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Alles, was einer Person zustoĂen kann, bedarf einer entsprechenden Reaktion. Wenn die Reaktion richtig ist, kann es sie oder ihn nĂ€her zu Gott bringen: "Euch wurde der bewaffnete Kampf geboten, wĂ€hrend er euch zuwider ist. Doch vielleicht hegt ihr Abneigung gegen etwas, wĂ€hrend es gut fĂŒr euch ist, und vielleicht liebt ihr etwas, wĂ€hrend es schlecht fĂŒr euch ist. Und Allah weiĂ und ihr wisst nicht" [Koran: 2.216].
Ibn Abbas sagte, wenn jemand mit BedrÀngnissen getestet wird, dass 3 Segnungen (oder Gnaden) darin vorzufinden sind:
1) die BedrÀngnis hÀtte schlimmer sein können;
2) es geschah in weltlichen Angelegenheiten und nicht in spirituellen;
und 3) es geschah in der vergÀnglichen Welt und nicht im ewigen Jenseits.
Diese 3 Aspekte sind GrĂŒnde dafĂŒr, um Gott zu danken- auch, wenn es sich dabei um BedrĂ€ngnisse handelt.
Es ist wichtig, dass man sich dabei das Leben des Propheten ï·ș anschaut und realisiert, dass niemand gröĂere BedrĂ€ngnisse durchlebte, als er ï·ș. Der Prophet ï·ș erduldete, wie all seine Kinder begraben wurden; auĂer Fatima. Wie viele Menschen haben das in ihrem Leben erlebt? Von 6 Kindern sah er 5 von ihnen dahinscheiden. Sein Vater starb vor seiner Geburt. Seine Mutter verstarb, als er noch ein Junge war. Dann verstarb sein Erzieher: sein GroĂvater. Als er die Offenbarung empfing, erlebte er, wie seine Leute sich brutal und vehement gegen ihn wandten. Die Leute, die ihn anfĂ€nglich ehrten, verleumdeten ihn, betitelten ihn als VerrĂŒckten, LĂŒgner und Zauberer. Sie verfolgten ihn und bewarfen ihn mit Steinen, bis er zu bluten begann. Sie boykottierten ihn und entwarfen beiĂende Schimpfwörter, mit denen sie ihn beleidigten. Er verlor seine engsten Freunde und Verwandte, unter ihnen Hamza, der auf dem Kriegsfeld getötet wurde. Seine allerliebste Frau Khadija verstarb nach 25 Jahren glĂŒckseliger Ehe, inmitten des schwierigsten Moments in seinem Leben. Abu Talib, sein BeschĂŒtzer und Onkel, verstarb ebenso. Der Prophet ï·ș war das Ziel von 13 MordanschlĂ€gen. Wie viele Menschen haben das alles jemals erlebt? Und trotzdem, in keiner einzigen Ăberlieferung ist zu lesen, dass er sich jemals darĂŒber beschwert hat- er wandte sich lediglich flehentlich und bittend seinem Herren zu. ï·ș
Mit Allahs göttlichen Urteilen unzufrieden zu sein, lĂ€sst einen in Kopflosigkeit (ghafla) stĂŒrzen. Imam al-Qarafi unterscheidet in seinem Buch "al-Furuq" (Die Unterschiede) zwischen göttlicher Anordnung und dem Zufrieden sein mit dem Urteil an sich. Sollten Menschen mit allem, was ihnen ĂŒber dem Weg lĂ€uft, glĂŒcklich sein- auch mit den schlechten Dingen? Gott verfĂŒgt darĂŒber, dass es ĂŒbles in der Welt gibt, um die Menschheit zu testen (und aus GrĂŒnden, die Seiner Weisheit entsprechen). Wir sollten nicht unzufrieden mit Seiner Wahl sein. Doch wenn man sieht, wie die Gesellschaft in Unsittlichkeit verfĂ€llt, dann ist es etwas, womit man nicht zufrieden sein sollte oder gleichgĂŒltig reagieren sollte. Im Gegenteil, Gott fordert uns auf, es nicht zu mögen. Aber man sollte sich niemals darĂŒber Ă€rgern oder damit unzufrieden sein, dass Gott eine Welt mit solchen Dingen erschaffen hat- egal, wie ungut diese Dinge auch sein mögen. Wie Ibn Abbas daran erinnerte: jede BedrĂ€ngnis hĂ€tte schlimmer sein können; die BedrĂ€ngnis betraf weltliche Angelegenheiten und nicht die Religion; und sie kam in dieser Welt und nicht im Jenseits, welches ewig wĂ€hrt.
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