Das Urteil Quotes

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Denn nichts lenkt den Menschen so von seinem gesunden Urteil ab wie geografische Ortsnamen, geladen mit alter Sehnsucht und bepackt mit tausend Gedankenverbindungen, und wenn er dann hinkommt, ist es alles halb so schön. Aber wer traut sich denn, das zu sagen?
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Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)
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Alone -- do you know what that means?
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Franz Kafka (Das Urteil und andere ErzÀhlungen)
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Geistig begabte Menschen, die auf einem Thron oder in seiner NĂ€he geboren sind, verlieren hĂ€ufig das FeingefĂŒhl. Um sie herum ist freimĂŒtige Unterhaltung verpönt; sie erscheint ihnen grob. Sie wollen nur Masken sehen und maßen sich doch ein Urteil ĂŒber die Schönheit der Gesichtsfarbe an.
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Stendhal (The Charterhouse of Parma)
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Und er stand vollkommen frei und warf die Beine. Er strahlte vor Einsicht.
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Franz Kafka (Das Urteil und andere ErzÀhlungen)
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Keines der MĂ€dchen hat mich enttĂ€uscht, nur ich sie beide. Mein Urteil ĂŒber sie ist heute genau das gleiche, wie damals als ich sie heiraten wollte.
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Franz Kafka (Letter to His Father)
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Ich bin gern erlöst von meinem Spiegelbild, von der Frage, wie ich aussehe. Auch ohne Spiegel weiß ich, wie es mir geht, ich brauche diesen Umweg nicht. Es ist mir unangenehm: mich stĂ€ndig einem Urteil unterwerfen, mit einem Idealbild vergleichen, mit frĂŒheren Fotos, mit dem Bild, das andere - wie ich glaube - von mir haben.
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Pauline DeBok (Blankow oder Das Verlangen nach Heimat)
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Die Zweideutigkeit der öffentlichen Ausgelegtheit gibt das Vorweg-bereden und neugierige Ahnen fĂŒr das eigentliche Geschehen aus und stempelt DurchfĂŒhren und Handeln zu einem NachtrĂ€glichen und Belanglosen. Das Verstehen des Daseins im Man versieht sich daher in seinen EntwĂŒrfen stĂ€ndig hinsichtlich der echten Seinsmöglichkeiten. Zweideutig ist das dasein immer »da«, das heißt in der öffentlichen Erschlossenheit des Miteinanderseins, wo das lauteste Gerede und die findigste Neugier den »Betrieb« im Gang halten, da, wo alltĂ€glich alles und im Grunde nichts geschieht. Das Miteinandersein im Man ist ganz und gar nicht ein abgeschlossenes, gleichgĂŒltiges Nebeneinander, sondern ein gespanntes, zweideutiges Aufeinander-aufpassen, ein heimliches Sich-gegenseitig-abhören. Unter der Maske des FĂŒreinander spielt ein Gegeneinander. [ss. 174-175] Der Drang zu leben ist ein Hin-zu (туЮа-Đș), das von ihm selbst her den Antrieb mitbringt. Es ist Hin-zu um jeden Preis. Der Drang sucht andere Möglichkeiten zu verdrĂ€ngen. Auch hier ist das Sich-vorweg-sein (бытОД-ĐČпДрДЎ-ŃĐ”Đ±Ń) ein uneigentliches, wenn auch das Überfallendsein vom Drang aus dem DrĂ€ngenden selbst kommt. Der Drang kann die jeweilige Befindlichkeit und das Verstehen ĂŒberrennen. [s. 195] Dasein spricht sich aus; sich – als entdeckendes Sein zu Seiendem. Und es spricht sich als solcjes ĂŒber entdecktes Seiendes aus in der Aussage. Die Aussage teilt das Seiende im Wie seiner Entdecktheit mit. Die ausgesprochene Aussage enthĂ€lt in ihrem WorĂŒber die Entdeckheit des Seienden. Diese ist im Ausgesprochenen verwahrt. Das Ausgesprochene wird gleichsam zu einem innerweltlich Zuhandenen, das aufgenommen und weitergesprochen werden kann. [ss. 223-224] Die Aussage ist ein Zuhandenes. Das Seiende, zu dem sie als entdeckende Bezug hat, ist innerweltlich Zuhandenes, Vorhandenes. Der Bezug selbst gibt sich so als vorhandener. Der Beug aber liegt darin, daß die in der Aussage verwahrte Entdecktheit von... ist. Das Urteil »enthĂ€lt etwas, was von den GegenstĂ€nden gilt« (Kant). Der Bezug erhĂ€lt aber durch die Umschaltung seiner auf eine Beziehung zwischen Vorhandenen jetzt selbst Vorhandenheitscharakter. [s. 224]
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Martin Heidegger
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Folgte er aber wirklich dem Rat [
] so bliebe er dann trotz allem in seiner Fremde, verbittert durch die RatschlĂ€ge, und den Freunden noch ein StĂŒck mehr entfremdet [
] fĂ€nde sich nicht in seinen Freunden und nicht ohne sie zurecht, litte an BeschĂ€mung, hĂ€tte jetzt wirklich keine Heimat und keine Freunde mehr; war es da nicht viel besser fĂŒr ihn, er blieb in der Fremde, so wie er war?
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Franz Kafka (Das Urteil / Die Verwandlung)
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Wenn wir einsehen, dass das Urteilen nicht ĂŒber dem Gegensatz von 'ist' und 'ist nicht' stehen kann, ziehen wir also nicht die Schlussfolgerung, dass das Urteilen zwei entgegengesetzte Formen hat, 'ist' und 'ist nicht'. Vielmehr folgern wir, dass es Ablehnung, Verneinung, Nein-Sagen ist. Das Urteilen ist nicht die unendliche Kraft, das Sein zu erfassen, sondern die universale Kraft zu Verneinen, auszulöschen, zu zermalmen. Die Kraft des Urteilens zur Negation ist universal, weil seine Idee von sich selbst als verneinen a priori ist, das heißt rein. Das Urteilen versteht sich selbst als Verneinen, indem es sich selbst in seiner absoluten Abstraktion erfasst. Da dieses SelbstverstĂ€ndnis von nichts Gegebenem abhĂ€ngt, ist es absolut. Darum ist das Wort, das den Begriff des Gegenstands des Urteils ausdrĂŒckt, wie er im Selbstbewusstsein des Urteilens verstanden wird, »Nichts«. WĂ€hrend »nicht« der Spezifizierung dessen, was negiert werden soll, bedarf, gibt »Nichts« die UniversalitĂ€t des Verneinens wieder, als das sich das Urteilen selbst versteht.
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Sebastian Rödl
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MitbĂŒrger! Freunde! Römer! hört mich an: Begraben will ich CĂ€sarn, nicht ihn preisen. Was Menschen Übles tun, das ĂŒberlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben. So sei es auch mit CĂ€sarn! Der edle Brutus Hat euch gesagt, daß er voll Herrschsucht war; Und war er das, so war's ein schwer Vergehen, Und schwer hat CĂ€sar auch dafĂŒr gebĂŒĂŸt. Hier, mit des Brutus Willen und der andern (Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann, Das sind sie alle, alle ehrenwert), Komm ich, bei CĂ€sars Leichenzug zu reden. Er war mein Freund, war mir gerecht und treu; Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Er brachte viel Gefangne heim nach Rom, WofĂŒr das Lösegeld den Schatz gefĂŒllt. Sah das der Herrschsucht wohl am CĂ€sar gleich? Wenn Arme zu ihm schrien, so weinte CĂ€sar; Die Herrschsucht sollt aus hĂ€rterm Stoff bestehn. Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Ihr alle saht, wie am Lupercusfest Ich dreimal ihm die Königskrone bot, Die dreimal er geweigert. War das Herrschsucht? Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war, Und ist gewiß ein ehrenwerter Mann. Ich will, was Brutus sprach, nicht widerlegen; Ich spreche hier von dem nur, was ich weiß. Ihr liebtet all ihn einst nicht ohne Grund; Was fĂŒr ein Grund wehrt euch, um ihn zu trauern? O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh, Der Mensch ward unvernĂŒnftig! – Habt Geduld! Mein Herz ist in dem Sarge hier beim CĂ€sar, Und ich muß schweigen, bis es mir zurĂŒckkommt.
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William Shakespeare (Julius Caesar)
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Alles, was einer Person zustoßen kann, bedarf einer entsprechenden Reaktion. Wenn die Reaktion richtig ist, kann es sie oder ihn nĂ€her zu Gott bringen: "Euch wurde der bewaffnete Kampf geboten, wĂ€hrend er euch zuwider ist. Doch vielleicht hegt ihr Abneigung gegen etwas, wĂ€hrend es gut fĂŒr euch ist, und vielleicht liebt ihr etwas, wĂ€hrend es schlecht fĂŒr euch ist. Und Allah weiß und ihr wisst nicht" [Koran: 2.216]. Ibn Abbas sagte, wenn jemand mit BedrĂ€ngnissen getestet wird, dass 3 Segnungen (oder Gnaden) darin vorzufinden sind: 1) die BedrĂ€ngnis hĂ€tte schlimmer sein können; 2) es geschah in weltlichen Angelegenheiten und nicht in spirituellen; und 3) es geschah in der vergĂ€nglichen Welt und nicht im ewigen Jenseits. Diese 3 Aspekte sind GrĂŒnde dafĂŒr, um Gott zu danken- auch, wenn es sich dabei um BedrĂ€ngnisse handelt. Es ist wichtig, dass man sich dabei das Leben des Propheten ï·ș anschaut und realisiert, dass niemand grĂ¶ĂŸere BedrĂ€ngnisse durchlebte, als er ï·ș. Der Prophet ï·ș erduldete, wie all seine Kinder begraben wurden; außer Fatima. Wie viele Menschen haben das in ihrem Leben erlebt? Von 6 Kindern sah er 5 von ihnen dahinscheiden. Sein Vater starb vor seiner Geburt. Seine Mutter verstarb, als er noch ein Junge war. Dann verstarb sein Erzieher: sein Großvater. Als er die Offenbarung empfing, erlebte er, wie seine Leute sich brutal und vehement gegen ihn wandten. Die Leute, die ihn anfĂ€nglich ehrten, verleumdeten ihn, betitelten ihn als VerrĂŒckten, LĂŒgner und Zauberer. Sie verfolgten ihn und bewarfen ihn mit Steinen, bis er zu bluten begann. Sie boykottierten ihn und entwarfen beißende Schimpfwörter, mit denen sie ihn beleidigten. Er verlor seine engsten Freunde und Verwandte, unter ihnen Hamza, der auf dem Kriegsfeld getötet wurde. Seine allerliebste Frau Khadija verstarb nach 25 Jahren glĂŒckseliger Ehe, inmitten des schwierigsten Moments in seinem Leben. Abu Talib, sein BeschĂŒtzer und Onkel, verstarb ebenso. Der Prophet ï·ș war das Ziel von 13 MordanschlĂ€gen. Wie viele Menschen haben das alles jemals erlebt? Und trotzdem, in keiner einzigen Überlieferung ist zu lesen, dass er sich jemals darĂŒber beschwert hat- er wandte sich lediglich flehentlich und bittend seinem Herren zu. ï·ș Mit Allahs göttlichen Urteilen unzufrieden zu sein, lĂ€sst einen in Kopflosigkeit (ghafla) stĂŒrzen. Imam al-Qarafi unterscheidet in seinem Buch "al-Furuq" (Die Unterschiede) zwischen göttlicher Anordnung und dem Zufrieden sein mit dem Urteil an sich. Sollten Menschen mit allem, was ihnen ĂŒber dem Weg lĂ€uft, glĂŒcklich sein- auch mit den schlechten Dingen? Gott verfĂŒgt darĂŒber, dass es ĂŒbles in der Welt gibt, um die Menschheit zu testen (und aus GrĂŒnden, die Seiner Weisheit entsprechen). Wir sollten nicht unzufrieden mit Seiner Wahl sein. Doch wenn man sieht, wie die Gesellschaft in Unsittlichkeit verfĂ€llt, dann ist es etwas, womit man nicht zufrieden sein sollte oder gleichgĂŒltig reagieren sollte. Im Gegenteil, Gott fordert uns auf, es nicht zu mögen. Aber man sollte sich niemals darĂŒber Ă€rgern oder damit unzufrieden sein, dass Gott eine Welt mit solchen Dingen erschaffen hat- egal, wie ungut diese Dinge auch sein mögen. Wie Ibn Abbas daran erinnerte: jede BedrĂ€ngnis hĂ€tte schlimmer sein können; die BedrĂ€ngnis betraf weltliche Angelegenheiten und nicht die Religion; und sie kam in dieser Welt und nicht im Jenseits, welches ewig wĂ€hrt.
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Imam Mawlud (Purification of the Heart)
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Man fĂŒhre einen Soldaten in der Schlacht einer Kanone gerade gegenĂŒber und stelle ihn dorthin und schieße auf ihn; er wird noch immer hoffen; aber man lese diesem selben Soldaten das Urteil vor, das ihn mit Sicherheitdem Tode weiht, und er wird den Verstand verlieren oder zu weinen anfangen.
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Fyodor Dostoevsky (L'idiot)
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„Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein. Er weiß, Gottes Wort in Jesus Christus spricht ihn schuldig, auch wenn er nichts von eigener Schuld spĂŒrt, und Gottes Wort in Jesus Christus spricht ihn frei und gerecht, auch wenn er nichts von eigener Gerechtigkeit fĂŒhlt. Der Christ lebt nicht mehr aus sich selbst, aus seiner eigenen Anklage und seiner eigenen Rechtfertigung, sondern aus Gottes Anklage und Gottes Rechtfertigung. Er lebt ganz aus Gottes Wort ĂŒber ihn, in der glĂ€ubigen Unterwerfung unter Gottes Urteil, ob es ihn schuldig oder ob es ihn gerecht spricht. [
] Der Christ lebt ganz von der Wahrheit des Wortes Gottes in Jesus Christus. Wird er gefragt: Wo ist dein Heil, deine Seligkeit, deine Gerechtigkeit?, so kann er niemals auf sich selbst zeigen, sondern er weist auf das Wort Gottes in Jesus Christus, das ihm Heil, Seligkeit, Gerechtigkeit zuspricht. Nach diesem Worte hĂ€lt er Ausschau, wo er nur kann. [
] Nur von außen kann es kommen. In sich selbst ist er arm und tot.
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Sandro Göpfert (40 Tage mit Dietrich Bonhoeffer (German Edition))
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Das Privateigentum treibt allerdings sich selbst in seiner nationalökonomischen Bewegung zu seiner eignen Auflösung fort, aber nur durch eine von ihm unabhĂ€ngige, bewußtlose, wider seinen Willen stattfindende, durch die Natur der Sache bedingte Entwicklung, nur indem es das Proletariat als Proletariat erzeugt, das seines geistigen und physischen Elends bewußte Elend, die ihrer Entmenschung bewußte und darum sich selbst aufhebende Entmenschung. Das Proletariat vollzieht das Urteil, welches das Privateigentum durch die Erzeugung des Proletariats ĂŒber sich selbst verhĂ€ngt, wie es das Urteil vollzieht, welches die Lohnarbeit ĂŒber sich selbst verhĂ€ngt, indem sie den fremden, Reichtum und das eigne Elend erzeugt. Wenn das Proletariat siegt, so ist es dadurch keineswegs zur absoluten Seite der Gesellschaft geworden, denn es siegt nur, indem es sich selbst und sein Gegenteil aufhebt. Alsdann ist ebensowohl das Proletariat wie sein bedingender Gegensatz, das Privateigentum, verschwunden.
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Karl Marx
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Das Privateigentum treibt allerdings sich selbst in seiner nationalökonomischen Bewegung zu seiner eignen Auflösung fort, aber nur durch eine von ihm unabhĂ€ngige, bewußtlose, wider seinen Willen stattfindende, durch die Natur der Sache bedingte Entwicklung, nur indem es das Proletariat als Proletariat erzeugt, das seines geistigen und physischen Elends bewußte Elend, die ihrer Entmenschung bewußte und darum sich selbst aufhebende Entmenschung. Das Proletariat vollzieht das Urteil, welches das Privateigentum durch die Erzeugung des Proletariats ĂŒber sich selbst verhĂ€ngt, wie es das Urteil vollzieht, welches die Lohnarbeit ĂŒber sich selbst verhĂ€ngt, indem sie den fremden, Reichtum und das eigne Elend erzeugt. Wenn das Proletariat siegt, so ist es dadurch keineswegs zur absoluten Seite der Gesellschaft geworden, denn es siegt nur, indem es sich selbst und sein Gegenteil aufhebt. Alsdann ist ebensowohl das Proletariat wie sein bedingender Gegensatz, das Privateigentum, verschwunden. Wenn die sozialistischen Schriftsteller dem Proletariat diese weltgeschichtliche Rolle zuschreiben, so geschieht dies keineswegs, wie die kritische Kritik zu glauben vorgibt, weil sie die Proletarier fĂŒr Götter halten. Vielmehr umgekehrt. Weil die Abstraktion von aller Menschlichkeit, selbst von dem Schein der Menschlichkeit, im ausgebildeten Proletariat praktisch vollendet ist, weil in den Lebensbedingungen des Proletariats alle Lebensbedingungen der heutigen Gesellschaft in ihrer unmenschlichsten Spitze zusammengefaßt sind, weil der Mensch in ihm sich selbst verloren, aber zugleich nicht nur das theoretische Bewußtsein dieses Verlustes gewonnen hat, sondern auch unmittelbar durch die nicht mehr abzuweisende, nicht mehr zu beschönigende, absolut gebieterische Not - den praktischen Ausdruck der Notwendigkeit - zur Empörung gegen diese Unmenschlichkeit gezwungen ist, darum kann und muß das Proletariat sich selbst befreien. Es kann sich aber nicht selbst befreien, ohne seine eigenen Lebensbedingungen aufzuheben. Es kann seine eigenen Lebensbedingungen nicht aufheben, ohne alle unmenschlichen Lebensbedingungen der heutigen Gesellschaft, die sich in seiner Situation zusammenfassen, aufzuheben. Es macht nicht vergebens die harte, aber stĂ€hlende Schule der Arbeit durch. Es handelt sich nicht darum, was dieser oder jener Proletarier oder selbst das ganze Proletariat als Ziel sich einstweilen vorstellt. Es handelt sich darum, was es ist und was es diesem Sein gemĂ€ĂŸ geschichtlich zu tun gezwungen sein wird. Sein Ziel und seine geschichtliche Aktion ist in seiner eignen Lebenssituation wie in der ganzen Organisation der heutigen bĂŒrgerlichen Gesellschaft sinnfĂ€llig, unwiderruflich vorgezeichnet. Es bedarf hier nicht der AusfĂŒhrung, daß ein großer Teil des englischen und französischen Proletariats sich seiner geschichtlichen Aufgabe schon bewußt ist und bestĂ€ndig daran arbeitet, dies Bewußtsein zur vollstĂ€ndigen Klarheit herauszubilden.
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Karl Marx (The Holy Family)
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Sie rĂŒgt sich fĂŒr ihr vorschnelles Urteil. Menschen sind so vielschichtig, wie das schimmernde Farbspektrum eines Diamanten, das bei jeder Bewegung andere Nuancen preisgibt. (Loreen)
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Martina Riemer (Essenz der Götter I (Essenz der Götter, #1))
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Und dennoch hĂ€tte dieses Urteil, auch wenn es aus den Folgen der SĂŒnde erwuchs, fĂŒr das gefallene Menschengeschlecht ein Segen werden können, wenn die im göttlichen Gesetz verankerten GrundsĂ€tze befolgt worden wĂ€ren. Aber der Mann mißbrauchte diese ihm ĂŒbertragene Vorrangstellung. Das machte das Los der Frau nur allzuoft bitter und ihr Leben zur Last.
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Anonymous
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Vor aller begrifflichen und argumentativen BegrĂŒndung bringen Empörung und Ironie dies zum Ausdruck: dass uns ein Urteil ĂŒber das Geschehen zusteht, dass es unmöglich ist, sich angesichts dieses Unheils in vornehmer ZurĂŒckhaltung zu ĂŒben, dass wir mit den schrecklichen Verbrechen nur dann fertigwerden können, wenn wir darĂŒber urteilen, »und zwar krĂ€ftig«. - Nachwort aus „Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der BanalitĂ€t des Bösen“ von Hannah Arendt
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Helmut König
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Das menschliche Leben besteht aus einer Abfolge administrativer und technischer Schwierigkeiten, unterbrochen von medizinischen Problemen; mit dem Alter treten die medizinischen Gesichtspunkte in den Vordergrund. Das Leben Ă€ndert also seine Beschaffenheit und beginnt einem HĂŒrdenlauf zu Ă€hneln: Immer hĂ€ufigere und verschiedenartigere medizinische Untersuchungen sondieren den Zustand der Organe. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Lage normal oder zumindest akzeptabel ist, bis eine von ihnen zu einem anderen Urteil kommt. Das Leben Ă€ndert also ein zweites Mal seine Beschaffenheit und wird zu einem mehr oder weniger langen und schmerzvollen Pfad hin zum Tod.
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Michel Houellebecq (Anéantir)
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Der große, auffallend magere Mann mit den klaren, dunklen, durchdringenden Augen schrieb nĂŒchtern und so "skelettiert" und pointiert wie ein Pathologe. Franz Kafka war ein Meister im Vermessen von Innen- und Außenwelt, er observierte, studierte und sezierte, vor allem seinen Vater, zu dem er zeitlebens ein gestörtes VerhĂ€ltnis hatte. "Die Verwandlung" steht in einer Reihe von frĂŒhen ErzĂ€hlungen, die Franz Kafka unter den Stichworten "Söhne" und "Strafen" zusammenfasste. Dazu zĂ€hlen "Der Verschollene" und "Das Urteil". Ihnen gemeinsam ist, dass die unverheirateten Söhne dem normalen bĂŒrgerlichen Lebensstil nicht entsprechen und von dominanten, autoritĂ€ren VĂ€tern in ihren BedĂŒrfnissen unterdrĂŒckt, nicht ernst genommen, verstoßen und verurteilt werden.
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Sabine Stahl
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Die meisten Menschen sind es ja nicht gewöhnt, sich wirklich selber ein Urteil zu bilden; es reicht ihnen vollkommen, wenn sie das von sich glauben können, wÀhrend sie in Wirklichkeit Gedanken nachplappern, die sie irgendwo aufgeschnappt haben.
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Andreas Eschbach (NSA - Nationales Sicherheits-Amt)
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Wenn du das Schreiben zu deinem Beruf machen willst, dann musst du anfangen, dich auf dein eigenes Urteil zu verlassen. Du darfst dir ruhig anhören, was andere davon halten, aber letztlich ist richtig, was du fĂŒr richtig hĂ€ltst.
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Elizabeth Jane Howard (Casting Off (Cazalet Chronicles, #4))