“
Philipp Töller hat Tobias Hachmanns Beitrag geteilt.
31. März um 16:37 ·
Tobias Hachmann
Gestern um 16:02 ·
Rückmeldungen voll erwünscht, vor allem von meinem theologischen Diskussionspartner Philipp Töller !
Mal mein persönlicher Vorschlag für eine religiöse Wissensquelle, die verschiedene Religionen in all ihren Gemeinsamkeiten zusammenschließt und alle Glaubensansätze toleriert anstatt einseitig auszuschließen: Das Naturrecht von John Locke als religiöse Wissensquelle, die mal komplett unabhängig von irgendeiner spezifischen Religion, sondern absolut universell ist. Sie stellt für mich eine empirisch-erkenntnistheoretische Alternative zum Auswendig-Lernen von Gebeten oder Versen aus spezifischen Büchern wie der Bibel, dem Koran oder der Thora oder was auch immer dar. Ein absolutes religionsübergreifendes universelles Wissen über das gottgegebene Naturrecht ist generierbar indem man seinen Blick auf folgendes wendet: Gott hat die empirisch wahrnehmbare materielle Außenwelt der Schöpfung und die durch Selbstreflexion ebenfalls empirisch wahrnehmbare innere Konsitution des Menschen in einer Harmonie aufeinandender abgeglichen.
Dabei gilt: Innere Konstitution ist definiert als ANGEBORENE Fähigkeiten, die der Mensch UNABHÄNGIG VON GESELLSCHAFTLICHER PRÄGUNG INSTINKTIV besitzt. Dazu zählen einerseits empathische Bedüfrnisse wie das nach Liebe, Luststreben, Streben nach Selbsterhaltung, andererseits aber auch vernunftgebundene Freiheitsfähigkeiten wie das gezielt gesteuerte motorische Bewegen nach Zwecksetzung des eigenen Willens und vor allem die damit zu verwirklichenden angeborenen Talente. Die Faktoren der Angeborenheit und der Unabhängigkeit von der Gesellschaft habe ich hier deswegen betont, weil sich gerade dadurch das Naturrecht auszeichnet: Es ist jedem gottgewollt angeboren wie das Recht auf Leben und nicht gesellschaftlich konstituiert bzw. abhängig von einem willkürlichen Gemeinwillen der Bevölkerung oder von Gesetzesvorschriften, die z. B. durch diktatorische Staaten sehr willkürlich festgelegt werden können. Es hängt nur ab von den nicht willkürlichen natürlichen Ausstattungen, über die alle Menschen objektiv betrachtet verfügen - und zwar komplett unabhängig von der historischen Epoche und dem sozialen Umfeld, in dem sie leben.
Wenn nun Gott diese inneren natürlichen, angeborenen (also nicht gesellschaftlich anerzogenen) Wesenheiten/ Konsitutionen aller Menschen wie oben erwähnt in seiner vorausdenkenden und alles überblickenden Allwissenheit in Harmonie nach einem ewig gültigen Schöpferplan auf die Außenwelt abgeglichen hat, so entsteht daraus folgende Quelle des religiösen Wissenserwerbs: Gott hat den Menschen mit der naturgegebenen Vernunft so konzipiert, dass er (der Mensch) gezielt auf die Ressourcen der Außenwelt, die ihm umgibt - egal in welcher Gesellschaft er lebt - einwirken kann, um durch eigene Zweckverwirklichung persönliche Talente und Freiheit zu auszuleben. Religiösen Wissenserwerb generiert Locke dabei wie folgt: Aus dem zuletzt beschriebenen vom heiligen Schöpferplan eigentlich vorgesehenem Verhältnis zwischen Individuum und Außenwelt leitet Locke ab, dass nach Gottes Willen alle Menschen diese Freiheit der Fähigkeiten-Auslebung sich gegenseitig geben sollten. Seine Begründung dieser Deduktion: Wäre dem nicht so, hätte Gott nicht jedem einzelnen Menschen diese zielgsteuerte geistige Spontanität des eigenen Willens geschenkt, und er hätte die Welt nicht so konzipiert, dass (eigentlich) für alle Menschen genug Ressourcen zur Selbstverwirklichung da sind (da sein sollten). Doch Gott hat in der Tat alles so konzipiert und ursprünglich auf diese Weise die erwähnte Harmonie zwischen angeborener gesellschaftsunabhängiger Konstitution und äußerer Lebenswelt hergestellt... oder aus heutiger nicht-ursprünglicher Sicht gesprochen: Eine Harmonie, die eigentlich von uns wiederhergestellt werden sollte.
Um diese Freiheitsfindung in Form des Vereinigens beider Harmonieseiten anzutreiben hat Gott - so
”
”