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Besorgnis legte sich wie ein Schatten über Bullocks Züge, während er an seiner Pfeife paffte. Der aromatische Tabakgeruch mischte sich mit den anderen Gerüchen, die schwer in dem halbdunklen Raum hingen.
»Sie werden sie definitiv gegen ihre Feinde, die Pawnees, einsetzen«, bestätigte er nickend.
»Und was wird die Kommission dagegen unternehmen?« Katherine fühlte Ärger in sich aufsteigen. »Diese Feindseligkeiten müssen doch einmal ein Ende haben, stimmen Sie mir da nicht zu?«
»So einfach ist das leider nicht, Ma’am.« Bullock strich sich über seinen Bart. »Die Pawnees, Crow und Shoshonen sind schon seit vielen Generationen Erzfeinde der Sioux. Ihre jungen Krieger suchen sich auf gegenseitigen Raubzügen zu beweisen. Die Pferde des Feindes zu stehlen oder im Krieg Coups zu zählen, bringt ihnen Ehre und Respekt ein und mehrt ihren Reichtum und ihr Ansehen bei ihrem Stamm. Dies sind wesentliche Be-standteile ihres Stammeslebens, die tief in ihrer Kultur verwurzelt sind. Sie werden nicht dazu bereit sein, das aufzugeben.«
»Coups zählen?« Katherine blickte ihn fragend an.
»Es ist ein Beweis ihres Wagemuts«, erklärte Bullock. »Es geht darum, den Feind mit einem Stock oder der Waffe zu schlagen, ohne ihn zu töten, oder aber ihn im Kampf Mann gegen Mann zu besiegen. Dies berechtigt den Krieger dazu, eine Adlerfeder am Hinterkopf zu tragen. Wenn er genügend Coups gezählt hat, kann er sich eine Kriegshaube anfertigen, die er in der Schlacht als Beweis seiner Tapferkeit und Unerschrockenheit tragen kann.«
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