiv gesehen ist der Tod natürlich scheiße.
”
”
Benedict Wells (Fast genial)
“
And the world suddenly appeared to me as such an awfully large place, with I so totally alone in it that I could have cried from the bottom of my heart.
”
”
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
“
Du bist für diese einfache, bequeme, mit so wenigem zufriedene Welt von heute viel zu anspruchsvoll und hungrig, sie speit dich aus, du hast für sie eine Dimension zu viel. Wer heute leben und seines Lebens froh werden will, der darf kein Mensch sein wie du und ich. Wer statt Gedudel Musik, statt Vergnügen Freude, statt Geld Seele, statt Betrieb echte Arbeit, statt Spielerei echte Leidenschaft verlangt, für den ist diese hübsche Welt hier keine Heimat…
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Mein Leben tut weh!
Wünsche verschwinden auf nimmerwiedersehen.
Meine Träume stehen mit kaputten Rücken an Wänden.
Und die Liebe ist ein Massengrab.
”
”
Dirk Bernemann (Satt. Sauber. Sicher.)
“
Früher wollte ich immer eine Romanfigur werden. Unsterblich sein und für immer in einem Buch leben, während mich jeder von außen lesen und beobachten kann.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann.
”
”
Juli Zeh (Corpus Delicti: Ein Prozess)
“
An und für sich ist uns das Lachen immer nah; trotz allem Jammer unseres Lebens ist ein leises Lachen bei uns gewissermaßen immer zu Hause.
”
”
Franz Kafka (Josephine the Singer, or the Mouse Folk (The Metamorphasis, A Hunger Artist, A Penal Colony, and Other Stories))
“
Mein Leben war kein Teeniefilm. Es war chaotisch, manchmal dramatisch, voller lustiger Momente und voller Trauer. Manchmal auch voller Albernheiten, die es niemals in einen Film schaffen würden. Aber mein Leben war vor allem eines: Echt. Und das war so viel mehr wert als jeder Traum.
”
”
Amelie Murmann (Liebe kennt keinen Plan (Living the Dream, #1))
“
Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, daß er hungrig wurde oder fror -
Wer niemals heimlich beim Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil Vater oder Mutter oder sonst irgendeine besorgte Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen so früh aus den Federn sollte -
Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen mußte von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien -
Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.
”
”
Michael Ende (The Neverending Story)
“
Einen einzigen Gedanken hatte er, eine einzige Liebe, eine einzige Leidenschaft: die Bücher! Und diese Liebe, diese Leidenschaft verbrannten sein Inneres, verdarben sein Leben, verschlangen sein Dasein.
”
”
Gustave Flaubert (Bibliomania)
“
كان هناك شيء من الوحدة أحياناً، لكنهُ لم يرى وحدته كنقيصة.. لم يكن لديه أحد، لكن كان لديه كل ما يحتاجه، وكان ذلك كافياً
”
”
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
“
Als junger Mensch hatte ich das Gefühl, ein anderes, falsches Leben zu führen. Noch stärker als meine Geschwister habe ich mich gefragt, wie sehr mich Ereignisse aus meiner Kindheit und Jugend bestimmt haben, und erst spät habe ich verstanden, dass in Wahrheit nur ich selbst der Architekt meiner Existenz bin. Ich bin es, wenn ich zulasse, dass meine Vergangenheit mich beeinflusst, und ich bin es umgekehrt genauso, wenn ich mich ihr widersetzte.
”
”
Benedict Wells (Vom Ende der Einsamkeit)
“
Dass man lebt, ist Zufall; dass man stirbt, ist gewiss.
”
”
Erich Kästner (Fabian. Die Geschichte eines Moralisten)
“
كم يغرق المرء في الكآبة بسبب الطقس
”
”
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
“
Ich dachte, ein neues Leben wäre leichter, aber es wurde nie leichter. Es ist ganz gleich, ob wir Apotheker oder Tischler oder Schriftsteller sind. Die Regeln sind immer ein wenig anders, aber die Fremdheit bleibt und die Einsamkeit und alles andere auch.
”
”
Ferdinand von Schirach (Strafe)
“
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
”
”
Hermann Hesse
“
Man hat uns früh eingeredet, dass ein Leben Publikum benötigt.
”
”
Daniel Kehlmann (Measuring the World)
“
Eine jede Hoffnung ist ohne Sinn. Kein Mensch verfalle auf die Idee, auf die Erfüllung seiner Träume zu sinnen. Vielmehr soll er den Irrsinn des Hoffens begreifen. Hat er ihn begriffen, darf er hoffen. Wenn er dann noch träumen kann, hat sein Leben Sinn.
”
”
Robert Schneider (Schlafes Bruder)
“
Ich habe immer geglaubt, das Leben sei eine Einladung mit Tischkärtchen. Als müsste man sich, schon aus Gründen der Höflichkeit, auf den Stuhl setzen, der einem zugewiesen wird, auch wenn es am anderen Ende des Tisches viel lebhafter zugeht.
Ich möchte Ihnen sagen: Das ist ein Irrtum. Es ist eine Einladung mit freier Platzwahl.
”
”
Mariana Leky
“
»Wovor hast du am meisten Angst?«
Ich überlegte eine Weile, während er mich nicht aus den Augen ließ. »Vor dem Leben«, entschied ich schließlich. »Davor, dass es vorbei ist, bevor ich überhaupt richtig gelebt habe. Davor, dass ich alles verpasse, weil ich mit meinen Gedanken woanders bin. Davor, dass das Beste im Leben an mir vorbeizieht, weil ich die Chance es zu bekommen nicht ergriffen habe.«
”
”
Amelie Murmann (Liebe kennt keinen Plan (Living the Dream, #1))
“
Ich fragte mich, wie es weitergehen würde, und war beängstigt, aber auch fasziniert von der Antwort, dass ich es einfach nicht wusste. Ich wusste nur, dass ich das ganze letzte Jahr ziemlich nah am Abgrund gewesen war. Doch es gibt Fehler, die notwendig sind. Manchmal muss man ein kleines bisschen sterben, um wieder ein wenig mehr zu leben.
”
”
Benedict Wells (Spinner)
“
Ich würde lieber mein Leben lang auf den Baumwollplantagen schuften, bis die Erde sich auftut und ich dort die ewige Ruhe finde, als unter dem Dach eines gewissenlosen Herrn und einer eifersüchtigen Herrin zu leben.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Das heiße Wetter lockt Schlangen und Sklavenhalter gleichermaßen hervor und ich kann die eine Gattung von giftigen Kreaturen so wenig leiden wie die andere.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Es ist ein Unterschied, ob man sterben will oder ob man keine Lust zu leben hat. Wenn man sterben will, dann will man wenigstens etwas. Ich will nichts.
”
”
Katarina von Bredow (Syskonkärlek)
“
Books can break a man open,
even ones about a panda, maybe especially so.
”
”
Gregory Sherl (Ab morgen ein Leben lang)
“
Die heilige Schrift sagt, »Unterdrückung treibt den Weisen in den Wahnsinn« und ich war noch nicht einmal weise.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Ein Leben ohne Bücher ist ein nicht gelebtes Leben.
”
”
Jay Kristoff (Empire of the Vampire (Empire of the Vampire, #1))
“
Ich schreibe aus demselben Grund, aus dem andere lesen: Man will nicht nur ein Leben leben.
”
”
Bernhard Schlink
“
Everybody is so happy, and no one has a thought for you. And this is what happens to me everywhere and always. Everyone has marked out his own little spot on the Earth, his warm stove, his cup of coffee, his wife, his glass of wine in the evening, and is quite content with that;[...]I don't feel at ease anywhere. It is as if I always arrive a second too late, as if all the world had utterly failed to take me into account.
”
”
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
“
Mir ist’s nirgends recht. Es ist, als wäre ich überall eben zu spät gekommen, als hätte die ganze Welt gar nicht auf mich gerechnet.
”
”
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
“
Eine Viertelstunde später saß Rjuchin gänzlich einsam vor einer Zärte, leerte dazu ein Glas nach dem andern und war sich bewußt, daß er in seinem Leben nichts mehr ändern, sondern nur noch vergessen konnte.
”
”
Mikhail Bulgakov
“
[...] Das allerdings ist ein absurder Gedanke. Andererseits sind, wie ich im Laufe meines Lebens jetzt schon mit Entschiedenheit weiß, gerade die absurden Gedanken die klarsten Gedanken und die absurdesten die wichtigsten überhaupt.
”
”
Thomas Bernhard (Yes)
“
Ein Wort
Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin.
Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich -
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.
”
”
Gottfried Benn
“
Jede Nacht ist für mich ein Song. Jeder Augenblick ist für mich ein Song. Aber diesmal ist alles anders. Und gleichzeitig spüre ich, dass das Leben von uns nicht nur in einem einzigen Song gelebt wird. Wir leben von Lied zu Lied, von Augenblick zu Augenblick, von Akkord zu Akkord. Das Leben ist mehr als der Soundtrack einer Nacht. Es ist ein unendlicher Soundtrack.
”
”
Rachel Cohn (Nick & Norah's Infinite Playlist)
“
Und so schleppe ich mein Leben damit hin, das zu tun, was ich nicht will, und das zu erträumen, was ich nicht haben kann, absurd wie eine stehen-gebliebene öffentliche Uhr. Nur die zarte, aber feste Sensibilität, der lange, aber vollauf bewusste Traum, bilden in ihrer Gesamtheit mein Halbschattenprivileg.
”
”
Fernando Pessoa
“
Aber irgendwann hörte die Erinnerung an sie auf, mich zu begleiten. Sie blieb zurück, wie eine Stadt zurückbleibt, wenn der Zug weiterfährt. Sie ist da, irgendwo hinter einem, und man könnte hinfahren und sich ihrer versichern. Aber warum sollte man.
”
”
Bernhard Schlink (Der Vorleser. Erläuterungen und Dokumente)
“
...nicht nur in der Zeit sind wir ausgebreitet. Auch im Raum erstrecken wir uns weit über das hinaus, was sichtbar ist. Wir lassen etwas von uns zurück, wenn wir einen Ort verlassen, wir bleiben dort, obgleich wir wegfahren. Und es gibt Dinge an uns, die wir nur dadurch wiederfinden können, dass wir dorthin zurückkehren. Was könnte aufregender sein, als ein unterbrochenes Leben mit all seinen Versprechen wieder aufzunehmen?
”
”
Pascal Mercier
“
Das ganze Leben ist eine tolle Geschichte, John! Einige Menschen erkennen bloß nicht, dass sie selbst die Autoren sind und die Geschichte so schreiben können, wie sie es möchten.
”
”
John P. Strelecky
“
Die hellsten Himmel werden oft von den dunkelsten Wolken überschattet.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Die Geheimnisse der Sklaverei werden genauso totgeschwiegen wie die der Inquisition.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Jedes Baby war bei der Geburt ein perfektes Wunder, und das Leben im Grunde nur ein fortlaufender Zerstoerungsprozess.
”
”
Jo Nesbø (The Snowman (Harry Hole, #7))
“
Ich weiß, dass Sie Gefühle für eine Schwäche halten. Aber am Ende sind Sie der einzige Grund, um überhaupt zu leben.
”
”
Lena Kiefer (Der Himmel wird beben (Ophelia Scale, #2))
“
Es ist ein einförmig Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten ihre Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu sein
”
”
Johann Wolfgang von Goethe (Die Leiden des jungen Werthers / Die Wahlverwandtschaften)
“
People were evidently looking for something in the mountains that they believed they had lost a long time ago. He never worked out what exactly this was, but over the years he became more and more certain that the tourists were stumbling not so much after him but after some obscure, insatiable longing.
”
”
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
“
Und Rasmus bohrt seine Nase in Nickes Backe und flüstert: »Denn ich hab’ dich so lieb …«
Da weint Nicke. Seit er ein Kind war, hat er nicht mehr geweint. Aber jetzt weint er. Weil er so müde ist und weil das erstemal in seinem Leben ein Mensch so etwas zu ihm sagt.
”
”
Astrid Lindgren (Kalle Blomquist, Eva Lotte und Rasmus)
“
Wir gehen allein durch diese Welt,
doch wen wir großes Glück haben,
dürfen wir einen Augeblick lenag jemandem gehören,
jemandem der uns durch die Einsamkeit trägt,
die ein Legen lang andauert!
Und für eine Minute habe ich ihn noch einmal berührt,
in der Abenddämerung,
und mir sind rote Flügel gewachsen,
ich war wieder jung im Sommergarten.
Ich hatte wieder Hoffnung und das ewige Leben.
”
”
Paullina Simons (The Bronze Horseman (The Bronze Horseman, #1))
“
Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön.
”
”
Hermann Hesse
“
Moment mal", sagte Herr Lehmann. "Was soll das heißen, Lebensinhalt? Lebensinhalt ist doch ein total schwachsinniger Begriff. Was willst du damit sagen, Lebensinhalt? Was ist der Inhalt eines Lebens? Ist das Leben ein Glas oder eine Flasche oder ein Eimer, irgendein Behälter, in den man was hineinfüllt, etwas hineinfüllen muss sogar, denn irgendwie scheint sich ja die ganze Welt einig zu sein, dass man so etwas wie einen Lebensinhalt unbedingt braucht. Ist das Leben so? Nur ein Behältnis für was anderes? Ein Fass vielleicht? Oder eine Kotztüte?
”
”
Sven Regener (Herr Lehmann (Frank Lehmann #1))
“
Zyniker sagen, das Sterben beginne mit der Geburt. Wie jede polarisierende These enthält auch diese drastische Aussage ein Fünkchen Wahrheit. Jeder Mensch erreicht irgendwann einen Punkt, in dem sein Leben endet und das Sterben beginnt. Eine unendlich kleine, aber messbare, logische Sekunde, in der wir eine unsichtbare Grenze überschreiten, die den Wendepunkt unseres Daseins markiert. Hinter der Grenze liegt dann all das, was wir einst als Zukunft betrachtet haben. Und vor uns ist nur noch der Tod.
”
”
Sebastian Fitzek
“
It's a messy business, dying,' he said. 'As time goes on there's just less and less of you. It happens quickly for some; for others it can drag on. Starting from birth you keep losing one thing after another: first a finger, than an arm, first a tooth, then a whole set of teeth, first one memory, then all your memory, and so on and so forth, until one day there's nothing left. Then they chuck what's left of you in a hole and shovel it in and that's your lot.
”
”
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
“
Es gibt nur eine Art und Weise, eine andere Kultur zu verstehen. Sie zu leben. In sie einzuziehen, darum zu bitten, als Gast geduldet zu werden, die Sprache zu lernen. Irgendwann kommt dann vielleicht das Verständnis. Es wird dann immer wortlos sein. In dem Moment, in dem man das Fremde begreift, verliert man den Drang, es zu erklären. Ein Phänomen erklären heißt, sich davon entfernen.
”
”
Peter Høeg (Smilla's Sense of Snow)
“
Du betrachtest das, was mit uns geschieht, ein wenig wie eine Krankheit. Wenn es eine ist, dann will ich nicht gesund werden. Der Gedanke, dass es Dich irgendwo gibt, und dass du manchmal an mich denkst, hilft mir zu leben.
”
”
Benoîte Groult (Zout op mijn huid)
“
Sie weiß immer noch nicht, wie es weitergehen soll, aber sie weiß wenigstens, wie es nicht weitergeht, und das ist vielleicht alles, was ein Mensch im Leben wissen kann.
”
”
Juli Zeh (Über Menschen)
“
Das Leben war schwierig geworden, es gab nichts Großes, an das man glauben, keine Pflichten, die man erfüllen, keine Bräuche, an denen man sich freuen konnte, und was einst eine Familie gewesen war, bestand aus versprengten Einzelwesen, die man liebte oder verzweifelt bedauerte - es ließ sich kaum noch unterscheiden.
”
”
Juli Zeh (Spieltrieb)
“
Soll man die Segel streichen und dem Erlebnis ausweichen, sobald es nicht vollkommen danach angetan ist, Heiterkeit und Vertrauen zu erzeugen? Soll man 'abreisen', wenn das Leben sich ein bisschen unheimlich, nicht ganz geheuer oder etwas peinlich und kränkend anlässt? Nein doch, man soll bleiben, soll sich das ansehen und sich dem aussetzen, gerade dabei gibt es vielleicht etwas zu lernen.
”
”
Thomas Mann (Thomas Mann: Mario und der Zauberer. Lektüreschlüssel)
“
Um Vampir zu sein, muss man sich für das Leben entscheiden - für das eigene Leben, nicht das eines anderen - und zwar Tag für Tag. Du musst dein Leben über den Schlaf, über den Frieden, über die Trauer und über den Tod stellen. Letztendlich definiert uns unser unausgesetzter Wunsch nach Leben. Ohne ihn sind wir nichts als Albträume, als Gespenster: Schatten der Menschen, die wir einst waren.
”
”
Deborah Harkness (Time's Convert (All Souls, #4))
“
und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
Aber eins weiß ich mit Sicherheit: Dass wir das Leben führen, für das wir uns entscheiden. Dass wir so tief fallen, wie wir es zulassen, dass wir so weit sehen, wie wir es wagen, die Augen zu öffnen. Und dass die Worte, die wir sprechen, nur so lange weiterklingen, wie wir ihnen Nachdruck verleihen.
”
”
Lilly Lindner (Splitterfasernackt)
“
Es gibt so viele Sorten Traurigkeit, wie es Lebensstunden gibt. Und wahrscheinlich noch ein paar mehr. Da ist es egal, ob Du weißt, woher diese oder jene Traurigkeit kommt. Das gehört zu unserem Leben.
”
”
Robert Seethaler (Der Trafikant)
“
Es ist sehr nett, verheiratet zu sein. Man muss nur wissen, dass zwei Menschen niemals ein Herz und eine Seele haben können. Sie bleiben immer zwei Leute, zwei Herzen. Es kommt nur darauf an, angenehm nebeneinander zu leben und doch nie allein zu sein.
”
”
Annemarie Selinko (Heut heiratet mein Mann)
“
In his life he too, like all people, had harboured ideas and dreams. Some he had fulfilled for himself; some had been granted to him. Many things had remained out of reach, or barely had he reached them than they were torn from his hands again. But he was still here. And in the mornings after the first snowmelt, when he walked across the dew-soaked meadow outside his hut and lay down on one of the flat rocks scattered there, the cool stone at his back and the first warm rays of sun on his face, he felt that many things had not gone so badly after all.
”
”
Robert Seethaler (Ein ganzes Leben)
“
Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist? Aus diesem Grund gleicht das Leben immer einer Skizze. Auch „Skizze“ ist nicht das richtige Wort, weil Skizze immer ein Entwurf zu etwas ist, die Vorbereitung eines Bildes, während die Skizze unseres Lebens eine Skizze von nichts ist, ein Entwurf ohne Bild.
Einmal ist keinmal, sagt sich Tomas. Wenn man ohnehin nur einmal leben darf, so ist es, als lebe man überhaupt nicht.
”
”
Milan Kundera (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins)
“
Über die Ferne der finsteren Fluren
hebt mich mein Stern in dein schwärmendes Blut.
Nicht mehr am Weh, das wir beide erfuhren,
rätselt, der leicht in der Dämmerung ruht.
Wie soll er, Süße, dich betten und wiegen,
daß seine Seele das Schlummerlied krönt?
Nirgends, wo Traum ist und Liebende liegen,
hat je ein Schweigen so seltsam getönt.
Nun, wenn nur Wimpern die Stunden begrenzen,
tut sich das Leben der Dunkelheit kund.
Schließe, Geliebte, die Augen, die glänzen.
Nichts mehr sei Welt als dein schimmernder Mund.
”
”
Paul Celan (Die Gedichte.)
“
Jeder Mensch erduldet Jahr für Jahr zu viele Sünden und zu viel Leid, aber in der Sklaverei wird auch schon das erste Licht, das man bei seiner Ankunft in der Welt erblickt, von finsteren Schatten verdunkelt.
”
”
Harriet Ann Jacobs (Erlebnisse aus dem Leben eines Sklavenmädchens (Ungekürzte Gesamtausgabe) (German Edition))
“
Die Befürchtung bewahrheitete sich. Nationalismus war die billigste Droge, sie kostete nur ein paar Leben, die in diesem Land ohnehin nie von Wert gewesen waren, sie machte schnell high, doch der Kater danach war ein verdammter Abfuck, vor allem für jene, die nüchtern blieben.
”
”
Hengameh Yaghoobifarah (Ministerium der Träume)
“
Stell dir dein Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern, Phil. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu - nur ab und zu, hörst du ? - öffnet sich zu einem dieser schrecklichen Zimmer und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. Dann bekommst du große Angst, so wie jetzt. Weißt du, was du dann tust?" Ich schüttelte den Kopf. Tereza "Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist - dein Haus, mit deinen Zimmer. Du hast die Schlüssel, Phil. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu" Phil "Und dann werfe ich den Schlüssel weg" Tereza "Nein, das darfst du nicht tun, niemals! Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel. Du kannst deine Angst für eine Weile aussperren, aber irgendwann musst du dich ihr stellen" Phil "Wenn ich größer bin?" Tereza "Größer und mutiger, mein Kleiner. Und vielleicht auch nicht mehr allein.
”
”
Andreas Steinhöfel
“
Wenn mir Musik die Seele bewegte, dann verstand ich ohne Worte doch alles, fühlte in der Tiefe alles Lebens reine Harmonie und glaubte zu wissen, daß ein Sinn und schönes Gesetz in allem Geschehen verborgen sei. Wenn es auch eine Täuschung war, ich lebte doch darin und war darin beglückt.
”
”
Hermann Hesse (Gertrude)
“
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich am liebsten bei einem Flugzeugabsturz sterben. Aber auf gar keinen Fall im Bett. Vielleicht mit Ines, oder mit Frau Sprengel, auf dem Linienflug nach Südamerika. Das rechte Triebwerk ist mit einem kaum hörbaren Knall explodiert und zieht eine endlose Feuerschleppe hinter sich her, als wir gerade über dem offenen Meer sind. Die Passagiere kreischen, einige ganz Doofe betteln die Stewardess um Fallschirme an. Ich lege meine Lektüre aus der Hand, beuge mich zu Ines, und sage, ich hatte noch gar nicht zu Ende gelesen. Und Ines sagt, gut, dass wir nicht das teure Hotel gebucht haben. Und wir schauen uns an und wissen, dass wir uns verstanden haben in diesem Leben. Durch das kleine runde Fenster rast die Wasseroberfläche auf uns zu, die bei dieser Geschwindigkeit härter ist als Beton, und ich halte Ines fest und flüstere ihr etwas in Ohr, solange ich noch flüstern kann und solange sie noch ein Ohr hat.
”
”
Wolfgang Herrndorf
“
Wie kam ein Mensch überhaupt dazu, so auszusehen wie er? Die große Nase war viel zu unbescheiden für sein geringes Amt im Leben; außerdem ließ er sich den ganzen Winter über die Haare nicht schneiden, was seinem Kopf von Woche zu Woche mehr Künstlerisches verlieh.
”
”
Knut Hamsun (Vagabundentage und andere Erzählungen)
“
Oh, wär mein junges Leben doch ein Traum. Und würd doch mein Geist nicht wach, bis das der Strahl der Ewigkeit den Morgen brächte. Obwohl der Traum von schlimmen Kummer war, er war doch besser als die wirklichkeit des wachen Lebens für den, dessen herz gleich von Geburt an auf der Erde sein muss - Ein Chaos aus der tiefsten Leidenschaft.
”
”
Edgar Allan Poe (The Complete Poetry)
“
War es ein Trost oder eine Qual, aus den Zellen des Gefängnisses den Blick auf die Stadt am See zu haben, in der das Leben seinen Lauf nahm? Oder wurde das Leben im Lager gar nicht als ständige Ausnahme- und Notlage empfunden, sondern auch als Leben, das seinen Lauf nahm?
”
”
Bernhard Schlink (Die Enkelin)
“
Es ist viel flacher, wenn du für etwas Gutes und Ideales kämpfst und nun meinst, du müssest es auch erreichen. Sind denn Ideale zum Erreichen da? Leben wir denn, wir Menschen, um den Tod abzuschaffen? Nein, wir leben, um ihn zu fürchten und dann wieder zu lieben, und gerade seinetwegen glüht das bißchen Leben manchmal eine Stunde lang so schön.
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Ich war so... erleichtert, dass du am Leben warst, dass ich mir eingeredet habe, für die Sache mit der Wunde würde es schon irgendeine logische Erklärung geben. Aber vorhin unter der Dusche, da ist mir plötzlich ein Licht aufgegangen.“
„Ah, das wird es sein. Ich habe noch nicht geduscht.
”
”
Kerstin Gier (Smaragdgrün (Edelstein-Trilogie, #3))
“
Da dürfen Sie ... nicht erschrecken, wenn eine Traurigkeit vor Ihnen sich aufhebt, so groß, wie Sie noch keine gesehen haben; wenn eine Unruhe, wie Licht und Wolkenschatten, über Ihre Hände geht und über all Ihr Tun. Sie müssen denken, daß etwas an Ihnen geschieht, daß das Leben Sie nicht vergessen hat, daß es Sie in der Hand hält; es wird Sie nicht fallen lassen.
”
”
Rainer Maria Rilke (Letters to a Young Poet)
“
Hören Sie, ich weiß sehr gut, dass ich so klein und unbedeutend bin, dass man eine Lupe braucht, um mich wahrzunehmen. Das war schon immer so. Suchen Sie mich mal auf einem Klassenfoto heraus, das dauert! Ich habe keine Familie, wenn ich jetzt von der Bildfläche verschwinde, gerät niemand in Not. Ich habe keine Freunde, keiner wird trauern, wenn ich nicht mehr da bin. Das weiß ich alles. Trotzdem, es hört sich vielleicht komisch an, aber ich war mit der Welt, wie sie ist, zufrieden. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht war ich auch zwei und hab mich köstlich mit mir selbst amüsiert. Ich weiß es nicht. Jedenfalls fühle ich mich in dieser Welt sehr wohl. Vieles darin gefällt mir nicht, und manchen scheine ich nicht zu gefallen, doch anderes gefällt mir, und was mir gefällt, gefällt mir -sehr-. Ob ich der Welt gefalle, ist mir scheißegal. Das ist mein Leben. Ich will nicht woanders hin. Unsterblichkeit brauche ich nicht. Alt werden ist nicht einfach, doch es betrifft mich ja nicht allein. Alle werden alt. Einhörner will ich nicht, ich will auch keinen Zaun!
”
”
Haruki Murakami (Hard-Boiled Wonderland and the End of the World)
“
Du hattest ein Bild vom Leben in dir, einen Glauben, eine Forderung, du warst zu Taten, Leiden und Opfern bereit – und dann merktest du allmählich, daß die Welt gar keine Taten und Opfer und dergleichen von dir verlangt, daß das Leben keine heroische Dichtung ist, mit Heldenrollen und dergleichen, sondern eine bürgerliche gute Stube, wo man mit Essen und Trinken, Kaffee und Strickstrumpf, Tarockspiel und Radiomusik vollkommen zufrieden ist. Und wer das andere will und in sich hat, das Heldenhafte und Schöne, die Verehrung der großen Dichter oder die Verehrung der Heiligen, der ist ein Narr und ein Ritter Don Quichotte.
”
”
Hermann Hesse (Steppenwolf)
“
Berge sollte man mit möglichst wenig Anstrengung und ohne Ehrgeiz ersteigen. Unsere eigene Natur sollte das Tempo bestimmen. Wenn man unruhig wird, geht man schneller. Wenn man zu keuchen anfängt, geht man langsamer. Man steigt auf den Berg in einem Zustand, in dem sich Rastlosigkeit und Erschöpfung die Waage halten. Dann, wenn man nicht mehr in Gedanken vorauseilt, ist jeder Schritt nicht mehr bloß ein Mittel zum Zweck, sondern ein einmaliges Ereignis. Dieses Blatt ist gezähnt. Dieser Felsen scheint locker. Von dieser Stelle aus ist der Schnee nicht mehr so gut zu sehen, obwohl man ihm schon näher ist. Das sind Dinge, die man ohnehin wahrnehmen sollte. Nur auf irgendein zukünftiges Ziel hin zu leben ist seicht. Die Flanken des Berges sind es, auf denen Leben gedeiht, nicht der Gipfel. Hier wächst etwas.
”
”
Robert M. Pirsig (Zen and the Art of Motorcycle Maintenance: An Inquiry Into Values (Phaedrus, #1))
“
... ich kann kein Volk mir denken, das zerißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungenudn gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und Gleider zerstückelt untereinander liegen ... ? Ein jeder treibt das Seine, wirst du sagen, und ich sage es auch. Nur muß er es mit ganzer Seele treiben, muß nicht jede Kraft in sich ersticken, wenn sie nicht gerade sich zu seinem Titel paßt ... und ist er in ein Fach gedrückt, wo gar der Geist nicht leben darf, so stoß ers mit Verachtung weg und lerne pflügen!
”
”
Friedrich Hölderlin
“
At last the gardener arrived, mumbling something about rascals and country bumpkins, and took me out into the park, giving me a lengthy lecture as he did so. I was instructed to be sober and industrious, and not to wander about aimlessly or waste my time in unproductive activities: if I heeded this counsel, he said, I might in time achieve something. He gave me much other useful and well-phrased advice too, but I have since forgotten almost all of it.
”
”
Joseph von Eichendorff (Aus dem Leben eines Taugenichts)
“
Gewiss hat sich die westliche Welt über alle Maßen für Philosophie und Politik interessiert und sich in geradezu unsinniger Weise um philosophische und politische Fragen gestritten; gewiss hat die westliche Welt auch eine wahre Leidenschaft für Literatur und Kunst entwickelt; aber nichts in ihrer ganzen Geschichte hat eine solche Bedeutung gehabt wie das Bedürfnis nach rationaler Gewissheit. Diesem Bedürfnis nach rationaler Gewissheit hat die westliche Welt schließlich alles geopfert: ihre Religion, ihr Glück, ihre Hoffnungen und letztlich ihr Leben.
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Michel Houellebecq (The Elementary Particles)
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Weißt du, was ein Semikolon anzeigt oder bedeutet?' Bevor ich antworten kann, redet er weiter. 'Es bedeutet, dass an dieser Stelle der Satz zu Ende sein könnte, wenn der Autor das gewollt hätte, aber er endet nicht. Du bist der Autor! Der deines Lebens und du entscheidest, wie es weitergeht. Manchmal denkt man, die Depression und die Angst würden einem alles nehmen, was man hat und liebt. Aber die Wahrheit ist, dass nicht die Krankheit das entscheidet, sondern du.
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Ava Reed (Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen)
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Sollten Sie in Ihrem Leben einmal dieses Gefühl haben, dass plötzlich alles einen Sinn ergibt, dann sind Sie sehr wahrscheinlich auf eine Verschwörungstheorie hereingefallen. Seien wir ehrlich, man kann mit gutem Recht vieles über das Leben auf diesem Planeten sagen, aber gewiss nicht, dass es einen Sinn ergibt. Gemeinerweise ist die Suche nach einem Sinn natürlich genau das, worauf Menschen programmiert sind. Eine Verschwörungstheorie ist eine Menschenfalle mit einem Köder aus falschem Sinn.
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Marc-Uwe Kling (QualityLand 2.0 (QualityLand, #2))
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Zu früh, befürcht ich; denn mein Herz erbangt
Und ahnet ein Verhängnis, welches, noch
Verborgen in den Sternen, heute Nacht
Bei dieser Lustbarkeit den furchtbarn Zeitlauf
Beginnen und das Ziel des läst'gen Lebens,
Das meine Brust verschließt, mir kürzen wird
Durch irgendeinen Frevel frühen Todes.
Doch er, der mir zur Fahrt das Steuer lenkt,
Richt' auch mein Segel!
I fear, too early. For my mind misgives
Some consequence, yet hanging in the stars,
Shall bitterly begin his fearful date
With this night's revels, and expire the term
Of a despisèd life, closed in my breast,
By some vile forfeit of untimely death.
But He that hath the steerage of my course
Direct my sail!
Romeo: Act I, Scene 4
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William Shakespeare (Romeo and Juliet)
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Im Gegensatz zum Tier kann ich mich über die Zwänge der Natur erheben. Ich kann Sex haben, ohne mich vermehren zu wollen. Ich kann Substanzen konsumieren, die mich für eine Weile von der sklavischen Ankettung an den Körper erlösen. Ich kann den Überlebenstrieb ignorieren und mich in Gefahr bringen, allein um den Reiz der Herausforderung willen. Dem wahren Menschen genügt das Dasein nicht, wenn es ein bloßes Hier-Sein meint. Der Mensch muss sein Dasein erfahren. Im Schmerz. Im Rausch. Im Scheitern. Im Höhenflug. Im Gefühl der vollständigen Machtfülle über die eigene Existenz. Über das eigene Leben und den eigenen Tod. Das, meine arme, vertrocknete Mia Holl, ist Liebe.
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Juli Zeh
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Es ist so wie wenn einer fünf niedrige Treppenstufen hinaufzusteigen hat und ein zweiter nur eine Treppenstufe, die aber so hoch ist wie jene fünf zusammen; der Erste wird nicht nur die fünf bewältigen, sondern noch hunderte und tausende weitere, er wird ein großes und sehr anstrengendes Leben geführt haben, aber keine der Stufen, die er erstiegen hat, wird für ihn eine solche Bedeutung gehabt haben, wie für den Zweiten jene eine, erste, hohe, für alle seine Kräfte unmöglich zu ersteigende Stufe, zu der er nicht hinauf und über die er natürlich auch nicht hinauskommt.
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Franz Kafka (Letter to His Father)
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Im Grunde genommen geht es immer noch um den Satz, den ich damals auf meinen Gaderobespiegel geschrieben habe und dessen Ende weggewischt hatte: "Ich passe auf mich auf, aber falls mir etwas passieren sollte..."
Die Sache ist die, dass man das nicht einfach wegwischen kann. Falls man nicht gerade beschlossen hat, blind und feig durchs Leben zu gehen, muss man eine Antwort finden auf die Frage, wie dieser Satz weitergehen soll. Und man kann die Frage, was man sich wünscht für die Zeit nach seinem Tod, nicht beantworten, ohne sich darüber im Klaren zu sein, was man sich wahrhaft wünscht für die Zeit davor.
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Andreas Eschbach (Die seltene Gabe)
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Diese Grausamkeiten sind in Wirklichkeit keine. Ein Mensch des Mittelalters würde den ganzen Stil unseres heutigen Lebens noch ganz anders als grausam, entsetzlich und barbarisch verabscheuen! Jede Zeit, jede Kultur, jede Sitte und Tradition hat ihren Stil hat ihre ihr zukommenden Zartheiten und Härten, Schönheiten und Grausamkeiten, hält gewisse Leiden für selbstverständlich, nimmt gewisse Übel geduldig hin. Zum wirklichen Leiden, zur Hölle wir das menschliche Leben nur da, wo zwei Kulturen und Religionen einander überschneiden. […] Es gibt nun Zeiten, wo eine ganze Generation so zwischen zwei Zeiten, zwischen zwei Lebensstile hineingerät, dass ihre jede Selbstverständlichkeit, jede Sitte, jede Geborgenheit und Unschuld verloren geht.
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Hermann Hesse (Steppenwolf)
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Alles Mögliche kann einem im Leben passieren, und vor allem nichts. Manchmal kommt es mir seltsam vor, dass ich jemals versucht habe, glücklich zu werden. Der Mensch hat eine Vorliebe für Tragik, eine Voreinstellung, die sich im Laufe der Evolution bewährt hat. Man scheut das Risiko stärker, als man das Glück sucht, denn Verluste tun mehr weh, als Gewinne Freude bereiten. Mit jedem Jahr, das verstreicht, wird die Lage aussichtsloser, und am Ende kann man gar nicht fassen, dass DAS alles gewesen sein soll.
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Heinz Strunk (Die Zunge Europas)
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Irgendwann mal würde ich gern mit ein paar Freunden auf einer kleinen Insel leben, sie müßte ja nicht zu den Bahamas gehören. Vielleicht eine Bar betreiben, nichts Mondänes, ein kühles Plätzchen am Hafen, durchs Fenster kann man die Boote sehen. Vielleicht ein paar Stühle draußen unter der Markise, für die Touristen. Ein Tagesgericht, sonst nur Sandwiches und Drinks, aber die besten der Gegend. Man könnte fischen gehen, ab und zu auf die Nachbarinsel, wo es ein Spielkasino gibt. Jeder macht in aller Ruhe das, was er will. Einmal in der Woche ginge ich mit dem Vizekonsul und dem englischen Romanschriftsteller und dem Schnapsschmuggler ins Bordell, der Geschichten wegen. Ich weiß, du magst keine Geschichten, aber vielleicht brauchst du keine. Erinnerungen sind ja Scheiße, aber Geschichten halten das Leben zusammen. Manchmal, wenn du den großen Horror hast, ist eine gute Geschichte das einzige, was noch hilft.
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Jörg Fauser (The Snowman)
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Sozusagen grundlos vergnügt
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
- Dass Amseln flöten und das Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem. Dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter;
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
- weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freue mich, dass ich… Dass ich mich freu.
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Mascha Kaléko
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Als ich aus Kuwait zurückkam, war das Geld auf meinem Konto. Was hätte ich machen sollen? Nach Kuwait fliegen und dem Attache sagen, er solle sein Geld wieder nehmen und mir meien Freundin wiedergeben? Mich, wenn er mir ins Geischt lacht, beim Emir beschweren? Unseren Außenminister bitten, er soll mit dem Emir sprechen? Hätte ich ein paar Kerle von der Russenmafia engagieren und mit ihnen die Anlage aufrollen sollen, in der der Attache gewohnt und sie vermutlich gefangen gehalten hat? Ich weiß, ein richtiger Mann, der seine Frau liebt, haut sie raus. Wenn er dabei zugrunde geht, geht er dabei zugrunde. Besser mit Anstand sterben als in Feigheit leben. Ich weiß auch, dass ich mit drei Millionen eigentlich genug Geld hatte, um mir Russen und die Waffen und den Hubschrauber und was man sonst noch braucht zu besorgen. Aber das ist Film. Das ist nicht meine Welt. Das kann ich nicht. Die Kerle von der Russenmafia würden mir einfach Geld abnehmen, und die Waffen wären verrostet, und der Hubschrauber hätte einen Getriebesschaden.
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Bernhard Schlink (Sommerlügen)
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„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.
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Klaus Mann (Mephisto)
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Im Grunde wissen in den Jahren der Lebensmitte wenig Menschen mehr, wie sie eigentlich zu sich selbst gekommen sind, zu ihren Vergnügungen, ihrer Weltanschauung, ihrer Frau, ihrem Charakter, Beruf und ihren Erfolgen, aber sie haben das Gefühl, daß sich nun nicht mehr viel ändern kann. Es ließe sich sogar behaupten, daß sie betrogen worden seien, denn man kann nirgends einen zureichenden Grund dafür entdecken, daß alles gerade so kam, wie es gekommen ist; es hätte auch anders kommen können; die Ereignisse sind ja zum wenigsten von ihnen selbst ausgegangen, meistens hingen sie von allerhand Umständen ab, von der Laune, dem Leben, dem Tod ganz anderer Menschen, und sind gleichsam bloß im gegebenen Zeitpunkt auf sie zugeeilt. So lag in der Jugend das Leben noch wie ein unerschöpflicher Morgen vor ihnen, nach allen Seiten voll von Möglichkeiten und Nichts, und schon am Mittag ist mit einemmal etwas da, das beanspruchen darf, nun ihr Leben zu sein, und das ist im ganzen doch so überraschend, wie wenn eines Tags plötzlich ein Mensch dasitzt, mit dem man zwanzig Jahre lang korrespondiert hat, ohne ihn zu kennen, und man hat ihn sich ganz anders vorgestellt. Noch viel sonderbarer aber ist es, daß die meisten Menschen das gar nicht bemerken; sie adoptieren den Mann, der zu ihnen gekommen ist, dessen Leben sich in sie eingelebt hat, seine Erlebnisse erscheinen ihnen jetzt als der Ausdruck ihrer Eigenschaften, und sein Schicksal ist ihr Verdienst oder Unglück.
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Robert Musil
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Der gute Kampf ist der, den wir im Namen unserer Träume führen. Wenn sie mit aller Macht in unserer Jugend aufflammen, haben wir zwar viel Mut, doch wir haben noch nicht zu kämpfen gelernt. Wenn wir aber unter vielen Mühen zu kämpfen gelernt haben, hat uns der Kampfesmut verlassen. Deshalb wenden wir uns gegen uns selber und werden zu unseren schlimmsten Feinden. Wir sagen, dass unsere Träume Kindereien, zu schwierig zu verwirklichen seien oder nur daher rührten, dass wir von den Realitäten des Lebens keine Ahnung hätten. Wir töten unsere Träume, weil wir Angst davor haben, den guten Kampf aufzunehmen. [...]
Das erste Symptom, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben. Die meistbeschäftigen Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren zugleich auch die, die immer für alles Zeit hatten. Diejenigen, die nichts taten, waren immer müde, bemerkten nicht, wie wenig sie schafften, und beklagten sich ständig darüber, dass der Tag zu kurz sei. In Wahrheit hatten sie Angst davor, den guten Kampf zu kämpfen.
Das zweite Symptom dafür, dass unsere Träume tot sind, sind unsere Gewissheiten. Weil wir das Leben nicht als ein grosses Abenteuer sehen, das es zu leben gilt, glauben wir am Ende, dass wir uns dem wenigen, was wir vom Leben erbeten haben, weise, gerecht und korrekt verhalten. {...]
Das dritte Symptom für den Tod unserer Träume ist schließlich der Friede. Das Leben wird zu einem einzigen Sonntagnachmittag, verlangt nichts Grosses von uns, will nie mehr von uns, als wir zu geben bereit sind. Wir halten uns dann für reif, glauben, dass wir unsere kindischen Phantasien überwunden und die Erfüllung auf persönlicher und beruflicher Ebene erlangt haben. Wir reagieren überrascht, wenn jemand in unserem Alter sagt, dass er noch das oder jenes vom Leben erwartet. Aber in Wahrheit, ganz tief im Inneren unserer Herzens, wissen wir, dass wir es in Wirklichkeit nur aufgegeben haben, um unsere Träume zu kämpfen, den guten Kampf zu führen.
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Paulo Coelho
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Die Zweideutigkeit der öffentlichen Ausgelegtheit gibt das Vorweg-bereden und neugierige Ahnen für das eigentliche Geschehen aus und stempelt Durchführen und Handeln zu einem Nachträglichen und Belanglosen. Das Verstehen des Daseins im Man versieht sich daher in seinen Entwürfen ständig hinsichtlich der echten Seinsmöglichkeiten. Zweideutig ist das dasein immer »da«, das heißt in der öffentlichen Erschlossenheit des Miteinanderseins, wo das lauteste Gerede und die findigste Neugier den »Betrieb« im Gang halten, da, wo alltäglich alles und im Grunde nichts geschieht. Das Miteinandersein im Man ist ganz und gar nicht ein abgeschlossenes, gleichgültiges Nebeneinander, sondern ein gespanntes, zweideutiges Aufeinander-aufpassen, ein heimliches Sich-gegenseitig-abhören. Unter der Maske des Füreinander spielt ein Gegeneinander. [ss. 174-175]
Der Drang zu leben ist ein Hin-zu (туда-к), das von ihm selbst her den Antrieb mitbringt. Es ist Hin-zu um jeden Preis. Der Drang sucht andere Möglichkeiten zu verdrängen. Auch hier ist das Sich-vorweg-sein (бытие-вперед-себя) ein uneigentliches, wenn auch das Überfallendsein vom Drang aus dem Drängenden selbst kommt. Der Drang kann die jeweilige Befindlichkeit und das Verstehen überrennen. [s. 195]
Dasein spricht sich aus; sich – als entdeckendes Sein zu Seiendem. Und es spricht sich als solcjes über entdecktes Seiendes aus in der Aussage. Die Aussage teilt das Seiende im Wie seiner Entdecktheit mit. Die ausgesprochene Aussage enthält in ihrem Worüber die Entdeckheit des Seienden. Diese ist im Ausgesprochenen verwahrt. Das Ausgesprochene wird gleichsam zu einem innerweltlich Zuhandenen, das aufgenommen und weitergesprochen werden kann. [ss. 223-224]
Die Aussage ist ein Zuhandenes. Das Seiende, zu dem sie als entdeckende Bezug hat, ist innerweltlich Zuhandenes, Vorhandenes. Der Bezug selbst gibt sich so als vorhandener. Der Beug aber liegt darin, daß die in der Aussage verwahrte Entdecktheit von... ist. Das Urteil »enthält etwas, was von den Gegenständen gilt« (Kant). Der Bezug erhält aber durch die Umschaltung seiner auf eine Beziehung zwischen Vorhandenen jetzt selbst Vorhandenheitscharakter. [s. 224]
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Martin Heidegger