Der Vorleser Quotes

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Weil die Wahrheit dessen, was man redet, das ist, was man tut, kann man das Reden auch lassen.
Bernhard Schlink (Literatur-Kartei: Der Vorleser)
Aber irgendwann hörte die Erinnerung an sie auf, mich zu begleiten. Sie blieb zurück, wie eine Stadt zurückbleibt, wenn der Zug weiterfährt. Sie ist da, irgendwo hinter einem, und man könnte hinfahren und sich ihrer versichern. Aber warum sollte man.
Bernhard Schlink (Der Vorleser. Erläuterungen und Dokumente)
Só que fugir não é só correr de um lugar, mas também chegar a outro.
Bernhard Schlink (Der Vorleser)
Ou não há 'tarde demais', apenas 'tarde', sendo 'tarde' de qualquer modo melhor do que 'nunca'?
Bernhard Schlink (Der Vorleser)
Verführung, die nicht Busen und Po und Bein ist, sondern die Einladung, im Inneren des Körpers die Welt zu vergessen.
Bernhard Schlink (Der Vorleser (German Edition))
Ich meine nicht, daß Denken und Entscheiden keinen Einfluß auf das Handeln hätten. Aber das Handeln vollzieht nicht einfach, was davor gedacht und entschieden wurde. Es hat seine eigene Quelle und ist auf ebenso eigenständige Weise mein Handeln, wie mein Denken ist und mein Entscheiden mein Entscheiden.
Bernhard Schlink (Der Vorleser von Bernhard Schlink.: Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben mit Lösungen (Königs Erläuterungen 403))
When aircraft engines fail, it is not the end of the flight. The planes don't fall like stones from the sky. They glide along the huge multi-engine passenger planes for 30 to 45 minutes, before crashing during the landing attempt. The passengers don't notice anything. Flying feels no different when engines are out than when engines are running. It is quieter, but only a little quieter: louder than the engines is the wind breaking against the fuselage and wings. At a certain point, for those who look out the window, the earth or the sea are frighteningly close. Or the film is being shown and the flight attendants have closed the blinds. Perhaps the passengers experience the slightly slower flight as particularly pleasant.
Bernhard Schlink (Der Vorleser)
Hij gaf me een college over individu, vrijheid en waardigheid, over de mens als subject en over het gegeven dat je hem niet tot object mag maken. ‘Herinner je je niet meer hoe verontwaardigd je als jongetje kon zijn wanneer mama beter wist dan jij wat goed voor je was? Hoever je daarbij met kinderen kunt gaan is al een werkelijk probleem. Het is een filosofisch probleem, maar de filosofie houdt zich niet met kinderen bezig. Dat heeft ze overgelaten aan de pedagogiek, waar het voor kinderen niet goed toeven is.
Bernhard Schlink (Der Vorleser)
Dann habe ich begonnen, sie zu verraten. Nicht daß ich Geheimnisse preisgegeben oder Hanna bloßgestellt hätte. Ich habe nichts offenbart, was ich hätte verschweigen müssen. Ich habe verschwiegen, was ich hätte offenbaren müssen. Ich habe mich nicht zu ihr bekannt. Ich weiß, das Verleugnen ist eine unscheinbare Variante des Verrats. Von außen ist nicht zu sehen, ob einer verleugnet oder nur Diskretion übt, Rücksicht nimmt, Peinlichkeiten und Ärgerlichkeiten meidet. Aber der, der sich nicht bekennt, weiß es genau. Und der Beziehung entzieht das Verleugnen ebenso den Boden wie die spektakulären Varianten des Verrats. (S.72)
Bernhard Schlink (The Reader)
Aufarbeitung! Aufarbeitung der Vergangenheit! Wir Studenten des Seminars sahen uns als Avantgarde der Aufarbeitung. Wir rissen die Fenster auf, ließen die Luft herein, den Wind, der endlich den Staub aufwirbelte, den die Gesellschaft über die Furchtbarkeiten der Vergangenheit hatte sinken lassen. Wir sorgten dafür, daß man atmen und sehen konnte. Auch wir setzten nicht auf juristische Gelehrsamkeit. Daß verurteilt werden müsse, stand für uns fest. Ebenso fest stand für uns, daß es nur vordergründig um die Verurteilung dieses oder jenes KZ-Wächters und -Schergen ging. Die Generation, die sich der Wächter und Schergen bedient oder sie nicht gehindert oder sie nicht wenigstens ausgestoßen hatte, als sie sie nach 1945 hätte ausstoßen können, stand vor Gericht, und wir verurteilten sie in einem Verfahren der Aufarbeitung und Aufklärung zu Scham. (S.87)
Bernhard Schlink (The Reader)
Nun ist Flucht nicht nur weglaufen, sondern auch ankommen. Und die Vergangenheit, in der ich als Rechtshistoriker ankam, war nicht weniger lebensvoll als die Gegenwart. Es ist auch nicht so, wie der Außenstehende vielleicht annehmen möchte, daß man die vergangene Lebensfülle nur beobachtet, während man an der gegenwärtigen teilnimmt. Geschichte treiben heißt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen und beide Ufer beobachten und an beiden tätig werden. Eines meiner Forschungsgebiete wurde das Recht im Dritten Reich, und hier ist besonders augenfällig, wie Vergangenheit und Gegenwart in eine Lebenswirklichkeit zusammenschießen. Flucht ist hier nicht die Beschäftigung mit der Vergangenheit, sondern gerade die entschlossene Konzentration auf Gegenwart und Zukunft, die blind ist für das Erbe der Vergangenheit, von dem wir geprägt sind und mit dem wir leben müssen. (S.172)
Bernhard Schlink (The Reader)
Manche sehen in Hüsch eine Art Karl Dall für Altphilologen, andere halten ihn für den Vorlese-Opa der im Reihenhaus ansässig gewordenen Protestgeneration.
Georg Schramm (Lassen Sie es mich so sagen : Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit)
Warum macht es mich so traurig, wenn ich an damals denke? [...] Ist es das Wissen, was danach kam und daß danach nur ans Licht kam, was schon da war? Warum? Warum wird uns, was schön war, im Rückblick dadurch brüchig, daß es häßliche Wahrheiten verbarg? [...] Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält? Weil schmerzlich nur enden kann, was schmerzlich gewesen ist, unbewußt und unerkannt? [...] Ist es das, was mich traurig macht? Der Eifer und Glaube, der mich damals erfüllte und dem Leben ein Versprechen entnahm, das es nie und nimmer halten konnte? [...] Ist diese Traurigkeit die Traurigkeit schlechthin? Ist sie es, die uns befällt, wenn schöne Erinnerungen im Rückblick brüchig werden, weil das erinnerte Glück nicht nur aus der Situation, sondern aus einem Versprechen lebte, das nicht gehalten wurde? (SS.38-39)
Bernhard Schlink (The Reader)
Es ist eines der Bilder von Hanna, die mir geblieben sind. Ich habe sie gespeichert, kann sie auf eine innere Leinwand projizieren und auf ihr betrachten, unverändert, unverbraucht.
Bernhard Schlink (The Reader)
»Ich habe… ich meine… Was hätten Sie denn gemacht?« Das war von Hanna als ernste Frage gemeint. Sie wußte nicht, was sie hätte anders machen sollen, anders machen können, und wollte daher vom Vorsitzenden, der alles zu wissen schien, hören, was er gemacht hätte. [...] »Es gibt Sachen, auf die man sich einfach nicht einlassen darf und von denen man sich, wenn es einen nicht Leib und Leben kostet, absetzen muß.« Vielleicht hätte es genügt, wenn er dasselbe gesagt, dabei aber über Hanna oder auch sich selbst geredet hätte. Davon zu reden, was man muß und was man nicht darf und was einen was kostet, wurde dem Ernst von Hannas Frage nicht gerecht. Sie hatte wissen wollen, was sie in ihrer Situation hätte machen sollen, nicht daß es Sachen gibt, die man nicht macht. (S.107)
Bernhard Schlink (The Reader)
Zugleich frage ich mich und habe mich schon damals zu fragen begonnen: Was sollte und soll meine Generation der Nachlebenden eigentlich mit den Informationen über die Furchtbarkeiten der Vernichtung der Juden anfangen? Wir sollen nicht meinen, begreifen zu können, was unbegreiflich ist, dürfen nicht vergleichen, was unvergleichlich ist, dürfen nicht nachfragen, weil der Nachfragende die Furchtbarkeiten, auch wenn er sie nicht in Frage stellt, doch zum Gegenstand der Kommunikation macht und nicht als etwas nimmt, vor dem er nur in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen kann. Sollen wir nur in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen? Zu welchem Ende? Nicht daß sich der Aufarbeitungs- und Aufklärungseifer, mit dem ich am Seminar teilgenommen hatte, in der Verhandlung einfach verloren hätte. Aber daß einige wenige verurteilt und bestraft und daß wir, die nachfolgende Generation, in Entsetzen, Scham und Schuld verstummen würden – das sollte es sein? (SS.99-100)
Bernhard Schlink (The Reader)
Wenn ich heute an die Jahre damals denke, fällt mir auf, wie wenig Anschauung es eigentlich gab, wie wenig Bilder, die das Leben und Morden in den Lagern vergegenwärtigten. Wir kannten von Auschwitz das Tor mit seiner Inschrift, die mehrstöckigen Holzpritschen, die Haufen von Haar und Brillen und Koffern, von Birkenau den Eingangsbau mit Turm, Seitenflügeln und Durchfahrt für die Züge und aus Bergen-Belsen die Leichenberge, die die Alliierten bei der Befreiung vorgefunden und photographiert hatten. Wir kannten einige Berichte von Häftlingen, aber viele Berichte sind bald nach dem Krieg erschienen und dann erst wieder in den achtziger Jahren aufgelegt worden und gehörten dazwischen nicht in die Programme der Verlage. Heute sind so viele Bücher und Filme vorhanden, daß die Welt der Lager ein Teil der gemeinsamen vorgestellten Welt ist, die die gemeinsame wirkliche vervollständigt. Die Phantasie kennt sich in ihr aus, und seit der Fernsehserie »Holocaust« und Spielfilmen wie »Sophies Wahl« und besonders »Schindlers Liste« bewegt sie sich auch in ihr, nimmt nicht nur wahr, sondern ergänzt und schmückt aus. Damals hat die Phantasie sich kaum bewegt; sie hat gemeint, zu der Erschütterung, die der Welt der Lager geschuldet werde, passe die Bewegung der Phantasie nicht. Die paar Bilder, die sie alliierten Photographien und Häftlingsberichten verdankte, betrachtete sie wieder und wieder, bis sie zu Klischees erstarrten. (SS.142-143)
Bernhard Schlink (The Reader)